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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Bewegender Liebesroman

Für immer ein Teil von dir
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Ein tragischer Unfall sollte Kennas Leben für immer verändern. Fünf Jahre nach dem Tod ihrer großen Liebe Scott kehrt sie an den Ort des Geschehens zurück. Sie will endlich ihre Tochter in die Arme nehmen, ...

Ein tragischer Unfall sollte Kennas Leben für immer verändern. Fünf Jahre nach dem Tod ihrer großen Liebe Scott kehrt sie an den Ort des Geschehens zurück. Sie will endlich ihre Tochter in die Arme nehmen, die bei Scotts Eltern lebt. Schon am ersten Abend begegnet sie einem Mann, die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Doch ausgerechnet diese Verbindung soll zwischen Kennas Glück oder Unglück entscheiden…

Cover und Umschlag finde ich mit dem hellblau des Himmels, den Vögeln und der pinken Schrift (wie ein Sonnenuntergang) sehr gelungen. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Es hat mich vom ersten bis zum letzten Wort gefesselt. Es ist spannend und wunderschön und hat mich – wie soll es auch anders sein bei Colleen Hoover – zum Weinen gebracht. Trotz des leichten Schreibstils gelingt es der Autorin, ihre Leser*innen tief zu bewegen. Die Geschichte hat mich berührt wie keine andere und viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich bin innerlich zerbrochen und wurde wieder zusammengesetzt. Es geht um Trauer, Vergebung und darum, nach vorne zu blicken. Ich habe mit Kenna und Ledger, aus deren Perspektive abwechselnd geschrieben wird, mitgelitten und mitgelacht. Die Charaktere bekommen eine tolle Tiefe. Trotz der vielen Gefühle, wird es nie kitschig. „Für immer ein Teil von dir“ ist ein toll geschriebenes Buch, das berührt und bewegt. Für mich ein Must-Read für alle CoHo-Fans und die, die es noch werden möchten.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Die heilende Macht der Literatur

Die kleine literarische Apotheke
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Blu betreibt eine kleine Buchhandlung in Florenz. Ein geheimnisvoller Kunde bringt sie auf eine Geschäftsidee, die ihr endlich hilft, aus den roten Zahlen herauszukommen: Sie verordnet ihrer Kundschaft ...

Blu betreibt eine kleine Buchhandlung in Florenz. Ein geheimnisvoller Kunde bringt sie auf eine Geschäftsidee, die ihr endlich hilft, aus den roten Zahlen herauszukommen: Sie verordnet ihrer Kundschaft Bücher wie auf Rezept. Für jede Lebenslage hat sie ein passendes Buch parat. Dabei wird auf Anwendungsgebiet, Dosierungsanleitung und Nebenwirkungen hingewiesen. Aber wer war der mysteriöse Kunde mit dem rettenden Einfall und wie kann sie ihn wiederfinden?

Bücher können uns das geben, was wir gerade brauchen. Bist du einsam? Hast du Liebeskummer oder Fernweh? Für jedes Befinden gibt es das passende Buch, das wie Medizin für die Seele wirken kann. Man nennt das auch Bibliotherapie. Die Autorin führt selbst so eine besondere Buchhandlung in Florenz und hat sich davon für das Buch inspirieren lassen. Sie nimmt die Leser mit in eine zauberhafte Geschichte über die Macht der geschriebenen Worte. Dabei sprüht sie vor italienischem Charme und legt eine Situationskomik und einen Humor an den Tag, der mich total verzaubert hat. Nicht nur einmal musste ich lauthals loslachen und den verdutzten Personen in meinem Umfeld die lustige Passage im Buch vorlesen.

Vor jedem Kapitel steht eine ausführliche Überschrift und ein passendes Buchzitat eines Klassikers. Es wird in der Ich-Perspektive von der Buchhändlerin Blu geschrieben, die ein turbulentes Leben führt und eine wirklich ausgeprägte Phantasie hat. Richtig schön ist, dass sich im Anhang eine „Kleine literarische Apotheke“ befindet, wo die Klassiker aufgeführt sind. Eventuell greife ich darauf zurück, wenn ich Bedarf haben sollte.

Der Schreibstil ist flüssig, packend und locker. Das in zarten Farben gehaltene Cover und der hübsche Umschlag vom Buch versprechen nicht zu viel: Ein leichter, goldiger Roman, der ans Herz geht.

Diese Buch hat mir viel Spaß bereitet und mich glücklich gemacht.

Lest die „Kleine literarische Apotheke“! Mögliche Nebenwirkung: Lust auf italienisches Essen und Urlaub in Florenz!

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Veröffentlicht am 28.01.2025

Setzt die Segel!

Daughter of the Siren Queen - Fürchte meine Stimme
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„Daughter of the Siren Queen“ knüpft nahtlos an den ersten Teil an und wir sind direkt mitten im Geschehen.

Hauptsächlich spielt sich die Geschichte auf hoher See ab und erfüllt dabei alles Klischees ...

„Daughter of the Siren Queen“ knüpft nahtlos an den ersten Teil an und wir sind direkt mitten im Geschehen.

Hauptsächlich spielt sich die Geschichte auf hoher See ab und erfüllt dabei alles Klischees für ein gutes Piratenbuch. Besonders der Teil, in dem sie eine scheinbar einsame Insel erkunden war gruselig.

Im Vergleich zum ersten Band ist es noch blutiger, gefechtsintensiver und es gibt mehr Geheimnisse, die gelüftet werden wollen. Wer Piratenstorys mag, kommt also wieder voll auf seine Kosten.

Captain Alosa muss sich ihrem Vater stellen und die Schattenseiten ihres Vater-Tochter-Verhältnisses werden ausgearbeitet. Der Piratenkönig ist der perfekte Antagonist, ist seine Vorgehensweise zur Erlangung von mehr Macht doch wirklich sehr extrem.

Auch die Mutter von Captain Alosa spielt, wie der Titel schon verrät, eine Rolle in dem Buch. Alosa lernt mehr über das Volk der Sirenen, die sie auch zur Hälfte ist.

Insgesamt wirkte Alosa nahbarer, da zu ihrer taffen Art jetzt auch eine sanfte, verletzliche Seite gezeigt wird.

Der romantische Part mit Riden rückt eher in den Hintergrund, was mich aufgrund der ganzen Wendungen und Spannung überhaupt nicht gestört hat.

Die Crewmitglieder sind alle interessante Charaktere und bilden den Grundstein für weitere Bücher der Reihe.

Für mich ist „Daughter of the Siren Queen“ eine gelungene Fortsetzung und hat mir sogar noch besser als der erste Teil gefallen. Somit vergebe ich 4,5/5 Sternen und sprechen eine Leseempfehlung aus.

Ich freue mich schon auf das dritte Abenteuer „Vengeance of the Pirate Queen“, in dem das Crewmitglied Sorinda die Hauptrolle hat!

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Veröffentlicht am 17.01.2025

Fantasy für Erwachsene

A Discovery of Witches - Die Seelen der Nacht
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Die „All Souls“-Buchreihe von der Autorin Deborah Harkness wurde neu aufgelegt und beginnt mit dem ersten Band „A Discovery of Witches — Die Seelen der Nacht“.

Diana ist eine Hexe aus einem berühmten ...

Die „All Souls“-Buchreihe von der Autorin Deborah Harkness wurde neu aufgelegt und beginnt mit dem ersten Band „A Discovery of Witches — Die Seelen der Nacht“.

Diana ist eine Hexe aus einem berühmten Hexengeschlecht und versucht, als Wissenschaftlerin den magischen Teil von ihr größtenteils zu ignorieren. Matthew ist ein viele hundert Jahre alter Vampir, der als viel belesener Wissenschaftler eher zurückgezogen lebt. Als die beiden in der Bibliothek von Oxford aufeinandertreffen, spüren sie direkt eine besondere Verbindung. Doch auch andere Wesen werden auf Diana aufmerksam, als sie es schafft, ein seit vielen Jahren verstecktes Manuskript in die Hände zu bekommen. Die Welt der Hexen, Vampire und Dämonen ist fortan hinter ihr und dem wertvollen Manuskript her und Matthew will sie beschützen.

Es kommt, wie es kommen muss und die beiden verlieben sich ineinander. Doch ist es eine verbotene Liebe, denn die magischen Wesen bleiben nur unter ihresgleichen.

Allen Widerständen zum Trotz gehen die beiden dem Geheimnis des Manuskripts auf den Grund und ihre Liebe ist so stark, dass sie alle Hindernisse überwindet. Die vielleicht etwas kitschig und vorhersehbar klingende Love Story ist in eine spannende Jagd eingebettet und damit kein klassischer Liebesroman, sondern ein Fantasyroman für Erwachsene.

Fantasystorys, Fabelwesen und insbesondere Geschichten über Hexen und Vampire sind genau mein Ding, somit ist es wenig überraschend, dass mich „The Discovery of Witches“ schon als Serienadaption angesprochen hat. Mit der zugrundeliegenden Buchreihe ging es mir da nicht anders.

Obwohl das Buch über 800 Seiten hat, habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt. Die Autorin schafft es, eine besondere Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen und setzt die Protagonisten gekonnt in Szene. Ihr detailreicher Schreibstil baut eine komplexe fantastische Welt und legt den Grundstein für weitere Bücher.

Dabei gibt sie den Leser*innen Zeit, sich in die magische Welt hineinzuversetzen und man fliegt nur so durch die Seiten.

Für mich ist das Buch ein fantastischer Lesegenuss und erhält 4,5/5 Sternen für einen gelungenen Reihenauftakt.

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Veröffentlicht am 27.12.2024

Spannender Thriller!

One Perfect Couple
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Schon das Cover spricht mich an: Türkisblaues Meer, ein einsamer Strand, zwei Liegen unter Palmen — da kommen im grauen deutschen Winter doch Urlaubsgefühle auf (auch wenn ich kein Typ für Südseeurlaub ...

Schon das Cover spricht mich an: Türkisblaues Meer, ein einsamer Strand, zwei Liegen unter Palmen — da kommen im grauen deutschen Winter doch Urlaubsgefühle auf (auch wenn ich kein Typ für Südseeurlaub bin). Und mit Empfehlungen von David Baldacci („Ein rasanter Ritt, der die größten Thriller-Süchtigen da draußen befriedigen wird.“) und Lucy Foley („Herrlich düster und absolut fesselnd.“), die auf den Klappen abgedruckt sind, war meine Vorfreude noch gesteigert — Bücher der beiden mag ich sehr, während es mein erster Kontakt mit einem Werk von Ruth Ware war. Beim Blick auf den Namen kommt mir immer „Truth or Dare“ in den Sinn…

Dr. Lyla Santiago arbeitet als Wissenschaftlerin in London. Einen Thriller mit dem Brüten über Excel-Tabellen und dem Sinnieren über prekäre Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaftswelt zu beginnen, war mal was anderes — und ebenso aktuell wie das Thema der Reality-Shows, die TV und Streaming überschwemmen. Lylas Freund ist Schauspieler und hofft in diesem neuen Format, in dem das „One Perfect Couple“ gesucht wird (das nicht zwingend in der Konstellation die Show gewinnen muss, in der die fünf Pärchen gestartet sind), auf den Durchbruch und einen Kickstart für seine stockende Karriere.

Die Mischung der Paare ist klassisch — Influencer und YouTube-„Stars“, Schauspieler mit Karriereproblemen und der dazugehörige Anhang. Mit einer luxuriösen Jacht geht es in den Indischen Ozean — doch schnell wird klar, dass hier keine Hochglanz-Produktion entsteht, sondern viel improvisiert wird. Für Lyla und ihren Freund Nico läuft schon der erste Tag anders als geplant und durch den verheerenden Sturm wird aus einem Kampf um den Sieg in einer TV-Show ein Kampf auf Leben und Tod.

Ruth Ware hat hier einen durchaus klassischen Thriller mit den üblichen Zutaten geliefert, der Anleihen an Klassikern wie Lord of the Flies, Animal Farm oder auch Jurassic Park nimmt. Mir gefiel das Setting mit der Wissenschaftlerin im Reality-TV-Ambiente gut, die weiteren Charaktere sind plausibel gezeichnet (wenn auch nicht alle mit viel Tiefe oder überraschenden Facetten) und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter.

Stilistisch gefielen mir die bereits früh in der Geschichte zwischen den Kapiteln eingestreuten Notrufe von der Insel, die von Beginn an die Bedrohung und Gefahr deutlich machten und die kommenden Entwicklungen andeuteten — Spannung von der ersten bis zur (fast) letzten Seite war so garantiert. Die Handlung selbst wird komplett von Lyla aus der Ich-Perspektive erzählt, später ergänzt um Tagebucheinträge von Zana, einer der Teilnehmerinnen.

Ich habe das Buch in einem Tag durchgelesen, konnte es kaum aus der Hand legen — exakt das, was ich von einem guten Thriller erwarte. Neben den schon erwähnten Themen der prekären Arbeitsverhältnisse an Universitäten und Reality-TV greift Ware auch weitere gesellschaftlich relevante und aktuelle Themen auf wie toxische Beziehungen, häusliche Gewalt, die Bedeutung von Demokratie und wie fragil sie ist, sowie Machtmissbrauch und Female Empowerment.

Ein düsterer Thriller in einer erst unwirklich schönen und dann unerträglich grausamen Umgebung — dafür vergebe ich 4,5 / 5 Sternen und eine Leseempfehlung für Thriller-Fans und alle anderen.


So steht es auf dem gedruckten Buch, online liest man „köstlich“ statt „herrlich“…

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