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Veröffentlicht am 23.05.2022

Berührende Biografie

Mariah – Ganz ich selbst
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In meiner Jugend liefen neben der aktuellen Bravo Hits die Lieder einer gewissen Mariah Carey auf meinem CD-Player hoch und runter. Was habe ich ihre Lieder in meiner Jugend gefeiert! Ja, man kann sagen, ...

In meiner Jugend liefen neben der aktuellen Bravo Hits die Lieder einer gewissen Mariah Carey auf meinem CD-Player hoch und runter. Was habe ich ihre Lieder in meiner Jugend gefeiert! Ja, man kann sagen, ich war und bin ein Fan ihrer Musik. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, die Biografie von Mariah Carey lesen zu dürfen.


Das Buch hat mich sehr beeindruckt und berührt. Mariah Carey zeigt uns ungefiltert ihr wahres Leben – und das war nicht immer schön.

Es beginnt mit ihrer Kindheit, die aus Angst, Gewalt und Rassismus bestand. Als Tochter einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters gehörte sie nirgendwo richtig dazu. Hinzu kommt ein Familienverhältnis, das zerrüttet und von Gewalt geprägt war. Ihre Musik und ihr Glauben gaben ihr Mut und Kraft, immer weiter zu machen und nicht aufzugeben.

Sie musste hart für ihren Erfolg arbeiten. Mir war gar nicht bewusst, dass Mariah Carey ihre Songs selbst schreibt und so viel von ihrem Leben in den Liedern steckt.

Im Buch schreibt sie auch von ihren Fehlern, ihrer schlimmen Ehe und wie hart es ist, einen Flop wegstecken zu müssen. Für die Presse hat sie aufgrund ihrer Erfahrungen kein gutes Wort übrig.

Nach einigen Niederlagen und Abstürzen schafft sie es dann doch, alle Ketten zu sprengen und lebt jetzt ein freies, glückliches und selbstbestimmtes Leben.

Letztendlich bedankt sie sich bei ihren Fans, die sie immer und immer wieder gerettet haben.

Dieses Buch ist Mutmacher, Mahnmal und eine Inspiration für alle, niemals aufzugeben und seine Träume zu leben.

„So when you feel like hope is gone

Look inside you an be strong

And you’ll finally see the truth

That a hero lies in you“

(Hero)

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Toller Reihenauftakt

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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Inhalt:
Bath, Somerset im Jahr 1794: Die junge Isabella Woodford bangt nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier um ihren guten Ruf als Adlige und versucht, sich schnellstmöglich einen Ehemann ...

Inhalt:
Bath, Somerset im Jahr 1794: Die junge Isabella Woodford bangt nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier um ihren guten Ruf als Adlige und versucht, sich schnellstmöglich einen Ehemann zu sichern, bevor der ganze Skandal an die Öffentlichkeit gerät. Kurzerhand mietet sie sich bei ihrer reichen Tante im mondänen Bath ein und findet dort auch rasch einen Verehrer. Sie muss ihm und dem Rest der englischen High Society nicht nur die Liebesnacht, sondern auch ihre Leidenschaft für die Medizin verheimlichen. Als sie dann vom Offizier erpresst wird und außerdem die Bekanntschaft mit dem reichen und unnahbaren Tuchhändler Alexander macht, wird ihr Vorhaben komplett durcheinander gewirbelt. Ihre Freundinnen Betty und Rebecca stehen ihr die ganze Zeit zur Seite.


Meinung:
Die Geschichte von Isabella und Alexander spielt vor ca. 200 Jahren in Bath, einem Kurort in England, wo die englische High Society verkehrte. Es geht um rauschende Feste, pompöse Kleider, glamouröse Theaterbesuche und vor allem um das Wahren der Etikette.

Die Autorin schildert bildhaft die gesellschaftlichen Konventionen, die im 18. Jahrhundert galten. Dadurch ist mir der Einstieg in die Geschichte seht leicht gefallen. Die ganze Zeit herrscht eine besondere Atmosphäre, die mir sehr gefallen hat.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von der schlauen Isabella und dem charmanten Alexander erzählt. Es knistert gewaltig zwischen den beiden, fast hätte ich mich am Buch verbrannt… Ob sie am Ende zueinander finden oder nicht, steht bis zum Schluss in den Sternen und ich konnte gar nicht anders, als „Somerset“ in Rekordgeschwindigkeit zu lesen.

Die Figuren haben alle ihre Ecken und Kanten und werden dadurch sympathisch und menschlich. Vor allem die Nebencharaktere Tom und Betty fand ich sehr interessant und ich würde mich freuen, im nächsten Teil mehr über sie zu erfahren.

Isabella findet nicht nur die Liebe, sondern auch zwei Freundinnen: Betty und Rebecca. Die drei werden im Laufe der Geschichte zu einem tollen Team.

Besonders gut hat mir auch der durchaus kritische Blick auf das Leben der Frau zu der damaligen Zeit gefallen. Vom Ehemann hing die gesamte Zukunft einer Frau ab und machte die Heirat zur Lotterie ihres Lebens.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und sie findet immer den richtigen Ton.

Emma Hunter hat mit „Somerset – Sehnsucht und Skandal“ einen tollen Reihenauftakt hingelegt! Ich bin ein Fan und freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

beste Biografie, die ich seit langem gelesen habe

WILL
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Wer kennt ihn nicht? Will Smith, der rappende Hollywoodstar, der in Kinofilmen wie „Bad Boys“, „Independence Day“, „Men in Black“ und noch vielen anderen Blockbustern mitgespielt hat. Er ist Schauspieler, ...

Wer kennt ihn nicht? Will Smith, der rappende Hollywoodstar, der in Kinofilmen wie „Bad Boys“, „Independence Day“, „Men in Black“ und noch vielen anderen Blockbustern mitgespielt hat. Er ist Schauspieler, Produzent, Musiker und wurde vielfach ausgezeichnet. Und nach der Oscarverleihung 2022 und seinem Gewaltausbruch auf der Bühne steht er zur Zeit besonders im Fokus.

In seiner Autobiographie (verfasst mit Co-Autor Mark Manson) gewährt Will Smith der Leserschaft einen Einblick in seinen beeindruckenden Werdegang vom ängstlichen Kind aus Philadelphia zum Megastar. Mit dem Wissen um seine persönliche Lebensgeschichte lässt sich auch der tätliche Angriff bei den Oscars aus einem anderen Blickwinkel beurteilen – ohne Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung gut zu heißen.

Schon als Kind war Willard Carrol Smith II (so sein richtiger Name) laut seiner Mutter ein Vielredner. Und auch im Buch hat er viel zu erzählen: Wie kam es, dass er so witzig wurde? Wie ist der Rap entstanden? Welche berühmten Leute hat er kennen gelernt? Welche Filmszene machte ihn berühmt? Wer ist die Liebe seines Lebens? Wird man wirklich glücklich, wenn man gefühlt alles erreicht hat? Oder reicht es einem vielleicht immer noch nicht?

Sein eiserner Wille, geformt von seinem strengen Vater, hat ihn weit gebracht. Doch irgendwann kam auch ihm die Erkenntnis, dass Erfolg allein nicht glücklich macht. Seine Familie hat ihm die Augen geöffnet. Auch wenn es hart war, so war dies auch der Beginn der Veränderung.

Will Smith gewährt interessante Einblicke in sein wildes Leben (und er hat wirklich viel erlebt). Dabei ist es toll geschrieben – witzig, spannend und erkenntnisreich.

Dass er mit Worten umgehen kann, habe ich gemerkt: Ich konnte das Buch nicht weglegen und habe das 500-Seiten-Werk innerhalb von drei Tagen durchgelesen.

Für mich ist es die beste Biographie, die ich seit langem gelesen habe! Ich gebe eine Leseempfehlung für alle Leserinnen und Leser, die auf der Suche nach einem sowohl emotionalen als auch witzigen Buch über das Leben eines Megastars sind.

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Veröffentlicht am 01.01.2025

Zurück am Neusiedler See

Rache am Neusiedler See
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Wir sind zurück am Neusiedler See im österreichischen Burgenland an der ungarischen Grenze. Polizist Nikolaus (nicht Niki!) Lauda versteckt sich weiterhin in der Heimat seiner verstorbenen Frau vor dem ...

Wir sind zurück am Neusiedler See im österreichischen Burgenland an der ungarischen Grenze. Polizist Nikolaus (nicht Niki!) Lauda versteckt sich weiterhin in der Heimat seiner verstorbenen Frau vor dem Mafiaclan aus dem Ruhrgebiet, der ihm nach dem Leben trachtet.

Natürlich zieht er das Verbrechen weiterhin magisch an und findet sich durch einen mehr oder weniger großen Zufall als „Securityheinzi“ auf der ersten Seekreuzfahrt auf dem titelgebenden Gewässer wieder. Eine Gruppe von Prominenten (zu Werbezwecken) und Gewinnern eines Preisausschreibens verbringen gemeinsam eine Woche auf dem Schiff. Unter den Prominenten ist auch der Weinkaiser, den wir bereits aus dem ersten Teil der Reihe kennen.

Apropos erster Teil: In meiner Rezension damals schrieb ich, der Kriminalfall und die Suche nach dem Täter sei für mich beim Lesen eher zweitrangig gewesen — das war bei diesem Buch ganz anders, ich habe die ganze Zeit gerätselt, wer für das Verschwinden des Prominenten verantwortlich ist. Die gelegten Fährten waren alle so plausibel, dass es jeder und jede auf dem Schiff hätte gewesen sein können.

Schon auf den ersten Blick ist die Geschichte ein klassisches Hercule Poirot-Setting und Pellmann kaschiert dies auch keineswegs, sondern macht es im Finale ganz explizit und so wird es eher Hommage denn Kopie. Wer sich an den Glass Onion-Filmen mit Daniel Craig erfreuen konnte, wird auch hier auf seine Kosten kommen.

Die Auflösung war für mich durchaus überraschend, das gefällt mir bei einem Krimi natürlich. Ansonsten habe ich mich an der lockeren Atmosphäre des Buches erfreut, das mir im deutschen Winter österreichisches Sommer- und Urlaubsflair vermittelt hat.

Trockener Sprachwitz und Selbstironie, eine Prise Österreichisch — wie schon im ersten Teil hat mir der Schreibstil der Ich-Erzählung aus Sicht von Nikolaus Lauda gefallen. Nur den Klappentext fand ich beim Lesen eher unzutreffend — bei Niko Laudas lockerer Art bekam ich nicht den Eindruck, er sei „an seine Grenzen“ gebracht worden.

„Rache am Neusiedler See“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die von mir 4/5 Sternen erhält. Teil drei mit dem Titel „Ruhe sanft am Neusiedler See“ ist auch bereits erschienen (ich bin in der Reihe jeweils ein Jahr zurück…) und steht auf meiner Lese-Bucket List.

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Veröffentlicht am 01.01.2025

Ein Geheimnis wohnt im mysteriösen Herrenhaus

Starling House
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Durch den Buchclub von Reese Witherspoon bin ich auf „Starling House“ aufmerksam geworden und auch die Buchgestaltung mit der Farbgebung und dem Buchschnitt haben mich magisch angezogen. Zusammen mit Jeanette ...

Durch den Buchclub von Reese Witherspoon bin ich auf „Starling House“ aufmerksam geworden und auch die Buchgestaltung mit der Farbgebung und dem Buchschnitt haben mich magisch angezogen. Zusammen mit Jeanette von „buch.klatsch“ habe ich mich auf die Reise in die Kleinstadt Eden im amerikanischen Bundesstaat Kentucky begeben, wo die Geschichte spielt.

Um „Starling House“ ranken sich unheimliche Geschichten und es wird von den Bewohnern von Eden gemieden. Als der unter chronischer Geldnot leidender Opal eine Stelle als Haushälterin in dem Herrenhaus angeboten wird, kann sie es nicht ablehnen. Sie lernt nicht nur den jetzigen Bewohnter Arthur Starling besser kennen (und lieben), auch das mysteriöse Haus offenbart nach und nach dunkle Geheimnisse, die sie sonst nur aus ihren Träumen kennt.

Von Beginn an taucht man ab in eine düstere, mysteriöse und schauerhafte Geschichte, was man dem fantastischen, poetischen und bildhaften Sprachstil der Autorin Alix E. Harrow verdankt. Es hat sich für mich nicht einfach lesen lassen und ich würde es als anspruchsvoll betiteln.

Opal ist eine Diebin und Lügnerin und trotzdem mochte ich sie von Beginn an, denn sie macht das alles nur, um sich und ihren kleinen Bruder nach dem Tod der Mutter durchzubringen.

Eden ist eine vom Bergbau geprägte Arbeiterstadt — abgesehen von einer reichen Familie dominieren Armut und Perspektivlosigkeit. Wer kann, ist bereits weggezogen, und nur der harte Kern ist geblieben. Die schroffe, wenig lebensbejahende Umgebung hinterlässt Spuren bei den Bewohnern und der allgegenwärtige Staub vergiftet ihre Lungen, viele leiden an Asthma.

Arthur Starling hat als Wächter von Starling House ebenfalls kein einfaches Leben, sein hartes Erbe zwingt ihn zur Verteidigung des Anwesens gegen eine dunkle Bedrohung. Die Bewohner Edens meiden das Haus, nicht nur wegen des schrulligen und eigensinnigen Hausherren, sondern auch wegen eines alten Buches aus dem 19. Jahrhundert („The Underland“), dessen Autorin einst das Haus bewohnte. Doch nicht alle lassen sich davon abschrecken, ganz im Gegenteil: Es gibt besondere „Interessenten“ für das Haus und zeitweise fühlte ich mich in einem Agententhriller.

Die Protagonisten dieser Geschichte sind alle herrlich unperfekt, verschroben und speziell. So entwickelt sich auch die Anziehungskraft zwischen Opal und Arthur — hinter den harten Schalen verstecken sich gute Herzen und die Liebe wird ihre Rettungsanker. Dabei ist „Starling House“ keine reine Liebesgeschichte, sondern ein modernes, düsteres Märchen mit Charme.

Das Buch lässt sich in keine klassische Schublade einsortieren und ich bin froh, dass ich trotz des gewöhnungsbedürftigen Schreibstils am Ball geblieben bin. Dieser besonderen Geschichte gebe ich 4/5 Sternen.

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