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Veröffentlicht am 06.08.2019

Spannendes Worldbuilding mit neuen Ideen. Schwächen vorhanden, aber lesenswert!

Rhania - Tochter der drei Monde
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Klappentext

„Wieder hörte ich Schreie,
sah, wie ganze Länder unter den Scherben zerstört wurden.
Sah, wie Meere gespalten wurden und große Flutwellen alles unter sich begruben.
Sah Feuer, Tod und Zerstörung. ...

Klappentext

„Wieder hörte ich Schreie,
sah, wie ganze Länder unter den Scherben zerstört wurden.
Sah, wie Meere gespalten wurden und große Flutwellen alles unter sich begruben.
Sah Feuer, Tod und Zerstörung. Ich sah, wie die Welt unterging und ich diejenige war, die sie untergehen ließ.“

Eine Frau, unwissend über ihre Abstammung.
Von Geburt an eine Außenseiterin. Gequält, gefoltert, verraten und verkauft. Eine Frau, die trotzdem nicht aufgibt und unbeugsam ist. Eine Frau mit einer mächtigen Gabe.
Ein Kommandant auf der verzweifelten Suche nach einer Sage, einem längst verschollenem Volk.
Zwei Lebenswege, die sich kreuzen.
Eine Vision, die das Ende der Welt voraussagt.

Meine Meinung

Auf das Buch aufmerksam gemacht hat mich das wunderschöne Cover, das ein absoluter Blickfang ist. Die schwarz gehaltene Silhouette der Protagonistin vor dem bunten Hintergrund sieht einfach klasse aus. Darüber sieht man die drei Monde, die für die Geschichte eine größere Rolle spielen und auf das Worldbuilding bereits neugierig machen. Für mich war mit Lesen des Klappentextes schließlich klar: Das Buch muss ich unbedingt lesen. Und ich bin froh darüber, denn trotz einiger Kritikpunkte wurde von der Autorin hier eine völlig neue Geschichte geschaffen, die mich begeistern, überraschen und unterhalten konnte.

Und das, obwohl mein erster Eindruck erst ziemlich negativ ausgefallen ist, da sich in die mir vorliegende Ausgabe nicht wenige Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler geschlichen haben. Das hat den Lesefluss zu Beginn sehr gestört, bis ich mich schließlich daran gewöhnt und diese einfach nur noch überlesen habe. Nach einer Korrektur, die schon in Arbeit ist, wird das jedoch bestimmt kein Problem mehr sein.

Das andere, was mich noch etwas skeptisch gemacht hatte, war der Schreibstil. Ich bin ihm gegenüber immer noch etwas zwiegespalten, denn einerseits gibt es wirklich viele Passagen, die sehr ansprechend, bildlich und fantasievoll geschrieben sind. Seien es Beschreibungen von Umgebungen, bestimmter Atmosphären oder auch Visionen, die beim Leser sofort Bilder in den Kopf zaubern und das Lesen umso angenehmer gestalten. Andererseits sind mir jedoch auch Passagen aufgefallen, die ich als holprig empfunden habe, und Unterhaltungen oder Kommentare von Personen, die mir unauthentisch vorkamen. Hier schlich sich auch manchmal ein merkwürdiger Wechsel von förmlichen, hochgestochenen und umgangssprachlichen, ja, fast vulgären Äußerungen ein, die ich nicht miteinander übereinbringen konnte. Da die gut geschriebenen Passagen jedoch überwogen, hat sich meine anfängliche Skepsis schnell gelegt und ich kam sehr flott und flüssig durch die Seiten.

Das, was mich rückblickend vor allem an dem Buch begeistert hat (und immer noch tut), ist das Worldbuilding, denn ich habe so etwas in der Art noch nicht gelesen. Mondblütige, Sonnenkrieger, Nachtjäger, drei Monde, ein Mädchen, das nichts über ihre Herkunft weiß, und ein mysteriöser Kommandant – all diese Elemente ergeben eine spannende Geschichte, die in diesem ersten Band gerade mal ihren Anfang nimmt. Handlungstechnisch ist noch gar nicht mal so viel passiert, aber der Leser wird dennoch durch die Geschehnisse immer weiter in die Welt und die Geschichte gesogen, lernt die Charaktere langsam kennen und wird auf den weiteren Verlauf neugierig gemacht. Erst gegen Ende wird etwas Licht ins Dunkel gebracht, aber taghell ist es noch lange nicht, denn es bleiben einige Fragen offen, die einen zweiten Band herbeisehen lassen. Aufgrund dieser vielen offenen Fragen und der Tatsache, dass man erst am Ende etwas klarer sieht, ist es auch super, dass sich der Klappentext so bedeckt hält.

Das einzige, was meine Freude am Lesen dann doch noch etwas dämpfen konnte, waren die Charaktere. Rhania verhält sich zwar nicht immer nachvollziehbar, manchmal zickig, manchmal bewundernswert tough und mitunter auch stellenweise unauthentisch, aber sie war eine Protagonistin, die ich zu keinem Zeitpunkt als anstrengend oder nervig empfunden habe, weshalb sie definitiv nicht das Problem ist.

Es sind die männlichen Charaktere, die ich nicht sympathisch finden konnte. Cyren, der Kommandant, und Kier, der später auftaucht, machten einen interessanten ersten Eindruck auf mich, den beide jedoch innerhalb weniger Äußerungen voll und ganz zunichtegemacht haben. Sie sind beide (!) unnötig abweisend und angriffslustig und werden – wie Kinder – beleidigend, wenn sie sich ihrerseits angegriffen fühlen.
Das fand ich wirklich sehr schade, denn für eine in den nächsten Bänden eventuell vorkommende Liebesgeschichte bin ich persönlich noch nicht „angefixt“ worden. Ich hoffe, dass es der Autorin im nächsten Band gelingen wird, meine Antipathie für Cyren und Kier in Sympathie umzuwandeln, denn lesen werde ich diesen bestimmt. Ich muss nämlich wissen, wie es weitergeht.

Fazit

Insgesamt ein einführender, neugierig machender Auftakt, der schon direkt durch ein einfallsreiches, spannendes Worldbuilding zu überzeugen weiß und einiges für die nächsten Bände verspricht. Wegen des nicht immer überzeugenden Schreibstils und der unsympathischen männlichen Protagonisten sind es jedoch nur 3,5 Sterne, die ich vergeben kann, denn Schreibstil und Charaktere sind für mich mit das Wichtigste an einem Buch. Ich bin für die Fortsetzung jedoch sehr zuversichtlich und kann diesen ersten Band all denjenigen empfehlen, die gerne Fantasy mit spannenden neuen Welten lesen. Ihr seid hier richtig!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Von Vannys Putzfimmel nicht abschrecken lassen! Ein süßes, lustiges und romantisches Buch. <3

Blog Love. Liebe lässt sich nicht sortieren
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Waaah, kennt ihr das, wenn ihr nach Lesen eines Buches so richtig aufgekratzt seid? Aus dem Grinsen nicht mehr herauskommt und einfach ... glücklich und zufrieden seid? Blog Love war genau so ein Buch, ...

Waaah, kennt ihr das, wenn ihr nach Lesen eines Buches so richtig aufgekratzt seid? Aus dem Grinsen nicht mehr herauskommt und einfach ... glücklich und zufrieden seid? Blog Love war genau so ein Buch, obwohl ich damit echt nicht gerechnet hätte. Wow.

Vannys und Lukas' Geschichte ist irgendwie alles, was ein wunderbarer Young Adult Roman sein sollte. Süß, zum Totlachen komisch, glücklich machend, herzerwärmend, auf die Folter spannend... ich könnte vermutlich noch ewig so weitermachen.

Mich hatte der Klappentext des Buches sofort angesprochen, weil ... eine Foodbloggerin mit Ordnungsfimmel zieht in eine Jungs-WG und verliebt sich in einen ihrer Mitbewohner? Klingt klasse - und war auch klasse! Womit ich nicht gerechnet habe, ist, dass es hier Hassliebe gibt - Vanny und Lukas streiten sich nämlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit, provozieren sich, bringen sich gegenseitig auf die Palme ... und haben dann hin und wieder doch einige Momente, in denen es ordentlich zwischen ihnen knistert oder in denen auch mal liebevolle, sanfte Blicke ausgetauscht werden, die eine deutlich andere Sprache sprechen. Dieses Zusammenspiel fand ich einfach perfekt, es war aufregend und spannend und man fragte sich die ganze Zeit, was denn in Lukas eigentlich vorgeht.

Die Gefühle zwischen den beiden bauen sich nachvollziehbar und über einen längeren Zeitraum hinweg auf, sodass es wirklich glaubwürdig wirkt. Gerade dieses Hinfiebern auf das Zusammenfinden der beiden hat das Buch auch so unterhaltsam gemacht, weil sie sich damit Zeit lassen und den Leser ein bisschen auf die Folter spannen. Umso besonderer und schöner waren dann die vielen einfallsreichen Annäherungen zwischen Vanny und Lukas, weil sie eben ihre Zeit brauchten und nicht von Anfang an da waren.

Daneben gibt es dann noch unglaublich viele Fremdschämmomente für Vanny, die einem nur leid tun kann, weil sie wirklich vom Pech verfolgt wird. Diese Momente sind es jedoch, die mich oft laut zum Lachen gebracht haben und das passiert mir bei Büchern nicht so oft. Hier wurde mein Humor wirklich total getroffen, denn manches kommt unerwartet und herrlich ungezwungen, sodass man gar nicht anders kann, als loszulachen.

Das einzige, was ich stellenweise übertrieben fand, war Vannys Putzfimmel, der wirklich sehr stark ausgeprägt ist. Als ich manche Bewertungen gelesen habe, konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass Vannys Ordnungsfimmel so schlimm sein soll, sodass manche Leser dem Buch allein aufgrund dessen eine schlechtere Bewertung gegeben haben. Aber ... ich kann es jetzt schon verstehen. Während ich es anfangs noch ganz amüsant fand, weil ich durch andere Rezensionen vorgewarnt war, wurde ihr Ordnungsfimmel mit der Zeit manchmal echt anstrengend, weil sie oft viel zu übertrieben reagiert hat. Vanny beteuert zwar immer, dass sie "normal" und ihr Putz- und Sortierdrang kein Zwang ist, obwohl Lukas & co da anderer Meinung sind, aber wenn ihr fast schlecht wird, weil eine Haarbürste auf dem Frühstückstisch liegt, und sie fast durchdreht, wenn sie das Zimmer ihres Mitbewohners betritt, weil bei diesem Staub auf den Regalen liegt, dann würde ich das schon ... als Zwang bezeichnen.

Wenn man sich aber mit dieser Eigenart arrangiert und darauf eingestellt hat, dann ist Blog Love ansonsten eine ziemlich perfekte Story. Nur am Ende hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht, weil mir der Epilog und der Zeitsprung zu schnell kamen. Vor Vannys gewöhnungsbedürftiger Ordentlichkeit sollte man sich jedenfalls nicht abschrecken lassen, weil einem sonst eine wirklich tolle Story voller Herzklopfen, Grinseattacken und Lachanfällen entgeht. Seht über Vannys manchmal anstrengendes Wesen hinweg, nehmt es mit Humor und genießt einfach alles andere an diesem wahnsinnig unterhaltsamen Buch.

Fazit

Nicht entgehen lassen! Ein süßer, lustiger, romantischer, Herzklopfen bescherender Young Adult Roman, den ich Fans des Genres nur ans Herz legen kann. 4,5 Sterne gibt es von mir!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Süße Kurzgeschichte, die aber wegen ihrer Kürze nur an der Oberfläche kratzt.

Summer Boys <3
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Summer Boys

Summer Boys <3 ist perfekt für Gay-Romance-Fans, aber auch für Leser, die mal in das Genre hineinschnuppern wollen. Jennifer Wolf hat hier eine süße Kurzgeschichte geschaffen, die für wenige Stunden gute Unterhaltung bietet und zum Wohlfühlen einlädt.

Wir lesen aus der Sicht von dem eher introvertierten Musiker Ian, der sich gegenüber seinen Freunden und seiner Familie noch nicht geoutet hat. Dem Einzigen, dem er sich anvertraut hat, ist Lucas - ein anonymer Typ in einer Flirt-App, hinter dem sich jeder, vielleicht auch jemand, der sich einen Scherz mit ihm erlaubt, verbergen könnte. Als seine beste Freundin Katrin ihn zu einem Wochenende am See einlädt, bei dem auch ihr Freund Marc und dessen bester Freund Fynn dabei sind, wird seine Geheimnistuerei ganz schön auf die Probe gestellt, denn er soll Zeit mit Fynn alleine verbringen, wenn sich Marc und Katrin mal zurückziehen wollen. Das Problem dabei? Fynn darf nicht erfahren, dass Ian schon seit zwei Jahren in ihn verknallt ist, denn Fynn ist schließlich hetero ...

Ich hatte großen Spaß an Ians und Fynns Liebesgeschichte, weil die beiden einfach süß zusammen sind. Ian ist der geheimnisvolle, introvertierte Musiker, der sich ohne seine Gitarre nackt fühlt und mit seinen Gefühlen hinter dem Berg hält. Fynn die extrovertierte, selbstbewusste Sportskanone. Obwohl das immer so erwähnt wurde, haben die beiden aber doch ganz anders auf mich gewirkt, was wohl daran lag, dass die Geschichte viel zu kurz war, um die Protagonisten näher kennenzulernen. Ian wirkte nicht schüchtern auf mich und Fynn nicht übermäßig extrovertiert - Fynn war es eigentlich, der für den Leser ein Rätsel darstellte und ziemlich blass blieb.

Für eine Kurzgeschichte typisch blieben auch die Gefühle auf der Strecke, weil sie nicht nachvollziehbar aufgebaut werden konnten. Es wurde von Liebe gesprochen, obwohl die beiden kaum Worte miteinander gewechselt haben - und es wirkte auch nicht so, als hätten sie das vor Beginn des Buches oft getan. Wenn man darüber hinwegsehen kann, kann man trotzdem mitschwärmen.

Wer die "No Return"-Reihe der Autorin gelesen hat, wird hier außerdem auf Parallelen stoßen. Ein bisschen schade, dass die Autorin hier von sich selbst abgekupfert hat, weil ihr wohl die Ideen fehlten - oder weil sie besonders Gefallen an bestimmten Elementen gefunden hat.

Fazit

Für zwischendurch hat die Geschichte trotz einiger Kritikpunkte viel Spaß gemacht. Wenn es sich aber nicht um eine Kurzgeschichte handeln würde, gäbe es von allem einfach zu wenig. Einfach darüber hinwegsehen, zurücklehnen und sich ein wenig von diesem süßen Pärchen berauschen lassen. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Neckereien & Herzklopfen - lustige, aber auch berührende Momente. Ich liebe dieses Buch! ♥

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Dies ist keine Rezension, sondern eine Liebeserklärung, denn: Ich liebe dieses Buch! Es war eine einzige Aneinanderreihung von Szenen mit Herzklopfen, breitem Grinsen und gelegentlichem Haareraufen. Und ...

Dies ist keine Rezension, sondern eine Liebeserklärung, denn: Ich liebe dieses Buch! Es war eine einzige Aneinanderreihung von Szenen mit Herzklopfen, breitem Grinsen und gelegentlichem Haareraufen. Und es hat mich rundum glücklich zurückgelassen.

Das Buch lebt von seinen Charakteren – sie machen das Besondere der Geschichte aus. Corey ist nach einem Unfall an einen Rollstuhl gefesselt und nicht mehr in der Lage, ihrer Leidenschaft für Eishockey nachzugehen, was ihr schwer zusetzt. Hartley ist ebenfalls Hockeyspieler, vorübergehend aber außer Gefecht gesetzt, weil er sich einen doppelten Beinbruch zugezogen hat. Aufgrund dessen lernen sich die beiden überhaupt kennen: Wegen ihres (bei Hartley vorübergehenden) Handicaps werden sie im gleichen Wohnheim eingeordnet und sind von da an Nachbarn und Verbündete, wenn es darum geht, Treppen zu überwinden oder ihr Essen in der Mensa auf Tabletts zu transportieren. Sie sind sofort auf einer Wellenlänge. Das einzige Problem: Corey empfindet langsam aber sicher mehr als Freundschaft für Hartley, der aber hat eine Freundin, Stacia, die ein Auslandssemester in Frankreich macht.

Es dauerte nicht lange, bis mich das Buch voll und ganz abgeholt hat, denn wir werden sofort mit einer wunderbaren Protagonistin konfrontiert. Corey ist mit ihrer Situation alles andere als zufrieden, aber sie ist eine Kämpferin und versucht, nach vorne zu blicken. Schon auf den ersten Seiten hat sie mich – und auch Hartley – mit ihrer selbstbewussten, kämpferischen Haltung beeindruckt. Sie hat sich ihren Humor bewahrt, aber es gibt dennoch einige Momente, in denen sie um ihr früheres Ich trauert, die mich ständig mit ihr haben mitfühlen lassen. Sie ist eine starke Protagonistin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe.

Hartley war ein unglaublich sympathischer männlicher Gegenpart. Charismatisch, auf charmante Weise selbstbewusst und vor allem: lustig! Er hat immer wieder sofort gute Laune versprüht und mich nicht selten breit zum Grinsen gebracht, obwohl ich sein Verhalten so oft nicht nachvollziehen konnte und mich teilweise furchtbar darüber aufgeregt habe. Seine Begeisterung für seine oberflächliche, unmögliche Freundin Stacia ist unglaublich nervig und doch war es ein Aspekt des Buches, der mir gut gefallen hat, weil man sich so schön darüber aufregen konnte.

Er bildet mit Corey das perfekte Duo, weshalb das Buch auch so unglaublich viel Spaß gemacht hat. Die beiden verstehen sich auf tieferer Ebene, können miteinander auch über unangenehme Dinge reden, einander alles anvertrauen und teilen den gleichen Humor. Mit ihrem lässigen, neckenden Umgang miteinander hatten die beiden mich sofort. Bei jeder Kabbelei stieg meine Begeisterung für ihre Liebesgeschichte.

Was gibt es auszusetzen? Rein gar nichts! Dieser Liebesroman hat alles, was er braucht: Eine toughe, sympathische Protagonistin, ein frecher, witziger Book Boyfriend, Grinseattacken, Schmetterlinge im Bauch, berührende Hintergrundgeschichten und hin und wieder überraschend süße Momente, die das Herz des Lesers höher schlagen lassen.

Fazit

Unbedingt lesen! Das Buch hebt sich aus dem New Adult Genre heraus und erzählt dennoch eine Liebesgeschichte, die sich genau so zutragen könnte, ohne in die Dramakiste zu greifen. Die Charaktere sind hier wirklich das Beste und haben sich direkt zu meinen Lieblingscharakteren katapultiert. Bitte mehr davon!
Ich vergebe die volle Punktzahl und freue mich auf die nächsten Bände aus der Reihe.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ein trotz kleinerer Kritikpunkte überzeugender Reihenabschluss, der ein ernstes Thema aufgreift.

Barfuß auf Federn
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Worum geht es?

Nach 10 Jahren sind Mel, Cem und Lara immer noch unzertrennlich, all die Zeit hat weder ihre Freundschaft noch Lara und Cems Beziehung in Mitleidenschaft gezogen. Die Fans von Cems Youtubekanal, ...

Worum geht es?

Nach 10 Jahren sind Mel, Cem und Lara immer noch unzertrennlich, all die Zeit hat weder ihre Freundschaft noch Lara und Cems Beziehung in Mitleidenschaft gezogen. Die Fans von Cems Youtubekanal, auf dem Cem Mel immer wieder prankt, halten jedoch „Elke“ – wie Cem sie aufgrund ihres Gewichtes und mit Anspielung auf das Lied der Ärzte immer wieder nennt – und Cem für das absolute Traumpaar, während sie von Lara eher gelangweilt sind. Mel schwärmt schon von Kindheit an für Cem und hätte gegen eine derartige Wendung der Ereignisse sicher nichts einzuwenden, wäre Cem nicht ausgerechnet der Freund ihrer besten Freundin und Cem sowieso niemals an ihr interessiert. Das macht er mit seinen neckenden Bemerkungen in Bezug auf ihre Figur immer wieder deutlich. Als sie jedoch auf einem Skiausflug auf einmal Interesse an einem anderen zeigt, scheint das Cem doch nicht so wirklich in den Kram zu passen.

Meine Meinung

Dies ist der sechste Band der Barfuß-Reihe, der die Dreiecksbeziehung zwischen Mel, Cem und Lara ins Auge fasst. Diese konnte man schon in der Kurzgeschichte „Barfuß im Schnee (-Regen)“ kennenlernen. Die Reihenbände können unabhängig voneinander gelesen werden, trotzdem ist der Lesespaß um einiges größer, wenn man manche der auftauchenden Personen bereits kennt. Es kann also nicht schaden, auch die Vorgänger zu lesen.

Für mich war dies der dritte Band aus der Reihe nach der Geschichte von Janna & Josh sowie Luisa & Alex, wobei ich „Barfuß auf Federn“ nun an zweiter Stelle einordnen würde. Mir hat dieser Band wieder gut gefallen, aber an „Barfuß im Regen“ kam er für mich nicht heran.

Dies lag vor allem daran, dass ich im Gegensatz zu Josh mit Cem nicht so ganz warm werden konnte. Zwar mag ich Hassliebe und Neckereien in Büchern, aber hier war mir das manchmal fast ein wenig zu viel. Cem ist manchmal schon sehr unsensibel und verhält sich für meinen Geschmack hin und wieder etwas zu kindisch, um ihn rundum sympathisch zu finden. Für mich war es außerdem auch nicht so wirklich nachvollziehbar, wie seine Gefühle in Bezug auf Mel von Freundschaft zu Liebe umschwenken konnten, obwohl es mir dennoch Spaß gemacht hat, diesen Übergang der neckenden Freundschaft zur großen Liebe mitzuverfolgen, weil ich mir erst auch nicht so sicher war, ob das überhaupt passieren würde. Das schien mir zu Anfang nahezu undenkbar.

Mel dagegen hat mir in ihrer schlagfertigen und selbstbewussten Art super gut gefallen. Sie fühlt sich unsicher wegen ihres Körpers und wird deswegen nicht selten von Cem geneckt oder von völlig fremden (idiotischen) Menschen darauf angesprochen, dennoch schafft sie es immer wieder, solche Kommentare wegzustecken und sich auf humorvolle Art zu behaupten. Dadurch hat sie sich immer wieder meine Sympathie verdient. Sie ist wirklich eine wunderbare Protagonistin. Neben den leichten Komplexen bezüglich ihrer Figur leidet sie außerdem unter Epilepsie und trägt ein Geheimnis mit sich herum, von dem nicht einmal Lara und Cem etwas wissen. Aufgrund dessen hat sie sich in Bezug auf Dating auch erstmal aus dem Verkehr gezogen, bis sie auf dem Skiausflug Frederic (auch bekannt aus „Barfuß durch Scherben“) begegnet und sich zum ersten Mal wieder für einen Mann zu interessieren scheint.

Neben Cem und Mel liest man auch aus der Sicht von Lara, der dritten im Bunde und sozusagen das große „Hindernis“. Sie konnte ich stellenweise überhaupt nicht leiden, weshalb ich ihre Sicht oft auch eher nervig fand. Manchmal war sie Mel gegenüber ein wenig zu missgünstig, womit sie sich bei mir gleich einige Minuspunkte eingefahren hat, obwohl es auch Momente gab, in denen deutlich wurde, wie viel Mel ihr bedeutet. Durch Lara wird ein interessantes und wichtiges Thema eingebaut, mit dem ich in Büchern bisher noch nicht konfrontiert worden bin. Es wurde mir aber fast ein wenig zu „locker“ behandelt – eben wie ein nebensächlicher Handlungsstrang, weil die Liebesgeschichte natürlich im Vordergrund stand. Ich denke, das lässt sich sowohl positiv als auch negativ empfinden, je nachdem worauf man persönlich mehr Wert legt.

Fazit

Mels und Cems Liebesgeschichte hat mir aber trotz einiger Kritikpunkte gut gefallen und viel Spaß gemacht. Man fiebert mit, freut und ärgert sich mit den Charakteren und schmilzt am Ende auch ein kleines bisschen dahin. Ein schöner Reihenabschluss. Von mir gibt es 4 Sternchen.