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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Eine große Geschichte!

Der große Sommer
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Der bevorstehende Sommer und die damit verbundenen Sommerferien scheinen für Frieder nicht besonders entspannt zu sein, da er für die Nachprüfungen in Mathe und Latein lernen muss. Der Familienurlaub fällt ...

Der bevorstehende Sommer und die damit verbundenen Sommerferien scheinen für Frieder nicht besonders entspannt zu sein, da er für die Nachprüfungen in Mathe und Latein lernen muss. Der Familienurlaub fällt daher für ihn ins Wasser. Stattdessen muss er ausgerechnet bei seinem strengen Großvater lernen. Glücklicherweise stehen ihm seine Schwester Alma, sein bester Freund Johann und seine neue Flamme Beate zur Seite – besonders Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. Während dieser Wochen erlebt Frieder eine Vielzahl von Emotionen: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Dieser Sommer wird zu einer prägenden Zeit in seinem Leben.

„Der große Sommer“ hat mich auf eine bemerkenswerte Reise mitgenommen, in der die Erzählweise es ermöglichte, vollständig in Frieders Gedanken- und Gefühlswelt einzutauchen. Ich fand es faszinierend, wie seine Entwicklung im Laufe der Geschichte verlief. Anfangs geprägt von einer starken Abneigung gegenüber den Nachprüfungen und einem eher distanzierten Verhältnis zu seinem Großvater, dreht sich diese Dynamik im Verlauf der Geschichte um 180 Grad.

Besonders beeindruckend fand ich die Freundschaft der vier und den Zusammenhalt unter ihnen. Die liebevollen Beziehungen und Freundschaften, die sich entwickelten, haben mir gezeigt, wie stark gemeinsame Bindungen sein können. Auch der Zusammenhalt zwischen Frieder und seinen Großeltern war einfach schön mitzuerleben.

Der Autor verstand es meisterhaft, eine Mischung aus alltäglichen Teenager-Erlebnissen und tiefgreifenden Emotionen zu schaffen. Die Einbindung schwerwiegender Themen wie Verlust und psychische Zustände in die Geschichte war eindrucksvoll und fügte der Handlung eine zusätzliche Ebene hinzu.

„Der große Sommer“ ist eine rundum gelungene Erzählung. Sie hat mich sowohl erfüllt als auch nachdenklich gemacht, und ich habe das Buch mit einer ganz großen Wärme und zugleich einer Art Leere beendet. Diese Geschichte ist schwer zu übertreffen, da sie auf so vielfältige Weise berührt und bewegt.

Insgesamt war es für mich eine tiefgreifende und fesselnde Sommererzählung, die in Frieders Welt eintauchen lässt und dabei eine breite Palette an Emotionen und Themen anspricht. Definitiv ein Buch, das lange in Erinnerung bleiben wird!

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Ein düsterer Thriller, der unter die Haut geht

Wolfskinder
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Die spurlose Verschwinden von Rebekka, einer sechzehnjährigen Jugendlichen, wirft Fragen auf. Sie ist jedoch nicht die einzige, die in den Bergregionen vermisst wird. Smilla, eine investigative Reporterin, ...

Die spurlose Verschwinden von Rebekka, einer sechzehnjährigen Jugendlichen, wirft Fragen auf. Sie ist jedoch nicht die einzige, die in den Bergregionen vermisst wird. Smilla, eine investigative Reporterin, erkennt sofort Verbindungen zu dem Fall ihrer langjährigen Freundin Juli, die vor langer Zeit in derselben Gegend verschwand. Als ihr ein vernachlässigtes Mädchen mit frappierender Ähnlichkeit zu Juli vor das Auto rennt, werden vergessene Schmerzen wieder zum Leben erweckt. In einer abgeschiedenen Gemeinschaft namens Jakobsleiter, die hoch oben in den Bergen liegt und sich von der modernen Welt abschottet, lebt Jesse. Er und die anderen Einwohner des Bergdorfs werden von den Stadtbewohnern argwöhnisch beobachtet. Das Misstrauen gegenüber Jakobsleiter steigt unaufhörlich an und gipfelt in gewaltsamen Angriffen auf Jesse und andere unschuldige Kinder. Währenddessen stößt Smilla auf ein schockierendes Geheimnis, das alle vermeintlichen Wahrheiten ins Wanken bringt.

Vera Buck hat mit ihrem Roman "Wolfskinder" ein Werk geschaffen, das von Anfang bis Ende eine atmosphärisch dichte, leicht düstere Stimmung vermittelt. Es fiel mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Autorin setzt auf einen leichten und eleganten Schreibstil. Es gelingt ihr, die Leser:innen mit ihren sorgfältig ausgearbeiteten Charakteren sofort in ihren Bann zu ziehen. Vor allem die kleine, wilde und zugleich beunruhigende Edith weckt einerseits Mitgefühl und Sympathie, lässt andererseits aber auch Gänsehaut entstehen.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Stück für Stück werden die Geheimnisse gelüftet. Gut platzierte Cliffhanger und geschickt eingestreute Hinweise tragen zur wachsenden Spannung bei, bis sich am Ende alles überraschend anders und doch überzeugend schlüssig zusammenfügt.

„Wolfskinder“ ist ein packende Thriller, der unter die Haut geht und mich noch immer nicht loslässt. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Eine fesselnde und überzeugende Fantasy-Geschichte

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Violets Traum, Schriftgelehrte am renommierten Basgiath War College zu werden, zerplatzt jäh, da sie als Tochter der Generalin am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen muss. Das erste Jahr wird ...

Violets Traum, Schriftgelehrte am renommierten Basgiath War College zu werden, zerplatzt jäh, da sie als Tochter der Generalin am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen muss. Das erste Jahr wird nicht einmal die Hälfte aller Bewerber überleben, denn Drachen binden sich nicht an schwache Menschen, sie fackeln sie nieder. Die meisten Kadetten wollen Violet allein aufgrund ihrer Herkunft niederstrecken – besonders Xaden, der mächtigste und skrupelloseste unter den Geschwaderführern. Und ohne Frage auch der attraktivste. Ausgerechnet ihm wird Violet unterstellt. Sie wird jeden Vorteil nutzen müssen, wenn sie überleben will. Denn am Basgiath War College haben alle eine Agenda und es gibt nur zwei Wege hinaus: den Abschluss machen oder sterben.


"Fourth Wing" war mein erster Ausflug in die Welt der Fantasy-Literatur, und ich wurde nicht enttäuscht. Von Anfang an haben mich die beeindruckenden Charaktere in ihren Bann gezogen, insbesondere die Protagonistin, deren Stärke und Tapferkeit mich überrascht haben, obwohl ihre äußere Erscheinung dies nicht vermuten ließ. Es hat Spaß gemacht, zu sehen, wie sie mit Köpfchen gehandelt hat, um in dieser gefährlichen Welt zu überleben.

Auch die Nebencharaktere haben mich positiv überrascht, besonders Liam, dessen besondere Stellung ich zunächst unterschätzt hatte. Die Beziehungen zwischen den Charakteren waren gut ausgearbeitet und fesselnd, auch wenn die Romanze zwischen der Protagonistin und Xaden vorhersehbar war. Trotzdem hat sie mich in den Bann gezogen und war ein wichtiger Aspekt der Geschichte.

Der Aufbau der Welt war wirklich fesselnd. Die Autorin oder der Autor hat eine faszinierende Welt geschaffen, die mit ihren Regeln und vielfältigen Natur-Settings beeindruckte. Als Einsteigerin in das Genre der Fantasy fand ich es erfreulich, wie verständlich und zugänglich diese Welt für mich war.

Alles in allem verdient "Fourth Wing" meiner Meinung nach eine glatte 5-Sterne-Bewertung. Die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende überzeugt und mich in eine fesselnde Fantasiewelt entführt. Ich kann das Buch jedemjeder empfehlen, derdie auf der Suche nach einer packenden und gut geschriebenen Fantasy-Geschichte ist.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Selbstbestimmung, Stärke & so viel mehr

Eine Frage der Chemie
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Elizabeth Zott ist eine Frau, die auf mehreren Ebenen beeindruckt. Sie ist Wissenschaftlerin und muss sich tagtäglich gegen ihre männlichen Kollegen behaupten, hat mit Vorurteilen gegen Frauen zu kämpfen ...

Elizabeth Zott ist eine Frau, die auf mehreren Ebenen beeindruckt. Sie ist Wissenschaftlerin und muss sich tagtäglich gegen ihre männlichen Kollegen behaupten, hat mit Vorurteilen gegen Frauen zu kämpfen und wird nicht müde, sich dafür einzusetzen, Frauen nicht als Sexobjekte oder niedere Lebewesen abzustempeln, die sich nur in der Küche aufhalten und um die Kinder kümmern sollten. Calvin Evans, ein einsamer und gleichermaßen brillanter Nobelpreiskandidat, scheint der Einzige zu sein, der in Elizabeth mehr sieht und sich unsterblich in sie verliebt. Doch wie das Leben manchmal so spielt, landet Elizabeth nicht im Labor, sondern in einer TV-Show mit dem Namen „Essen um sechs“, in der sie ihre Liebe zur Chemie mit dem Kochen vereint.

Ich mochte die Geschichte um Elizabeth, ihren Hund mit dem ungewöhnlichen Namen, ihre Tochter und all den Frauen, die sie inspirierte so unglaublich gern. Ich war gern an ihrer Seite, bestreitete ihren Alltag, kämpfte mit ihr gegen Vorurteile, Männer und all den Stolpersteinen, die sich ihr in den Weg legten.
Sie als Protagonistin war einfach Liebe pur. Ich mochte ihre Stärke, ihren unverkennbar ehrlichen Charakter, die Tatsache, dass sie sich nicht verstellen wollte und auch ihrer Tochter genau diese Werte weitergab. Auch wenn sie sehr harsch und unnahbar wirkte, konnte ich direkt eine Bindung zu ihr aufbauen und hab sie sofort ins Herz geschlossen.

Ich war ein klein wenig überfordert von Halbsiebens Rolle. Ich mochte die Geschichte um ihn, die Namensbegründung und die Tatsache, dass er ein vollwertiges Familienmitglied war. Aber es fühlte sich immer ein wenig seltsam an, in seinem Kopf zu sein und war für mich persönlich hart an der Grenze dazu, dass dieses Stilmittel einfach zu viel wurde. Dennoch konnte die Balance gerade so gehalten werden, sodass ich ein Auge zudrücke, weil es der Geschichte auch hin und wieder eine Prise Humor bescherte.

In ihrem Debüt schaffte es Bonnie Garmus für mich, einen unglaublichen Tiefgang zu schaffen, der immer mit einem zwinkernden Auge gelesen werden konnte. Eine Geschichte voller Hürden, Emanzipation, Selbstverwirklichung, Liebe, Verlust und Stärke.

Ich wünschte, ich hätte die Geschichte viel früher gelesen, weil sie noch immer nachklingt.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Wohlfühlort

New Beginnings
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Ein Jahr als Au-pair in den USA – ein Leben in der großen Stadt, viele neue Eindrücke, Kulturschock. Gar nicht mal so viel anders als Lenas Heimatstadt Berlin. Doch anstatt in einer angesagten Großstadt ...

Ein Jahr als Au-pair in den USA – ein Leben in der großen Stadt, viele neue Eindrücke, Kulturschock. Gar nicht mal so viel anders als Lenas Heimatstadt Berlin. Doch anstatt in einer angesagten Großstadt zu landen, hat es sie in die Kleinstadt Green Valley in den Rocky Mountains verschlagen, wo ihre beiden Gasteltern ein kleines Bed & Breakfast besitzen. Nach dem anfänglichen Schock, fühlt sich Lena jedoch sofort wohl bei Jack und Amy Cooper, deren Sohn Liam es sofort in Lenas Herz geschafft hat. Wäre da nicht Jacks jüngerer Bruder Ryan, der der mürrischte Mensch der ganzen USA zu sein scheint. Nach einem schweren Ski-Unfall, der seine Profikarriere von einen auf den anderen Tag beendete, holten Jack und Amy ihn zu sich, damit er nicht vollends versumpft. Als es zwischen Lena und Ryan kracht, scheint sich das Blatt zu wenden und ein Knistern entsteht ...

»New Beginngs« ist der erste Band von Lilly Lucas' Green-Valley-Reihe und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist so authentisch und leicht geschrieben, dass ich fast das Gefühl hatte, selbst in Green Valley zu sein. Ich erlebte eine Achterbahn der Gefühle und tauchte voll und ganz in die emtionale Atmosphäre der Charaktere ein, die allesamt sympathisch gewesen sind. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, mich in einem konstruierten Setting zu befinden. Stattdessen fühlte ich mit ihnen allen mit, erlebte ihre Freude, Spannung, Trauer, Knistern, Wut, Verzweiflung, Liebe – es war wirklich alles dabei und so greifbar, dass ich mich immer wieder dran erinnern musste, dass das alles nur Fiktion ist. Ich mochte besonders die Entwicklung zwischen Lena und Ryan, auch wenn sie bereits auf der ersten Seite vorhersehbar gewesen ist.

Das Buch ist für mich ein absoluter Wohlfühlort gewesen, weswegen ich mit Band 2 nicht lange warten werde :)

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