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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2024

Wie bei James Bond

Last Line of Defense, Band 1: Der Angriff. Die neue Action-Thriller-Reihe von Nr. 1 SPIEGEL-Bestsellerautor Andreas Gruber!
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Jayden ist angehender Agent in einer britischen Geheimorganisation und wird gleich bei seinem ersten Auslandseinsatz in der britischen Botschaft in Buenos Aires auf eine harte Probe gestellt. Sofia, eine ...

Jayden ist angehender Agent in einer britischen Geheimorganisation und wird gleich bei seinem ersten Auslandseinsatz in der britischen Botschaft in Buenos Aires auf eine harte Probe gestellt. Sofia, eine junge Journalistin hat bei einem Weltkonzern brisante Daten gestohlen und sucht Zuflucht in der Botschaft. Kau ist sie drinnen, bricht die Hölle los. Jayden bleibt als einziger übrig, Sofia zu helfen. So beginnt eine atemlose Jagd durch die argentinische Hauptstadt.

Der Schreibstil ist manchmal ein bisschen holprig, was denn Lesefluss etwas stört. Trotzdem gelingt es Andreas Gruber recht schnell, eine atemlose Spannung aufzubauen. Es fühlt sich an wie im Kino in einem Action-Thriller. Allerdings gelingt es mir nicht, eine rechte Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, was sicher dem rasanten Tempo geschuldet ist. Einzig Jayden ist mir etwas näher, denn seine Geschichte wird in einigen Rückblicken erzählt.

Mir persönlich ist ein bisschen zu viel Action und zu wenig "Denkarbeit" in der Geschichte. Zudem gibt es in der Handlung doch einige Ungereimtheiten. Ohne spoilern zu wollen hier ein Beispiel: Jayden und Sofia in Bedrängnis in einem Raum mit nur einem, von ihnen selbst blockierten Zugang und plötzlich ist ein Unterstützer da. Wie ist er hinein gekommen? Darauf wird mit keinem Wort eingegangen.

Mein Fazit: Wer actiongeladene Thriller mag, ist hier sicher richtig. Mir persönlich war es trotz der wirklich spannenden Story etwas zu dick aufgetragen. Aber ich gehöre ja auch nicht zur richtigen Zielgruppe, denn es handelt sich ja hier um ein Jugendbuch.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Ungewöhnlicher Thriller

Wer zuerst lügt
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Evie ist eine gerissene Trickbetrügerin und erledigt unter wechselnden Identitäten Aufträge für einen geheimnisvollen Auftraggeber. Ihr neuester Auftrag ist Ryan, an den sie sich herangemacht ...

Evie ist eine gerissene Trickbetrügerin und erledigt unter wechselnden Identitäten Aufträge für einen geheimnisvollen Auftraggeber. Ihr neuester Auftrag ist Ryan, an den sie sich herangemacht hat und mit dem sie nun zusammen lebt. Problematisch ist nicht nur, dass sie sich tatsächlich in Ryan verliebt hat, sondern auch, dass plötzlich eine Frau unter Evies echter Identität auftaucht. Zudem ist nicht schwer zu erkennen, dass auch Ryan nicht mit offenen Karten spielt. Zeit für Evie, einen ausgeklügelten Plan zu entwickeln, um ihr eigenes Leben zurück zu gewinnen.

In fesselndem, einfühlsamem Schreibstil mit zahlreichen Rückblenden erzählt Ashley Elston Evies Geschichte. Ihre Zerissenheit ist sehr gut nachvollziehbar, steht das Leben, das sie lebt doch im krassen Gegensatz zu dem Leben, das sie gern führen möchte. Trotzdem ist sie mir nicht so richtig sympathisch, denn sie lügt doch zu raffiniert und routiniert. Ryan war mir zunächst näher, aber auch er ist nicht ehrlich.
Ich musste sehr aufpassen, dass ich angesichts der zahlreichen Identitäten Evies und der Rückblenden, in denen sie vorgestellt wurden, nicht den Überblick verliere. Trotzdem habe ich das Buch verschlungen, denn es ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend zu lesen. Mehrfach hat mich die Autorin auf eine falsche Fährte geführt, wer Evies Auftraggeber sein könnte. Letztlich war die Auflösung so nicht vorhersehbar, das ist sehr geschickt gemacht. Alles in allem haben wir hier einen etwas ungewöhnlichen, weil unblutigen Thriller vor uns, der trotzdem ins Genre passt. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Starke Freundinnen

Sturmmädchen
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Wir lesen die Geschichte einer Mädchenfreundschaft in einem Dorf in der Eifel zu Beginn des "Tausendjährigen Reiches". Selbst ein wirklich schwerwiegendes Missverständnis kann die drei sehr unterschiedlichen ...

Wir lesen die Geschichte einer Mädchenfreundschaft in einem Dorf in der Eifel zu Beginn des "Tausendjährigen Reiches". Selbst ein wirklich schwerwiegendes Missverständnis kann die drei sehr unterschiedlichen Mädchen nicht auf Dauer trennen.

Lilly Bernsteins Schreibstil ist so packend und einfühlsam, das ich sofort in der Geschichte drin war. Sie schildert die Geschichte aus Sicht von Elli, der vermeintlich Schwächsten in der Mädchengruppe. Elli wird im Dorf nur "Das Hinkemädchen" genannt und hält sich selbst für wertlos. Margot hat als Jüdin ganz andere Probleme, gibt sich aber nach außen hin unbeschwert und heiter, während Käthe mit der Armut hadert in der sie lebt und sich von der Nazi-Ideologie einfangen lässt. Aus dieser Konstellation ergibt sich eine spannende Handlung, die von der Autorin geschickt ins historische Geschehen eingebettet wird. So erfahre ich ganz nebenbei historische Fakten über den Bau des Westwalls und die Fluchtbewegungen in der Eifel. Auch wie die verdrehte Ideologie der Nazis "unwertes Leben" definiert hat, wird hier geschildert. Die historischen Fakten wurden offenbar akribisch recherchiert und sehr spannend aufbereitet.
Ich habe zwar schon etliche Bücher aus dieser Zeit gelesen, aber keines hat mich so sehr berührt wie dieses. Es wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Klar dass ich hier alle fünf Sterne geben und eine absolute Leseempfehlung aussprechen muss.


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Veröffentlicht am 07.02.2024

Familienbande

Das Erbe der Greiffenbergs - Zu neuen Ufern
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Der zweite Band der Trilogie „Das Erbe der Greiffenbergs“ erzählt von der Neuorientierung der Familie von Greiffenberg und ihrer Firma „Greiffenberg Feinkost“ nach dem Unfalltod von Familienoberhaupt und ...

Der zweite Band der Trilogie „Das Erbe der Greiffenbergs“ erzählt von der Neuorientierung der Familie von Greiffenberg und ihrer Firma „Greiffenberg Feinkost“ nach dem Unfalltod von Familienoberhaupt und Geschäftsführer Ludwig. Während Oma Elsa und Ludwigs Frau Therese versuchen, ihre Trauer zu bewältigen, bemüht sich Tochter Pauline um die Rettung der angeschlagenen Firma und muss sich gegen die Intrigen ihres Onkels Wolfgang wehren. Ihr Bruder Ferdinand riskiert als Stuntman sein Leben und die kleine Schwester Antonia muss trotz des Verlusts ihres Vaters an ihrem Abitur arbeiten.

Isabell Schönhoff schildert ihre Charaktere so einfühlsam und authentisch, dass ich sie sehr schnell kennenlernen konnte, obwohl ich den ersten Band der Familiensaga nicht gelesen habe. Überhaupt gefällt mir ihr Schreibstil ausnehmend gut, er ist eingängig und kurzweilig, die Seiten fliegen nur so dahin.
Cover und Titel lassen vermuten, dass man hier eine Schmonzette vor sich hat. Das ist aber nicht richtig, denn auch die Greiffenbergs haben mit den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu kämpfen, vor allem mit dem immer mehr um sich greifenden, grenzenlosen Egoismus und der unersättlichen Gier unserer Mitmenschen. Viele Menschen verfolgen rücksichtslos ihre eigenen Interessen, zur Not auch auf dem Rücken aller anderen (siehe Onkel Wolfgang). Besonders für Spannung sorgt der mutmaßliche Unfalltod von Familienvorstand Ludwig, der immer noch nicht umfassend aufgeklärt ist. Die Story ist im Prinzip eine gelungene Mischung aus Familiensaga und Liebesgeschichte, mit Krimielementen gewürzt. Besonders gefallen hat mir Ferdinand, der sich nach seinem schweren Unfall unheimlich weiter entwickelt und seinen Platz im Leben findet.

Mein Fazit: Eine sehr gut erzählte Familiensaga mit gut ausgearbeiteten Charakteren, von der ich großartig unterhalten wurde und die ich sehr gerne weiter empfehle. Den dritten Band möchte ich auf keinen Fall verpassen.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Wissen kindgerecht aufbereitet

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Tiere im Meer
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Band 57 aus der Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" handelt von den Tieren im Meer. Mit kindgerecht kurzen Texten und naturgetreuen Abbildungen bringt es den Kleinsten die Lebensformen unter Wasser ...

Band 57 aus der Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" handelt von den Tieren im Meer. Mit kindgerecht kurzen Texten und naturgetreuen Abbildungen bringt es den Kleinsten die Lebensformen unter Wasser näher. Hinter kleinen Klappen, die leicht zu öffnen sind, verbergen sich Variationen der Bilder, die die Kinder entdecken können. Das Vorlesen und Entdecken dieses Buchs hat meiner zweieinhalb-jährigen Enkelin großen Spaß gemacht. Es ging ihr viel zu schnell, so dass wir das Buch gleich ein zweites Mal anschauen mussten.
Auch die Verarbeitung gefällt mir sehr gut, das dicke Material ist stabil und die verdeckte Spiralbindung macht das Blättern leicht. Das Format ist handlich und gut geeignet für Kinderhände. Insgesamt gefällt mir dieses Buch ebenso gut wie die wenigen anderen aus dieser Reihe, die ich schon kannte. Sicher wird es nicht das letzte davon sein, das meine Enkelkinder bekommen werden.

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