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Veröffentlicht am 12.10.2016

Losing it - Alles nicht so einfach

Losing it - Alles nicht so einfach
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Bliss hat es satt als einzige in ihrem Freundeskreis noch immer Jungfrau zu sein und sich ständig ahnungslos vorzukommen. Ein One-Night-Stand soll diesem Problem daher endlich Abhilfe schaffen und entgegen ...

Bliss hat es satt als einzige in ihrem Freundeskreis noch immer Jungfrau zu sein und sich ständig ahnungslos vorzukommen. Ein One-Night-Stand soll diesem Problem daher endlich Abhilfe schaffen und entgegen ihrer Erwartungen begegnet sie in einer Bar sogar einem äußerst gut aussehenden Mann mit britischem Akzent, der ihr Herz sofort höher schlagen lässt.

Sie verlassen die Bar schließlich zusammen, im Schlafzimmer verliert Bliss jedoch im entscheidenden Moment die Nerven, stürmt mit einer wahnwitzigen Ausrede davon und lässt den attraktiven Fremden nackt in ihrem Bett zurück. Und als wäre all das nicht schon peinlich genug gewesen, begegnet sie Garrick schon am nächsten Morgen wieder - auf dem Campus, in ihrem Schauspielkurs, wo er gerade als ihr neuer Lehrer vorgestellt wird …


Kritik
Losing it - Alles nicht so einfach ist ein großartiger, fesselnder und vor allem amüsanter New Adult Roman für Zwischendurch, der einen durch seine Situationskomik und die vielen peinlichen Momente, in die Bliss sich mehrfach hineinmanövriert, beinahe permanent zum Schmunzeln bringt.

Bliss ist eine sehr sympathische Protagonistin, mit der man sich von Anfang an gut identifizieren kann. Es ist nachvollziehbar, dass ihre Jungfräulichkeit ihr irgendwie unangenehm ist und sie sie einfach loswerden will, aber auch, dass sie Angst vor diesem Schritt hat und deshalb in letzter Sekunde einen Rückzieher macht, obwohl Garrick der perfekte Kandidat gewesen wäre, weil er Gefühle in ihr auszulösen vermag, die sie noch nie zuvor empfunden hat. Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach und man spürt förmlich, wie es zwischen ihnen knistert.


Was als One-Night-Stand geplant war, entwickelt sich dann jedoch zu etwas viel Komplizierterem, da beide sich stark zueinander hingezogen fühlen, aber eigentlich nicht zusammen sein dürfen, nachdem sie entdeckt haben, dass Garrick Dozent und Bliss seine Studentin ist. Bliss will das unglaublich peinliche Erlebnis daher zunächst einfach aus ihrem Gedächtnis verbannen, kann allerdings irgendwann nicht mehr leugnen, dass sie mehr für Garrick empfindet als sie dürfte und das beruht ganz offenkundig auf Gegenseitigkeit. Sie kann Garrick nicht vergessen, er sie ebenso wenig und mit der Zeit kommen sie sich wieder näher.
Sie entschließen sich es im Geheimen miteinander zu versuchen und sind ein tolles Paar, das perfekt zusammen passt und sich wunderbar ergänzt. Doch sie wollen es langsam angehen lassen, was Bliss die Möglichkeit gibt ihr Geheimnis, das sie ihm erst sehr spät offenbart, noch eine Weile zu bewahren sowie die nötige Zeit um sich mental darauf einzustellen und zu warten, bis sie wirklich für diesen Schritt bereit ist.


Garrick ist ein wahnsinnig toller Held, den man einfach lieben muss und zwar nicht nur wegen seines guten Aussehens oder seines britischen Akzents. Er ist ausgesprochen zärtlich und verständnisvoll. Darüber hinaus macht er Bliss keinerlei Vorwürfe, weil sie kurz vor dem Sex plötzlich davon gelaufen ist, obschon er genau weiß, dass sie gelogen hat und die angebliche Katze - welche sie deswegen später extra aus dem Tierheim holt - nur ein Vorwand war. Genauso wenig bedrängt er sie um herauszufinden, was tatsächlich los war. Stattdessen bringt er Bliss dazu aus sich herauszukommen, sich zu öffnen und mal ein Risiko einzugehen, was sich positiv auf ihr schauspielerisches Talent auswirkt.
Durch ihr Studium erhält man ferner einen interessanten, kleinen Einblick in die Ausbildung von Schauspielern, wenn auch nur in groben Zügen.

Natürlich kommt es im Verlauf des Buches zu einigen Missverständnissen zwischen ihnen, die ihrem Glück im Wege stehen, aber gemeinsam schaffen sie es schließlich diese zu überwinden. Außerdem ist es rührend zu sehen, wie liebevoll sich die zwei umeinander kümmern als sie beide krank werden.
Ein wenig nervig ist es dagegen, dass Bliss hin und wieder an Garricks Gefühlen zweifelt und glaubt, nicht gut genug für ihn zu sein, obwohl es mehr als offensichtlich ist, wie viel er für sie empfindet.
Dem Genre entsprechend gibt es zudem einige wenige, ansprechende erotische Szenen, die jedoch sehr sparsam und nur an passenden Stellen eingesetzt werden, denn Garrick und Bliss wollen es nach dem Beinahe-Sex zu Beginn ja ohnehin langsam angehen lassen.


Die Handlung dreht sich ausschließlich um Bliss und Garrick und Cora Carmack verzichtet erfreulicherweise auf übertriebene Dramatik. Ihre Geschichte ist auch ohne viel Theater fesselnd, da man mit ihnen mitfiebert und ihnen wünscht, dass sie ein glückliches Paar werden, das sich nicht länger verstecken muss.

Richtig problematisch wird es dann als Bliss herausfindet, dass ihr bester Freund Cade in sie verliebt ist. Nach dessen unerwartetem Geständnis ist sie hin und her gerissen und fragt sich, ob sie nicht besser mit ihm zusammen sein sollte, zumal diese Beziehung wenigstens keine verbotene wäre.
Mit Bliss Freundin Kelsey wird man hingegen nicht so richtig warm. Sie wirkt ziemlich oberflächlich und drängt Bliss häufig dazu Dinge zu tun, die sie gar nicht tun will, nur weil Party machen ihrer Ansicht nach die Lösung für alles ist.
Bliss‘ Mutter ist ebenfalls ein Alptraum und man ist froh, dass sie nur selten und bloß am Telefon zu Wort kommt.


Das Ende ist schön und zugleich auch sehr passend. Im Epilog erhält man nämlich einen kurzen Ausblick auf die Zukunft der lieb gewonnenen Figuren, allerdings aus der Sicht von Garrick, was einem umso besser gefällt, da man bis dahin lediglich die Perspektive von Bliss kannte. Er ist einfach unfassbar charmant, was hier noch einmal besonders deutlich wird, und mit seinen Plänen ist man mehr als einverstanden. Des Weiteren ist es eine überaus interessante Vorstellung, dass Bliss einen gewissen Gegenstand nicht etwa zufällig findet, sondern finden sollte.

Man freut sich jedenfalls schon darauf die beiden in der Novelle Keeping Her - Nichts einfacher als das wiederzusehen und ist zudem gespannt auf Cades Geschichte, in der er dann hoffentlich die Richtige findet und Bliss und Garrick vielleicht den einen oder anderen kurzen Auftritt haben. Ob man Kelseys Story, Finding it - Alles ist leichter mit dir, ebenfalls liest, hängt wohl davon ab, wie gut Faking it - Alles nur ein Spiel ist und ob es einen ebenso zu fesseln vermag wie die Geschichte von Bliss und Garrick.


Fazit
Losing it - Alles nicht so einfach ist ein fantastischer New Adult Roman, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen kann und der einen immer wieder zum Schmunzeln bringt. Bliss und Garrick sind zwei tolle Protagonisten und ein wunderbares Paar, über das man nur zu gern noch mehr lesen möchte. Zum Glück hat Cora Carmack ihren Fans diesen Wunsch zumindest mit einer Novelle über die beiden bereits erfüllt.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Layers

Layers
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Um seinem gewalttätigen Vater zu entfliehen hatte Dorian sich entschieden sein Zuhause zu verlassen und lebt seitdem auf der Straße. Tag für Tag muss er versuchen etwas zu essen aufzutreiben und Nacht ...

Um seinem gewalttätigen Vater zu entfliehen hatte Dorian sich entschieden sein Zuhause zu verlassen und lebt seitdem auf der Straße. Tag für Tag muss er versuchen etwas zu essen aufzutreiben und Nacht für Nacht nach einem geeigneten Schlafplatz suchen, der ihm zumindest ein wenig Schutz vor Kälte oder Übergriffen durch andere bietet.

Bisher ist ihm das ganz gut gelungen, doch eines Morgens wacht Dorian neben einem toten Obdachlosen auf, der offenbar mit seinem Taschenmesser erstochen wurde. Hat er selbst etwas mit der Tat zu tun, obwohl er sich an nichts erinnern kann? Ein Fremder, der angeblich für eine gemeinnützige Organisation arbeitet, bietet ihm unerwartet seine Hilfe an und Dorian nimmt das Angebot schließlich an. Aber kann er ihm wirklich vertrauen? Und muss er im Gegenzug für ein neues Heim, Kleidung, Essen und sogar regelmäßigen Unterricht tatsächlich bloß Flyer und harmlose Werbegeschenke verteilen?


Kritik
Im Vergleich zu anderen Jugendthrillern ist Layers vielleicht noch ein relativ gutes Buch, unter den Jugendromanen von Ursula Poznanski ist es aber wohl leider das bisher schwächste. Wenn man Erebos, Saeculum oder die Eleria-Trilogie, die eben einfach besser sind, schon kennt, sollte man also lieber nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangehen.

Die Handlung ist insgesamt zwar einigermaßen fesselnd, doch es mangelt ihr beinahe durchgängig an echter Spannung. Dorian sucht natürlich nach Hinweisen, ist ansonsten allerdings die meiste Zeit nur auf der Flucht und es passiert nicht viel, sodass die Geschichte schlicht zu ereignisarm ist. Stattdessen überwiegt eine quälende Ungewissheit und die vielen offenen Fragen, auf die man erst ganz zum Schluss Antworten erhält, sind schlicht frustrierend. Manche Spekulationen stellen sich letztlich als falsch heraus und einige wenige bewahrheiten sich, während man über vieles anderes dagegen viel zu wenige Informationen bekommt um auch nur Vermutungen anstellen zu können. Man kriegt somit nur sehr langsam ein klareres Bild und alle Zusammenhänge erschließen sich einem wirklich erst auf den letzten Seiten.

Die größte Frage bleibt, wem man trauen kann und diesbezüglich wird unglücklicherweise mehrfach die falsche Wahl getroffen, da viele Charaktere sich im Endeffekt als ganz anders herausstellen als gedacht. Vor allem Bornheim verhält sich in vielerlei Hinsicht sehr verdächtig und mysteriös. Es fällt einem schwer ihn einzuschätzen, wobei sein Charakter selbst am Ende eher zwiespältig zu betrachten ist; er ist nicht nur böse, aber eben auch nicht nur gut. Dadurch sorgt er für viele Missverständnisse, die schließlich schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen.

Das Ende ist Ursula Poznanski wiederum sehr gut gelungen und sie schafft es mit einem packenden Showdown, unerwarteten Wendungen und einer raffinierten Auflösung zu überraschen. Bedauerlicherweise vermag es die vielen Längen in der Mitte und die anderen negativen Aspekte jedoch nicht alle aufzuwiegen. Zudem ist der finale Ausgang ein wenig zu glimpflich für viele Beteiligte verlaufen.

Durch die personale Erzählperspektive bleibt zwischen dem Protagonisten und dem Leser darüber hinaus immer eine gewisse Distanz bestehen. Dorian ist nicht unbedingt unsympathisch, aber man wird auch nicht so richtig warm mit ihm und fühlt sich ihm nicht besonders verbunden. Seine Gedanken und Gefühle kann man größtenteils dennoch sehr gut nachvollziehen und man hat Verständnis für die Ängste und Zweifel, die an ihm nagen, beispielsweise wegen des toten Emils, der eine wichtigere Rolle spielt als zunächst gedacht. Man kann gut nachvollziehen, dass er manchmal mit der Situation überfordert ist und nicht weiß, was er tun soll, denn das ginge jedem in seiner Lage so.

Die später aufkommende Liebesgeschichte ist leider ebenfalls eher missglückt, weil man die Gefühle, die Dorian und Stella angeblich für einander entwickelt haben, bzw. die Gründe dafür überhaupt nicht nachempfinden kann. Ihre Beziehung berührt einen nicht und so etwas wie eine romantische Stimmung kommt zu keinem Zeitpunkt auf.
Stella ist allenfalls ganz nett und viel zu naiv, gehorsam und leichtgläubig um echte Sympathien zu wecken. Sie nimmt stets alles als gegeben hin ohne jemals etwas zu hinterfragen oder misstrauisch zu sein. Ihre Dankbarkeit für alles, was Bornheim ihr gibt und ermöglicht, ist verständlich, doch das ist keine ausreichende Begründung für ihr blindes Vertrauen in ihn, insbesondere, wenn man ihre Vergangenheit bedenkt. Im Grunde dient sie lediglich dazu Dorian davon abzuhalten die Stadt zu verlassen; sie selbst würde man hingegen nicht vermissen.

Die futuristische Datenbrille sowie die verschiedenen Layers sind im Gegensatz dazu sehr faszinierende Ideen. Ein paar der Täuschungen sind grandios, manche liefern nützliche Informationen über verschiedenen Personen, andere sind angsteinflößende Botschaften oder einfach nur krank und abartig. In jedem Fall ist diese Technologie ein zweischneidiges Schwert, was Ursula Poznanski gut veranschaulicht. Sie bietet viele Vorteile, kann aber auch sehr gefährlich werden, wenn sie in die falschen Hände gerät und gegen einen verwendet wird.

Im Mittelpunkt steht außerdem die Frage nach gut und schlecht bzw. richtig und falsch, der Differenzierung sowie den Grautönen dazwischen. Bornheim verfolgt ehrenwerte Ziele, die die Welt objektiv betrachtet wirklich besser machen würden. Doch heiligt der Zweck deshalb tatsächlich alle Mittel? Ist es gerechtfertigt anderen dafür körperlichen oder finanziellen Schaden zuzufügen? Manchen gar das Leben zu nehmen?

Des Weiteren zeigt die Autorin durch Dorian auf, wie hart das Leben auf der Straße ist und wie der Tagesablauf eines Obdachlosen aussieht. Um den wärmsten und trockensten Schlafplatz entsteht zum Beispiel schnell eine große Rivalität, weshalb man gute Plätze am besten für sich behält. In den Notunterkünften darf man nämlich nur wenige Nächte im Monat verbringen und muss zusätzlich aufpassen dort nicht von anderen bestohlen zu werden. Umso unverständlicher ist es in Ermangelung eines plausiblen Grundes daher, warum sich Dorian, obwohl er ziemlich klug ist, nicht ans Jugendamt gewandt hat um Schutz vor seinem gewalttätigen Vater zu suchen statt gleich allein auf der Straße zu leben. Dann hätte er sogar problemlos weiterhin zur Schule gehen können.


Fazit
Layers ist zwar kein schlechtes Buch, aber leider auch keines, das wahre Begeisterung auszulösen vermag und den Leser so an die Seiten fesselt wie andere Romane von Ursula Poznanski. Wer ihre anderen Jugendbücher schon gelesen hat, sollte also besser nicht zu viel erwarten um nicht enttäuscht zu werden. Einen Versuch ist es allerdings durchaus wert.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Die kleine Hummel Bommel sucht das Glück

Die kleine Hummel Bommel sucht das Glück
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Inzwischen hat die kleine Hummel Bommel gelernt zu fliegen und macht sich nun ganz allein auf den Weg die Welt zu erkunden. Sie will wissen, was eigentlich hinter dem Gartenzaun liegt und das große Glück ...

Inzwischen hat die kleine Hummel Bommel gelernt zu fliegen und macht sich nun ganz allein auf den Weg die Welt zu erkunden. Sie will wissen, was eigentlich hinter dem Gartenzaun liegt und das große Glück finden. Erst auf ihrer Reise wird der kleinen Weltenbummelhummel klar, dass sie das Glück bereits gefunden hatte und sie kehrt zurück, weil es zu Hause am schönsten ist.


Kritik
Die kleine Hummel Bommel sucht das Glück ist eine wahrlich zauberhafte Fortsetzung, die ebenso zu begeistern vermag wie schon der Vorgänger und die man wieder sehr schnell gelesen hat, was eigentlich schade ist, da man sich sehr über noch mehr Seiten gefreut hätte.

Die kleine Hummel Bommel wagt sich nun in die Welt hinaus und reist nach London, Paris, New York und sogar Asien, wo sie neue Insekten kennenlernt und sie nach dem Glück fragt. Dabei haben die beiden Autorinnen hier und da authentische, landestypische Wörter bzw. Sprüche eingebaut, durch die man sich gleich ein bisschen an die entsprechenden Orte versetzt fühlt. Wenn man den Kindern die Bedeutung erklärt, lernen sie beim Lesen außerdem gleich noch etwas dazu.

Als Leser lernt man ebenfalls ein paar neue Insektenkinder kennen, wie z.B. Fina Floh, deren unterschiedliche Hautfarben vielleicht für etwas mehr Toleranz sorgen. Sie sind, genau wie die Kleidung, ein Element der vermenschlichten Darstellung der einzelnen Figuren und ermöglichen es Kindern verschiedenster Kulturen sich mit ihnen zu identifizieren.

Des Weiteren vermitteln Britta Sabbag und Maite Kelly ein zweites Mal eine sehr schöne Botschaft, nämlich dass jeder für sich selbst herausfinden muss, was Glück für ihn bedeutet. Bommels Eltern wussten vermutlich von Anfang an, dass ihre kleine Hummel das Glück bereits gefunden hatte, doch das musste diese eben selbst herausfinden, weswegen sie sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln ließen.

Am Ende sind das Hummelkind und seine Eltern wieder glücklich vereint, passend zum Ende des ersten Bandes. Am Schluss schläft Bommel zudem friedlich ein, wodurch sich die Geschichte erneut gut zum Vorlesen vor dem Zubettgehen eignet.

In die Handlung wurden darüber hinaus zwei neue, wunderbare Lieder, gesungen von Maite Kelly, integriert, die man sich online kostenlos anhören und herunterladen kann; während des Lesens oder eben danach.

Die fantastischen, unglaublich süßen Illustrationen, die sich stets über die gesamten Seiten erstrecken, könnte man sich ewig anschauen und haben ferner einen hohen Wiedererkennungswert. Joelle Tourlonias hat ihren ganz eigenen Stil, weshalb man auch bei anderen Werken sofort weiß, dass die Zeichnungen von ihr stammen.


Fazit
Die detailreichen und liebevoll Illustrationen, die integrierten Songs und die wunderbare Botschaft machen Die kleine Hummel Bommel sucht das Glück zu einem großartigen Bilderbuch, das Kinder und Eltern gleichermaßen lieben werden. Kein Wunder also, dass man nach dem Ende natürlich auf eine weitere Fortsetzung - ein weiteres Abenteuer - für die kleine Hummel, hofft.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Die kleine Hummel Bommel

Die kleine Hummel Bommel
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Bislang war die kleine Hummel Bommel immer nur zu Fuß unterwegs, denn noch weiß sie nicht, wie man fliegt. Erst als ein paar andere Insekten aus ihrer Krabbelgruppe behaupten, dass ihre Flügel ohnehin ...

Bislang war die kleine Hummel Bommel immer nur zu Fuß unterwegs, denn noch weiß sie nicht, wie man fliegt. Erst als ein paar andere Insekten aus ihrer Krabbelgruppe behaupten, dass ihre Flügel ohnehin viel zu klein zum Fliegen seien, versucht Bommel aufzuklären, ob das wirklich stimmt und begibt sich auf die Suche nach Antworten. Dabei findet sie schließlich heraus, dass jeder anders ist und es gar nicht auf die Größe oder Farbe der Flügel ankommt. Stattdessen braucht sie einfach nur eine Portion Mut und Selbstvertrauen …


Kritik
Die kleine Hummel Bommel ist ein entzückendes Bilderbuch, dessen großartige Geschichte und zauberhaften Zeichnungen garantiert nicht nur Kindern gefallen werden.

Joelle Tourlonias hat wunderbare, liebevolle Illustrationen kreiert, die man sich immer wieder ansehen kann. Sie hat sowohl Bommel als auch die anderen Insekten sehr menschenähnlich dargestellt, wodurch man sich von Beginn an sehr gut mit den Figuren identifizieren kann. So haben alle Tiere zum Beispiel menschliche Köpfe, meist nur je zwei Arme sowie Beine an Stelle von sechs Gliedmaßen und tragen zum Teil sogar menschliche Kleidung. Bei einem solchen Bilderbuch kommt es aber eben vor allem auf die Geschichte an und weniger auf die korrekte Anatomie von Insekten, sodass man das keineswegs als fehlerhaft empfindet. Viel wichtiger für die Handlung sind zudem die verschiedenartigen Flügel, deren Unterschiede die Illustratorin sehr gut zum Ausdruck bringt. Die Abbildungen ziehen sich darüber hinaus stets über die gesamte Seite und dienen dadurch neben der Darstellung der Szenen zugleich als Hintergrund für den jeweiligen Text.

Auch die Geschichte von Britta Sabbag und Maite Kelly um die kleine Bommel selbst ist mindestens ebenso herzerwärmend wie die illustrative Umsetzung und schon die Bezeichnung „Insektenkrabbelgruppe“ bringt einen gleich zum Schmunzeln. Statt die Behauptung, sie könne mit ihren winzigen Flügeln niemals fliegen, hinzunehmen, lässt Bommel sich nicht entmutigen, sondern geht der Sache auf den Grund. Sie erkundigt sich bei anderen Insekten und findet letztlich natürlich die gesuchten Antworten. Sie stellt dabei unter anderem fest, dass eben jeder anders ist, Flügel unterschiedliche Funktionen haben können und große Flügel nicht automatisch bedeuten, dass man damit (besser) fliegen kann. Sie muss sich also keine Sorgen machen, denn sie braucht lediglich etwas Mut und zum Glück kennt sie jemanden, der ihr das klar macht.

Die liebenswerte Bommel transportiert mit ihrem Abenteuer somit genau die Botschaft, die die Rückseite des Buches verspricht: Sei du selbst, glaub an dich, dann kannst du alles schaffen! Andere können uns keine Grenzen setzen; das liegt nur in unserer eigenen Hand, weshalb wir sie jederzeit überwinden können. Das ist eine überaus wichtige Botschaft und man kann eigentlich gar nicht früh genug damit anfangen, Kindern diese unablässig zu vermitteln, bis sie sie so verinnerlicht haben, dass es niemandem mehr gelingen wird ihnen das Gegenteil einzureden. Obwohl Bommels Geschichte in sich abgeschlossen ist, kann man daher nur hoffen, dass Britta Sabbag und Maite Kelly nach dem Erfolg des Buches über eine Fortsetzung nachdenken und uns an einem weiteren Abenteuer von Bommel teilhaben lassen werden.

Das Lied „Du bist du“, gesungen von Maite Kelly, ist darüber hinaus eine tolle Zugabe, die das Buch zusätzlich zu einem besonderen Erlebnis macht. Da Bommel am Ende des aufregenden Tages zufrieden und geborgen einschläft, eignet sich das Buch ferner sicher gut als Gute-Nacht-Geschichte vor dem Schlafen gehen. In jedem Fall muss man, wenn man das nächste Mal eine Hummel sieht, sofort an Bommel und ihre kleinen Flügel denken.


Fazit
Die kleine Hummel Bommel ist ein wahrlich zauberhaftes Bilderbuch, das in keinem (Kinder)Buchregal fehlen sollte!

Veröffentlicht am 12.10.2016

Keeping Her - Nichts einfacher als das

Keeping Her - Nichts einfacher als das
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Nach einem mehr als komplizierten Anfang führen Bliss und Garrick nun endlich eine glückliche Beziehung und machen Pläne für ihr gemeinsames Leben. Doch was Bliss wesentlich nervöser macht als vor Publikum ...

Nach einem mehr als komplizierten Anfang führen Bliss und Garrick nun endlich eine glückliche Beziehung und machen Pläne für ihr gemeinsames Leben. Doch was Bliss wesentlich nervöser macht als vor Publikum auf der Bühne zu stehen ist die Aussicht nach London zu fliegen um dort ihre zukünftigen Schwiegereltern kennenzulernen. Garrick versucht sie zu beruhigen, ihre Sorgen sind allerdings nicht ganz unbegründet, denn seine Eltern haben ihre ganz eigene Vorstellung von der Zukunft ihres Sohnes und der Frau an seiner Seite. Werden sie sich durchsetzen können oder sind sie für ihre Zukunft vielleicht noch nicht ganz so bereit wie sie bisher dachten?


Kritik
Keeping Her - Nichts einfacher als das ist leider nicht ganz so gut wie Losing It - Alles nicht so einfach, aber dennoch auf jeden Fall lesenswert, vor allem, wenn man die Protagonisten Bliss und Garrick mochte. Die Novelle ist humorvoll und amüsant, bringt einen daher oft zum Schmunzeln und macht Lust darauf mehr von der Autorin zu lesen.

Bliss‘ Tollpatschigkeit ist irgendwie liebenswert, selbst wenn es sie in unangenehme Lagen bringt. Wenn es darauf ankommt, weiß sie sich jedoch durchaus zu behaupten. Ihre extreme Nervosität wegen des Besuchs bei Garricks Eltern wirkt ein wenig übertrieben, was vermutlich ihrer anhaltenden Unsicherheit geschuldet ist. Garricks Charme kann man hingegen nach wie vor einfach nicht widerstehen.

Es ist wirklich schade, dass Bliss in Bezug auf ihre Beziehung zu Garrick zumindest teilweise immer noch wenig Vertrauen hat und sie viele grundlose Zweifel und Ängste plagen. Zu ihrem Glück weiß Garrick das aber genau und versucht dagegen zu steuern um ihr mehr Sicherheit zu geben. Für Bliss und ihre gemeinsame Zukunft wäre Garrick sogar bereit die Schauspielerei an den Nagel zu hängen um stattdessen einen besser bezahlten Job anzunehmen. Doch Bliss liebt ihn viel zu sehr um jemals zuzulassen, dass er diese Leidenschaft für sie aufgibt, zumal die gemeinsame Liebe für das Theater sie nicht nur verbindet, sondern überhaupt erst zusammengeführt hat. Sie ergänzen sich somit weiterhin optimal und man merkt, dass sie sich bedingungslos lieben.


Im Gegensatz zum ersten Band wird die Handlung der Novelle abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, wodurch man sich mit beiden Hauptfiguren stets gut identifizieren kann und weiß, was sie denken und fühlen.

Außerdem ist es interessant nun etwas mehr über Garricks Vergangenheit sowie seine britische Heimat zu erfahren und seine Freunde sowie seine Eltern kennenzulernen, obgleich letztere nicht gerade Sympathieträger sind. Sein Vater ist unterkühlt und völlig ignorant den Wünschen seines Sohnes gegenüber. Seine Mutter wirkt ebenfalls erst ziemlich unfreundlich und fies, dieser Eindruck ändert sich allerdings später. Bei ihr bedurfte es wohl nur eines Moments, der das Eis zwischen ihr und Bliss bricht. Unglücklicherweise lässt Cora Carmack einen diesen Augenblick jedoch nicht direkt miterleben, sodass man beinahe nichts darüber weiß.

Das Ende ist dagegen sehr schön, kommt aber viel zu schnell, denn man hätte gern noch weitergelesen.


Fazit
Keeping Her - Nichts einfacher als das ist eine interessante, schnell gelesene Fortsetzung der Geschichte von Bliss und Garrick. Sie schafft es zwar nicht einen genauso zu begeistern wie der Vorgänger, trotzdem ist es schön durch diese Novelle noch einmal zu den so lieb gewonnenen Protagonisten zurückkehren zu können und mehr über sie und ihr gemeinsames Leben zu erfahren.