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Veröffentlicht am 31.03.2020

Der rote Faden geht verloren unter all den willkürlichen Nebensächlichkeiten. Schade!

Das Lied der Sonne
2

Dies war mein viertes Buch von Jennifer Wolf und da mir ihre Geschichten bisher immer gut gefallen haben, war meine Erwartungshaltung eher hoch. Ein Fehler, denn ich hatte beim Lesen immer mehr das Gefühl, ...

Dies war mein viertes Buch von Jennifer Wolf und da mir ihre Geschichten bisher immer gut gefallen haben, war meine Erwartungshaltung eher hoch. Ein Fehler, denn ich hatte beim Lesen immer mehr das Gefühl, dass das Buch von Seite zu Seite abbaut und neue Schwächen offenbart. Das aber immerhin, ohne dass bei mir Langeweile aufkam oder ich mich zum Weiterlesen hätte zwingen müssen.

Es fing eigentlich ganz gut an. Man befindet sich zu Beginn der Geschichte in Laneas Heimat Palilan, die den Eindruck eines indianisch angehauchten Hawaiis macht. Die Kulisse war interessant, auch wenn die vielen blind hineingeworfenen Namen vor allem am Anfang eher Verwirrung verursacht haben. Laneas späteres Eintreffen am Hof hat mich dann wiederum ein wenig an Selection erinnert, wobei ich diesen Royal-Aspekt generell sehr mag und mich auch hier auf ihn gefreut habe. Deshalb war der Anfang auch recht vielversprechend, obgleich ich noch nicht hundertprozentig in der Geschichte angekommen war.

Leider haben sich ab da immer mehr Schwächen bemerkbar gemacht. Es fing mit der Liebesgeschichte an, die nach dem ersten Eindruck von Aaren eigentlich ganz interessant zu werden schien. Er tritt ruhig und unnahbar auf, mit leerem, ausdruckslosem Blick, aber einer warmen Stimme, die bei Lanea schon sehr früh Bauchkribbeln auslöst (seufz). Das hätte großes Potential gehabt, wenn man darauf gesetzt hätte, die Liebesgeschichte langsam zu entwickeln. Bei Aarens verschlossenem Wesen hätte sich das gut angeboten. Aber die Gefühle sind schon nach zwei Begegnungen und einer kurzen Unterhaltung präsent, ohne dass man als Leser versteht, warum das so ist. Die beiden haben eigentlich noch gar keinen Grund, einander diese Gefühle entgegenzubringen. Es fehlte schlicht die Grundlage der Liebesgeschichte, was im Nachhinein nicht mehr zu beheben war und meinen weiteren Eindruck von den beiden natürlich beeinflusst hat. Zwar verbringen Lanea und Aaren einige schöne und auch süße Momente zu zweit, bei denen ich hin und wieder schmunzeln musste, aber ich hatte doch die ganze Zeit über das Gefühl, dass etwas fehlte. Etwas sehr Entscheidendes: Die Glaubwürdigkeit ihrer Gefühle. Mitfiebern ließ es sich da schwer.

Sicher trägt dazu aber auch meine Meinung zu Lanea bei. Während ich Aaren als sehr interessante Figur wahrgenommen habe, die ich von Anfang bis Ende sympathisch fand und über die ich auch gerne noch mehr erfahren hätte (denn seine Vergangenheit hätte definitiv den Stoff dafür geliefert), wurde mir Lanea irgendwie unsympathischer. Zwar wird immer wieder betont, dass sie sich für die arme, Hunger leidende Bevölkerung einsetzen möchte, aber letztendlich stehen doch stets ihre eigenen persönlichen Probleme im Vordergrund. Das Land hungert, Feinde trachten Aaren nach seiner Krone und Lanea unterbricht wichtige Gespräche zwischen ihm und anderen Personen, um mit ihm Beziehungsgespräche zu führen. Neben ihrer Ichbezogenheit hatte ich leider auch nicht das Gefühl, eine toughe Protagonistin vorgesetzt zu bekommen, die sich selbst zu helfen weiß – im Gegenteil: Statt selbst zu handeln, lässt sie doch immer nur andere machen (wenn man von einer Merkwürdigkeit am Ende mal absieht). Und wenn sie doch mal etwas selbst in die Hand nimmt, dann geschieht das auf so naive und vertrauensselige Weise, dass ich jedes Mal fest damit gerechnet habe, dass das nicht gut ausgehen kann. Leider habe ich mich da getäuscht. Es gibt nahezu keine Komplikationen, die die Geschichte mal etwas durchrütteln würden.

Das gilt leider ganz allgemein, denn insgesamt ist vieles einfach zu Friede-Freude-Eierkuchen, es gibt zu viele glückliche Fügungen des Schicksals. Wie soll da Spannung aufkommen?
Kann ich euch sagen: Indem immer wieder Konflikte angedeutet werden, die den Leser zum Miträtseln animieren. Davon gibt es einige, viele Möglichkeiten tun sich auf, hinter dem Verhalten mancher Menschen irgendeine Intrige zu wittern. Das Problem ist: Es gibt keine. Der Handlung werden nur beliebige, willkürliche Elemente hinzugefügt, um den Schein von Unvorhersehbarkeit aufkommen zu lassen, aber letztendlich tragen sie rein gar nichts zum Fortkommen der Handlung bei. Sie sind schlichtweg unwichtig und führen nirgendwo hin. Sie sorgen lediglich dafür, dass man den roten Faden nicht findet.

Bis zum Ende habe ich mir fast verzweifelt noch einen Konflikt gewünscht, den ich nicht kommen sehe, aber eigentlich gibt es nur einen einzigen Hauptkonflikt, der stur verfolgt wird und noch dazu von Anfang an klar erscheint. Das war enorm enttäuschend für mich, weil sämtliches Miträtseln damit unnötig wurde. Es gäbe so viele Möglichkeiten, die Handlung etwas undurchsichtiger und verstrickter zu gestalten, aber letztendlich wird das Potential komplett verschenkt (von einer Enthüllung mal abgesehen, die jedoch enttäuschend unspektakulär abgehakt wurde). Zwar wird dadurch auch mit einigen Klischees gebrochen, die man aus ähnlichen Büchern kennt, aber nur um dann den einfachen, unkomplizierten – und im schlimmsten Fall sehr konstruierten – Weg zu gehen.

Zu einfach macht es sich die Autorin auch, indem sie viele Aspekte der Geschichte zu oberflächlich behandelt. Dadurch bleiben am Ende einige Fragen zurück, weil manches ohne weitere Erklärung nicht ganz logisch erscheint. Vor allem aber in Bezug auf Aaren wird hier einiges an Potential für Tiefe verschenkt, zu viel wird leider nur angedeutet.

Ich finde nicht, dass es wirklich nötig war, diese Geschichte zu erzählen. Das Worldbuilding war zu groß angelegt, um den Fokus dann lediglich auf die Liebesgeschichte zu legen und alles drumherum nur oberflächlich und kurz anzuschneiden. Man hätte eine Reihe aus der Geschichte machen, mehr in die Tiefe gehen und weitere Konflikte hinzufügen müssen, um dem Worldbuilding gerecht zu werden. Es wirkt, als hätte man sich nur einen kleinen Teil herausgeschnitten, um den herum alles verschwommen bleibt.

Fazit

Leider ist dieser Einzelband in Bezug auf den Hauptkonflikt unerfreulich vorhersehbar und die Handlung im Allgemeinen nur deshalb undurchsichtig, weil der Geschichte willkürliche Elemente hinzugefügt werden, die letztendlich nichts Wichtiges zu ihr beitragen und den roten Faden nicht erkennen lassen. Auch die Protagonistin und die Liebesgeschichte konnten mich leider gar nicht überzeugen, einzig Aaren war ein ungewöhnlicher Lichtblick und hätte es verdient gehabt, mehr Tiefe zu bekommen. Das Potential war da. Von mir gibt es leider nur 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.09.2019

Ich bin verliebt - in dieses Buch und in Eric. ♥

Follow Me Back
2

Als ich den Klappentext zu »Follow Me Back« gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen, weil es nach einer süßen, aber auch tiefgründigen Liebesgeschichte klingt, da Tessa unter Agoraphobie (der ...

Als ich den Klappentext zu »Follow Me Back« gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen, weil es nach einer süßen, aber auch tiefgründigen Liebesgeschichte klingt, da Tessa unter Agoraphobie (der Angst vor weiten Räumen) leidet. Letztendlich hat sich das auch bewahrheitet, aber das Buch bietet noch so viel mehr, als ich erwartet habe. Es gibt nicht viele Liebesromane, die so spannend sind, dass man jedes Wort in sich aufsaugt.

Zu Beginn des Buches ergibt sich ein völliger anderer Eindruck, als es der Klappentext vermittelt: Man lernt Tessa kennen, die mit einem Erlebnis aus der Vergangenheit zu kämpfen hat und seitdem nicht mehr das Haus verlassen kann. Sie ist in Therapie und klammert sich an das Einzige, was ihre gelegentlichen Panikattacken zurückdrängen kann: Eric Thorn. Zu ihm verspürt sie eine Art Verbindung, weil er auf Fotos ängstlich und paranoid zu sein scheint – ihre Therapeutin legt ihr jedoch nahe, dass sie bloß ihre eigenen Gefühle auf ihn projiziert. In den Kapiteln aus Erics Sicht erfährt der Leser jedoch die Wahrheit, denn Eric ist mit seinem Promistatus nicht so glücklich, wie man meinen könnte. Wegen des kürzlichen Mordes an einem Promi, ausgeübt durch einen Fan, fürchtet er sich vor seinen eigenen Fans, wovon auch Tessa nicht ausgenommen ist. Sie hat einen Hashtag über ihn in Umlauf gebracht, der ihm einiges an unerwünschter Aufmerksamkeit einbringt. Bei der Ausgangssituation fand ich es schwer, mir vorzustellen, wie es zu den privaten Nachrichten kommen soll, die sich Eric und Tessa schreiben, wie es im Klappentext heißt. Aber es kommt dazu und wie es dazu kommt, ist auch echt interessant.

Ich habe mich an den Seiten festgesaugt, weil es entweder zum Hinknien süß oder zum Verrücktwerden spannend war. Die privaten Nachrichten zwischen den beiden sind einfach nur witzig und süß und es macht unglaublich viel Spaß, die beiden dabei zu begleiten, wie sie einander näher kennenlernen. Das ist auch deshalb der Fall, weil beide so wahnsinnig tolle Charaktere sind. Tessa ist eher zurückhaltend, hat mit starken Ängsten zu kämpfen und es fällt ihr ganz und gar nicht leicht, über ihren Schatten zu springen – vor allem, weil sie (außer Eric) niemanden hat, der sie dabei unterstützt. Selbst ihre Mutter macht ihr Druck, was mich beim Lesen unglaublich aufgeregt hat. Die Menschen in ihrem Umfeld zeichnen sich nicht gerade durch Sensibilität aus. Trotzdem macht Tessa eine bewundernswerte Entwicklung durch, die sich erst nur in kleinen Momenten im Nachrichtenaustausch mit Taylor/Eric zeigt und gegen Ende dann ihren Höhepunkt erreicht: Auf den letzten Seiten zeigt sie ganz viel Mut und Stärke.

Eric hat mir in der Leseprobe noch Rätsel aufgegeben – letztendlich ist er für mich aber das Highlight in »Follow Me Back«. Anfangs wirkt er depressiv, unzufrieden und wütend, die negativen Gefühle gehen auf den Leser über. Im Austausch mit Tessa macht aber auch er eine Entwicklung durch, die beiden geben sich Halt und Unterstützung, die sie von den Menschen in ihrem Leben nicht bekommen, und wie sich Eric dabei in Tessa verliebt – denn das bekommt der Leser noch viel deutlicher zu spüren als Tessas langsame Verliebtheit – hat mich immer und immer wieder zum Grinsen gebracht. Ich habe mir so viele Stellen markiert, allen voran den Songtext von »Snowflake«. Erics Verhalten, seine Gedanken, seine Gesten haben mein inneres Fangirl geweckt. Es ist ein Wunder, dass ich mir das Quietschen, das mir immer wieder im Rachen steckte, verkneifen konnte.

Neben diesen schönen Momenten, die zum Mitfiebern einladen, ist das Buch auch noch unglaublich spannend, was ich nicht erwartet hätte. Zum einen möchte man natürlich wissen, wann und wie es zu dem ersten Treffen zwischen den beiden kommt und wie Tessa darauf reagieren wird, dass hinter dem Kerl, mit dem sie sich ständig Nachrichten schreibt, ausgerechnet Eric Thorn steckt, von dem sie mehr oder weniger besessen ist. Zum anderen gibt es immer wieder Ausschnitte aus Vernehmungen von Eric und Tessa zu der Nacht des besagten ersten Treffens, was natürlich Rätsel aufgibt und Böses vermuten lässt. Die Autorin legt hier auch einige Fährten, durch die sich der Leser schon ein paar Vermutungen für den großen Showdown zurechtlegen kann, der für mich ein paar epische Szenen bereitgehalten hat.

Überraschen konnte mich Tessas letztendliche Reaktion auf Taylor/Eric, weil ich sie unglaublich authentisch fand. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und fand es einfach nur klasse, wie die Autorin das am Ende noch gelöst hat. Wie Tessa reagiert hat, wie Eric reagiert hat – das war für mich schlichtweg perfekt. Damit wäre ich auch rundum zufrieden gewesen. Nagut. Einen Epilog hätte ich noch schön gefunden. Stattdessen gibt es noch eine letzte Vernehmung und die … stürzt den Leser dann nochmal in vollkommene Verwirrung. Aber um irgendetwas muss es ja auch in Band 2 gehen, oder? Ich habe absolut keine Ahnung, was ich von den letzten Entwicklungen halten soll, aber ich bin richtig neugierig und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Autorin hat also alles richtig gemacht.

Fazit

Für mich ein überraschendes Highlight. Ich habe mir einiges erwartet und noch viel mehr bekommen – Hochspannung trifft auf süße Momente und Dialoge, die das innere Fangirl wecken. Ich war die ganze Zeit entweder breit am Grinsen oder am Hibbeln, weil ich es gar nicht erwarten konnte, dass sich die beiden endlich in der Realität kennenlernen und Erics wahre Identität herauskommt. »Follow Me Back« ist einfach unfassbar gut und hat sich direkt zu einem meiner Lieblingsromane entwickelt. Echt, ich bin verliebt – in dieses Buch und in Eric. Wow! Bitte mehr davon. Von mir gibt es natürlich 5 Sterne!

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.08.2022

Sommerlicher Wohlfühlroman, der unerwartet ins Herz trifft!

The Colors of Your Soul
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Ich bin irgendwie ganz emotional, nachdem ich das Buch beendet habe. Erhofft habe ich mir eine süße Sommerlektüre für den Urlaub und genau das habe ich auch bekommen, aber weitaus tiefgründiger, als ich ...

Ich bin irgendwie ganz emotional, nachdem ich das Buch beendet habe. Erhofft habe ich mir eine süße Sommerlektüre für den Urlaub und genau das habe ich auch bekommen, aber weitaus tiefgründiger, als ich es mir vorgestellt habe.

Die Idee des Buches hatte mich schon im Klappentext sofort angesprochen - es klingt einfach mal nach etwas Neuem, etwas, das man nicht schon tausendmal gelesen hat. Der Youtuber/Influencer-Aspekt hat mir auch sehr gut gefallen, da ich zwar eher weniger damit am Hut habe, das Thema aber für ein Buch, vor allem für eine Lovestory, spannend finde. Gewünscht hätte ich mir noch, dass das Shippen von „Paxolly“ (so heißen die beiden als Paar) gelegentlich noch eine größere Rolle gespielt oder man noch mehr Fankommentare zu lesen bekommen hätte, denn gerade da liegt für mich viel Potential, um die Geschichte noch unterhaltsamer zu machen.

Ich war aber auch so mit dem Unterhaltungswert der Geschichte sehr zufrieden. Der Ton des Buches ist im Allgemeinen sehr leicht, gelegentlich auch wirklich witzig und amüsant. Aber die Autorin kann auch anders, ernster und tiefgründiger, sodass man mit den Charakteren richtig mitfühlt und -fiebert. Ein- oder zweimal hatte ich sogar - wie Pascal - eine allergische Reaktion, Heuschnupfen oder so (oder ja, vielleicht habe ich auch geweint?), weil die Autorin immer wieder so schöne Worte findet und einen damit direkt ins Herz trifft.

Die Botschaft des Buches ist ganz klar: Nutze die Zeit, die du noch hast. Mach das Beste draus. Halte dich nicht mit Dingen (oder Menschen) auf, die dir nicht guttun. Die Gedanken und Ideen, die hier einfließen, fand ich sehr interessant, wobei vor allem Pax immer wieder weise Worte von sich gibt und den Leser so für sich einnimmt.

Vor allem der Kontrast zwischen ihm, dem ruhigen Minimalisten, und Holly, der aufgeweckten DIY-Queen, hat mir von Beginn an sehr gut gefallen und wusste mich bis zum Ende wunderbar zu unterhalten. Hier sieht man wirklich - und das auf eine völlig realistische und glaubwürdige Weise - dass sich Gegensätze nun mal anziehen und auch bereichern können. Manchmal muss man mal einen anderen Blickwinkel einnehmen, um im Leben weiterzukommen. Um sich weiterzuentwickeln und erwachsen zu werden. Die neuen Erfahrungen, die die beiden im Rahmen ihrer Challenge machen, werden nie langweilig und laden immer wieder zum Weiterlesen ein. Vor allem Hollys Eindrücke von der Natur und ihrem völlig neuen Van-Leben sind schöne Highlights.

Pax und Holly sind auch rundum sympathisch und man spürt die Chemie zwischen den beiden sofort, weshalb es auch so viel Spaß macht, ihre Liebesgeschichte zu verfolgen. Natürlich gibt es am Ende noch ein paar mehr oder weniger vorhersehbare Hindernisse, die das Happy End hinauszögern, aber das war auch nötig, um die Geschichte zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen. Ich weiß noch nicht, ob ich die beiden anderen Bände lesen werde, die sich um Pascals Geschwister drehen, weil mich deren Klappentexte nicht so ansprechen, aber mein sehr guter Eindruck von Pascals und Hollys Geschichte und die Hoffnung, die beiden wiederzusehen, machen mich schon sehr neugierig. Also wer weiß.

Fazit

Ich kann Pascals und Hollys Liebesgeschichte jedem ans Herz legen, der eine süße sommerliche Urlaubslektüre mit etwas Tiefgang und ungewöhnlicherem Setting sucht - sie macht einfach Spaß! 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Ein wertvolles und mutiges Buch mit authentischen Charakteren und wichtiger Botschaft - unbedingt lesen!

Someone New
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Wow. Ich weiß gar nicht, wie ich über dieses wertvolle Buch in gebührender Weise sprechen soll, ohne zu spoilern. Leider bin ich selbst tatsächlich vorab gespoilert worden, worüber ich mich nach wie vor ...

Wow. Ich weiß gar nicht, wie ich über dieses wertvolle Buch in gebührender Weise sprechen soll, ohne zu spoilern. Leider bin ich selbst tatsächlich vorab gespoilert worden, worüber ich mich nach wie vor furchtbar aufrege, da mir so nicht nur das spannende Miträtseln um Julians Geheimnis abhandenkam, sondern ich auch um einen Effekt betrogen wurde, den die Autorin mit diesem Buch sicherlich intendiert hat. Mit meinem ungewollten Hintergrundwissen habe ich viele Dinge anders wahrgenommen als jemand, der völlig unwissend in dieses Buch eintaucht, und ich bedauere es, um diese Erfahrung betrogen worden zu sein. Ich hätte gerne gewusst, ab welcher Stelle ich selbst die richtigen Schlüsse gezogen hätte.



Deshalb möchte ich auch auf keinen Fall spoilern, weil meiner Meinung nach so viel verloren geht, wenn man von Anfang an weiß, wo diese Geschichte hinsteuert. Die Autorin hat sich etwas dabei gedacht, dass man Julians Geheimnis nicht von Anfang an kennt. Das ist mutig, aber es ist auch so wichtig. Das gesamte Buch ist mit seiner Botschaft einfach so unfassbar wichtig.



An diesem Punkt empfehle ich allen, die das Buch noch nicht gelesen haben, den in Kreuzen gesetzten Teil zu überspringen. Ich werde versuchen, mich so vage wie möglich auszudrücken, aber ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Ich muss einige Dinge loswerden, bei denen manche Personen sicher die richtigen Schlüsse ziehen werden. Lesen also auf eigene Gefahr.



++++

„Someone New“ hat mich an mehreren Stellen zu Tränen gerührt. Nicht nur mit aufwühlenden Schicksalen, sondern auch mit der emotionalen Stärke mancher Charaktere und mit der Engstirnigkeit und Ignoranz anderer. Ich war nicht nur fassungslos, bestürzt und voller Mitgefühl, ich war auch ebenso glücklich und stolz wie wütend und aufgebracht. Julian und Micahs Geschichte hat mich durch alle möglichen Emotionen geschickt, mich berührt und ins Herz getroffen.



Es ist nicht bloß eine Liebesgeschichte, sondern so viel mehr, so viel wichtiger – es geht darum, die Leser/innen aufzuwecken, ihnen vor Augen zu führen, wie furchtbar und fehlgeleitet Menschen sein können, wie man es NICHT machen sollte – gleichzeitig aber auch, wie wundervoll Menschen sein können, wie es sein kann, wie es sein SOLLTE. Dass man Menschen akzeptieren sollte, wie sie sind. Dass man Menschen lieben sollte, wie sie sind.



Mit Sicherheit könnte das Buch noch mehr Aufklärungsarbeit leisten – ja, da stimme ich einigen Rezensent/innen zu. Aber ich finde nichtsdestotrotz, dass es aufklärt. Dass es einen Nerv trifft. Dass es vielleicht sogar augenöffnend sein kann. Es ist wertvoll und wichtig und gehört in jedes Bücherregal.

++++



Ich bin verliebt. Nicht nur in die Geschichte und die Botschaft, sondern auch in die Charaktere, die so authentisch handeln und fühlen, dass ich der Autorin jedes einzelne Wort geglaubt habe. Ich habe sie schnell lieben gelernt und nie damit aufgehört, sodass ich mich jetzt wahnsinnig auf ein Wiedersehen mit ihnen in den nächsten beiden Bänden der Reihe freue.



Fazit

Bitte lest dieses schöne, wichtige, mutige Buch! Mich persönlich haben die authentischen Charaktere, die spannende, aufwühlende Handlung, die Balance zwischen Leichtigkeit und Schwere und die wertvolle Botschaft vollkommen für sich eingenommen, weshalb ich die volle Punktzahl vergebe.

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Veröffentlicht am 18.11.2019

Angesichts der einfachen Auflösung zu dramatisiert, bietet aber super sympathische Charaktere auf!

The Ivy Years - Bis wir uns finden
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Lianne und DJs Geschichte war für mich der dritte Ausflug ans Harkness College und da Corey und Adams sowie Rikker und Grahams Geschichte absolute Highlights für mich waren, hatte es der fünfte Band der ...

Lianne und DJs Geschichte war für mich der dritte Ausflug ans Harkness College und da Corey und Adams sowie Rikker und Grahams Geschichte absolute Highlights für mich waren, hatte es der fünfte Band der Reihe nicht so leicht, mich zu überzeugen. Deshalb konnte er mich auch leider nicht so überschwänglich begeistern wie die anderen beiden Bände, aber es ist trotzdem ein solider und unterhaltsamer Abschluss für die Reihe, der vor allem durch seine wahnsinnig tollen Charaktere überzeugt. Aber dazu gleich mehr.

Zunächst einmal etwas zum Schreibstil: Ich liebe Sarina Bowens Stil, denn sie schafft es eigentlich immer, die perfekte Mischung aus lockeren, lustigen und ernsten, berührenden Tönen herzustellen. Noch dazu ist ihr Humor ganz nach meinem Geschmack und ich bin meistens das halbe Buch am Grinsen. Das hat sie einfach drauf. Hier war das auch zum größten Teil der Fall, jedoch haben sich diesmal ein paar Momente eingeschlichen, die ich etwas merkwürdig fand und meinen Lesefluss gestört haben. Es gab ein paar komische Formulierungen, die ich nicht verstanden habe, und gegen Ende greift mir DJ mit seinem Süßholzgeraspel etwas zu beherzt in die Kitschkiste. Diese „Aussetzer“ bin ich von Sarina Bowen gar nicht gewohnt. Zum Glück konnte sie sich ganz am Ende noch einmal fangen und das Buch wurde so schön abgeschlossen, wie man das von ihr kennt.

Das Beste am Buch waren einfach die Charaktere. Auf der einen Seite haben wir Lianne, eine berühmte Schauspielerin, die sich als »Prinzessin Vindi« einen Namen gemacht hat, sich nun aber auch an andere, ernsthaftere Rollen wagen möchte. Obwohl sie kaum ein Restaurant betreten kann, ohne mindestens einmal nach einem Autogramm oder einem Selfie gefragt zu werden, sind ihre Fans am Harkness College nicht so stark vertreten. Es kommt eher zu belustigtem Getuschel oder spottenden Anspielungen, weshalb sie es nicht leicht hat, Freunde zu finden. Die einzige, die sich als Freundin bezeichnen lässt, ist Bella, deren Zimmer nur durch das Badezimmer von ihrem getrennt ist und die Lianne gemeinsam mit ihrem Freund Rafe regelmäßig mit einer ziemlich eindeutigen Geräuschkulisse beschenkt. Lianne ist mir schon nach wenigen Seiten absolut sympathisch gewesen, denn sie wirkt trotz ihrer Berühmtheit bodenständig und normal, sodass sie sich beispielsweise für Literatur, Musik und Videospiele interessiert. Vor allem ihr schüchternes und süßes Verhalten gegenüber DJ hat sie besonders liebenswert gemacht, weshalb ich sehr gerne mit ihr mitgefiebert habe. Sie ist echt ein Schatz.

DJ ist der perfekte Gegenpart und man kann ihn eigentlich auch nur lieben. Er ist kein Bad Boy und es wird auch nicht tausendmal erwähnt, dass er der totale Frauenschwarm wäre, was ich wirklich erfrischend fand. Es brauchte vielleicht einen Satz, bis ich DJ mochte, denn er zeigt sich gleich im ersten Kapitel, das aus seiner Sicht geschrieben ist, von Lianne hinreißend süß angetan. Er kann gar nicht fassen, dass sie mit ihm flirtet, weshalb ich ihn auf Anhieb bezaubernd fand. Auch im weiteren Verlauf, auch wenn er Lianne ein paar Mal wegstößt, weil er es angesichts seiner Lage für das Beste hält, tritt er lieb, einfühlsam und sehr erwachsen auf. Man hat nicht einmal das Gefühl, dass er es mit Lianne nicht ernst meinen könnte. Wenn Lianne also sagt, dass er der Beste ist, dann kann ich dem wirklich nur beipflichten.

Von der ersten Unterhaltung an spürt man die Chemie zwischen den beiden, sodass man in den Szenen mit Lianne und DJ einfach nur Spaß hat und die meiste Zeit am Grinsen ist. Nur in wenigen Momenten ist es etwas bedrückend, weil DJs Problem wie ein Damoklesschwert über ihnen hängt. Man kann als Leser DJs Sorgen nachvollziehen und versteht gleichzeitig, dass es für die beiden absolut unmöglich ist, sich voneinander fernzuhalten, weil sie einfach zusammengehören. Ihre Gefühle füreinander sind authentisch und laden zum Mitfiebern ein.

Meine Kritikpunkte beziehen sich deshalb nicht auf die Liebesgeschichte an sich, sondern auf das Drumherum, auf die „Probleme“ der beiden. Es werden zwei sehr interessante Themen behandelt – auf der einen Seite Liannes Berühmtheit und die Schwierigkeiten, die damit einhergehen, und auf der anderen Seite … nun ja, ich spoilere jetzt mal nicht, sondern belasse es mal bei der Info, dass DJ etwas vorgeworfen wird, das er nicht getan hat. Sarina Bowen greift hier ein gewagtes, aber auch wichtiges Thema auf und setzt das meiner Meinung nach sehr authentisch und interessant um. Vor allem DJs Umgang mit dieser Sache ist sehr gut geschildert. Man kann sich wahnsinnig gut in ihn hineinversetzen und spürt seine Bedrückung. Zudem wird Spannung aufgebaut, da man als Leser erstmal wissen möchte, was ihm überhaupt vorgeworfen wird und – wenn man es dann weiß – welche Gründe der Mensch hat, der ihm diese Vorwürfe macht, und wie sich alles auflösen wird. Dafür spielt Sarina Bowen auch mit unseren Erwartungen, was mich angenehm überrascht hat.

Auszusetzen habe ich lediglich etwas an dem Ende, weil ich das Gefühl habe, dass das Potential nicht ganz genutzt wurde. Es gibt eine überraschende Wendung, die ich wirklich nicht habe kommen sehen und die mir sehr gefallen hat, jedoch finde ich die letztendliche Auflösung ein bisschen zu reibungslos. Auf einmal geht alles ganz schnell, obwohl vorher alles noch so hoffnungslos erschien. Danach bekommen Liannes „Probleme“, wenn man es denn so nennen mag, mehr Raum, aber auch hier fehlte mir irgendetwas. Wieder ging alles so schnell und Aspekte, die für die weitere Handlung sehr vielversprechend waren, sind sehr knapp abgehakt worden. Aufgrund dessen hat mir das letzte Drittel, vor dem zweimonatigen Sprung in die Zukunft, nicht mehr ganz so gut gefallen wie der Rest, vor allem, weil ich in diesem Abschnitt auch besagte Probleme mit dem Schreibstil hatte.

Nach dem zweimonatigen Sprung war dann aber wieder Grinsen angesagt und das Buch hat das schöne Ende bekommen, das man sich von Anfang an erwartet hat. Auch wenn der fünfte Band für mich bisher der schwächste der Reihe ist (wobei ich zwei noch nicht gelesen habe), so sticht er doch vor allem durch seine wunderbaren Protagonisten und die Tatsache heraus, dass man einigen bekannten Gesichtern – vor allem Graham und Rikker (!) – begegnet. Ich bin ganz froh, dass ich noch zwei Bände zu lesen habe, bevor ich mich von dem Harkness College verabschieden muss.

Fazit

Kommt nicht ganz an Band 1 und 3 heran, aber Lianne und DJ hinterlassen trotzdem mächtig Eindruck, auch wenn die Auflösung ihrer „Probleme“ in ihrer Einfachheit etwas enttäuscht. Die Protagonisten sind einfach super sympathisch und als Paar absolut hinreißend, deshalb hat mir auch der Abschluss der Reihe insgesamt wieder gut gefallen. Es gibt 4 Sterne von mir.

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