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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2024

Nett für zwischendurch

Die Zutaten zum Glück
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Die Geschichte von „Die Zutaten zum Glück“ dreht sich um Olivia, eine junge Konditorin, deren Karriere durch ein Feuer buchstäblich zerstört wird. Sie muss einen Neuanfang wagen und landet dabei in der ...

Die Geschichte von „Die Zutaten zum Glück“ dreht sich um Olivia, eine junge Konditorin, deren Karriere durch ein Feuer buchstäblich zerstört wird. Sie muss einen Neuanfang wagen und landet dabei in der ländlichen Idylle von Vermont, wo das Leben langsamer verläuft und das größte Glück im Duft von frischem Apfelkuchen zu finden ist.

Nachdem sie versehentlich einen Luxusclub in Boston in Brand gesetzt hat, flieht Olivia zu ihrer besten Freundin in Vermont. Dort muss sie nicht nur das Geheimnis einer eigenwilligen älteren Dame lüften, sondern auch herausfinden, wie man den besten Apfelkuchen macht. Nebenbei findet sie auch ein neues Zuhause, eine Art Familie und sogar eine unerwartete Liebe. Die Frage bleibt jedoch: Ist das wirklich das, was Olivia sich vom Leben erträumt hat?

Ich hab ein ganzes Stück gebraucht, um in die Geschichte zu finden, weil ich mich erstmal in den Schreibstil einfinden musste und gar nicht so genau wusste, auf was ich mich hier eigentlich einlasse. Danach flossen die Seiten aber nur so dahin und es hat wirklich Spaß gemacht, sich in der kurzweiligen Geschichte zu verlieren.

Die Handlung entwickelt sich jedoch teilweise vorhersehbar, was bei einem seichten Roman nicht wild, aber dennoch ein wenig schade gewesen ist. Es gab einen einzigen kleinen Pageturner, der Rest war relativ schnell in die Bahnen geleitet.

Auch die Charaktere könnten etwas mehr Tiefe vertragen. Ich mochte Olivia zwar sehr gern und hab sie als starke Frau empfunden, aber sie alle waren mit sehr vielen Klischees behaftet. Ihre neue Arbeitgeberin war zickig, von oben herab und verkörperte das Bild der harten Schale und des weichen Kerns.

Obwohl die Geschichte unterhaltsam ist und einige unerwartete Wendungen bietet, fehlt es ihr insgesamt an Originalität und innovativem Flair.

Trotzdem kann „Die Zutaten zum Glück“ mit seinem warmherzigen Charme und seiner beruhigenden Kulisse überzeugen. Es ist eine nette Geschichte für Leser:innen, die nach einer leichten Lektüre suchen, um dem Alltag für eine Weile zu entfliehen.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Cozy Wohlfühlatmosphäre

Magie und Milchschaum
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Viv, eine mutige Ork-Kriegerin, hat genug von den Strapazen des Kämpfens nach vielen Jahren Abenteuer. Sie beschließt, ihr Schwert niederzulegen und stattdessen ein gemütliches Kaffeehaus zu eröffnen. ...

Viv, eine mutige Ork-Kriegerin, hat genug von den Strapazen des Kämpfens nach vielen Jahren Abenteuer. Sie beschließt, ihr Schwert niederzulegen und stattdessen ein gemütliches Kaffeehaus zu eröffnen. Gemeinsam mit dem Kobold Cal setzt sie ihren Plan in der Hafenstadt Thune um und zieht bald Krieger, Zwerge und andere Wesen mit ihrem exquisiten Kaffee an. Doch auch der böse Elf Fennus hat Interesse an einem geheimnisvollen Artefakt, das Viv besitzt, und stellt sich ihr entgegen. Obwohl Viv sich in die Succubus Tandri verliebt hat, ist sie bereit, erneut in den Kampf zu ziehen und sich gegen Fennus zu behaupten.

Ich hab ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, weil Fantasy sonst eigentlich gar nicht mein Genre ist, ich das Buch aber wärmstens empfohlen bekommen hab. Und ich bin wirklich froh, die anfängliche Holprigkeit überwunden zu haben.

Ich mochte die Charaktere durchweg unfassbar gern. Das Team um Viv, die eine liebevolle Arbeitgeberin und Freundin ist, sich um die Wesen in ihrem Umfeld sorgt und schaut, dass sie alles haben, was sie brauchen.
Fingerhut war mein heimlicher Liebling, weil er so unfassbar niedlich und lieb gezeichnet ist. Immer wenn er auf der Bildfläche erschien, hatte ich ihn so klar vor Augen und konnte seine Leckereien fast schon schmecken.

Auch die Geschichte, die nicht wirklich ereignisreich gewesen ist, aber dennoch einfach sehr lieb, mocht ich wirklich, wirklich gern.
Der Schreibstil hat mir ebenso gut gefallen. Er war locker und leicht, womit eine unfassbare Wohlfühlatmosphäre kreiert wurden ist – unglaublich.

Ich hab jede Sekunde an den Seiten von Vivs, Tandris, Fingerhuts und wie sie alle heißen genossen. Ich mochte den Vibe, die kleine Geschichte, das Café, den Ort und auch einfach die ganze Welt um die Freunde herum.

Die Geschichte war wie eine ganz liebe und warme Umarmung. Ein bisschen wie Heimkommen und mit einem warmen Kakao begrüßt werden, während draußen der Sturm tobt.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Scharfzüngige Auseinandersetzung mit aktuellen Themen

Echtzeitalter
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Das Internat, in dem Till ist, scheint wie der perfekte Ort für ein aufregendes Abenteuer: Es liegt mitten in Wien, umgeben von einem Park mit Hügeln, Sportplätzen und einer historischen Grotte. Doch Till ...

Das Internat, in dem Till ist, scheint wie der perfekte Ort für ein aufregendes Abenteuer: Es liegt mitten in Wien, umgeben von einem Park mit Hügeln, Sportplätzen und einer historischen Grotte. Doch Till fühlt sich dort nicht wohl – weder mit dem Lehrstoff noch mit der elitären Atmosphäre. Seine Leidenschaft sind Computerspiele, besonders das Echtzeit-Strategiespiel „Age of Empires 2“. Unbekannt für seine Umgebung, ist er mit fünfzehn Jahren bereits ein Online-Star, einer der jüngsten Top-10-Spieler der Welt. Doch fragt er sich, wie echt dieses Glück eigentlich ist.

Ich hab eine Weile gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Nicht, weil mir die Thematik nicht zugesagt hat, sondern weil ich die Sprache anfangs als sehr artifiziell empfunden hab.

Die Charaktere fand ich allesamt faszinierend. Ich mochte Till, seine inneren Konflikte, die Zerissenheit, seine Beziehung zu seinen Freunden, seinen Eltern und schließlich zum weiblichen Geschlecht.
Ich mocht die Jungenfreundschaften untereinander, die zwar relativ derb, aber auch eben einfach sehr real und rund dahergekommen sind.

Ich mocht die Auseinandersetzung des veralteten Drills, der seelischen Grausamkeiten und allgemein dem Umgang am Internat total. Ich fand sie kritisch, aber auf den Punkt gebracht. Besonders gefallen hat mir, dass nicht nur mir als Leserin bewusst wurde, dass dort einiges falsch läuft, sondern auch, dass die Charaktere sich dessen bewusst gewesen sind. Es war schockierend, schmerzhaft, aber auch genau deswegen authentisch und schonungslos ehrlich.

Mir hat das Aufgreifen der Gaming-Thematik super gut gefallen. Ich mocht die Auseinandersetzung, die Übertragung von Tills Faszination, seiner Begeisterung – ich konnt einfach komplett mitgehen.
Ich mocht die scharfzüngige Darstellung zwischen Literatur und Politik, Gesellschaft und einfach noch so viel mehr.

Ich war sehr gern an der Seite der Charaktere und muss ehrlich zugeben, dass ich sie ein wenig vermisse. Auch wenn das Ende für mich ein wenig zu unaufgeregt und plätschernd dahin floss, hab ich mich wirklich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Kleines, aber feines Toolkit

Aufstehen oder liegen bleiben?
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In dem Buch geht es um Fragen, die viele von uns beschäftigen: Wie unterscheide ich zwischen normalen Stimmungsschwankungen und einer Depression? Wie kann ich mit Ängsten und Kritik umgehen? Ist Selbstvergebung ...

In dem Buch geht es um Fragen, die viele von uns beschäftigen: Wie unterscheide ich zwischen normalen Stimmungsschwankungen und einer Depression? Wie kann ich mit Ängsten und Kritik umgehen? Ist Selbstvergebung möglich? Und wie finde ich Motivation, wenn sogar das Aufstehen schwerfällt? Dr. Julie Smith, eine erfahrene klinische Psychologin, bietet in ihrem Ratgeber praktische Unterstützung für die Herausforderungen des Lebens. Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung führt sie die Leser:innen in die Grundlagen der Psychotherapie ein und teilt wertvolle Erkenntnisse, die im Alltag angewendet werden können. Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert, die es den Leser:innen ermöglichen, schnell die benötigte Hilfe zu finden. Es ist ein unverzichtbarer Leitfaden für die Stärkung der mentalen Gesundheit und die Bewältigung von schwierigen Zeiten.

Dr. Julie Smiths Buch bietet einen wertvollen Leitfaden für jede:n, der:die mit den Höhen und Tiefen des Lebens zu kämpfen hat. Ihre praktischen Ratschläge basieren auf einer fundierten Erfahrung als klinische Psychologin und sind in einer leicht verständlichen Sprache verfasst. Ich hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, abgehängt zu werden und mochte die Balance zwischen Studie, Erklärung und Beispielen wirklich sehr gern.

Besonders die Zusammenfassungen am Ende der Kapitel haben mir nochmal geholfen, um das Gelesen zu festigen. Ich kann mir vorstellen, dass man dadurch auch immer mal wieder im Buch blättert und schnell wichtige Infos findet, nach denen man gerade sucht.

Die kurzen Kapitel ermöglichen es den Leser:innen, schnell die benötigte Hilfe zu finden, und die Tipps sind einfach anzuwenden.

Dieses Buch ist ein toller Werkzeugkasten für die Stärkung der mentalen Gesundheit und die Bewältigung schwieriger Situationen im Alltag. Ich werd es bestimmt das eine oder andere Mal nochmal in die Hand nehmen, um an manchen Stellen vielleicht ein wenig anders zu reagieren.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Ehrliche & einfühlsame Reise

Gespenster
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In „Gespenster“ schildert uns Autorin Dolly Alderton die Geschichte von Nina, einer Frau Anfang dreißig, die mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Während ihr Ex-Freund sich ...

In „Gespenster“ schildert uns Autorin Dolly Alderton die Geschichte von Nina, einer Frau Anfang dreißig, die mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Während ihr Ex-Freund sich verlobt und ihre beste Freundin bereits ihr zweites Kind erwartet, ist Nina allein und nutzt Dating-Apps. Nach zahlreichen enttäuschenden Dating-Erfahrungen scheint sie endlich den perfekten Mann in Max gefunden zu haben. Doch als Max plötzlich ohne Vorwarnung verschwindet und Nina ghostet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zu allem Unglück wird ihr Vater kurz darauf mit Demenz diagnostiziert.

Dolly nimmt uns mit auf eine ehrliche und einfühlsame Reise durch die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens. Die Protagonistin Nina steht vor den typischen Herausforderungen der Dreißiger: Beziehungen, Karriere, Familie und die Suche nach Identität. Die Geschichte ist mit viel Herz und Humor erzählt und bietet eine tiefgreifende Reflexion über Liebe, Verlust und Selbstfindung.

Der Autorin gelingt es, ihre Charaktere lebendig und authentisch zu gestalten. Auch ihre Dialoge sind treffend und mitreißend. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie sie die Emotionen und Gedanken ihrer Protagonistin einfängt und wie sie deren innere Konflikte und Ängste schildert. Ich hab mich Nina und den anderen oft so nah gefühlt, als wären es meine Freundinnen, die mir von ihren Erfahrungen berichten.

Der Roman behandelt nicht nur romantische Beziehungen, sondern auch Freundschaften und Familienbindungen auf eine tiefgründige Weise. Dabei gelingt es Alderton, eine Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit zu finden, die die Leser:innen durch die Geschichte trägt.

Die Handlung ist gut strukturiert und zieht die Leser:innen von Anfang bis Ende in den Bann. Die unerwarteten Wendungen und die Tiefe der Charakterentwicklung machen „Gespenster“ zu einem fesselnden Leseerlebnis.

Insgesamt ist es ein berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mit seiner Authentizität und Tiefe beeindruckt und eine klare Empfehlung für Leser:innenist, die nach einer mitreißenden Geschichte über Liebe, Verlust und Selbstfindung suchen.

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