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Veröffentlicht am 18.03.2019

Lockerleichte, fesselnde und witzige Wohlfühllektüre - perfekt für zwischendurch.

Playing it cool
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Klappentext

Harper Nugent ist von einer Size Zero mehr als nur ein paar Pfunde entfernt, und ihr Stiefbruder nutzt jede Gelegenheit, sie deswegen bloßzustellen. Als der heiße Rugby-Spieler Dexter Blake ...

Klappentext

Harper Nugent ist von einer Size Zero mehr als nur ein paar Pfunde entfernt, und ihr Stiefbruder nutzt jede Gelegenheit, sie deswegen bloßzustellen. Als der heiße Rugby-Spieler Dexter Blake Zeuge dieser Sticheleien wird, fragt er Harper prompt nach einem Date. Harper weiß, dass Dexter nur höflich sein will. Und das Letzte, was Dexter in seinem Leben gebrauchen kann, ist eine Frau an seiner Seite. Doch auf das erste Date folgt ein zweites und auf das zweite ein drittes. Und plötzlich fühlen sich die vorgetäuschten Gefühle ganz schön echt an ...



Meine Meinung

Ich gestehe: Allein aufgrund des Covers hätte ich dieses Buch nicht gelesen. Es vermittelt zwar sofort, in welchem Genre sich der Inhalt bewegt, gleichzeitig suggeriert es aber auch Körperlichkeit und im schlimmsten Fall: Oberflächlichkeit. Aufgrund dessen hatte ich ein wenig die Befürchtung, dass die Gefühlsentwicklung hier auf der Strecke bleiben könnte und hinter zahlreichen Erotikszenen zurückstecken müsste. Letztendlich fand ich Klappentext und Leseprobe aber so interessant und unterhaltsam, dass ich dem Buch eine Chance gegeben habe. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Tatsächlich hat sich schon auf den ersten Seiten herausgestellt, dass die Story besser ist, als es im Klappentext angedeutet wird, denn Dexter bittet Harper nicht nur aus Mitleid um ein Date oder weil er nur höflich sein möchte. Er hat von Anfang an Interesse, gleichzeitig aber auch seine Gründe, warum er aus Prinzip keine Dates hat. Die widerliche Art von Chuck bringt ihn jedoch dazu, diese Prinzipien kurzerhand über den Haufen zu werfen – zumindest zum Schein. Er schlägt ihr vor, hin und wieder miteinander abzuhängen – insgeheim ganz platonisch –, um Chuck einen Dämpfer zu verpassen. Dabei entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, weil die beiden sofort auf einer Wellenlänge sind, einen ähnlichen Humor haben und unbefangen miteinander reden können. Nur die Sache mit der platonischen Ebene stellt sich als unfassbar schwer heraus, denn neben der Tatsache, dass sie sich super verstehen, fühlen sie sich auch noch stark zueinander hingezogen.

Das ist ein Aspekt, der der Geschichte eine gewisse Tiefgründigkeit hätte verleihen können, denn Harper hat trotz unverkennbarem Selbstbewusstsein ein paar Komplexe wegen ihres Aussehens, die Dex sie aber (meist) vergessen lässt. Mir war schon gleich zu Beginn klar, dass dieser unglaublich sympathische und einfühlsame Rugby-Spieler mehr als gut für Harpers Ego sein wird, und ich habe mich darauf gefreut, mitzuverfolgen, wie er ihr im Verlauf des Buches zeigen wird, dass sie eine schöne und begehrenswerte Frau ist. Das tut er zwar auch, aber dieser Teil stand tatsächlich nicht so stark im Mittelpunkt, wie ich es erwartet habe. Harpers Unsicherheit in Bezug auf ihr Aussehen ist zwar immer wieder präsent, aber nur dezent. Die Stimmung ist leicht gehalten und Harpers Einsicht, trotz höherem Gewicht schön zu sein, steht weniger im Vordergrund als die Liebesgeschichte an sich. Wer eine lockerleichte Lektüre für zwischendurch lesen möchte, ist hier also richtig.

Wo die Story in etwa hinführt, ist klar. Die Geschichte ist nicht sonderlich unvorhersehbar und sobald ein gewisser Punkt in der Geschichte erreicht ist, kann man sich denken, was als nächstes kommt. Das fand ich aber nicht so tragisch, weil mir die humorvollen Schlagabtäusche zwischen Harper und Dex so gut gefallen haben und ich fast dauerhaft am Grinsen war. Zudem konnte ich in den Momenten, in denen die beiden auf scherzhafte oder ernste Weise miteinander geredet haben, nachvollziehen, warum sie sich miteinander so wohlfühlen und sich langsam aber sicher ineinander verlieben. Insofern waren meine Befürchtungen aufgrund des Covers auch weitestgehend unbegründet.

Nicht abzustreiten ist jedoch, dass es bei den beiden recht schnell zur Sache geht und das Miteinander-Reden dann doch immer seltener wird, um am Ende fast vollständig zu versiegen. Da die Gefühle aber in meinen Augen nachvollziehbar aufgebaut wurden und nicht mehr jede einzelne Sexszene ausgeschrieben wurde, fällt dieser Kritikpunkt klein aus.

Bedauerlicher fand ich es, dass der „Bösewicht“ Chuck (und auch die „böse“ Stiefmutter Anthea) irgendwann wie vom Erdboden verschluckt war(en) und bis zum Ende nicht mehr auftauchte(n), obwohl ich mich eigentlich ein wenig darauf gefreut hatte, dessen/deren Reaktionen auf Harper und Dex zu sehen. Stattdessen bekommen wir ein zweifelsfrei sehr süßes Happy End mit großer Liebeserklärung, die ein kleines Bisschen dick aufgetragen ist. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich durchgängig gut unterhalten und wurde für den ersten und dritten Band der Reihe, deren Charaktere man auch in diesem Band kennenlernt, angefixt. Diese werde ich definitiv auch noch lesen.



Fazit

Bei Harpers und Dex‘ Liebesgeschichte handelt es sich um leichte, witzige und unterhaltsame Kost zwischendurch, die mich für ein paar Stunden sehr gut zu unterhalten wusste. Ich freue mich auf die Geschichten der anderen Charaktere aus der Reihe und vergebe 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.03.2019

Herzklopfen, Bauchkribbeln und eine Menge Eifersucht und Streitereien - ein unfassbar süßes Buch!

Heartbroken Kiss. Seit du gegangen bist
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Worum geht es?

Emma und Henry sind schon seit ihrer Geburt die besten Freunde. Sie sind unzertrennlich und jeder weiß, dass die beiden zusammengehören. Deshalb schmerzt es Emma sehr, dass Henry für ein ...

Worum geht es?

Emma und Henry sind schon seit ihrer Geburt die besten Freunde. Sie sind unzertrennlich und jeder weiß, dass die beiden zusammengehören. Deshalb schmerzt es Emma sehr, dass Henry für ein Jahr nach Frankreich gehen wird und die beiden zum ersten Mal so lange voneinander getrennt sein werden. Als sie es auf seiner Abschiedsfeier mit dem Alkohol etwas zu gut meinen und Emma sich am nächsten Tag nicht mehr richtig daran erinnern werden kann, was in der Nacht passiert ist, kommt es zu einem merkwürdigen Streit mit Henry, der damit endet, dass er wütend aus ihrem Zimmer stürmt und ohne Abschiedsworte nach Frankreich verschwindet. Und als wäre das und ein Jahr Funkstille nicht schon genug, steht Henry schließlich wieder vor ihr ... mit einer wunderschönen Französin als Freundin an der Hand.



Meine Meinung

Ich hatte gar nicht geplant, dieses Buch zu lesen. Aber dann habe ich in die Leseprobe reingeschnuppert und es war um mich geschehen: Ein kurzer Klick bei Amazon und ich wurde glückliche Besitzerin des eBooks, das ich sofort lesen musste. Und dieses schwärmerische Gefühl, das mich schon in der Leseprobe überkommen hat, hielt fast durchgehend an.

Natürlich werden hier viele Klischees bedient und die Grundstory ist nichts Neues in dem Genre: Zwei beste Freunde, die eigentlich schon lange ineinander verliebt sind – ob bewusst oder unbewusst ist dabei unwichtig – und nach einigen Schwierigkeiten endlich zusammenfinden. Die Freundschaft der Protagonisten ist aber so eng und authentisch dargestellt, dass ich nicht anders konnte, als bis zum Ende mit ein bisschen Bauchkribbeln mitzufiebern. Henry und Emma sind unglaublich süß zusammen, man spürt, wie viel sie einander bedeuten, dass sie immer füreinander da sind – und es hat so viel Spaß gemacht, immer mal wieder in die Vergangenheit abzutauchen und wichtige Momente der beiden zu verfolgen. Trotz erwarteter Vorhersehbarkeit der Handlung stand ich stetig unter Spannung.

Ich hätte Emma und Henry zwar immer mal wieder gerne geschüttelt, weil beide so ein riesiges Brett vor dem Kopf haben, aber ausnahmsweise fand ich das sogar mal ganz gut, weil die Handlung einfach fesselnd war. Neben süßen Momenten zwischen ihnen in der Vergangenheit, besteht die Gegenwart eigentlich hauptsächlich aus Eifersuchtsszenen und bedrückenden Streitereien – sie machen es sich echt nicht leicht –, da ich dabei aber gefühlsmäßig so involviert war, dass mir teilweise sogar die Tränen kamen, wenn sich die beiden gestritten haben, verbuche ich das als absolut gelungenen Plot. Mich konnte das Buch wirklich berühren.

Henry konnte ich tatsächlich nicht immer verstehen, mit seinen gefühlt tausend Freundinnen, die ihm (in der Vergangenheit) am Leib kleben, aber er war mir (wie Emma) trotzdem durchgehend sympathisch. Auf der einen Seite ist er dieser süße, charmante und oft genug unsichere, verletzliche Kerl, bei dem man einfach sofort merkt, dass er von Emma hin und weg ist und alles für sie tun würde, auf der anderen Seite verhält er sich aber auch einfach so … unnötig kompliziert. Das ist zwar – vor allem nach besagter Abschiedsfeier und dem Morgen danach – irgendwie verständlich, aber Emma und er brauchen nicht ohne Grund so lange, bis sie ihr mehr als verdientes Glück finden. Natürlich ist auch Emma nicht gänzlich unschuldig und wie so oft würde eine ehrliche Unterhaltung vieles ersparen, aber … dann wäre das Buch schließlich schon nach zehn Seiten vorbei. Und das würde ich nicht wollen, weil es mir dafür viel zu gut gefallen hat. Ich bin nach dem Ende jetzt im bestmöglichen Sinne aufgekratzt und weiß schon, dass ich das Buch früher oder später noch einmal lesen werde.



Fazit

Eine unfassbar süße Geschichte von zwei besten Freunden, die nach einigen Schwierigkeiten, Missverständnissen und fehlender Kommunikation endlich zusammenfinden. Von mir gibt es eine definitive Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Das Autorenduo findet zu seinen romantischen Wurzeln zurück - und macht alles richtig!

Weil es Liebe ist
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Worum geht es?

Seit Monaten nimmt Holland Bakker einen riesigen Umweg zu einem Coffee-Shop auf sich, nur um in einer U-Bahn-Station dem attraktiven, talentierten Straßenmusiker Calvin beim Spielen zuzuhören. ...

Worum geht es?

Seit Monaten nimmt Holland Bakker einen riesigen Umweg zu einem Coffee-Shop auf sich, nur um in einer U-Bahn-Station dem attraktiven, talentierten Straßenmusiker Calvin beim Spielen zuzuhören. Freunde und Familie belächeln sie wegen dieser heftigen Schwärmerei, aber das hält sie trotzdem nicht davon ab, immer wieder die Nähe des in sich versunkenen Musikers zu suchen. Am selben Abend, als sie sich leicht angetrunken ein Herz fasst und ihn anspricht, wird sie von einem Betrunkenen bedrängt und auf die Gleise geschubst. Calvin ruft einen Krankenwagen, aber als sie möchte, dass er gegenüber den skeptischen Sanitätern bestätigt, dass ihr Sturz kein Selbstmordversuch war, sucht er panisch das Weite.

Als kurz darauf Ersatz in dem Broadway-Stück ihres Onkels benötigt wird, scheint Calvin die Rettung zu sein. Holland organisiert mit ihrem Onkel ein Vorspielen, mit dem Ergebnis, dass alle heillos begeistert von ihm sind. Aber er kann den Job nicht annehmen, weil er keine Greencard hat. Ihr verhasster Boss Brian wirft die Lösung in den Raum: Holland soll Calvin doch einfach heiraten …



Meine Meinung

Ich bin durch den Namen des Autorenduos, der schon für gute Liebesgeschichten steht, und das schöne Cover, das eine eben solche suggeriert, aufmerksam geworden. Mit Lesen der Leseprobe war ich dann endgültig davon überzeugt, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte, da bereits dort spannende Fragen aufgeworfen werden, die neugierig machen und einen weiterlesen wollen lassen. Als ich dann – mehr oder weniger versehentlich – erfahren habe, worum es geht (eine Heirat wegen einer Greencard), war ich doch nochmal skeptisch, ob mir das Buch wirklich gefallen würde.

Und jetzt sitze ich hier und habe mich in dieses Buch verliebt.

Es ist leicht und flüssig geschrieben und ich befand mich während des Lesens in einem angenehmen Hin und Her zwischen spaßiger Belustigung angesichts der humorvollen Dialoge und des beschleunigten Kennenlernprozesses (wegen der Einwanderungsbehörde) und angespannter Aufregung inklusive Herzklopfen.

Dass sich die beiden wegen der Greencard-Hochzeit schnell kennenlernen müssen, hat für amüsante Gespräche und eine besondere Atmosphäre gesorgt. Weil man die ganze Zeit nicht weiß, was in Calvins Kopf vor sich geht (er ist teilweise auch nicht so leicht zu durchschauen), war das Mitfiebern natürlich noch größer und die Schmetterlinge im Bauch beim Lesen noch stärker präsent, wenn es kleine Annäherungen – und sei es nur zum Schein – zwischen Calvin und Holland gab. Was mir besonders imponiert hat, war die Tatsache, dass die beiden keine Spielchen miteinander spielen und (von ein, zwei Sachen abgesehen, die dann schließlich auch für Probleme sorgen) ehrlich miteinander umgehen.

Mit Protagonistin Holland wurde ich schon in der Leseprobe warm, weil ich ihre bescheidene und zurückhaltende Art sowie die Tatsache, dass sie sich erst Mut antrinken musste, um Calvin zum ersten Mal anzusprechen, erfrischend fand. Sie ist unsicher in Bezug auf ihre Zukunft, nicht ohne Selbstzweifel und gleichzeitig ein Mensch, der für seine Familie sein letztes Hemd geben würde. So dann auch für Calvin. Ein rundum sympathischer Mensch. Ihre Schwärmerei für Calvin ist ein echt süßer Part der Story.

Calvin stand ich in der Leseprobe noch skeptisch gegenüber – wen wundert das, wenn er einfach panisch das Weite sucht, obwohl Holland ihn eigentlich bräuchte? Sein Verhalten wird durch die fehlende Greencard dann aber natürlich verständlich und er wusste mich von Seite zu Seite mehr von sich zu überzeugen. Er tritt Holland gegenüber charmant, offen und unkompliziert gegenüber auf, verhält sich nicht in jeder Situation sofort richtig, hat aber die Stärke und die Reife sein Verhalten zu reflektieren und seine Fehler schnell einzusehen. Mir hat seine Art unglaublich gut gefallen. Zudem hat man trotz gelegentlichem peinlich berührtem Schweigen und nervösem Smalltalk durch die Seiten gespürt, dass die Chemie zwischen ihm und Holland einfach stimmt. Sie haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht.

Ich habe an dieser spannenden, unterhaltsamen und süßen Liebesgeschichte wirklich nichts auszusetzen und fühlte mich während des Lesens wie in einem Sog. Ich konnte mich nur mit Mühe und Not von den Seiten losreißen, weil ich einfach auf jeder einzelnen Seite wissen wollte, wie es weitergeht. Ich fürchte, ich muss mir auch noch „Nichts als Liebe“ ins Haus holen.



Fazit

Durch die Leseprobe hatte ich erwartet, dass mir das Buch gefallen würde, aber nicht, dass es mich tatsächlich SO begeistern würde. Ein Reread ist beschlossene Sache. Ich kann diese Herzklopfen bescherende, spannende Liebesgeschichte uneingeschränkt empfehlen und vergebe 4,5 Sterne, Tendenz zur vollen Punktzahl.

Wenn ich das Buch äußerlich nochmal so betrachte, habe ich doch einen kleinen Kritikpunkt: Buchrücken und Rückseite sind mir zu langweilig gestaltet und werden dem schönen Cover leider nicht gerecht.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Eine riesige Überraschung - man spürt die starke Verbindung der beiden durch die Seiten.

Neighbor Dearest
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Klappentext

Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ...

Klappentext

Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ihr Nachbar Damien lenkt sie von ihrem Kummer ab. Denn er ist unhöflich, und seine lauten Hunde rauben ihr den Schlaf. Sie kann ihn nicht ausstehen! Leider ist er sowohl ihr Vermieter als auch der schönste Mann, den sie je gesehen hat. Sie findet ihn unwiderstehlich ... Doch Damien geht aus einem guten Grund keine Beziehungen ein, und sein Geheimnis könnte Chelseas Herz erneut in tausend Teile brechen.



Meine Meinung

Keine Ahnung, was genau ich erwartet habe, aber das auf jeden Fall nicht. Durch die mittelmäßigen Bewertungen waren meine Erwartungen jedenfalls nicht sehr groß, sodass ich von dem Buch wirklich überrascht und bezaubert werden konnte, denn … wow. Das Buch ist so viel besser als „mittelmäßig“.

Vor allem der Anfang, als sich Chelsea und Damien angefreundet und erst einmal kennengelernt haben, hat mir unglaublich gut gefallen. Ich fand die starken Gefühle der beiden, die sich mit der Zeit entwickelt haben, wirklich glaubwürdig. Bei mir kam an, dass es sich um eine Seelenverwandtschaft handelt, und das gelingt nicht jedem Buch. Dass Damien widersprüchliche Signale sendet – einerseits so süße, bezaubernde Dinge über Chelsea sagt und für sie tut, andererseits aber auch immer wieder betont, dass sie keine Zukunft haben – ist so spannend und man möchte einfach wissen, was den beiden im Weg steht und woraus Damien so ein großes Geheimnis macht.

Letztendlich kann man es sich wohl ein klein wenig denken… Es hat mich überrascht, dass die beiden nicht erst am Ende des Buches zusammenkommen, sondern schon früher, obwohl ich trotzdem das Gefühl hatte, dass es ewig dauert (auf die bestmögliche Weise). Die Gefühle der beiden werden wirklich quälend lange und nachvollziehbar aufgebaut, sodass man mit den beiden wirklich leiden und mitfiebern kann, weil ihre Verbindung so authentisch wirkt.

Das einzige, was ich als etwas komisch empfunden habe, war die kurze Phase nach ihrem Zusammenkommen. Auf einmal sind die beiden nur noch übereinander hergefallen und ich war etwas irritiert davon, wie verändert Damien auf einmal war. Anfangs hatte er noch so süße, romantische Bemerkungen über Chelsea gemacht und dann … wurde er relativ vulgär, was ich mit seinem vorherigen Auftreten irgendwie gar nicht übereinbringen konnte. Diese Phase ist aber wirklich nur kurz, sodass man ganz und gar nicht sagen kann, dass es ab diesem Punkt zu sexlastig wurde. Kurz darauf wird es dann definitiv wieder emotional und romantisch.

Dass mir die Geschichte so gut gefallen hat, liegt natürlich auch an den Charakteren: Damien ist die wandelnde Versuchung und man kann es Chelsea nicht zum Vorwurf machen, dass sie ihm total verfällt. Er sieht nicht nur umwerfend gut aus, er ist neben seiner neckenden, herausfordernden Art auch noch unglaublich charmant, lässt schöne Komplimente wie nebenbei fallen und hat einen unglaublich großen Beschützerinstinkt, wenn es um Chelsea geht. Ich hatte nicht eine Sekunde Zweifel daran, dass er absolut in sie verliebt ist – und man bekommt als Leser zusätzlich Herzklopfen, als sein Bruder Tyler das bestätigt. Solche Szenen, in denen deutlich wird, was in bestimmten Momenten in dem Kopf des anderen, aus dessen Sicht wir ja nicht lesen, vorgegangen ist, liebe ich total. Das Buch macht in dieser Hinsicht wirklich alles richtig.

Chelsea fand ich ebenfalls absolut bezaubernd. Sie ist ein ehrlicher, aufrichtiger und liebevoller Mensch, der unglaublich viel Stärke und Durchhaltevermögen in Bezug auf Damien beweist, denn er macht es ihr weiß Gott nicht einfach. Natürlich möchte er sie nur vor sich selbst beschützen, tut ihr damit aber auch weh. Normalerweise finde ich es in Büchern nicht so gut, wenn die Frau nach einigen Zurückweisungen immer noch nicht locker lässt, aber bei Chelsea wirkte es einfach extrem mutig. Ich fand es charmant und bewundernswert, wie sie Damien gegenüber ihr Herz geöffnet hat, weil es dazu ja auch eine Menge Mut braucht. Sie war eine wahnsinnig tolle Protagonistin.

Ich bin von Chelsea und Damiens Geschichte wirklich unerwartet begeistert. Ich hatte nicht damit gerechnet, eine Liebesgeschichte mit so vielen Emotionen, Herzklopfen und Glücksgefühlen zu lesen. Man fühlt sich hinterher einfach wohl. Vielleicht wäre es sogar noch besser gewesen, wenn ich den Vorgänger „Stepbrother Dearest“ gelesen hätte, weil mir dann Chelsea, aber auch die „Bösewichte“ Greta und Elec, schon bekannt gewesen wären. Bestimmt werde ich mir deren Geschichte auch noch früher oder später vorknöpfen und wenn es nur ist, um mehr von Chelsea zu lesen. Dass diese als Elecs damalige Freundin ein absoluter Schatz und keine oberflächliche Zicke ist, ist in Liebesromanen ja auch nicht immer selbstverständlich.



Fazit

„Neighbor Dearest“ ist für mich eine große Überraschung. Ich hatte nicht damit gerechnet, eine so berührende, süße Wohlfühllektüre zu lesen, die auch ernste Themen aufgreift und zwischendurch auch manchmal etwas bedrückend ist, nur um am Ende wieder Glücksgefühle auszulösen. Ich kann die mittelmäßigen oder sogar schlechten Bewertungen gar nicht verstehen und vergebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Unter den lockerleichten Liebesromanen spielt Ruby und Banes Geschichte weit oben mit.

STAY
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Klappentext

Ruby Scott ist verzweifelt: Nachdem ein mysteriöser Typ sie auf einer Party erst küsst und ihr dann mitten ins Gesicht hustet, wird sie so krank, dass sie ein wichtiges Casting vermasselt. ...

Klappentext

Ruby Scott ist verzweifelt: Nachdem ein mysteriöser Typ sie auf einer Party erst küsst und ihr dann mitten ins Gesicht hustet, wird sie so krank, dass sie ein wichtiges Casting vermasselt. Dabei braucht sie dringend einen Job. Das Angebot, sich um die Haustiere des reichen Hotelbesitzers Bancroft Mills zu kümmern, kommt ihr da gerade recht. Doch sie ahnt nicht, dass Bane kein Geringerer ist als der Typ von der Party.



Meine Meinung

Ja, was soll ich groß sagen? An diesem Buch habe ich eigentlich kaum etwas bis überhaupt nichts auszusetzen, weil es sich so ziemlich durch alles auszeichnet, was ich an einer guten Liebesgeschichte liebe.

Zunächst mal ist der Schreibstil gut zu lesen und der Ton des Buches überwiegend verspielt und humorvoll, was zur Folge hatte, dass ich die meiste Zeit unkontrolliert am Grinsen war und an den Seiten festklebte. Die Dialoge sind unglaublich unterhaltsam und fesselnd und bleiben das auch bis zum Schluss. Die Schlagabtäusche zwischen Bane und Ruby – ob sie jetzt ernsthaft oder neckend sind – werden wirklich nie langweilig und haben immer wieder zu meiner Erheiterung beigetragen.

Das liegt auch daran, dass beide Protagonisten, aus deren Sicht man abwechselnd liest, einfach sympathisch sind – auf ihre jeweils eigene Weise. Energiebündel Ruby ist selbstbewusst, nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt sich nichts vorschreiben und auch nicht alles (insbesondere von Bane) gefallen, auf der anderen Seite hat sie jedoch auch mit einer Pechsträhne zu kämpfen, die Bane unabsichtlich ins Rollen bringt und stark an ihren Nerven zehrt: Erst wird sie krank, dann vermasselt sie ein Casting und schließlich verliert sie auch noch ihre Wohnung. Da sie auf eigenen Beinen stehen und ihrem Vater beweisen möchte, dass sie das Zeug zur Schauspielerin hat, ist es ihr unangenehm, jemanden um Hilfe zu bitten, aber das Arrangement mit Bane ist für sie beide von Vorteil. Und es wird schnell klar, dass sie eigentlich die perfekte Wahl für den Job als Haustiersitterin ist, denn sie schließt das süße Frettchen Francesca mindestens genauso schnell ins Herz wie Bancroft.

Bane ist der perfekte Gegenpart: Er hat diese raue Ausstrahlung und diese herausfordernde, provokante Art an sich, gleichzeitig wird aber schon nach wenigen Seiten klar, dass er auch ein enorm großes Herz hat. Das zeigt sich sowohl durch seinen liebevollen Umgang mit seinen Haustieren als auch durch sein besorgtes und fürsorgliches Verhalten Ruby gegenüber. Was ich in Büchern überhaupt nicht leiden kann, ist übertrieben dargestellte Eifersucht (wie sie zum Beispiel in Beautiful Disaster zu finden ist) – hier war sie definitiv deutlich vorhanden (Bancroft ist besitzergreifend und führt sich hin und wieder auch wie ein Neandertaler auf), hat aber nie diese Grenze überschritten, bei der es mir zu viel geworden wäre. Im Gegenteil: Ich fand sie überraschenderweise sogar sehr amüsant, weil es einfach gezeigt hat, wie viel Ruby ihm schon bedeutet.

Womit wir bei einem weiteren Aspekt wären, der mir sehr gut gefallen hat: Die nachvollziehbare Gefühlsentwicklung. Bei Liebes- bzw. Erotikromanen besteht immer die Gefahr, dass die Darstellung der Beziehung zu oberflächlich bleibt und die Handlung sich irgendwann in eine bloße Aneinanderreihung von Sexszenen verliert. Das war hier zu zwei Dritteln des Buches ganz und gar nicht der Fall. Im Gegenteil: Die beiden lernen sich erst auf – mehr oder weniger – platonischer Ebene kennen, obwohl kein Gespräch ohne Flirten oder zweideutige Anspielungen verläuft und man das Knistern zwischen den beiden durchgängig spürt. Das hat mir gut gefallen, weil dort ordentlich Spannung aufgebaut wurde und man der ersten richtigen Annäherung – der erste Kuss zählt ja wohl kaum – mit etwas Bauchkribbeln entgegengefiebert hat. Im letzten Drittel – nach der Annäherung – waren die Unterhaltungen zwischen den beiden dann zwar etwas rar gesät, da mir der erste Teil aber so gefallen hatte, fand ich das nicht allzu schlimm.

Am Ende gibt es dann zwar wieder das typische Missverständnis, das man eigentlich schon auf den ersten Seiten kommen sieht und das dann in gewohnter Manier für Wirbel sorgt und zu etwas dramatischen Reaktionen führt, aber durch die erfrischende, schnelle Lösung stellt auch das kein Kritikpunkt für mich dar. Man wird am Ende vollkommen zufriedengestellt, auch wenn manches (wie das schwierige Verhältnis mit Rubys Vater) schnell – aber für den lockerleichten Ton der Geschichte angemessen – abgehakt wird. Ich bin neugierig auf den zweiten Band, denn Rubys beste Freundin Amalie finde ich bereits jetzt schon total sympathisch – und Lexington würde ich gerne kennenlernen, denn der kommt hier definitiv viel zu kurz.



Fazit

Ein starker, lockerleichter und witziger Auftakt einer vielversprechenden Reihe. Ruby und Banes Liebesgeschichte hat alles, was eine gute Liebesgeschichte braucht. Obgleich sie wenig tiefgründig ist, fand ich die Gefühle nachvollziehbar und authentisch aufgebaut. Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen und vergebe fast perfekte 4,5 Sterne.