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Veröffentlicht am 29.10.2023

Blutige Schlachterei

Rotkäppchen lügt
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Nora Rothmann ist Sonderermittlerin bei der LKA Berlin und ist für ihre Hartnäckigkeit und Unbestechlichkeit bekannt, aufgrund ihrer Art aber bei vielen unbeliebt. Als sie die Aufgabe bekommt, gegen den ...

Nora Rothmann ist Sonderermittlerin bei der LKA Berlin und ist für ihre Hartnäckigkeit und Unbestechlichkeit bekannt, aufgrund ihrer Art aber bei vielen unbeliebt. Als sie die Aufgabe bekommt, gegen den pensionierten LKA-Präsidenten zu ermitteln, passiert etwas grausames - ein Mörder mit einer Wolfsmaske beginnt ein Massaker in der Hauptstadt und es scheint so, als wäre Nora immer im Mittelpunkt.

Ich habe das Buch in einem Readalong lesen dürfen, wofür ich mich bei @tandemcollectiveglobal bedanke. Ich muss gestehen, dass ich den Autor bisher nicht kannte und war überrascht, wie viele Thriller er bereits veröffentlich hat. Es gab viele positive Rezensionen und das hat mich auf "Rotkäppchen lügt" sehr neugierig gemacht. Seinen Schreibstil empfand ich als flüssig. Aufgrund der kurz gehaltenen Kapitel ließ sich der Thriller mit einem sehr guten Tempo lesen.

Bei diesem Genre kommt es ja auch mal vor, dass es etwas blutiger wird. Ich bin nicht zart besaitet und habe schon viele Bücher gelesen, bei denen es etwas heftig wurde. Hier hat es mich aber gestört, denn es blieben zu viele Fragen offen und für mich kein Motiv erkennbar war. Die Grimm-Organisation fand ich an sich spannend, so viel darüber wird aber nicht berichtet - das erwartet uns wahrscheinlich erst in den nächsten zwei Bänden, denn das Ganze soll eine Trilogie sein. Ich konnte keinen Zusammenhang zwischen den Opfern finden und eine wirkliche Auflösung blieb ebenfalls erspart (Band 1 einer Trilogie). So habe ich sehr oft gelesen, wer wie grausam ermordet wurde - und dabei ist es geblieben.

Nora schien auch immer genau da zu sein, wo gerade ein Massaker veranstaltet wurde. Selten war mir eine Figur so unsympathisch wie diese Ermittlerin. Generell fand ich alle Charaktere nicht meins. Konrad König, kurz KK von allen genannt, war in meinen Augen der klischeehafte böse Kriminalhauptkommissar, der sehr schroff mit allen umgeht. Ich empfand ihn als unfähig. Noras Handeln finde ich sehr unrealistisch - andauernd Leichen finden und vor den eigenen Kollegen weglaufen? Ich konnte mit keinem wirklich warm werden.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Interessante Geschichte, seltsames Ende

Die Witwe
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Als Nicole und Tom im Lotto gewinnen, können sie es kaum fassen. Sie kaufen sich das Haus ihrer Träume und gönnen sich die neueste Technik. Doch als Nicole eines Tages ihren geliebten Tom im Pool tot auffindet, ...

Als Nicole und Tom im Lotto gewinnen, können sie es kaum fassen. Sie kaufen sich das Haus ihrer Träume und gönnen sich die neueste Technik. Doch als Nicole eines Tages ihren geliebten Tom im Pool tot auffindet, bricht die Welt für sie zusammen. Die Nachbarn Sascha und Olly und ihre Haushälterin Kitty sind die einzigen Personen, die in der Nähe sind, leider haben sie vom tragischen Unfall nichts mitbekommen. Als die Ermittlungen zeigen, dass es sich um Mord handelt, fühlt sich Nicole unter ihren eignen vier Wänden nicht mehr sicher.

Ich mag die Bücher von Gilly Macmillan sehr gerne. Das Tempo mag nicht besonders zügig sein, aber ihr Schreibstil hat etwas Fesselndes an sich. Den Perspektivenwechsel empfand ich als sehr positiv. Nicole als Charakter war eher blass, Sascha und Kitty haben meiner Meinung nach mehr zu bieten. Olly fand ich von Beginn an etwas unsympathisch. Besonders interessant fand ich Annas Sicht, denn ich konnte zu Beginn noch nicht richtig einen Zusammenhang erkennen. Langsam wurde aber alles klarer und trotzdem hatte die Autorin ein paar Überraschungen parat. Auch wenn ich ab einem gewissen Zeitpunkt eine Idee hatte, was mit Tom wirklich geschah, fand ich die Geschehnisse weiterhin spannend.

Dann kam das Ende. Was ist denn da bitte passiert?! Für mich eher unglaubwürdig und es hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Leider kann ich nicht genauer beschreiben, was ich unstimmig fand, da ich ansonsten sehr viel spoilern werde.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Einfach nur schade

Der Weg der Vergessenen
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Seit dem ersten Band versucht Mikael Königmann, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Endlich ist ihm das gelungen, aber für Feierlichkeiten bleibt keine Zeit, denn auf ihn wartet schon das nächste Problem. ...

Seit dem ersten Band versucht Mikael Königmann, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Endlich ist ihm das gelungen, aber für Feierlichkeiten bleibt keine Zeit, denn auf ihn wartet schon das nächste Problem. Seine große Liebe, Prinzessin Serena, wird eine politische Ehe mit Vargo schließen, um Kessel vor den Rebellen zu retten. Und als wäre das nicht schon schlimm genug für Mikael, muss er seine Schwester von den Wolfkönigen befreien.

In den ersten zwei Bänden war die Stadt Kessel der Schauplatz, doch in diesem Band hat die Reiselust die Charaktere gepackt. Was ich sehr schade fand, war dieses Gefühl, als müsste man jetzt einmal durch die ganze Welt reisen. Es ist kaum Zeit geblieben, sich die neuen Schauplätze etwas genauer anzusehen und das mag zwar eine Art Dynamik reinbringen, aber ich hat leider nicht geholfen, aus dem dritten Band ein grandioses Finale zu erschaffen.

Wie wir bereits gelernt haben, stellt Nick Martell den armen Mikael stets vor einer neuen Herausforderung. Um diese zu meistern, musste sich Mikael weiterentwickeln und erwachsen werden. Ja, er hat immer noch eine gewisse Naivität in sich, aber ich habe es besonders im zweiten Band als positiv gesehen, dass er durch alles, was er erlebt hat, etwas reifer geworden ist. In diesem Band begeben wir uns auf eine Zeitreise und treffen wieder den sturen, dickköpfigen Königsmann, der Dinge tut, die überhaupt nicht überlegt sind und es dafür keine Konsequenzen gibt. Für mich kam auch diese Liebesgeschichte total überraschend um die Ecke. Serena und Mikael sind ja füreinander geschaffen. Krass. Das habe ich bisher nicht wirklich gespürt gehabt.

Diese Reihe hätte so viel mehr Tiefe haben können. Ich habe den Schreibstil gemocht und Nick Martell hat mehrmals bewiesen, dass er sehr gute Ideen auf Lager hat. Die Umsetzung hat für meinen Geschmack nicht zu 100% funktioniert.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Ein solider Reihenauftakt

Das Königreich der Lügen
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Mikael Königmann hat sich als Ziel gesetzt, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Vor Jahren gehörte die Familie Königmann zum Adel und war stets an der Seite des Königs. Seitdem aber Mikaels Vater hingerichtet ...

Mikael Königmann hat sich als Ziel gesetzt, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Vor Jahren gehörte die Familie Königmann zum Adel und war stets an der Seite des Königs. Seitdem aber Mikaels Vater hingerichtet wurde, hat sich alles verändert. Mikael versucht, mit Trickbetrügereien über die Runden zu kommen. Doch als er von der Unschuld seines Vaters immer mehr überzeugt wird, beginnt er in die Vergangenheit zu wühlen. Er möchte für sich und seine Familie die Wahrheit erfahren und wahren Prinzenmörder ans Licht bringen.

Ich habe diese Reihe ganz zufällig entdeckt und wurde vom Klappentext angesprochen. Den Schreibstil fand ich ganz ok und wollte der Reihe eine Chance geben. Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive und wir folgen Mikael auf Schritt und Tritt. Man erfährt viel über seinen inneren Kampf, ein Königmann zu sein. Er ist stets wütend, begibt sich immer in schwierige Situationen und macht IMMER etwas, ohne zu überlegen, was es für Konsequenzen für ihn und für seine Mitmenschen haben kann. Das konnte ich oft nicht verstehen. Warum handelt er so? Er hält ganz fest an seinen Freundschaften, denn Freunde sind für ihn wie Familie. Aber ständig bringt er sie in Gefahr (und ich verstehe nicht, warum das so oft vorkommt) und sie leiden deutlich darunter. Mikael kommt immer sauber raus (wie auch immer).

Sehr oft hat sich die Geschichte gezogen. Mikael macht oft Blödsinn und der Autor beschreibt, wie schwierig eine Situation für seine Protagonisten ist. Zack, ist das Problem gelöst... Das fand ich sehr unrealistisch und oft hat es mich gestört. Als sehr positiv empfand ich aber, dass keine Liebesgeschichte im Vorder- oder Hintergrund ist. Auch das Fabrizieren fand ich sehr interessant und ich würde mir wünschen, dass es in den nächsten Bänden etwas mehr im Fokus sein wird. Ich fand es schade, dass es plötzlich nicht mehr so präsent war, als Mikael endlich erfahren hat, dass er doch Fähigkeiten besitzt. Das hat ihn irgendwie lange Zeit beschäftigt und dann war es einfach nicht mehr so wichtig. Das konnte ich wirklich nicht nachvollziehen. An sich finde ich die Nebencharaktere deutlich spannender als Mikael. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ihn als Persönlichkeit nicht sehr sympathisch finde. Über Domet würde ich gerne mehr lesen. Diese Geschichte hat wirklich so viel Potenzial und ich hoffe, dass der Autor das ausnutzt.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Was war das denn?

DAS ENDE – Dein letzter Tag ist gekommen
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Eine Frau verstirbt im Straßenverkehr in Köln. Sie macht einen instabilen Eindruck und scheint, total gestört zu sein. Ein Mann wird in seiner Wohnung vor laufender Kamera ermordet - er wusste nicht, dass ...

Eine Frau verstirbt im Straßenverkehr in Köln. Sie macht einen instabilen Eindruck und scheint, total gestört zu sein. Ein Mann wird in seiner Wohnung vor laufender Kamera ermordet - er wusste nicht, dass er gefilmt wird, aber die ganze Welt konnte zusehen. Diese skurrilen Fälle bringen die Ermittler Inga Björk und Christian Brand an ihre Grenzen. Und als wäre der Druck nicht so schon hoch genug, treibt sie ihre neue, öffentlichkeitsorientierte Chefin in den Wahnsinn.

Ich weiß gar nicht, wie ich meine Meinung gescheit in Worten fassen soll. Dieser Thriller war überhaupt nicht meinen Fall, ich habe mich aber durchgequält. Ich weiß auch nicht, warum es so ist. Die Vorgänger mochte ich ganz gern, aber dieses hier...

Der Anfang an sich war gut - der reißt auch die zwei Sterne. Danach wurde es einfach nur... schlimm. Ich fand die Geschichte um die verstörte Frau und den kleinen Tim ganz spannend. Was mich beschäftigt und neugierig gemacht hat, war zu erfahren, wer ER war, dass sie so eine große Angst von ihm hatte. Die Spannung war ganz hoch! Dann kam dieser ganze interne Kram und es wurde so oft wiederholt, wie ungewöhnlich dieser Drang zur Öffentlichkeit (fand ich auch total seltsam und unpassend) ist und wie Brand und Björk die Neue nicht leiden können. Und, und, und... Spannung ging in den Keller. Als diese ganzen Namen kamen, war ich überfordert, aber ich konnte auch nicht mehr abgeholt werden. Die Fälle waren für mich sehr unlogisch und auch nicht wirklich interessant. Die anfängliche Euphorie war weg. Der Perspektivenwechsel hat zwar Tempo reingebracht, aber es wurde immer wilder und wirrer. Ich hatte keine Lust mehr auf das Ganze. Das Ende war... wie der Rest, einfach nur verwirrend. Ich habe das Motiv nicht verstanden.

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