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Veröffentlicht am 05.01.2017

Die Zukunft???

Gut & Böse
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Im Jahre 2031 werden Gefangene über einer Insel abgeworfen und sich selber überlassen.
Im Folgejahr wird eine Einheit aus Soldaten die Gefangeneninsel gebracht um zu überprüfen, was zu den letzten Ereignissen ...

Im Jahre 2031 werden Gefangene über einer Insel abgeworfen und sich selber überlassen.
Im Folgejahr wird eine Einheit aus Soldaten die Gefangeneninsel gebracht um zu überprüfen, was zu den letzten Ereignissen geführt hat. Unter ihnen sind Samuel und Ben, beide kennen sich sehr gut und sind beste Freunde, aber nach den Erlebnissen auf der Insel ist alles anders. Ben muss verletzt ausgeflogen werden und distanziert sich von Samuel und seiner Familie. Enttäuscht bleibt Ben´s Frau Mary mit der gemeinsamen Tochter zurück und versucht ihr Leben alleine weiter zu leben. Aber die Hoffnung auf Ben´s Rückkehr gibt sie nicht auf. Zur Seite steht ihr Samuel, welcher das Verhalten seines besten Freundes ebenfalls nicht nachvollziehen kann.

Die weiteren Kapitel sind mit unterschiedlichen Zeitsprüngen in die Zukunft versehen. Die Geschichte umfasst knapp 11 Jahre. Sie wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass der Leser einen Überblick über alle Handlungsstränge erhält. Eine zentrale Rolle nimmt die neue Weltherrschaft NEO und deren Entwicklung ein. Die Machenschaften, sowie der Weg um die neue Gemeinschaft zu erschaffen, werden nach und nach eingebracht und bilden zum Ende ein stimmiges Bild. Rund um ist dem Autor ein sehr spannendes Buch mit tollen Charakterentwicklungen gelungen. Alle Fragen werden geklärt und nach dem Ende bleibt nur das Gefühl zurück, dass man hofft, so kommt es nicht.

Der gewählte Schreibstil macht beim Lesen Spaß. Auch blutige, spannende sowie blumige Ereignisse werden flüssig dargelegt und nicht übertrieben.
Das Cover ist so eine Sache bei dem Buch. Da es keine Beziehung zu Rosen oder ähnlichem hat, überzeugt es mich nicht. Bei dessen Betrachtung hätte ich eine andere Geschichte erwartet.
Die Titelauswahl ist wiederum sehr zutreffend. Der Inhalt dreht sich um Gut und Böse und die Unterscheidung beidem.

Schlussendlich kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen der gern eine abgeschlossene Dystopie lesen möchte. Auch für Leser, die sonst eher nicht in diesem Genre unterwegs sind, kann hier eine Leseempfehlung ausgesprochen werden. Versucht es mal und taucht ein in eine Welt aus Gut und Böse.

Veröffentlicht am 23.12.2016

Wenn die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst

Winterrosenzeit
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Die Geschichte spielt in den 60igern und erzählt von der Liebe zwischen Hans-Peter und Ginny. Zumindest sind sie der Mittelpunkt der Erzählung, obwohl es noch einige sehr interessante Nebenhandlungen gibt.

Hans-Peters ...

Die Geschichte spielt in den 60igern und erzählt von der Liebe zwischen Hans-Peter und Ginny. Zumindest sind sie der Mittelpunkt der Erzählung, obwohl es noch einige sehr interessante Nebenhandlungen gibt.

Hans-Peters Leben in Deutschland ist ihm zu steif und langweilig. Diesen Sommer will er sich einen Wunsch erfüllen und nach England reisen. Die Beatles sind der neue Stern am Musikhimmel und geben in Blackpool ein Konzert. Da will er hin um jeden Preis. Im Weg steht ihm neben seinem cholerischen Stiefvater seine Mutter, welche ihn lieber bei sich behalten möchte. Auf gewachsen ist Hans-Peter ohne Kummer mit einer liebenden führsorglichen Mutter, wenn nur der Stiefvater nicht wäre. Ein ungehobelter Klotz aber gut situiert. Wie gerne würde Hans-Peter seinen richtigen Vater kennen, dieser wird von ihm idealisiert, wie es oft vorkommt, wenn man einen Menschen nicht kennt. Aber sein Vater ist an der Ostfront gefallen und seine Mutter Hildegard redet nicht über ihn. Hildegard hat sich mit ihrem Leben arrangiert und nimmt die Launen ihres zweiten Mannes hin. Sie ist sehr gut herzig und auch naiv.

Ginny ist Engländerin und lebt auf dem Familienwohnsitz. Ihre Familie steht in der Gesellschaft etwas höher, obwohl es die Ständeordnung schon eine Weile nicht mehr gibt. Ginny lebt für die Rosenzucht auf dem Gelände und geht ihrem Vater dabei zur Hand. Sie züchtet und zieht eigenständig neue Arten und ist ein lebensfrohes junges Mädchen.

Die Wege der beiden kreuzen sich auf dem Weg zum Beatles Konzert. Es knistert zwischen ihnen. Aber hat ihre Liebe eine Chance? Immerhin ist Hans-Peter Deutscher. Die Engländer sind zu diesem Zeitpunkt nicht gut auf die Deutschen zu sprechen. Der Krieg liegt erst knapp 20 Jahre zurück…

Der Autorin Ricarda Martin ist mit ihrem Roman eine wunderbare Erzählung der damaligen Zeit gelungen. Die Beschreibungen und Darstellungen der unterschiedlichen Ansichten, der Liebe, was Freundschaft sowie Leid bedeutet wird alles in einem Buch angesprochen. Der Schreibstil trägt einen durch die Geschichte, welche sich leicht und flüssig lesen lässt. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln wird dem Leser die Komplexität und das Ende näher gebracht.

Die Charaktere sind vielschichtig und könnten unterschiedlicher nicht sein. Nahezu jedes Klischee wird abgedeckt. Vielleicht ist dies ein bisschen viel des Guten. Da wirklich alles so unglaublich rund ist am Ende, wirkte es unwirklich.

Das Cover sowie der Titel sind passend gewählt. Winterrosen werden in der Geschichte erklärt und grade Rosen stehen für die Liebe, aber vielleicht auch für den Schmerz, da sie Dornen haben.
Der abgebildete Brief und die verwelkende Rose zeigt die Vergänglichkeit und den Ablauf der Zeit ebenso wie die Hoffnung, welche durch jeden weiteren Brief geschürt wird.

Für mich war es interessant dieses Buch zu lesen. Selber bin ich zu jung um in dieser Zeit gelebt zu haben, aber einen guten kurzen Einblick konnte ich so gewinnen. Wer einmal eine kleine Zeitreise unternehmen möchte, kann dieses Buch absolut dazu nutzen.

Veröffentlicht am 22.12.2016

Eine langgezogene Reise

Die Canterbury Schwestern
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Nachdem Tod ihrer Mutter Diana erhält Che von dieser neben ihrer Asche auch einen Brief mit einem Wunsch. Durch die schwere Krankheit und Krankenzeit ist Diana gläubig geworden und hat sich daran festgehalten ...

Nachdem Tod ihrer Mutter Diana erhält Che von dieser neben ihrer Asche auch einen Brief mit einem Wunsch. Durch die schwere Krankheit und Krankenzeit ist Diana gläubig geworden und hat sich daran festgehalten um Kraft zu sammeln. Sie wollte zu Lebzeiten unbedingt eine Pilgerreise nach Canterbury mit Che unternehmen. Da aus dieser Reise nichts mehr wurde, ist der letzte Wunsch von Diana, dass Che alleine pilgert und ihre Asche verstreut.
Che ist wenig begeistert. Vom Charakter her ist sie eher Einzelgängerin, welche fest im Leben steht. Sie ist nicht religiös und sieht keinen Sinn im Pilgern. Umgestimmt wird sie von dem Brief ihres Freundes. Somit bucht sie einen Flug und eine Tour. Eine Tour für sie alleine ohne Mitreisende. In England angekommen wird Che mitgeteilt, dass ihre Tour nicht stattfinden kann, aber sie sich gerne einer Frauengruppe anschließen kann. Wenig begeistert erklärt sie sich dazu bereit.
Auf den ersten Blick hin steckt sie jede Reisegefährtin in eine Schublade und will so wenig wie möglich mit ihnen zu tun haben. Die Reiseleiterin möchte, dass jeder eine Geschichte über die Liebe erzählt auf der Wanderung. So beginnen die Erzählungen…

Wirklich positiv an diesem Buch sind die einzelnen Geschichten. Man erfährt viel von den Frauen und kann sich ein Bild machen. Leider ist die Geschichte um die Erzählungen für mich zu langgezogen und langweilig. Che als Hauptcharakter hat mir gar nicht gefallen und ich wurde mit ihr nicht warm. Ihre Entwicklung innerhalb des Buches war zu merken. Zum Ende war sie ein wenig offener und umgänglicher mit ihrer Umwelt. Des Weiteren sieht sie wohl wieder einen Sinn in ihrem Leben.

Der Titel ist passend gewählt. Die Cover sowie Innenbandgestaltung sind gut ausgewählt. Eine angedeutete Landkarte um zu sehen wo Canterbury überhaupt liegt.

Falls jemand das schöne England entlang pilgern möchte, kann er dieses Buch gerne lesen. Landschaftsbeschreibung gibt es viele tolle.

Mehr als 3 Sterne kann ich für dieses Buch nicht vergeben.

Veröffentlicht am 21.12.2016

Sehr gelungener Auftakt einer Bücherreihe

Begin Again
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Allie ist auf Wohnungssuche vor Studiums Beginn. Sie ist neu in Woodshill und auf sich alleine gestellt. Bis jetzt waren alle Besichtigungen ein Reinfall. Leicht verzweifelt und mit dem Gedanken im Hinterkopf, ...

Allie ist auf Wohnungssuche vor Studiums Beginn. Sie ist neu in Woodshill und auf sich alleine gestellt. Bis jetzt waren alle Besichtigungen ein Reinfall. Leicht verzweifelt und mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass sie sollte diese Wohnung ebenfalls ein Reinfall sein, wohl möglich auf einer Parkbank ihren Semersterstart verbringen müssen. Aber schon die Begrüßung läuft anders als erwartet. Ihr potenzieller Mitbewohner Kaden ist gar nicht begeistert von ihr. Mit einer Frau wollte er nicht zusammen wohnen. Aber ihm bleibt keine Wahl, da er das Geld des Mitbewohners benötigt. Damit keine Missverständnisse aufkommen, stellt Kaden gleich zu Beginn 3 Regeln auf.
1. Nicht heulen
2. Nicht quatschen
3. Kein Sex mit dem Mitbewohner
Was für „tolle“ Aussichten auf ein schönes Zusammenwohnen. Aber Allie gefällt die Wohnung und erklärt sich bereit die Regeln einzuhalten. Und schon beginnt die Berg- und Talfahrt der Beiden…

Die Geschichte an sich mit Frau und Mann, ja und nein ist nichts Neues, aber die Umsetzung ist Mona Kasten wirklich sehr gut gelungen. Grade die Charaktere dieses Buches haben es für mich unglaublich positiv gemacht. Während Allie die größte Entwicklung macht, merkt man auch bei Kaden eine Veränderung. Beide sind am Ende der Story nicht mehr die vom Anfang. Der Neubeginn hat funktioniert.
Ebenso die Nebencharaktere wie Dawn hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Dawn war mir beim Lesen sofort sympathisch und jeder wünscht sich eine Dawn in seinem Leben…

Erzählt wird aus der Sicht von Allie, so dass man ihre Handlungen und Gedanken sehr gut nachempfinden kann. Zwischenzeitlich habe ich mir gewünscht auch mal ein oder zwei Kapitel aus Kadens Sicht zu lesen. Einfach nur um ihn besser zu verstehen. Aber auch ohne diese konnte ich mich in dieser Geschichte komplett verlieren. Das Lesen hat Spaß gemacht. Es war eine aufregende Achterbahnfahrt, wo für mich als Leser gefühlstechnisch alles dabei war. Von laut lachen über Kopfschütteln und Unverständnis bis hin zur Traurigkeit und Freude… Durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin hat mich die Geschichte voll erreicht und in ihren Bann gezogen.

Von mir kann es nichts anderes als eine klare Leseempfehlung geben.

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der „Again-Reihe“.

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Veröffentlicht am 29.11.2016

Die Wintersteins

Das Erbe der Wintersteins
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Die Geschichte startet an einem kalten ungemütlichen Abend, wo ein fahrender Krämer in einem verunglückten Zirkuswagen ein Baby findet. Er bringt es zum nächsten Hof. Den Hof der Wintersteins. Dort bleibt ...

Die Geschichte startet an einem kalten ungemütlichen Abend, wo ein fahrender Krämer in einem verunglückten Zirkuswagen ein Baby findet. Er bringt es zum nächsten Hof. Den Hof der Wintersteins. Dort bleibt die kleine Klara/Claire. Es liegt kein leichtes Leben vor dem Mädchen…

In der zweiten Erzählebene der Story begleiten wir Celine. Bei ihr handelt es sich um eine Nachfahrin von Claire, welche in der heutigen Zeit lebt. Celine ist Mitte 30 und arbeitet im Familienbetrieb. Die Wintersteins haben seit Generationen eine Porzellanmanufaktur. Aber es läuft nicht mehr so gut und so soll die nicht genutzte Villa Winterstein renoviert und verkauft werden. Bei den Renovierungsarbeiten tritt einiges zutage, was Celine noch nicht über ihre Familie wusste…

Caroline Rath hat eine Familiengeschichte geschaffen, welche sich leicht und gut lesen lässt. Durch die unterschiedlichen Erzählstränge wird es nicht zu trocken und langatmig.
Die Charaktere finde ich fast alle zu flach und oberflächlich. Wirklich mögen und mit gefiebert habe ich nur bei Claire und ihrer Geschichte, da sie mit der stärkste Charakter ist. Claire hat eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht. Sie ist von einem stillen, schüchternen, fast unsichtbaren Mädchen zu einer mutigen, starken Frau geworden.
Die zweite Hauptperson Celine hingegen wirkt auf mich sehr naiv und eingeschüchtert. Sie kann sich gar nicht durchsetzen und stolpert durch ihr Leben. Sie ist intelligent, aber nutzt dies nicht.
Von den Nebencharakteren mag ich wirklich nur den Krämer, obwohl er nur zwei kurze Auftritte in der Geschichte hatte. Aber er stellt für mich die Menschlichkeit dar und das nicht alle immer nur etwas schlechtes wollen.

Das Cover gefällt mir sehr. Es lässt mich eine Vorstellung haben, wie schön das Haus zu seinen Glanzzeiten war. Ebenfalls die grau/schwarz aufziehende Wolke lässt schon darauf schließen, dass etwas Dunkles im Anmarsch ist.

Wer Familiengeschichten und unterschiedliche Erzähl- sowie Zeitepochen mag, wird diesen Buch gerne lesen.

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