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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2022

Spannendes Highlight!

Das siebte Mädchen
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Chloe ist verkorkst. Mit 12 Jahren erlebt sie, wie ihre Freundin verschwindet und nie wieder auftaucht. Genauso wie fünf weitere Mädchen auch. Für Chloe bricht aber eine Welt zusammen, als sie erfährt, ...

Chloe ist verkorkst. Mit 12 Jahren erlebt sie, wie ihre Freundin verschwindet und nie wieder auftaucht. Genauso wie fünf weitere Mädchen auch. Für Chloe bricht aber eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass der Mörder ihr so geliebter und aufmerksamer Vater ist. Die ganze Familie ist erschüttert und Chloes Mutter verliert den Verstand. Sie und ihr Bruder müssen auf sich gegenseitig aufpassen. Heute ist Chloe eine erfolgreiche Psychologin und ihr Leben scheint ganz in Ordnung zu sein. Doch eines Tages, kurz vor dem 20. Jahrestages der Morde ihres Vaters, verschwindet ein Mädchen und die Albträume beginnen erneut.

Ich habe schon lange keinen so guten Thriller gelesen und dieser gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights! Stacy Willingham erschafft eine tolle und geheimnisvolle Atmosphäre. Eigentlich ist das Tempo sehr gemütlich, doch die vielen Wendungen und Überraschungsmomente sorgen dafür, dass die Spannung trotzdem auf einem hohen Level bleibt.

Ich hätte Chloe ein schönes und normales leben gegönnt. Ja, sie ist wirklich durch die Vergangenheit psychisch belastet, aber sie möchte aus ihrem Leben etwas tun und sich nicht verkriechen. Mit ihrem perfekten Verlobten scheint sie auch einen echten Glückstreffer gemacht zu haben. Ich fand ihre Figur irgendwie doch sympathisch und interessant.

Man hat sich oft im Laufe der Geschichte gefragt, ob Chloes Vater wirklich vor 20 Jahren diese Mädchen entführt haben soll. Dann kommt ein Schnipsel aus der Vergangenheit, man bekommt Gänsehaut und der Zweifel ist weggefegt. Doch dann kommt die nächste Wendung und die Frage kommt erneut auf - Läuft der echte Täter doch noch frei herum? Oder ist es ein Nachahmer? Diese Ungewissheit macht die Geschichte unglaublich spannend und ich konnte nicht aufhören zu lesen.

Das Ende war durchdacht und hatte auch den einen oder anderen Wow-Effekt im Ärmel. Mich konnte die Autorin mit der Auflösung überraschen und auf alle Fälle sehr gut unterhalten. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Schwach...

Mutterherz
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Ein Krankenschwester wird brutal in ihrem eignen Zuhause ermordet. War es Einbruch oder doch gezielter Mord? Jane und Maura stehen vor diesem Rätsel und kommen gefühlt keinen Schritt voran. Wären nicht ...

Ein Krankenschwester wird brutal in ihrem eignen Zuhause ermordet. War es Einbruch oder doch gezielter Mord? Jane und Maura stehen vor diesem Rätsel und kommen gefühlt keinen Schritt voran. Wären nicht die ständigen Anrufe von ihrer Mutter Angela, würde sich Jane besser konzentrieren können. Doch Angela führt ihre eigenen Ermittlungen durch, denn ein Mädchen aus der Nachbarschaft ist verschwunden und da ist diese ganz seltsame Familie Green neu eingezogen, die sehr isoliert von der Außenwelt wohnt. Ob sie was zu verbergen haben?

Ich finde eigentlich die Thriller von Tess Gerritsen sehr gut und freue mich immer wieder auf Nachschub. Aber was war das denn bitte???

Der eigentliche Fall ist an sich sehr spannend. Ich fand die Ermittlungen wirklich interessant und habe gerne mit Jane und Frost gerätselt. Sie haben sehr viele Spuren verfolgt und oft standen sie vor einer Sackgasse. Das hat mich wirklich gut unterhalten. Leider kam Maura aber viel zu kurz. Dabei ist sie eine sehr interessante Figur. Dafür durfte man zu viel über Angela Rizzoli lesen. ZU VIEL. Leider.

Generell war dieser Band mit sehr vielen Details über das Privatleben aller gefüllt. Das tötet oft die Spannung. Das größte Problem war aber Angela. Im echten Leben würde ich so eine Person überhaupt nicht ausstehen können. In Büchern ebenfalls. Sie verkörpert alles, was ich gar nicht ertragen kann und die Kapitel aus ihrer Sicht, die leider sehr oft vorkamen, gingen mir auf die Nerven und haben meine Leselust einfach kaputt gemacht.

Es gab zu viele Nebengeschichten, die meiner Meinung nach total überflüssig waren. Und klischeehaft. Und nicht gut ausgearbeitet. Sie waren halt da. Und am Ende fragt man sich nur, warum das so war, denn für die Auflösung des eigentlichen Falles waren sie nicht von Bedeutung. Dafür waren sie aber deutlicher im Vordergrund als der Mord an der Krankenschwester. Sehr schade.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Schwächer als die Vorgänger

Dunkelschnee
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Die Leichen von zwei elfjährigen Jungs werden auf einem Feld gefunden. Der Täter hat sie in Szene gesetzt, mit einem weißen Hasen in der Mitte. Man findet keine Spuren, nur diese zwei Sätze im Tagebuch ...

Die Leichen von zwei elfjährigen Jungs werden auf einem Feld gefunden. Der Täter hat sie in Szene gesetzt, mit einem weißen Hasen in der Mitte. Man findet keine Spuren, nur diese zwei Sätze im Tagebuch des einen Jungen: "Morgen kommt der Mond. Ich habe Angst vor dem Wolf." Acht Jahre später wird ein ebenso grausames Bild im Feld bei Oslo entdeckt - die leblosen Körper zweier Jungs und einem Fuchs. Holger Munch holt sich die Hilfe der besten Polizeischülerin Mia Krüger, um diesen Fall zu lösen. Doch wird es einer so jungen Polizistin ohne Erfahrung gelingen?

Ich muss sagen, dass ich kein Fan davon bin, wenn so ein Ich-bin-eigentlich-Band-1-Buch nach drei Fällen kommt. Das geht meistens in die Hose. Aber da ich die Bücher von Samuel Bjork ganz gerne lese, wollte ich diesem "ersten Fall" für das Ermittlerduo eine Chance geben. Die Spannung war jetzt nicht überragend, aber sie war da. So ganz leicht an der Oberfläche und das Rätseln der Ermittler um diesen mysteriösen Fall war interessant zu verfolgen.

Was mir absolut nicht gefällt und ich immer bemängeln werde - warum werden so junge Leute, die frisch von der Polizeischule kommen, vergöttert? Null Ahnung, aber sie haben ja so viele Bücher gelesen und lösen Fälle einfach so! Das finde ich wirklich sehr unrealistisch. Mia hat ja quasi alleine diesen Fall gelöst und war immer am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Nääääh, so läuft es bestimmt nicht.

Ich finde auch, dass Munch nicht so dargestellt wurde, als wäre er wirklich ein erfahrener Ermittler. Er war als Figur doch recht blass und war ja quasi fast von Mia und den anderen aus dem Team abhängig. Zumindest hat er bei mir dieses Gefühl erweckt.

Am Ende hat der Autor einiges an Action für seine Charaktere parat und es ist fast schon ein bisschen zu viel auf einmal gewesen. Wenn Überraschungsmomente etwas besser auf die verschiedenen Teile verteilt wären, wäre die Spannung auch spürbarer gewesen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Spannende Geschichte

Die Schweigende
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Imke, Geli und Anne - die drei Töchter der Familie Remy. Als ihr Vater stirbt trennen sich ihre Wege, da sie nicht viel verbindet. Ihre Mutter Karin hat noch nie Zuneigung gezeigt und ist seit dem Tod ...

Imke, Geli und Anne - die drei Töchter der Familie Remy. Als ihr Vater stirbt trennen sich ihre Wege, da sie nicht viel verbindet. Ihre Mutter Karin hat noch nie Zuneigung gezeigt und ist seit dem Tod ihres Mannes noch stiller und unfreundlicher zu ihren Mitmenschen geworden. Doch Imke gibt ihrem im Sterben liegenden Vater ein Versprechen ab - sie muss Peter finden. Eigentlich keine schwere Sache, aber wer ist denn dieser Peter? Sie begibt sich auf die Suche und findet viel über ihre Mutter heraus, das sie nicht gewusst hat und Karin so gut versucht hat zu verbergen.

Ich mag die Bücher von Ellen Sandberg sehr gerne. Durch den guten Schreibstil und eine spannende Idee zieht die Geschichte einen ab der ersten Seite in ihren Bann und jedes Buch wird zum absoluten Pageturner. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven - Mutter und Töchter. Unterschiedlicher könnten die Charaktere nicht sein. Man glaubt kaum, dass sie miteinander verwandt sind. Im Laufe der Zeit findet man aber immer mehr Ähnlichkeiten, die sich tief in den Frauen verbergen.

Am meisten habe ich Imke gemocht. Sie ist eine unglaublich fürsorgliche Tochter, die dank ihrer Neugierde das Rätsel um den geheimnisvollen Peter gelöst hat. Karins Vergangenheit kann keinen kalt lassen. Es ist furchtbar, was sie in ihren jungen Jahren erleben musste. Schlimm ist es auch, dass die Menschen, die ihr das angetan haben, unbestraft geblieben sind. Oft musste ich schlucken und bekam feuchte Augen bei den Beschreibungen der grauenvollen Taten.

Das Ende hat mich emotional sehr mitgenommen. Ja, es gab eine sehr gute Portion Traurigkeit, aber noch schöner fand ich, dass die Frauen sich selbst und die anderen besser kennenlernen konnten. An sich war es kein Happy End, alle Fragen wurden aber beantwortet und die Geschichte wurde schön abgerundet.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Witziges Abenteuer

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen
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Während eines Fastnachtsballs in Frankfurt im Jahre 1830 wird Millicent Wohl Zeugin eines Diebstahls im Museum. Eine dunkle Gestalt eilt an ihr vorüber und verschwindet ganz schnell. Es wird festgestellt, ...

Während eines Fastnachtsballs in Frankfurt im Jahre 1830 wird Millicent Wohl Zeugin eines Diebstahls im Museum. Eine dunkle Gestalt eilt an ihr vorüber und verschwindet ganz schnell. Es wird festgestellt, dass der Schädel des Dichters Friedrich Schiller gestohlen wurde. Zusammen mit Goethe, der inkognito in Frankfurt ist, und seinem Helfer Abaris begibt sich Milli auf eine abenteuerliche Reise, um den gestohlenen Schatz zurückzubringen.

Der Schreibstil ist großartig! So oft musste ich beim Lesen schmunzeln. Die Spannung wird relativ schnell aufgebaut und bis auf ein paar Stellen konstant gehalten. Ich kenne Frankfurt und war von der Darstellung der Stadt in diesem Roman überrascht - mysteriös und geheimnisvoll sind die Straßen Frankfurts und im Schatten lauern dunkle Gestalten.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Ihre Dialoge waren oft witzig und leicht bissig, was die Atmosphäre aufgelockert hat. Man folgt der Truppe auf Schritt und Tritt und verpasst keine Sekunde dieses Abenteuers. Die fantastischen Elementen sind gut ausgearbeitet und geschickt in die Geschichte eingefädelt, ohne dass alles zu unrealistisch wird. Der sprechende Schädel mit seinen frechen Kommentaren hat das Ganze abgerundet und ich habe diese Geschichte wirklich sehr genossen.

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