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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2022

Unfassbar ergreifend - ein Roman über Schuld und Vergebung

Be My Tomorrow
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Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. "Be my tomorrow" arbeitet noch sehr stark nach, ich merke, dass Emma Scott mit diesem Roman etwas in mir berührt hat, das auch nach der letzten Seite ...

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. "Be my tomorrow" arbeitet noch sehr stark nach, ich merke, dass Emma Scott mit diesem Roman etwas in mir berührt hat, das auch nach der letzten Seite des Buchs noch nicht fertig ist mit Zelda und Beckett.

Was für großartige Protagonisten Emma Scott hier erschaffen hat! Beide gefangen in ihrer eigenen Art der Schuld - und beide auf der Suche nach Wiedergutmachung. Sowohl bei Zelda als auch bei Beckett fand ich besonders gelungen, dass die Tragödien, die diesem Buch vorausgegangen sind, nicht wirklich Thema waren - es ging in erster Linie darum, wie die unmittelbar Beteiligten das Erlebte verarbeiten und wie sie es schaffen, weiter zu leben. In Becketts Fall sogar mit der Vorverurteilung durch sein Umfeld - auch das hat mich sehr berührt.

Aus einer Zweckgemeinschaft wird im Laufe der 400 Seiten Liebe. Mir hat gut gefallen, wie sanft diese Liebe entstanden ist, sie kam auf ganz leisen Sohlen und war dadurch umso glaubwürdiger. Die Sexszenen haben nicht meinen Geschmack getroffen, aber alles andere dafür umso mehr.

Am Ende fügt sich alles, ohne ins Kitschige abzudriften - auch das ein Beweis für Emma Scotts Talent für Dramen, menschliche Tragödien und eigentlich "unschreibbare" Geschichten.

Mein Fazit: "Be my tomorrow" ist unfassbar ergreifend, schockierend und gefühlvoll. Ich habe die unkonventionelle Protagonistin Zelda sehr geliebt und fand, dass sie in Beckett einen würdigen Partner gefunden hat. Ein Buch, das nahe an der Perfektion ist - hierfür gibts 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 18.08.2022

Für mich der beste Teil der Reihe

Der letzte erste Song
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Mit "Der letzte erste Song" geht die Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni zu Ende. Die Protagonisten Mason und Grace kennt man oberflächlich bereits aus den ersten drei Bänden, aber beide Charaktere haben ...

Mit "Der letzte erste Song" geht die Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni zu Ende. Die Protagonisten Mason und Grace kennt man oberflächlich bereits aus den ersten drei Bänden, aber beide Charaktere haben in ihrem eigenen Roman nochmal richtig viel Tiefe bekommen und dieses Buch zu einem absoluten Highlight gemacht.

Besonders mit Grace habe ich in diesem Buch sehr mitgefühlt. Bodyshaming ist ja leider heute ein sehr großes und präsentes Thema, aber noch schlimmer wird es dadurch, dass es von Menschen kommt, die einen eigentlich bedingungslos lieben sollten. Umso mutiger fand ich Grace, weil sie ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und sich durch den Umzug ans College aus dem strengen Korsett ihrer Familie befreit hat. Durch eigenen Antrieb, nicht weil es ihr jemand gesagt hat.

Mit Mason wiederum konnte ich ebenfalls total gut mitfühlen. Es war einerseits sehr berührend, wie sehr er sich an diese erste Liebe geklammert hat. Und andererseits auch sehr frustrierend, weil man ja sehen konnte, dass es nicht mehr das Richtige ist. Ich bin froh, dass mein erster Eindruck von ihm sich in diesem Buch komplett gewandelt hat.

Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch betrifft das letzte Drittel. Für meinen Geschmack war die ein oder andere Sache nicht ganz zu Ende erzählt, die Erzählung erschien lückenhaft. Trotzdem ein wunderschönes Buch mit einer ganz wichtigen Message.

Mein Fazit: Ein sehr gelungener Abschluss und für mich der beste Teil der Reihe. Gerne vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.08.2022

Unfassbar atmosphärisch. Und sooo berührend!

The Sea in your Heart
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Von Kira Mohn bin ich sehr atmosphärische Bücher gewohnt, die ihre Naturverbundenheit widerspiegeln und den Leser mit Wucht auf einen einsamen Leuchtturm, nach Kanada oder - so wie in diesem Roman - nach ...

Von Kira Mohn bin ich sehr atmosphärische Bücher gewohnt, die ihre Naturverbundenheit widerspiegeln und den Leser mit Wucht auf einen einsamen Leuchtturm, nach Kanada oder - so wie in diesem Roman - nach Island versetzen. "The sea in your heart" hat mich zu Tränen gerührt - ich habe mich phasenweise geschämt für uns Menschen, die so grausam mit Natur und Tier umgehen, nur um im nächsten Moment große Dankbarkeit zu empfinden für all jene, die täglich für die Artenvielfalt kämpfen und dabei ihr eigenes Wohlergehen zurückstellen.

Auch die Liebesgeschichte konnte mich gut mitnehmen. Jules und Lilja hatten von Anfang an eine gute Chemie, zwei sehr sympathische junge Leute, die auf Anhieb eine besondere Verbindung zueinander hatten. Auch das Ende empfand ich als passend, nicht überromantisiert, sondern eher realistisch.

Einziges Manko für mich bei diesem Buch war der Prozess. Gerade der Ausgang war für meinen Geschmack etwas zu glatt, zu einfach. So als hätte auf die Schnelle eine passende Lösung her gemusst. Etwas schade, aber da der Fokus des Buchs sowieso ganz klar auf dem Walfang und der Lovestory liegt, trotzdem ganz gut zu verschmerzen.

Mein Fazit: Eine unbedingte Leseempfehlung! Ein ganz wundervolles Buch mit einem Thema, das man so nicht aus anderen Liebesromanen kennt. Ich trage immer noch das Walbaby und seine Mami in meinem Herzen und vergebe gerne 4,5 von 5 Sternen.

(Und ganz nebenbei: Ich LIEBE diese Eastereggs! "Wild & Free" oder die Anspielung auf den Leuchtturm - mein Ratefuchsherz schlägt da immer ein bisschen höher...)

Veröffentlicht am 04.07.2022

Mysteriös und voller Gefühl - sehr gelungener Auftaktband!

Westwell - Heavy & Light
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Mit „Heavy & Light“ ist Lena Kiefer ein grandioser Auftakt für ihre Westwell-Reihe gelungen! Ein äußerst spannender, moderner und emotionsgeladener Roman über die New Yorker High Society, der Shakespeares ...

Mit „Heavy & Light“ ist Lena Kiefer ein grandioser Auftakt für ihre Westwell-Reihe gelungen! Ein äußerst spannender, moderner und emotionsgeladener Roman über die New Yorker High Society, der Shakespeares „Romeo und Julia“ gelungen mit „Gossip Girl“ verbindet.

Zwei herausragende Protagonisten machen den Roman zu einem absoluten Lese-Highlight für dieses Jahr: Helena Weston ist soeben erst wieder nach New York zurückgekehrt und versucht verbissen, die Umstände des Todes ihrer Schwester aufzuklären und dadurch ihren Namen rein zu waschen. Die Fesseln, die ihre Familie ihr anlegt, hindern sie daran natürlich, ebenso wie ihre plötzlich unerwünscht aufflammenden Gefühle für Jessiah, den Spross der verfeindeten Familie Coldwell. Während Helena glücklich ist, wieder in New York und bei ihrer Familie zu sein, kann Jess es eigentlich kaum erwarten, endlich abhauen zu können. Doch sein Pflichtbewusstsein seinem Bruder gegenüber hält ihn in New York - und damit in Helenas Nähe.

Jess war mein Liebling in diesem Roman – er hat es trotz seiner äußerst ambitionierten Mutter geschafft, bodenständig und mitfühlend zu sein. Ich mag seine unangepasste Art und auch, wie verständnisvoll, verzeihend und liebevoll er mit Helena umgeht. Helena war mir erst zu verbissen, aber innerlich ist auch sie ein sehr interessanter und vielschichtiger Charakter. Beide zusammen: ein absolutes Traumpärchen.

Die Handlung besteht aus einer verbotenen Liebesgeschichte, gepaart mit mysteriösen Krimi-Elementen – Langeweile kommt deshalb zu keiner Zeit auf in diesem Buch! Lena Kiefers Schreibstil fand ich äußerst packend und mitreißend, und ich freue mich schon sehr auf Band 2.

Mein Fazit: Ein grandioser Auftaktband, der viel Lust auf mehr macht! Gerne vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Gaaaanz viel Gefühl!

Wenn Liebe eine Farbe hätte
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"Wenn Liebe eine Farbe hätte" war der erste Roman, den ich von Leonie Lastella gelesen habe. Ihr Schreibstil hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich habe das Buch richtig gerne gelesen. Die ...

"Wenn Liebe eine Farbe hätte" war der erste Roman, den ich von Leonie Lastella gelesen habe. Ihr Schreibstil hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich habe das Buch richtig gerne gelesen. Die Handlung war dramatisch, aber dennoch bodenständig. Die Charaktere hatten die nötige Tiefe und zeigten nach und nach immer wieder neue Facetten. Vor allem Everlys Nana Olivia hat sich ganz schnell in mein Herz geschlichen - was für eine bezaubernde ältere Dame!
Auch Everly und Wes konnten mich überzeugen. Beide haben in ihrem Leben schon einige unschöne Dinge erlebt, die dafür gesorgt haben, dass beide recht schnell erwachsen werden mussten. Trotz der ein oder anderen irrationalen Entscheidung empfand ich beide deshalb als recht reif, vor allem zum Ende des Buches hin. Ich mag, wenn man bei den Protagonisten eine individuelle, charakterliche Entwicklung mitverfolgen kann, so wie es hier bei Everly und Wes der Fall war.
Besonders schön fand ich, dass die Chemie zwischen den beiden so greifbar war. Vor allem bei Wes spürte man diese innere Zerrissenheit zwischen der Angst, nicht lieben zu können, und den Gefühlen, die da plötzlich für Everly waren. Bei ihm spielte auch das Thema Loyalität eine große Rolle und ich finde, dass das sehr gut umgesetzt war.

Mein Fazit: Ein tolles Buch und ganz sicher nicht das letzte, das ich von der Autorin lesen werde. Gerne vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.