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Veröffentlicht am 26.05.2017

Mit Out of the Shallows – Herzsplitter hat Samantha Young ihre Dilogie um Jake und Charley zu einem guten Abschluss gebracht.

Out of the Shallows - Herzsplitter (Deutsche Ausgabe)
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Out of the Shallows – Herzsplitter ist ein guter, zuversichtlicher Abschluss dieser Dilogie, der trotz kleiner Kritikpunkte immerhin zu unterhalten vermag und dadurch sehr schnell gelesen ist.
Wie schon ...

Out of the Shallows – Herzsplitter ist ein guter, zuversichtlicher Abschluss dieser Dilogie, der trotz kleiner Kritikpunkte immerhin zu unterhalten vermag und dadurch sehr schnell gelesen ist.
Wie schon beim Vorgänger wird man abwechselnd mit Situationen aus der Vergangenheit sowie der Gegenwart konfrontiert. Die Vergangenheit schließt dabei in etwa an das Ende des Auftaktes an und ist einem vertraut, wohingegen sich die Gegenwart schon einige Monate nach den letzten Ereignissen abspielt. In der Zeit dazwischen muss etwas Gravierendes vorgefallen sein, da sich scheinbar wirklich alles verändert hat, wofür man allerdings noch keinen Grund erfährt, was anfangs vor allem für Verwirrung sorgt.

Nach den ersten Kapiteln legt sich dieses Durcheinander wieder, man bekommt einen besseren Durchblick und als man schließlich den Grund für die Trennung erfährt, ergibt plötzlich alles einen Sinn. Leider zieht Samantha Young die Auflösung des Ganzen unnötig in die Länge, wodurch man irgendwann nicht mehr gespannt, sondern hauptsächlich nur noch davon genervt ist, dass der schwere Schicksalsschlag permanent angedeutet, jedoch nicht näher beleuchtet wird. Man kann nur spekulieren, während man auf die längst überfälligen Antworten wartet. Ein paar Details hätte sie also ruhig schon etwas früher offenbaren können.
Positiv hervorzuheben ist hingegen, dass man zwar schnell glaubt zu wissen, was geschehen ist, die Autorin einen mit der ständigen Erwähnung eines bestimmten Ortes aber gekonnt in die Irre führt, sodass man sich im Endeffekt zum Glück getäuscht hat.

Obwohl man das Buch insgesamt durchaus gerne liest, kann man sich letztlich des Gefühls nicht erwehren, eine Art Wiederholung des ersten Bandes mit vertauschten Rollen zu lesen. Denn dieses Mal trennt Charley sich aus heiterem Himmel von Jake, ohne diesem einen verständlichen Grund zu nennen, mit dem Unterschied, dass es erneut Jake ist, der die ganze Zeit über versucht Charley zurückzugewinnen, weil er sie noch immer liebt und sie kein zweites Mal verlieren will. Erneut sind sie somit in der Gegenwart entzweit und zunächst nur in den Rückblicken vereint.

Charleys Verhalten ist Jake gegenüber sehr unfair, was ihre Freunde ihr sogar ehrlich ins Gesicht sagen. Sie tut ihm nun fast das Gleiche an wie er ihr damals, worunter sie enorm gelitten hat. Da man, dank des Umstandes, dass die Geschichte weiterhin aus ihrer Sicht erzählt wird, jedoch weiß, wie sehr sie selbst unter der Trennung leidet, dass sie ihn nach wie vor liebt und ihn eigentlich nicht verletzen will, kann man sie nicht dafür hassen. Lange Zeit kann man ihre Handlungen aber überhaupt nicht nachvollziehen und will genauso dringend wie Jake einfach nur noch wissen, warum sie sich so verhält.
Ihre Gründe, die man erst sehr spät erfährt, sind vollkommen irrational, weshalb man inständig hofft, dass sie das bald einsieht und wieder sie selbst wird. Man kann kaum fassen, dass Charley sich wegen eines absurden Deals mit Gott beinahe ihre Zukunft ruiniert hätte und das obschon sie nicht einmal wirklich religiös ist. Das zeigt deutlich, wie verwirrt sie ist und dass sie erst wieder zu sich selbst und ihrer Stärke zurückfinden muss.

Es kommt einem darüber hinaus übertrieben vor, dass Charley für ihre Eltern sowohl Jake als auch ihren Berufswunsch aufgibt und nur für ihren Vater Jura studieren will. Immerhin ist sie erwachsen und kann eigentlich allein entscheiden, wie ihr Leben aussehen soll. Allerdings hat man durchaus Verständnis dafür, dass ihre Eltern ihr wichtig sind und sie nicht die Ursache für unnötiges Leid sein möchte, sobald es nicht mehr ihr einziges Motiv ist einfach nachzugeben und sie ihren Traum doch nicht endgültig aufgibt.

Auf der einen Seite ist es toll, dass Charleys Eltern und ihre Schwester sie so sehr lieben, dass sie sich noch genau daran erinnern wie sehr Jake sie verletzt hat und Charley unbedingt davor beschützen wollen so etwas noch einmal zu erleben, andererseits übertreiben sie es aber mit ihrer Sorge, denn Jake hat damals ebenso viel durchgemacht und deshalb eine zweite Chance verdient. Wenn sogar Charley ihm verziehen hat, sollten sie es wenigstens versuchen und ihr mehr Vertrauen entgegen bringen. Außerdem bevormunden sie alle sie viel zur sehr im Hinblick auf ihr berufliches Ziel und drängen ihr zu sehr ihre eigenen Wünsche für sie auf.

Gerade Jake hätte allen Grund zu versuchen sich bei Charleys Dad, der ihn am hartnäckigsten ablehnt, beliebt zu machen, dennoch scheut er sich nicht diesem zu widersprechen um Charley in dieser Sache den Rücken zu stärken, was nicht nur sie freudig bemerkt. Generell gewinnt Jake im zweiten Teil deutlich an Sympathie zurück und man verzeiht ihm langsam die Spielchen, die er mit Charley und Melissa trieb, weil er sich so verändert hat. Zwischenzeitlich ist er, verständlicherweise, sehr sauer auf Charley, verzeiht ihr jedoch ohne zu zögern, da er sie liebt und sie ihm ebenfalls verziehen hat, und kann sie voll und ganz verstehen als sie ihm endlich ihre wahren Beweggründe anvertraut. Er ermutigt sie sich ihren Ängsten zu stellen, ist unglaublich geduldig mit ihr und ist bereit auf sie zu warten, auch wenn es beinahe unerträglich für ihn ist.

Jake und Charley gehören einfach zusammen und den jeweils anderen kennen und verstehen sie manchmal besser als sich selbst. Das zeigt sich auch in den sparsam eingesetzten, aber ansprechenden erotischen Szenen, die sich gut in die Handlung einfügen und nie unpassend wirken.
Beide sind zudem ziemlich besitzergreifend und werden schnell eifersüchtig. Charley ist ferner das beste Beispiel dafür, dass der Kopf dem Herzen nicht befehlen kann, was es fühlen soll. Sie hat die Beziehung beendet und bleibt vorerst vehement bei dieser Entscheidung, trotzdem versetzt es ihr jedes Mal einen tiefen Stich, wenn er scheinbar mit einer anderen flirtet. Doch für eine solche Liebe lohnt es sich eben zu kämpfen, egal wie hart es mitunter ist und selbst dann, wenn offenbar die ganze Familie gegen die Beziehung ist.

Erfreulicherweise hat das Paar beneidenswerte Freunde, die stets für sie da sind und zu ihnen halten, genauso wie sie ihren Freunden in schwierigen Momenten immer beistehen. Vorrangig handelt das Buch natürlich von Jake und Charley, durch ihre engen Beziehungen zu Beck und Claudia bekommt man aber ebenso viel aus dem Leben dieser Figuren mit, die man beinahe genauso gern hat und deren Liebesgeschichte einen nicht minder interessiert. Sie passen gut zueinander und man fragte sich ja schon im ersten Band, wann Beck es wohl endlich auf die Reihe kriegt zu seinen Gefühlen für Claudia zu stehen.
Lediglich Lowe kommt in der Fortsetzung viel zu kurz, was schade ist, da er ein aufrichtiger Freund ist und man ihn sehr gern noch besser kennen gelernt hätte.

Das Ende ist dagegen besonders gelungen und in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Die gröbsten Schwierigkeiten sind überwunden und der Rest kann warten oder ist schlicht der Phantasie des Lesers überlassen.

FAZIT
Mit Out of the Shallows – Herzsplitter hat Samantha Young ihre Dilogie um Jake und Charley zu einem guten Abschluss gebracht, den man trotz der vielen Parallelen zum Vorgänger gern gelesen hat. Zumal die Autorin einen noch einmal daran erinnert, wie wichtig es ist sich selbst treu zu bleiben und dass es keineswegs ein Zeichen von Schwäche ist sich auch mal helfen zu lassen.

Veröffentlicht am 26.05.2017

ein toller Roman, der neben einer tollen Kulisse und viel Gefühl vor allem zahlreiche, einzigartige Figuren zu bieten hat.

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe)
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Into the Deep – Herzgeflüster ist ein gelungener New Adult Roman, der vor allem Fans des Genres mit Sicherheit gefallen wird, sich aber ebenso gut für Leser eignet, die das Genre gerade erst für sich entdecken.
Anfangs ...

Into the Deep – Herzgeflüster ist ein gelungener New Adult Roman, der vor allem Fans des Genres mit Sicherheit gefallen wird, sich aber ebenso gut für Leser eignet, die das Genre gerade erst für sich entdecken.
Anfangs wechseln sich die Kapitel aus der Gegenwart in Edinburgh mit Rückblicken aus Jakes und Charleys gemeinsamer Vergangenheit in Indiana ab, sodass man ihre frühere Beziehung in Ausschnitten von der ersten bis zur letzten Begegnung vor dreieinhalb Jahren hautnah miterlebt. Schon nach wenigen Kapiteln will man so sehr wissen, was damals Schreckliches passiert ist, das letztlich zu ihrer Trennung führte, dass Leser ohne eiserne Willenskraft erst einmal vor blättern und einige Seiten überfliegen müssen um eine Antwort auf diese aufreibende Frage zu erhalten ehe sie in Ruhe weiter lesen können, ohne dass die Gedanken ständig zu Spekulationen abschweifen.

Die Protagonistin Charley ist ausgesprochen schlagfertig und sehr selbstbewusst ohne dabei eingebildet zu sein. Sie sagt, was sie denkt und allein für ihr freches Mundwerk muss man sie einfach lieben. Es trifft einen tief zu sehen wie ihr das Herz gebrochen wird und wie sehr sie sich durch diese Erfahrung verändert hat. Umso besser kann man das Gefühlschaos verstehen, dass bei ihr entsteht als sie Jake ausgerechnet in Edinburgh wieder sieht. Es fällt ihr schwer seinem Charme zu widerstehen, da sie nie wirklich über die Trennung hinweg gekommen ist, weshalb sie sich schließlich auf eine Freundschaft einlässt. Als nettes und ehrliches Mädchen ist sie allerdings überzeugt davon, dass Jake seine Freundin Melissa vorher in ihre Treffen eingeweiht hat, weil sie sie auf keinen Fall verletzen möchte.
Sie ist stets bemüht sich nicht anmerken zu lassen, dass sie noch Gefühle für ihn hat, weil sie endlich damit abschließen will und ihm ohnehin nicht mehr vertrauen könnte. Außerdem geht sie natürlich davon aus, dass Jake inzwischen Melissa liebt.

Der Jake der Vergangenheit ist beinahe unfassbar charmant, weshalb man ihm sofort verfällt und nur zu gut verstehen kann, warum Charley sich in ihn verliebte. Die Chemie zwischen ihnen stimmt, man fühlt das Knistern und schmunzelt über ihre witzigen Gespräche. Es ist besonders schön zu beobachten, wie sie sich langsam näher kommen und miteinander intimer werden, was zu ein paar sehr ansprechenden erotischen Szenen führt. Jake hat in dieser Hinsicht schon viel mehr Erfahrung als Charley und geht daher sehr behutsam und rücksichtsvoll mit ihr um. Er vergewissert sich stets, dass sie mit dem einverstanden ist, was er tut, dass sie es ebenso will. Er bedrängt sie nicht und nimmt ihr die Angst, wenn sie befürchtet etwas falsch oder nicht gut genug zu machen.
Zusammen sind sie ein wundervolles Paar und man glaubt ihnen trotz ihres relativ jungen Alters, dass sie sich wirklich lieben und mehr zwischen ihnen ist als eine bloße Schwärmerei. Bis man den wahren Grund erfährt, kann man sich deshalb gar nicht vorstellen, dass irgendetwas sie trennen könnte. Glücklicherweise ist die wahre Ursache nicht so etwas Banales wie ein Seitensprung, sondern ein tragischer Unfall, der ihre beiden Leben nachhaltig beeinflusst.
Wie Jake mit ihr Schluss macht ist alles andere als angemessen und seine gemeinen Worte sind Charley gegenüber mehr als unfair. Dennoch kann man ihn, nach allem was er durchgemacht hat, nicht dafür hassen, weil er zu diesem Zeitpunkt noch völlig neben sich stand.

Dem Jake der Gegenwart gelingt es hingegen nicht annähernd so viel Sympathie zu gewinnen bzw. sie zu behalten. Selbst wenn er ernsthaft glaubte keine Chance mehr bei Charley zu haben, nachdem er sie so sehr verletzt hatte, ist es schlicht fies ihr nach Edinburgh zu folgen und ihr dort andauernd seine neue Freundin vorzuführen, obwohl er sich jederzeit in Indiana bei ihr hätte entschuldigen können. Melissa gegenüber ist sein Verhalten sogar noch rücksichtsloser, denn er weiß schon nach dem ersten Wiedersehen mit Charley, dass er sie noch liebt, bleibt aber danach trotzdem noch Monate mit Melissa zusammen, während er sich hinter ihrem Rücken heimlich immer öfter mit Charley trifft.
Bis er endlich erkennt wie Charley wirklich zu ihm steht, macht er einige Fehler und handelt ziemlich selbstsüchtig, indem er versucht neben Melissa zudem mit Charley irgendwie zusammen zu sein. Dabei ist er im Grunde gar kein so schlechter Kerl und wäre er von Anfang an ehrlich zu beiden Mädchen gewesen, hätte er dadurch vermeiden können sowohl Melissa als auch Charley so zu verletzen. Er bemüht sich jedoch sehr seine Fehler wieder gut zu machen, wodurch man langsam beginnt ihm zu verzeihen. Trotz aller Hindernisse gehören Charley und Jake einfach zusammen und die Anziehung zwischen ihnen ist nach wie vor nicht zu übersehen.

Neben Charley und Jake gibt es allerdings noch zahlreiche weitere nennenswerte Figuren, die den Roman so besonders machen. Dazu gehört unter anderem Charleys geniale beste Freundin Claudia, die sich extrem von ihren nur oberflächlichen Schulfreundinnen unterscheidet. Sie ist zu jeder Zeit für sie da, stets auf ihrer Seite, sagt ihr aber trotzdem ihre ehrliche Meinung, auch wenn Charley sie nicht hören will. Sie unterstützen sich gegenseitig so gut sie können, helfen der jeweils anderen schwierige Probleme zu überwinden und lieben einander wie Schwestern.
Die anderen Jungs, allen voran Lowe und Beck, sind ebenfalls sehr interessant. Lowe wird zu einem sehr guten Freund für Charley und hasst es, dass Jake sie mit seinem Verhalten verletzt. Doch er erkennt offenbar, dass sie Jake noch immer liebt, weshalb er nur mit Charley herumalbert und ihre seine Schulter zum Anlehnen anbietet. Dafür muss man ihn einfach lieben und hoffentlich findet er irgendwann ebenfalls die Eine für sich.
Für Claudia hofft man, dass der charmante Beck reif für eine feste Bindung wird und seine Angst vor ihr, weil er noch nie so viel für jemanden empfunden hat, überwindet.
Im Gegensatz zu Claudia hat Charley zudem ganz wundervolle Eltern und eine ebenso liebenswürdige Schwester, die sie in jeder Phase sehr unterstützen. Man spürt deutlich, wie sehr Charley von ihnen geliebt wird und wie sehr sie nach der Trennung von Jake seinerzeit mit ihr gelitten haben.

Insgesamt lebt das Buch hauptsächlich von diesen tollen Figuren und den persönlichen Problemen, Dramen sowie Freuden ihres jeweiligen Lebens. Das macht es jedoch nicht weniger spannend, denn die vielen Verstrickungen vermögen einen zu fesseln und man fiebert fortwährend mit ihnen mit. Das Leben der Studenten wird hier ferner realistisch dargestellt, denn sie können nicht nur feiern, sondern müssen auch viel lernen, sobald das Semester begonnen hat.
Darüber hinaus sind Schottland und seine Hauptstadt Edinburgh tolle Schauplätze, die man gerne einmal selbst erkunden würde.

Das Ende ist ziemlich abrupt und es kommt einem ein wenig so vor als würde das Buch einfach mittendrin aufhören. Samantha Young verzichtet zwar auf einen Cliffhanger, lässt das kommende Geschehen aber reichlich offen. Man ahnt nur, wie es weiter gehen könnte und freut sich auf die Fortsetzung, in der Jake hoffentlich aus seinen Fehlern gelernt hat, sodass er wieder an Sympathie gewinnt. Außerdem möchte man natürlich erfahren, ob es Jake wohl gelingen wird Charleys Vertrauen zurückzugewinnen.

FAZIT
Into the Deep – Herzgeflüster ist ein toller Roman, der neben einer tollen Kulisse und viel Gefühl vor allem zahlreiche, einzigartige Figuren zu bieten hat, die man schnell ins Herz schließt und daher wirklich gerne wiedersehen möchte.

Veröffentlicht am 26.05.2017

Ein wirklich ergreifendes Buch, das es schafft, ein sehr schwieriges, aber doch wichtiges Thema, authentisch darzustellen.

Flüsterherz
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Flüsterherz ist ein sehr ergreifendes Buch, das ein sehr ernstes sowie trauriges Thema realistisch darstellt. Auf Grund dieser Thematik ist das Buch jedoch auf keinen Fall für jüngere Leser geeignet und ...

Flüsterherz ist ein sehr ergreifendes Buch, das ein sehr ernstes sowie trauriges Thema realistisch darstellt. Auf Grund dieser Thematik ist das Buch jedoch auf keinen Fall für jüngere Leser geeignet und auch bei Jugendlichen ist es mit Vorsicht zu genießen, weil man das Gelesene in einem so jungen Alter wahrscheinlich nur schwer selbstständig verarbeiten kann. Dieser Roman sollte daher mit den Eltern oder noch besser in der Schule gelesen werden, wo man es hinterher intensiv besprechen kann.
Aber nicht nur die ernsthafte Thematik macht dieses Buch zu etwas besonderem, sondern auch die Art und Weise, wie es erzählt wird. Debora Zachariasse wählt dazu zwei verschiedene Perspektive, die allerdings beide der Protagonistin zuzurechnen sind: Einmal Anna, wie sie die Geschichte von Anfang an erzählt, mit den Gedanken und Gefühlen, die sie zu jener Zeit hatte, und einmal Anna, wie sie das erlebte gerade aufschreibt und wie sie nun, im Nachhinein, darüber denkt und fühlt. Dadurch erhält man einen umfassenden Einblick in die Gefühlswelt sowohl der Anna von damals als auch der Anna von heute, die nun versucht das Geschehene zu verarbeiten. Vor allem ihre gegenwärtige Perspektive ist geprägt von ihren Schuldgefühlen und den Vorwürfen, die sie sich selbst macht. Immer wieder fragt sie sich, ob sie es hätte verhindern können.
Diese Gefühle kann man als Leser sehr gut nachvollziehen, möchte Anna gleichzeitig aber am liebsten ihre Schuld abnehmen und ihr klar machen, dass sie es nicht hätte verhindern können.

Anna und Tibby sind zwei grundverschiedene Charaktere, das merkt man von Beginn an. Das liegt aber nicht nur an den unterschiedlichen sozialen Schichten, aus denen sie stammen.
Anna ist ziemlich sorglos und vielleicht auch ein wenig verwöhnt. Sie muss sich nie ernsthaft um etwas Sorgen machen und hat schon immer alles bekommen, was sie wollte, ohne groß darüber nachzudenken. Das gleiche gilt auch für all ihre Freundinnen, weshalb es zwischen ihnen meistens nur um so belanglose Themen wie den aktuellen Schwarm geht.
Tibbys Leben war im Gegensatz dazu noch nie besonders leicht. Sie muss sich mit ihren Eltern irgendwie durchschlagen, bekommt kein Taschengeld, muss sich manchmal ganz allein um den Haushalt kümmern und hat dazu noch große Probleme in der Schule, weil ihre Eltern ihr nicht einmal die nötigen Schulbücher kaufen können. Mal abgesehen davon, dass diese ihre Tochter sowieso ziemlich vernachlässigen.
Während Anna Tibby um ihre vielen Freiheiten und das liebenswerte Chaos beneidet, hätte Tibby lieber die (finanzielle) Sicherheit, die Annas Eltern ihrer Familie bieten. Erst durch ihre Freundschaft mit Tibby lernt Anna solche Probleme überhaupt kennen. Es dauert lange bis sie begreift, dass Tibby nicht etwa zu faul ist sich einen neuen Reifen für ihr Fahrrad zu kaufen, sondern dass sie ihn sich einfach nicht leisten kann, egal wie wenig er in ihren Augen kostet.

Anfangs hat man als Leser großes Mitgefühl für die arme Tibby und sie tut einem richtig leid. Später macht sie ihre äußerst egoistische Art aber sehr unsympathisch. Statt sich von Anna beim Lernen helfen zu lassen, verlangt sie von ihrer Freundin sie bei Klassenarbeiten abschreiben zu lassen, ungeachtet der Konsequenzen, die das für Anna haben könnte, nämlich einen Schulverweis. Was mit Anna geschieht scheint ihr irgendwann völlig egal zu sein und sie erpresst sie sogar mit ihrer Freundschaft, sodass es einem sehr schwer fällt noch mit Tibby mitzufühlen. Man kann Anna daher keinen Vorwurf machen, dass auch sie sich irgendwann etwas von Tibby distanziert, und zwar wegen ihres Verhaltens und nicht etwa, weil sie arm ist.

Obwohl man von Anfang an ahnt oder sogar weiß, dass etwas Furchtbares passieren wird, trifft es einen trotzdem völlig unerwartet, als es dann tatsächlich dazu kommt. Man ist schockiert, betroffen und kann nicht verhindern, dass schließlich ein paar Tränen kullern.

Kritikwürdig an diesem mitreißenden Roman ist allein der Schreibstil. Dieser bzw. die Wortwahl ist an manchen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig, z.B. wenn von „Blauaugen“ die Rede ist statt von blauen Augen.
Andere Momente sorgen ein paar Mal für Verwirrung beim Leser. Anna beschreibt mehrmals aus der Ich-Perspektive ihre Gedanken und betont dabei noch, dass sie diese aber natürlich nicht laut gesagt hätte. Trotzdem reagieren die anderen Figuren aber direkt darauf. Wenn diese keine Gedanken lesen können, muss sie es also doch laut geäußert haben. Belügt sie sich also selbst? Oder den Leser? Obwohl das mehr als einmal vorkommt, kann man aber insgesamt darüber hinwegsehen, da die Handlung das mehr als wieder gut macht.

Fraglich ist am Schluss eigentlich nur, warum man das Buch Flüsterherz genannt hat und nicht bei Flüsterbuch geblieben ist, was viel besser zu der Geschichte passen würde, da Anna diese letztlich darin niederschreibt.


FAZIT
Flüsterherz ist ein wirklich ergreifendes Buch, das es schafft, ein sehr schwieriges, aber doch wichtiges Thema, authentisch darzustellen. Es gelingt der Autorin wunderbar den Leser an Annas Gedanken und Gefühlen teilhaben zu lassen und die Handlung so mitzuerleben. Jüngere Leser sollten allerdings nicht mit diesem Roman allein gelassen werden, sondern nach dem Lesen intensiv darüber sprechen um es auch richtig verarbeiten zu können.

Veröffentlicht am 26.05.2017

Insgesamt eine Trilogie, die ich jedem wirklich nur empfehlen kann!

Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr
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Runaway hat mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt. Die Handlung war fast durchgehend spannend. Zunächst fieberte man mit, weil man gespannt ist, wie Em sich aus Brandons Gefangenschaft ...

Runaway hat mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt. Die Handlung war fast durchgehend spannend. Zunächst fieberte man mit, weil man gespannt ist, wie Em sich aus Brandons Gefangenschaft befreien kann. Später zerbricht man sich den Kopf über den Grund, warum Stark all diese Daten über junge Menschen sammelt. Als man diesen erfährt, ist er so unglaublich, dass man es gar nicht fassen kann. Doch auch an dieser Stelle lässt die Spannung nicht nach, denn immerhin müssen Em, Nikki und ihre Freunde Stark nun aufhalten, ohne andere Menschen in Gefahr zu bringen.
Em ist genauso sympathisch wie schon in den ersten beiden Bänden. Immer noch fragt sie Lulu um Rat, wenn es um Jungs bzw. Christopher geht und entwickelt sogar echte Geschwistergefühle gegenüber Steven.
Ihren Hass auf Brandon zeigt sie auch während er sie gefangen hält, allerdings nur indirekt, indem sie z.B. seinen Lamborghini in Brand setzt, was für mehr als ein Schmunzeln sorgt.
Auch mit ihren Eltern muss Em sich auseinandersetzen, da sie befürchten, ihre Tochter stehe unter falschem Einfluss und gerate auf die schiefe Bahn. Dies stimmt natürlich nicht, aber sie kann ihre Eltern unmöglich in alle Geheimnisse einweihen. Em möchte weder sie noch ihre kleine Schwester in Gefahr bringen.

Nikki hingegen macht in diesem Band eine ziemlich große Entwicklung durch. Anfangs ist sie immer noch extrem selbstsüchtig, nervtötend und unsympathisch, vor allem, wenn sie nicht ihren Willen bekommt. Außerdem ist sie ziemlich naiv und will einfach nicht einsehen, dass Stark wirklich versucht hat, sie umzubringen.
Im Laufe der Handlung bessert sie sich jedoch, nachdem Lulu auch ihrem neuen Körper ein tolles Aussehen verpasst und sich etwas zwischen ihr und Gabriel anbahnt.

In der Beziehung zwischen Em und Christopher geht es immerzu hin und her, was für den Leser ziemlich nervenaufreibend ist. In manchen Situationen wird man aus Christopher einfach nicht schlau, was Em genauso geht. Erst küsst er sie und befreit sie aus Brandons Gefangenschaft, dann zeigt er ihr wieder die kalte Schulter und behauptet sogar, ihre Angelegenheiten würden ihn nicht mehr interessieren. Er ist sauer auf Em, weil sie ihn damals angelogen hat, obwohl er wusste, dass sie nicht die Wahrheit sagte und Brandon sie irgendwie dazu gezwungen hat. Trotzdem eilt er erneut zu ihrer Rettung als sie mal wieder in Schwierigkeiten gerät und hilft er schließlich auch Stark zur Strecke zu bringen.

Die Auflösung des Ganzen ist dann nicht nur spannend, sondern auch perfekt gelöst. Alles ergibt endlich einen Sinn. Auch das letzte Kapitel ist noch mal besonders schön und vor allem sehr romantisch.


FAZIT
Runaway ist nicht nur ein gelungener, sondern ein atemberaubender Abschluss der Airhead-Trilogie von Meg Cabot. Die konstante Spannung um das Geheimnis von Stark sowie das Hin und Her zwischen Em und Christopher schaffen es, den Leser auf jeder einzelnen Seite zu fesseln. Hinzu kommt dann noch der gewohnt amüsante Schreibstil der Autorin, den man einfach lieben muss.
Insgesamt eine Trilogie, die ich jedem wirklich nur empfehlen kann!

Veröffentlicht am 26.05.2017

Ein wunderbarer Auftakt

Plötzlich blond
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Zunächst wusste ich nicht so richtig, was ich von dem Buch halten sollte, da die Story ja schon ziemlich außergewöhnlich ist. Wenn man aber genauer darüber nachdenkt, ist es gar nicht mal so weit hergeholt. ...

Zunächst wusste ich nicht so richtig, was ich von dem Buch halten sollte, da die Story ja schon ziemlich außergewöhnlich ist. Wenn man aber genauer darüber nachdenkt, ist es gar nicht mal so weit hergeholt. Wenn man Organe wie das Herz und sogar die Linsen im Augen heute schon transplantieren kann, warum soll es dann nicht auch möglich sein, dass Gehirn eines Menschen zu transplantieren?
Wenn man sich erst einmal an diesen Gedanken gewöhnt hat, gelingt es der Geschichte durchaus einen zu fesseln und man möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Es macht viel Spaß zu lesen, wie Emerson damit umgeht, von einem eher jungenhaften Mädchen zu einem von Allen begehrten Topmodel zu werden, wo sie diese vorher alle verachtet und als Hohlköpfe abgetan hat. Sie stellt immer wieder fest, dass viele ihrer Vorurteile nicht zutreffen. So ist Modeln zum Beispiel ein wesentlich anstrengenderer Job, als sie annahm.

FAZIT
Durch die ungelösten Fragen am Ende, wie es mit ihr und Christopher weiter gehen soll ist eine davon, möchte man natürlich auch den nächsten Band nicht verpassen. Auf jeden Fall ist alles andere als einfach für Em, so zu tun als sei sie Nikki, was das Buch wirklich sehr interessant macht.