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Veröffentlicht am 27.03.2019

Wahnsinnig fesselnd!

Staat X
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“Staat X – Wir haben die Macht” klingt vielleicht nicht direkt nach einem typischen Buch meines Beuteschemas, aber für mich klang der Klappentext einfach wahnsinnig interessant. Außerdem wurde das Buch ...

“Staat X – Wir haben die Macht” klingt vielleicht nicht direkt nach einem typischen Buch meines Beuteschemas, aber für mich klang der Klappentext einfach wahnsinnig interessant. Außerdem wurde das Buch damit angeteastert, dass es perfekt für Liebhaber von “Die Welle” geeignet ist!

Zwei Jahre lang haben Schüler und Lehrer auf das Projekt “Staat X” hingearbeitet. Es wurde Vorbereitungen getroffen, Essensrationen geplant und Vorentscheidungen zur Verfassung getroffen.

Das Buch beginnt direkt mit dem Anfang des Projektes, man bekommt ein paar wenige Informationen der Familienverhältnisse der einzelnen Ckaraktere, aber dann ist man eigentlich direkt mittendrin in “Staat X”.

Stellt Euch vor, ihr würdet die Chance bekommen eine ganze Woche komplett selbst entscheiden zu können. Ein eigener Staat in der Schule, mit von Schülern geführten Geschäften, Kinos und Regierung. Alles ohne die Einmischung von Erwachsenen und vor allem ohne die Aufsicht von Lehrpersonal. Einzig drei Vertrauenslehrer sind anwesend, dürfen aber nicht eingreifen.

Kann das funktionieren?

Carolin Wahl beschäftigt sich in ihrem Jugendroman mit Wahlmanipulation, Machtmissbrauch, fehlender Pressefreiheit und auch mit der MeToo Debatte. Denn so schön das Experiment klingt, gibt es natürlich immer einige, die mit einer solchen Chance nicht Verantwortungsvoll umgehen können.

Die Autorin hat einen wahnsinnig mitreißenden Schreibstil, der das Buch für mich zum absoluten Pageturner gemacht hat!

Und obwohl die Story aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, was mir Anfangs ein wenig Schwierigkeiten bereitet hat, ist jeder einzelne Handlungsstrang spannend geschrieben und perfekt miteinander verknüpft.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Unterschiedlichen Charaktere. Neben den vier Hauptfiguren Adrian, Melina, Vincent und Lara habe ich natürlich noch viele andere Schüler des Projekts kennenlernen dürfen und jede einzelne Person war für mich greifbar beschrieben und hatte sehr authentische Handlungsweisen.

Auch wenn es sich hier um eine fiktive Geschichte handelt kann man bei vielen Problemen die im Verlauf der Geschichte auftreten Parallelen zu unserer Weltpolitik ziehen. Wahlmanipulation, oder Menschen in Machtpositionen, die diese Ausnutzen, Polizeigewalt und die Auswirkungen von fehlender Pressefreiheit, leider keine Seltenheit in der Realität.

Staat X hat mich unglaublich gefesselt, nachdenklich gemacht und oft sehr aufgewülht! Meiner Meinung nach eignet sich Staat X genauso perfekt als Schullektüre, wie es auch “Die Welle” tut.

Auf leicht verständliche Weise werden dem Leser Politische Problematiken nähergebracht. Vor allem durch den jugendlichen und leichten Schreibstilist dieses Buch , trotz der ernsten Thematik ein purer Lesegenuß!!!

Veröffentlicht am 27.03.2019

Poetischer Schreibstil mit einigen Längen...

Writers in New York
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“Writers in New York” ist ein Buch, auf das ich mich wirklich wahnsinnig gefreut habe! New York, ein Bad Boy Autor… klingt das nicht einfach genial?

Ich muss allerdings sagen, das mir der Einstieg in ...

“Writers in New York” ist ein Buch, auf das ich mich wirklich wahnsinnig gefreut habe! New York, ein Bad Boy Autor… klingt das nicht einfach genial?

Ich muss allerdings sagen, das mir der Einstieg in die Geschichte nicht so ganz leicht fiel, mir war alles etwas zu langatmig. Durch den wirklich wunderschönen und geradezu poetischen Schreibstil der Autorin hatte mich die Geschichte aber dennoch gepackt.

In “Writers in New York” geht es um India, die vor ihren Familienverpflichtungen nach New York flüchtet. Eine zeitlang auf eigenen Beinen stehen, einfach nur tun, was man liebt und mal nicht nur eine THOMSON sein, sondern einfach nur India…

Als sie in die New Yorker Wohnung zieht, die ihre Großmutter ihr vererbt hat, trifft sie auf den mürrischen Alec. Alec scheint seine Frauen wie seine Unterwäsche zu wechseln,er geht ihr aber dennoch nicht so wirklich aus dem Kopf.

Jaaaa… es ist schon ein wenig Klischeebehaftet und erscheint anfangs nicht besonders innovativ, aber genau deswegen hat es mich zum Ende hin absolut überrascht.

India und Alec sind beide ganz toll ausgearbeitete Charaktere und beide sind schlussendlich verlorene Seelen, die versuchen in New York ihr Glück zu finden. Alec sieht seine große Liebe in der Schreiberei und versucht diese Liebe an India zu vermitteln, die gerne schreibt, aber mit Schreibblockaden zu kämpfen hat.

An manchen Stellen kam mir das Buch beinahe wie ein Schreibratgeber vor, aber irgendwann hat mich diese Begeisterung für das geschriebene Wort wirklich angesteckt und absolut fasziniert.

Man spürt beim Lesen die Begeisterung der Autorin für das Schreiben, spürt in jedem ihrer Worte die Liebe zu ihren Figuren und das hat mir wahnsinnig gut gefallen.

Obwohl ich mir manchmal etwas mehr Spannung gewünscht hätte, konnte mich die Story also doch völlig in ihren Bann ziehen und hat mich vor allem durch den wunderschönen und emotionalen Schreibstil begeistert.

Ich glaube man hätte “Writers in New York” durchaus etwas kürzen können, denn für mich plätscherte die Story an manchen Stellen doch so vor sich hin und war manchmal etwas langatmig.

Durch den wirklich grandiosen und poetischen Schreibstil konnte mich G.S. Lima aber trotzdem sehr gut unterhalten und die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere war sehr schön mitzuerleben.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Wundervolles Buch über Feminismus, Gleichberechtigung und Toleranz

Schamlos
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Schamlos…was bedeutet dieses Wort überhaupt? Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, ob man euch für Schamlos halten könnte?

Fragen wie:

Ist der Rock nicht ein bisschen kurz?
Muss das ...

Schamlos…was bedeutet dieses Wort überhaupt? Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, ob man euch für Schamlos halten könnte?

Fragen wie:

Ist der Rock nicht ein bisschen kurz?
Muss das so weit ausgeschnitten sein?
Willst du so spät wirklich noch alleine nach Hause gehen?
Was? Du hattest mit so vielen Männern schon etwas?

Habt ihr euch schon mal gefragt, ob Männer sich auch mit solchen Fragen auseinandersetzten müssen?

Und jetzt stellt euch muslimische Mädchen vor. Mädchen die vielleicht nicht so weltoffen und liberal erzogen wurden, wie ich als deutschstämmiges Mädchen…

In Schamlos berichten 3 junge Muslimas von ihren Problemen in einem westlichen Land. Sie sind hin- und hergerissen von ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit und den Erwartungen ihrer Familie. Sie leben tagtäglich mit Vorurteilen gegenüber ihrem Hidschab und tausenden Regeln, die es zu befolgen gilt!

Die drei Autorinnen erzählen in ihrem Buch viel persönliches über sich selbst. Viele Teile des Buches sind in einer Art Interview verfasst und man hat als Leserin beinahe das Gefühl bei einem Gespräch der drei Frauen dabei zu sein.

Trotz der ernsten und für mich häufig erschreckenden Thematik fehlt es dem Buch nicht an Humor. Oftmals äußern sich die Frauen sehr Sarkastisch, oder mit einem Augenzwinkern zu Gebräuchen, die im 21. Jahrhundert schlichtweg nicht mehr nachvollziehbar sind.

Abgerundet wird dieses unglaublich informative und wichtige Buch durch wunderschöne Illustrtationen und anonymen Geschichten von anderen Mädchen mit Migrationshintergrund.

Teilweise haben mich die Geschichten unheimlich mitgenommen und es wird einem bewußt, wie gut es uns eigentlich geht. Zumindest ich für meinen Teil kann sagen, dass meine Eltern mich so erzogen haben, dass ich die gleichen Rechte habe, wie auch ein Junge sie hätte.

“Schamlos” ist eine wundervolles Buch über Feminismus, Gleichberechtigung, Toleranz und kulturelle Konflikte, dass ich wirklich jedem nur ans Herz legen kann. Die offene Art der Autorinnen und die wunderschöne Innengestaltung machen dieses Buch zu einem absoluten Highlight, dass zu mehr Verständnis und Mut zur Selbstbestimmung aufruft!

Veröffentlicht am 27.03.2019

Lasst Euch auf dieses Buch ein...

Die Neue
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Ich habe “Die Neue” vor ein paar Tagen beendet und musste das Buch erst einmal sacken lassen.

Ich musste die Story sacken lassen, den Schreibstil auf mich wirken lassen und das gelesene irgendwie erst ...

Ich habe “Die Neue” vor ein paar Tagen beendet und musste das Buch erst einmal sacken lassen.

Ich musste die Story sacken lassen, den Schreibstil auf mich wirken lassen und das gelesene irgendwie erst einmal verarbeiten.

Das Merkwürdige ist nämlich, dass ich nicht wirklich sagen kann: Lest das Buch unbedingt, es ist absolut grandios und super und ich kann es vorbehaltlos empfehlen, denn der Schreibstil ist einfach wirklich sehr gewöhnungsbedürftig.

Andererseits möchte ich aber sagen: Lest es trotzdem, denn die Thematik ist so, so wichtig und gerade durch den merkwürdigen Schreibstil bekommt die Story eine unglaubliche Dramatik und macht das Ende für mich eigentlich noch viel schlimmer.

Aber fangen wir mal beim Anfang an…

Erzählt wird die Geschichte von einem jungen Mädchen, der Adams Highschool. Tatsächlich weiß man auch am Ende des Buches nicht wie sie heißt, aber die Erzählstimme gibt einem als Leserin das Gefühl Teil ihrer Mädchenclique zu sein.

Ich habe mich Anfangs fast ein wenig wie ein Voyeur gefühlt, als würde ich versehentlich Gespräche belauschen, die nicht für meine Ohren bestimmt sind. Kennen wir nicht alle das Getratsche unter Mädchen? Es wird über jeden aus dem Ort etwas erzählt und man versucht jedes Gerücht mitzubekommen.

Adamsville ist ein ruhiger Ort, hier passiert nicht viel. Die Menschen sind gläubig, gehen jeden Sonntag in die Kirche und jeder scheint jeden zu kennen.

Dann zieht Carolyn Lessing gemeinsam mit ihrer Mutter nach Adamsville und als “Die Neue” an der Schule ist sie natürlich sofort Gesprächsthema Nummer 1. Sie ist wunderhübsch, immer bestens gekleidet, liebenswert und unheimlich schlau. Jeder scheint sie zu mögen, will mit ihr befreundet sein, selbst die Lehrer sind hin und weg von ihr.

Doch dann fängt sie eine Beziehung mit einem Jungen an, dessen Exfreundin wenig begeistert ist. Es beginnen fiese Bemerkungen, Gerüchte werden verbreitet und verletzende Nachrichten werden verschickt.

Wo beginnt MOBBING, und was ist macht den Unterschied zu einer unbewusst fallengelassenen Bemerkung? Sind wir uns immer über die Tragweite von Kommentaren in Social Media Plattformen bewusst?

Carolyns Geschichte beginnt so harmlos und wird dann zu einem absoluten Desaster und ich finde es unglaublich wichtig, dass diese Geschichte erzählt wird um uns viel mehr zu sensibilisieren, was täglich bei Facebook und Co passiert!

…Aber manchmal vergessen wir dabei, was für Auswirkungen das, was wir schreiben auf andere Leute haben kann. Wir müssen Textnachrichten, E-Mails und Facebook Beiträge wie eine persönliche Kommuikation von Angesicht zu Angesicht betrachten – sagt nie etwas im Internet, von dem ihr nicht wollt, dass es im wirklichen Leben jemand von euch hört…
“Die Neue”, Sarah Bannan Seite 156

Allerdings ist der Schreibstil von Sarah Bannan nicht ganz einfach.

Teilweise wirkt es wie Getratsche von einer Mädchengruppe, dann wie ein Auszug aus einem Polizeibericht und an manchen Stellen bekommt man sogar Einblicke in Carolyns Schulaufsätze, oder Lehrerbeurteilungen. Alles in allem wirkt das Geschriebene manchmal unheimlich emotionslos und gefühlskalt, was mich aber am Ende der Geschichte fast noch mehr erschreckt hat. Vielleicht ist die Art und Weise, wie die Autorin dieses Buch verfasst hat nämlich ein ganz bewusst eingesetztes Stilmittel.

Am liebsten hätte ich die Mädchen am Ende des Buches gepackt und geschüttelt. Ich wollte sie anschreien: Habt ihr es denn immer noch nicht verstanden!!!

Ja, es ist wirklich merkwürdig, was dieses Buch bei mir ausgelöst hat, denn an manchen Stellen zieht sich die Geschichte sehr, der Schreibstil ist sehr ausschweifend und Sarah Bannan verliert sich oft im Detail von Ortsbeschreibungen und nebensächlichen Einzelheiten. Aber vielleicht hat mich gerade das so aufgewühlt.

Diese nebensächliche Art über etwas zu sprechen, das eigentlich hochgradig emotional besprochen werden sollte.

“Die Neue” ist kein Buch, das jedem Gefallen wird und das liegt definitv nicht an der Thematik, sondern an der Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird.

Ich kann Euch nur bitten, es zu versuchen. Lasst Euch auf die Geschichte ein und blickt ein wenig zwischen die Zeilen, denn ich glaube hier steckt so viel mehr drin, als man Anfangs vermutet.

Mich hat das Buch am Ende sehr mitgenommen und obwohl ich mich bis zum Schluss nicht so wirklich mit der Erzählweise anfreunden konnte, hat es mich absolut begeistert und beeindruckt!

Veröffentlicht am 24.01.2019

Schöne Lovestory über einen Neuanfang

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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Abigail Jansen hatte eigentlich alles, was sie sich immer gewünscht hatte. Ein Leben an der Seite eines erfolgreichen Eishockey Stars, der auch noch ihre Jugendliebe ist, eine zauberhafte Tochter und das ...

Abigail Jansen hatte eigentlich alles, was sie sich immer gewünscht hatte. Ein Leben an der Seite eines erfolgreichen Eishockey Stars, der auch noch ihre Jugendliebe ist, eine zauberhafte Tochter und das High Society Leben in New York.

Doch nachdem sie ihern Mann beim fremdgehen erwischt lässt sie dies alles hinter sich und zieht gemeinsam mit ihrer Tochter in ihre Heimatstadt Glenwood. Dort möchte sie nach der Trennung einfach von vorne anfangen, einen Neuanfang wagen und endlich auf eigenen Beinen stehen.

Da passt definitiv kein neuer Mann in ihren Plan!

Jennifer Snow hat mit “Maybe this time” eine wirklich süße Liebesgeschichte erschaffen, die mir vor allem wegen ihres flüssigen Schreibstils und dem zauberhaften Setting gefallen haben.

Glenwood ist ein hübsches kleines Städtchen, wo jeder jeden kennt und man noch aufeinander achtet. Irgendwie habe ich eine Schwäche für solche Geschichten ?

Abigail zieht anfangs mit ihrer Tochter wieder in ihr Elternhaus, möchte aber so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen. Sie bekommt die Chance sich an ihrer alten Schule als Aushilfs – Lehrerin zu beweisen. In der Schule trifft sie schon bald auf Jackson Westmore, der beste Freund ihrers Ex, Eishockey Trainer der Schule und ein Mann, den Abigail bis heute nicht versteht.

Jacksons abweisendes Verhalten hat allerdings nichts damit zu tun, dass er Abigail nicht mag. Ganz im Gegenteil!

Schon seit der Schulzeit ist er in sie verliebt, hat sich aber wegen seines Freundes immer zurück genommen.

Hat ihre Liebe nach so vielen Jahren endlich eine Chance???

Ich kann mir nicht helfen, aber ich bin leider nie so richtig warm geworden mit Abigail. Sie ist liebenswert, hoch engagiert, eine beeindruckende Mutter und eigentlich sympathisch, dennoch konnte ich mich nicht so ganz für sie begeistern.

Jackson ist dafür wirklich toll! Er ist mitfühlend und Aufopferungsvoll und ist einfach ein Kerl mit dem Herz am richtigen Fleck.

Das ist wohl auch der Grund, warum mich die Geschichte durchgehend gefangen genommen hat.

Ich musste nämlich leider feststellen, dass Eishockey nicht so mein Sport ist und mich die ausführlichen Ttrainingseinheiten und Spielberichte nicht so ganz begeistern konnten.

“Maybe this time” ist eine schöne Lovestory über einen Neuanfang, eine junge Frau, die endlich zu sich selbst findet und eine lange, unerfüllte Liebe, die endlich eine Chance bekommt.

Das Setting und der gefühlvolle Schreibstil konnte mich absolut begeistern!

Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen, der Geschichten mit Herz und ein wenig sportlichem Hintergund mag.