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Veröffentlicht am 06.02.2017

Ein Winter in Mecklenburg

Winterblüte
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Dezember 1902
Johanna wohnt mit ihren Eltern und dem älteren Bruder Christian in Heilgendamm. Ein schöner Fleck zum Leben. Die Familie Baade betreibt ein Gästehaus und gehört zu den besser gestellten Familien. ...

Dezember 1902
Johanna wohnt mit ihren Eltern und dem älteren Bruder Christian in Heilgendamm. Ein schöner Fleck zum Leben. Die Familie Baade betreibt ein Gästehaus und gehört zu den besser gestellten Familien. Mit 21 Jahren ist Johanna alt genug zum Heiraten oder um Verheiratet zu werden. Zwei Kandidaten haben ihre Eltern ausgewählt, welche ihr den Hof machen dürfen. Leider will Johanna keinen von ihnen. Sie hat ihr Herz schon vergeben und das an jemanden, den ihre Eltern nie akzeptieren werden.
Christian ist damit beschäftigt das Führen eines Gasthauses von seinem Vater zu erlernen und verschwendet noch nicht so viel Zeit mit dem Gedanken an eine Hochzeit. Nach einer stürmischen Nacht reitet er aus und entdeckt am Strand eine junge Frau. Eine Schiffbrüchige?? Er nimmt sie mit und rettet ihr somit das Leben. Aber sie hat ihr Gedächtnis verloren. Wer ist sie? Wo kommt sie her? Und was hat es mit dem Zweig auf sich, welchen sie bei sich trägt?

Vor der herrlich winterlichen Kulisse der Ostsee nimmt uns dieses Buch mit auf eine Zeitreise. Die historischen Hintergründe sind sehr passend beschrieben. Familie Baade ist sehr auf ihren Ruf bedacht, Christian wohnt mit Mitte 20 noch zu Hause und ist der Stammhalter und Erbe des Hauses. Johanna soll eine arrangierte und vorteilhafte Ehe eingehen. Bedienstete werden beschäftigt und leben ebenfalls im Haus. Die Ständeordnung ist zu spüren und auch wenn die Baades nicht adelig sind, merkt man den Unterschied zwischen arm und reich. Familienfeden werden über Generationen weiter getragen. Echte Liebe ist selten…
Die Geschichte um den Barbarazweig war mir bis jetzt unbekannt und eine gute Grundlage für das Buch. Ein Aberglaube welcher Jahrhunderte überdauerte.
Der Titel „Winterblüte“ sowie die Covergestaltung passen toll zu der Geschichte. Außerdem fühlt sich das Cover leicht erhaben an durch Goldglitzer. Ein wirklicher Blickfang.
Der Schreibstil von Corina Bomann lässt sich flüssig und leicht lesen. Ein gelungener Roman und ein Muss für jeden Fan der Autorin.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Noah konnte nicht komplett überzeugen

Noah will nach Hause
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Janie ist knapp 39, unverheiratet und ihre engste Vertraute ist nicht mehr da. So beschließt sie eine kurze Auszeit zunehmen und bucht einen Urlaub. Sie kommt nicht alleine zurück.
Ihren Sohn Noah zieht ...

Janie ist knapp 39, unverheiratet und ihre engste Vertraute ist nicht mehr da. So beschließt sie eine kurze Auszeit zunehmen und bucht einen Urlaub. Sie kommt nicht alleine zurück.
Ihren Sohn Noah zieht sie liebevoll auf, aber mit seinen vier Jahren hat er Albträume und erzählt von Dingen, die er gar nicht wissen kann. Janie ist ratlos und weiß nicht weiter. Nach unzähligen Ärzten findet sie im Internet die Seite von Jerome Anderson. Der Psychologieprofessor beschäftigt sich mit dem Thema Wiedergeburt. Könnte das der Grund für Noah´s Verhalten sein? Frag er deswegen so oft nach seiner anderen Mami, obwohl Janie doch da ist? Gemeinsam beginnt eine bedeutende Reise für alle 3.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Noah´s Geschichte, wird auch über Jerome Anderson viel berichtet. Sein Werdegang, sein Leben und seine jetzige Situation im hohen Alter. Schon das war für mich zu viel in diesem Buch. Es wäre ausreichend gewesen, wenn es sich auf Noah´s Geschichte beschränkt hätte.
Das Hauptthema des Buches ist die Wiedergeburt und das Erinnern an ein früheres Leben. Klingt interessant und die angebrachten Beispiele im Buch waren es auch. Nur wurde die eigentliche Geschichte für mich künstlich in die Länge gezogen, so dass es langatmig wurde. Ob man jetzt an Reinkarnation glaubt oder nicht, spielt beim Lesen keine große Rolle.
Das Ende wiederum war ein passender Abschluss. Es löst sich alles auf und es bleibt ein kleines Hoffnungs- und Ruhegefühl für alle Beteiligten.

Das Cover wirkt auf mich einsam und ein wenig düster. Ein erleuchtetes kleines Haus bei Nacht, welches das Licht in der Dunkelheit ist. Der deutsche Titel „Noah will nach Hause“ zeigt in den 4 Wörtern schon worum es geht. Es bleibt nur die Frage „Wer ist Noah“ und „Warum will er nach Hause?“ aber diese werden beim Lesen beantwortet.

Veröffentlicht am 25.01.2017

Wer kann dir helfen?

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
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Hauptperson dieses Psychothrillers ist Grace. Mit Anfang 30 steht sie mit beiden Beinen im Leben. Ihr Job als Einkäuferin gefällt ihr gut und sichert ihren Lebensunterhalt. Sie lebt in London und fährt ...

Hauptperson dieses Psychothrillers ist Grace. Mit Anfang 30 steht sie mit beiden Beinen im Leben. Ihr Job als Einkäuferin gefällt ihr gut und sichert ihren Lebensunterhalt. Sie lebt in London und fährt an den Wochenenden immer zu ihrer Schwester Millie. Diese ist besonders. Sie hat das Down-Syndrom und lebt im Internat. Die Beziehung zu Grace Eltern ist eher schwierig und so stehen Millie und Grace sich sehr nahe. Die Hoffnung auf eine Liebesbeziehung bzw. Ehe hat Grace schon so gut wie aufgegeben gehabt, aber vor 18 Monaten trat Jack Angel in ihr Leben. Er sieht umwerfend aus und ist ein erfolgreicher Anwalt für misshandelte Frauen. Der Traummann überhaupt. Aber der Schein kann täuschen…

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Grace erzählt. Immer im Wechsel wird aus der Gegenwart und Vergangenheit berichtet. Das Heute beginnt mit einer Dinnerparty im Hause Angel. Die Vergangenheit beginnt mit dem Tag des Kennenlernens von Jack. Im Laufe des Buches werden beide Erzählstränge miteinander verbunden und ergeben zum Schluss ein sehr gelungenes schlüssiges Gesamtwerk.

Während man zu Beginn nur ein leicht beklemmendes Gefühl beim Lesen spürt, wird es beim Weiterlesen zunehmend erdrückender. Immer weiter nimmt die Autorin den Leser mit in den Abgrund und schafft eine Welt in der es kein Entkommen und nur Hoffnungslosigkeit gibt. Durch einzelne Spitzen wird die Angst weiter geschürt und kam bei mir beim Lesen vollkommen an. Zwischenzeitlich möchte man eigentlich einfach nur wissen, wie es ausgeht und ob es ein gutes Ende nimmt. Aber einfach so vorgreifen und den Schluss lesen, würde einem den Thrillerspaß nehmen. Auf den letzten Seiten ist das Ende vorhersehbar, was der Lesefreude bei mir keinen Abbruch getan hat. Eher die Darstellung und perfekte Umsetzung und Aufrechterhaltung der Maske hat mir gefallen. Einen wirklichen Gänsehautmoment gab es für mich nochmals am Ende. Die letzten zweieinhalb Seiten habe ich öfter gelesen, da es einfach unglaublich passend und befreiend war.
Es gibt ein Ende bei dieser Geschichte und es bleiben für mich keine offenen Fragen mehr. Grade bei so einem Buch finde ich dies sehr wichtig.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Die Seiten flogen nur so dahin. Das Cover ist okay und passt durch die Rosen für das Symbol der Liebe und den Verwelkungsgrad für diese. Beim Titel sieht es da anders aus. Im Original hat das Buch einen unglaublich passenden Titel mit „Behind Closed Doors“, diesen hätte man hier einfach übernehmen können. So wurde jetzt aus einem englischen Titel wieder ein englischer Titel. Sehr unnötig und auch mit dem deutschen Zusatz wird der Titel nicht besser.

Für diesen Psychothriller vergebe ich die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung für jeden Fan. Ich bin auf weitere Werke der Autorin gespannt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Wirst du beobachtet oder bist du allein??

Alleine bist du nie
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Zoe Walker führt ein durchschnittliches Leben in London. Mitte 40, geschieden mit zwei Kindern und neuem Lebensgefährten meistert sie ihr Leben. Ihr Job ist nicht ihr Traumjob aber er bringt genügend Geld ...

Zoe Walker führt ein durchschnittliches Leben in London. Mitte 40, geschieden mit zwei Kindern und neuem Lebensgefährten meistert sie ihr Leben. Ihr Job ist nicht ihr Traumjob aber er bringt genügend Geld ein um ihr ein sicheres Leben zu ermöglichen. Den Arbeitsweg legt sie mit der S- sowie U-Bahn zurück. Während einer Heimfahrt sieht sie in der Zeitung ein Foto von sich. Sie wundert sich, warum sollte ihr Foto bei den Kontaktanzeigen zu sehen sein? Erlaubt sich da jemand einen Scherz mit ihr? Leicht beunruhigt geht sie nach Hause, dort nimmt ihre Familie ihr die Angst und redet ihr aus, dass sie auf dem Foto zu sehen ist. Aber als weitere verdächtige Vorfälle eintreten, meldet Zoe sich bei der Polizei.

Zu Beginn der Geschichte werden alle wichtigen Charaktere eingeführt. Deren Beschreibungen sind sehr detailliert und man bekommt als Leser gleich einen guten Überblick. Die Story baut sich langsam auf und erst nach und nach erkennt man, was wirklich hinter der Anzeige steckt. Ebenso handhabt die Autorin es mit der Spannung. Ein stetiger Anstieg von Beklemmung wird vermittelt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Tatsache, das man sich angreifbar macht, wenn immer der selben Routine gefolgt wird. Eine Überwachung sowie Verfolgung wird dadurch erleichtert. Man wird zu einem leichten Ziel. Diese Erkenntnis bleibt für mich nach dem Lesen im Hinterkopf. Es ist kein schönes Gefühl und regt zum Nachdenken an.
Der Autorin ist hier ein Psychothriller gelungen, welcher ohne viel Gewalt und Blut auskommt. Durch den flüssigen, leicht lesbaren Schreibstil wird eine immer beklemmender werdende Stimmung übermittelt, welche zum Weiterlesen antreibt. Bis fast zum Ende weiß der Leser nicht wer der Täter ist. Es werden unterschiedliche Spuren gelegt und eigentlich alle verdächtigt.
Cover sowie Titel sind stimmig zur Geschichte. Die Darstellung der fahrenden Bahn zeigt das Hauptaktionsfeld der Story. Und allein ist man bei diesem Buch ganz sicher nicht.

Abschließend kann ich nur eine Leseempfehlung für jeden Psychothrillerfan geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Recherche
  • Spannung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 10.01.2017

Ein Roadtripp mit Freundschaft, Liebe, Leid, Schmerz und Mut

Heart. Beat. Love.
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Axi und Robinson könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Sie das brave Mädchen, er der Rebell und Draufgänger. Aber sie verbindet eine wunderbare Freundschaft und ein jetzt beginnendes Abenteuer. Axi ...

Axi und Robinson könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Sie das brave Mädchen, er der Rebell und Draufgänger. Aber sie verbindet eine wunderbare Freundschaft und ein jetzt beginnendes Abenteuer. Axi will aus ihrem Leben ausbrechen und plant einen Roadtrip für sich und Robinson. Lange überzeugt werden muss dieser nicht.
Die Reise umfasst verschiedene Stationen in den USA mit lustigen und waghalsigen Aktionen. Schon zu Beginn klauen sie ein Auto, leihen sich im Verlauf noch eine Harley und übernachten bei einer Stripperin. Es wird nicht langweilig.
Aber der Hintergrund sowie die Basis ihrer Freundschaft ist viel tiefergehender als zu Beginn erwartet. Nach und nach wird aus Axi´s Sicht eine Geschichte erzählt, welche sich mit jedem Wort mehr entwickelt und den Leser in seinen Bann zieht.
Beide Hauptcharaktere sind noch sehr jung und haben schon einiges hinter sich in ihrem kurzen Leben, aber den Lebensmut und das Lachen verlieren sie nicht.
Die Geschichte macht Mut und hinterlässt nachdem Hören ein Gefühl von Traurigkeit. Die Beschriebenen Gefühle sind bei mir während des Hörens angekommen.
Zu Beginn war es eher lustig und mit weniger Tiefgang, aber das änderte sich nach und nach. Zum Ende hin wollte ich nicht, dass diese Geschichte aufhört.

Es hat Spaß gemacht die beiden auf ihrer Reise zu begleiten und ihnen zuzuhören.