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Veröffentlicht am 01.02.2018

Immerschuld

Immerschuld
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Der ehemalige Polizist Patrick ist seit einem Suizidversuch seiner früheren Lebensgefährtin und einem belastenden Fall in ein tiefes Loch gefallen und schottet sich daher seit Monaten von seiner Umgebung ...

Der ehemalige Polizist Patrick ist seit einem Suizidversuch seiner früheren Lebensgefährtin und einem belastenden Fall in ein tiefes Loch gefallen und schottet sich daher seit Monaten von seiner Umgebung ab. Als ein Freund der Familie einen zu Tode gequälten Hund findet, welcher Patricks Nichte Julia gehört hat, beschließt Patrick seiner Nichte und den Großeltern, bei welchen sie aufwächst, die traurige Nachricht zu überbringen. Patricks Großeltern berichten, dass Julia seit dem Morgen spurlos verschwunden ist. Bald beginnt eine Suche nach dem Kind, welche allerdings ohne Erfolg ist. Als weitere Personen im Dorf verschwinden, ein anderer toter Hund und eine Leiche auftauchen gerät Patrick unter Verdacht hinter letzterem zu stecken. Daraufhin beschließt Patrick selbst zu ermitteln, seine Unschuld zu beweisen und Julia zu finden. Doch dabei begibt er sich nicht nur einmal in große Gefahr und deckt ein schockierendes Verbrechen auf.

Roman Klementovic ist es mit seinem fesselnden, bildlichen und flüssigen Schreibstil gelungen einen wirklich lesenswerten Thriller zu verfassen. Die Handlung ist sehr logisch und gut durchdacht. Der Autor kann bereits im Prolog die Spannung aufbauen und diese durch mehrere unerwartete Wendungen bis zum Ende des Buches aufrecht erhalten. Der Leser ahnt nicht (oder erst sehr spät) wer der Täter ist. Durch die flüssige Schreibweise und die fesselnde Handlung lässt sich das Buch schnell lesen und man kann der Handlung ohne Probleme von Anfang bis Ende folgen. Besonders gelungen fand ich die Verbindung der Handlung mit dem Prolog.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Zu Beginn ist das Buch komplett aus Patricks Perspektive verfasst. Im letzten Teil wechselt sich diese mit der Perspektive eines anderen Protagonisten ab. Zu Beginn des jeweiligen Kapitels wird allerdings deutlich aufgeführt, um wen es sich handelt, wodurch der Lesefluss nicht beeinträchtigt wird.

Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Vor allem viele Details und Einblicke in die Lebensgeschichten lassen die Charaktere sehr authentisch erscheinen. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln.

„Immerschuld“ ist bereits der zweite Teil rund um Patrick. Der aktuelle Thriller steht seinem Vorgänger in nichts nach und ist erneut sehr lesenswert. Ich denke, dass Leser, welche den vorherigen Teil nicht kennen, auch ohne Probleme in die Handlung einsteigen und dieser bis zum Ende folgen kann.

FAZIT:

„Immerschuld“ ist ein gelungener Thriller, der schnell Spannung aufbauen und diese bis zum Ende aufrecht erhalten kann. Ich vergebe 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Wildfutter

Wildfutter
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Kurz nachdem ein Rosenheimer Fußballtrainer der Nachwuchsmannschaft verschwindet wird sein Arm im Wildschweingehe eines Wildparks entdeckt. Da der leitende Ermittler den Ruf hat, Verbrechen eher schwer ...

Kurz nachdem ein Rosenheimer Fußballtrainer der Nachwuchsmannschaft verschwindet wird sein Arm im Wildschweingehe eines Wildparks entdeckt. Da der leitende Ermittler den Ruf hat, Verbrechen eher schwer und langsam aufzuklären beginnen die Lokaljournalistin Jo und ihr Vater der pensionierte Polizist Vitus auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell finden sich viele Motive und Verdächtige doch die heiße Spur fehlt. Jo und ihr Vater sind allerdings dem Täter viel näher als sie denken und begeben sich daher in große Gefahr.

Alma Bayers Kriminalroman ist sehr kurzweilig und humorvoll. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und einfach zu lesen. Gleich zu Beginn kann der Leser rätseln, wer der Täter ist. Aufgrund vieler geschickter Wendungen kam ich erst relativ spät im Buch auf den richtigen Täter. Die Autorin verbindet die Krimielemente geschickt mit einer Menge Humor, wodurch sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Alma Bayer beschreibt die Ermittlungen und Erlebnisse von Jo und Vitus sehr bildlich, wodurch sich einige amüsante Szenen im Buch finden.

Die einzelnen Kapitel sind kurz und logisch aufgebaut. Die Autorin kann komplett auf Wiederholungen und unnötige Längen verzichten. Nicht zuletzt, da sich immer wieder Kapitel rund um Jo, Vitus und so manch anderen Protagonisten abwechseln. Dies beeinträchtigt den Lesefluss allerdings in keinster Weise. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen. Zudem ist es nicht notwendig das Buch mit der vollen Konzentration zu lesen um den Inhalt folgen zu können.

Die Charaktere sind äußerst authentisch beschrieben, was beim Leser sofort ein Bild ermöglicht. Vor allem die einzelnen Begriffe und Redewendungen im Dialekt lassen die Protagonisten besonders lebendig erscheinen. Für Leser, die diese Begriffe allerdings nicht verstehen findet sich im Text eine kurze Übersetzung oder Erklärung, die meiner Meinung nach sehr geschickt eingearbeitet sind.

„Wildfutter“ ist mein erstes Buch von Alma Bayer und ich fühlte mich gut unterhalten. Zum Teil geraten die Ermittlungen allerdings komplett in den Hintergrund und als Leser hat man das Gefühl, dass die Autorin Fußball, Sex und Affären in den Vordergrund rückt. Ich werde aber dennoch auch in Zukunft gerne zu Büchern von Alma Bayer greifen.

FAZIT:
„Wildfutter“ ist ein kurzweiliger und humorvoller Roman, der seine Leser gut unterhält. Allerdings hätte ich mir hin und wieder gewünscht, dass die Nebenthemen nicht Überhand über die Ermittlungen gewinnen. Ich vergebe 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die Grenzen der Wahrheit

Die Grenzen der Wahrheit
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Anna O’Brian arbeitet in der Library of Congress in Washington, als sie im Zuge von Recherchearbeiten auf eine Karte stößt, welche auf einen verheerenden Fehler hindeutet. Vor fünfzehn Jahren sank ein ...

Anna O’Brian arbeitet in der Library of Congress in Washington, als sie im Zuge von Recherchearbeiten auf eine Karte stößt, welche auf einen verheerenden Fehler hindeutet. Vor fünfzehn Jahren sank ein Schiff während eines Wirbelsturms und alle Passagiere wurden getötet. Die neue Karte deutet allerdings darauf hin, dass die offizielle Version nicht stimmt. Da Anna bei diesem Schiffsunglück ihren Vater verloren hat beantragt sie bei der Navy die Korrektur des Berichts. Doch die Navy beginnt Anna zu bedrohen, zu beschatten und legt ihr immer neue Steine in den Weg. Bald wird Anna bewusst, dass die Navy einen großen Skandal versucht zu vertuschen und sie ohne Hilfe diesen nicht aufdecken kann. Anna bittet ihn ihrer Verzweiflung den Kongressabgeordneten Luke um Hilfe und riskiert alles was ihr Wichtig ist.

Elizabeth Camden hat mit ihrem bildlichen und flüssigen Schreibstil einen lesenswerten historischen Roman rund um ein Schiffsunglück Ende des 19. Jhd verfasst. Das Buch konnte mich schnell fesseln, allerdings waren mir im Mittelteil zu viele Beschreibungen der Familienverhältnisse einzelner Protagonisten. Dadurch ließ die Spannung für mich etwas nach. Vor allem die bildlichen Beschreibungen der Autorin machen beim Lesen sehr viel Spaß, da man sich die Orte und Charaktere sehr gut vorstellen kann.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Als Leser kann man sofort in die gut durchdachte Handlung einsteigen und ihr ohne Probleme bis zum Ende folgen.

Die Charaktere sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Als Leser kann man sich somit schnell ein Bild der einzelnen Protagonisten machen und Sympathie, bzw. Antipathie entwickeln. Durch die ausführlichen Beschreibungen der damaligen Lebensumstände und Familienverhältnisse kann der Leser die Verhaltensweisen der Protagonisten sehr gut nachvollziehen.

„Die Grenzen der Wahrheit“ wirkt geschichtlich sehr gut recherchiert. Besonders die bildlichen Beschreibungen und die Ausführungen rund um die damaligen Lebensumstände machen die Handlung besonders authentisch und lesenswert. Am Ende des Buches nimmt Elizabeth Camden Bezug auf geschichtliche Vorfälle, auf welche sie sich im Buch bezieht, bzw. als Vorlage dienten. Beim Lesen merkt man sehr schnell, dass sich die Autorin mit den geschichtlichen Fakten sehr ausführlich beschäftigt und gut recherchiert hat.

FAZIT:

„Die Grenzen der Wahrheit“ kann durch eine bildliche Schreibweise und gut recherchierten geschichtlichen Fakten überzeugen. Da mir im Mittelteil des Buches zu sehr auf die einzelnen Hauptprotagonisten und ihre Vergangenheit eingegangen wurde (und dadurch die Recherchen zum Schiffsunglück ins Stocken gerieten) vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Wenn der Platzhirsch röhrt

Wenn der Platzhirsch röhrt
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Als der Mölltaler Jäger Sepp Flattacher hört, dass bei seinem Nachbarn Heinrich dessen Schwiegersohn Anton eingezogen ist und Heinrich ins Altenheim stecken möchte, verbündet er sich mit Heinrich um diesen ...

Als der Mölltaler Jäger Sepp Flattacher hört, dass bei seinem Nachbarn Heinrich dessen Schwiegersohn Anton eingezogen ist und Heinrich ins Altenheim stecken möchte, verbündet er sich mit Heinrich um diesen Plan zu vereiteln. Anton kauft zudem in dem beschaulichen Ort eine Kneipe und betreibt diese mit großem Erfolg. Anfangs machen sich Sepp und Heinrich einen Spaß daraus Anton durch Streiche zu vertreiben, doch bald fällt das organisierte Verbrechen ins Mölltal ein. Als dann auch noch eine Leiche gefunden wird überschlagen sich die Ereignisse und für die beiden Nachbarn beginnt ein Kampf um ihr Leben.

Alexandra Bleyer ist es mit einem humorvollen und fesselnden Schreibstil und einer sehr gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen wirklich lesenswerten Kriminalroman zu verfassen. Die Autorin schafft es die Spannung schnell aufzubauen. Leider wird im Mittelteil zu sehr auf das Privatleben einzelner Protagonisten eingegangen, wodurch die Spannung leider nicht durchgehend gehalten werden kann. Durch eine geschickt eingearbeitete Wendung kann die Autorin die Spannung allerdings wieder aufbauen und dann bis zum Ende halten. Spätestens zum Ende des Buches werden alle offenen Fragen beantwortet.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch Wiederholungen vermieden werden können. In den Dialogen und an einigen anderen Stellen wird österreichischer Dialekt verwendet. Dies beeinträchtigt den Lesefluss allerdings in keinster Weise. Zusätzlich findet sich am Ende des Buches ein Glossar, in welchem unbekannte Wörter schnell und übersichtlich nachgeschlagen werden können.

Die Charaktere sind sehr authentisch, was zur Folge hat, dass sie einem schnell mal mehr mal weniger sympathisch werden und der Leser mit ihnen mitzufiebern beginnt. Vor allem Sepp Flattacher kann mit seinem Humor wirklich überzeugen. Die Jagdszenen sind sehr bildlich und gut nachvollziehbar beschrieben und somit auch für Nicht-Jäger interessant.

„Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist bereits der zweite Mölltaler Jägerkrimi rund um Sepp (und die anderen Protagonisten). Dennoch steht der aktuelle Teil seinem Vorgänger in nichts nach und vor allem die humorvolle Schreibweise kann wieder überzeugen. Auch ohne den vorherigen Teil zu kennen, kann der Leser sofort in die Handlung einsteigen und dieser problemlos folgen.

FAZIT:

„Wenn der Platzhirsch röhrt“ verbindet gelungen Krimielemente mit Humor. Leider fehlte mir im Mittelteil etwas die Spannung, daher vergebe ich 4 Sterne und hoffe auf einen weiteren Mölltaler Jägerkrimi rund um Sepp!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Kaiserwasser

Kaiserwasser
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Entlang der alten Donau in Wien verschwinden regelmäßig Hunde. Einige Wiener Bürger haben bald das neu eröffnete koreanisches Restaurant und deren Angestellte unter Verdacht die Hunde entführt und gekocht ...

Entlang der alten Donau in Wien verschwinden regelmäßig Hunde. Einige Wiener Bürger haben bald das neu eröffnete koreanisches Restaurant und deren Angestellte unter Verdacht die Hunde entführt und gekocht zu haben. Einzig die Prinzessin Tony und ihre beste Freundin Conny ahnen, dass ein bisher unbekanntes Unterwasserungeheuer Jagd auf die Hunde macht. Um ein weiteres Verschwinden von Haustieren zu vermeiden beginnen Tony und Conny auf eigene Faust zu ermitteln um das mysteriöse Hundeverschwinden aufzuklären.

Fyona A. Halle konnte mich mit „Kaiserwasser“ leider nicht komplett überzeugen. Im Buch kommen sehr viele unterschiedliche Protagonisten vor, deren Verbindungen mich zum Teil eher verwirrt haben. Auf den ersten 50 Seiten beginnt zwar die Handlung mit dem Verschwinden der Hunde, aber durch die vielen Protagonisten kann leider kaum Spannung aufgebaut werden. Ab dem zweiten Abschnitt wird zwar Spannung aufgebaut, allerdings wird diese regelmäßig durch ein Buch im Buch unterbrochen. Durch die vielen Protagonisten kommt es zu häufigen Perspektivenwechsel. Diese Perspektivenwechsel und das Buch im Buch, welches leider nicht deutlich hervorgehoben wurde, haben mich häufig verwirrt. Der rasante und spannende Showdown beim Lichterfest ist sehr gut gelungen und die Autorin kann in diesem vor allem mit ihrem flüssigen Schreibstil überzeugen.

Die einzelnen Kapitel beziehen sich auf unterschiedliche Tage auf der Suche nach dem Unterwasserungeheuer. In den einzelnen Kapiteln können Wiederholungen vermieden werden und spätestens zum Ende des Buches werden alle offenen Fragen geklärt. Im Buch werden immer wieder österreichische Begriffe verwendet. Hier wäre zum Teil ein Glossar oder eine Erklärung/Übersetzung in der Fußzeile hilfreich gewesen.

FAZIT:

„Kaiserwasser“ konnte mich persönlich leider nicht komplett überzeugen. Die Idee für die Handlung gefällt mir allerdings sehr gut und auch der Showdown beim Lichterfest war wirklich gelungen. Durch das Buch im Buch und die vielen Protagonisten/ Perspektivenwechsel konnte die Spannung noch nicht zu Beginn des Buches aufgebaut und auch nicht durchgehend gehalten werden. Leider kann ich nur 3 Sterne vergeben.