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Veröffentlicht am 14.12.2016

Fahrrad

Im Sommer wieder Fahrrad
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Die Autorin Lea Streisand verarbeitet in diesem Buch ihre Krebserkrankung, die sie mit Anfang 30 befallen hat im Zusammenhang mit dem Leben ihrer Großmutter, genannt Mütterchen.

Das Buch ist zu gleichen ...

Die Autorin Lea Streisand verarbeitet in diesem Buch ihre Krebserkrankung, die sie mit Anfang 30 befallen hat im Zusammenhang mit dem Leben ihrer Großmutter, genannt Mütterchen.

Das Buch ist zu gleichen Teilen eine Hommage an die Großmutter und eine Reise durch deren spannendes Leben, als auch eine ganz persönliche Schilderung der Autorin und deren Leben mit dem Krebs.

Der Schreibstil ist sehr leicht und locker, was meiner Meinung nach gerade bei einem solch persönlichen und tragischen Hintergrund wirklich passend ist. Genau diese Art der Geschichte hat mir schon beim Schmökern in der Leseprobe sehr gut gefallen. Sowohl die Autorin, als auch Mütterchen haben ein unvergleichlich offene Sprache und jede Menge Charm und Witz in diesem Buch. Aufgrund dessen, dass hier kein Blatt vor den Mund genommen wird, sind mit die Personen wahnsinnig sympathisch gewesen.

Die Geschichte springt immer zwischen dem Leben der Großmutter und der schweren Zeit der Autorin hin und her, ohne dabei verwirrend zu sein. Im Gegenteil tut diese Erzählform viel für die Zusammenhänge und die Spannung!

Weiters hat mir gut gefallen, dass die Autorin - nicht wie in vielen Büchern zu diesem Thema - ihre Krebserkrankung eben nicht beschönigt hat und nicht immer die starke Heldin war. Genau das ist meiner Meinung nach die Realität.

Das verarbeitete Leben ihrer Großmutter hat mich auch schwer beeindruckt. Eine solch starke, unabhängige Frau in der damaligen Zeit ist wirklich ungewöhnlich und faszinierend.

Einzig und allein das Ende war mir ein wenig zu kurz. Dieses kam mir ein bisschen überhastet und abgekürzt vor. Gerade deshalb, da die Geschichte sehr langsam aufgebaut war, hätte ich mir dieses Tempo bis zum Schluss gewünscht.

Veröffentlicht am 23.11.2016

Tessa

Tessa
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Tessa wohnt in Berlin, ist Mitte 20 und scheitert in ganzer Linie an ihrem Leben. Sie hat schwere psychische Probleme und kommt mit einem normalen Alltagsleben nicht zu Recht. Sie ist arbeitslos, ihre ...

Tessa wohnt in Berlin, ist Mitte 20 und scheitert in ganzer Linie an ihrem Leben. Sie hat schwere psychische Probleme und kommt mit einem normalen Alltagsleben nicht zu Recht. Sie ist arbeitslos, ihre Wohnung verwahrlost und außer in Drogen, Alkohol und Sex findet sie keine kurzzeitige Erleichterung.

Dieser Roman ist ein mehr als heftiges Psychogramm einer gescheiterten Existenz. Die Worte sind passend hart gewählt und der Schreibstil ist trotz ständiger monotoner Wiederholungen der Erlebnisse der Protagonistin für mich fesselnd!

Ich muss nur ehrlich sagen, dass mich der stetige Aufbau der Geschichte bzw. das ständige Verschlimmern der Situation von Tessa schwer traumatisiert hat und mich wirklich nach Beenden des Buchs ziemlich verstört zurückgelassen hat. Ich mag schockierende Geschichten und habe dieses Buch deshalb ausgewählt. Für Leute die zärter besaitet sind bzw. menschliche Dramen mit psychologischem Hintergrund nicht gut aushalten ist dieser Roman aber eindeutig nicht geeignet.

Ein Punkt der mich noch ein wenig befremdet hat, war die Tatsache, dass sich bis am Schluss nicht herausstellt, warum die Protagonistin überhaupt keine Bezugspersonen wie z.B. Eltern oder Familie hat bzw. man auch aus deren Vergangenheit nichts erfährt. Dies ist wahrscheinlich von der Autorin bewusst so gewählt worden - mir hätten nur ein wenig mehr Informationen gut gefallen!

Alles in allem ein sehr gelungenes, beklemmendes, schlimmes Buch für Menschen mit guten Nerven, die ein solches Genre gerne lesen.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Hool

Hool
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Inhalt:
Heiko ist ein junger Erwachsener, der in schwierigsten familiären Verhältnissen aufgewachsen ist (der Vater ist Alkoholiker, die Mutter abgehauen) und ein Hooligan ist. Beruflich betätigt er sich ...

Inhalt:
Heiko ist ein junger Erwachsener, der in schwierigsten familiären Verhältnissen aufgewachsen ist (der Vater ist Alkoholiker, die Mutter abgehauen) und ein Hooligan ist. Beruflich betätigt er sich mit wenig Begeisterung bei seinem Onkel Axel im Gym, das in wesentlichen nur ein illegaler Umschlagplatz bzw. Treffpunkt der Hooliganszene ist. Im großen und ganzen ist Heiko schon in diesem Millieu aufgewachsen und hat abgesehen vom Fußball keine Ablenkung bzw. Zerstreuung fùr sein eingefahrenes Leben. Doch leider wenden sich immer mehr wichtige Menschen von ihm und der Szene ab und auch familiär hat er keinen Rückhalt...

Schreibstil:
Der Roman ist in kurze Absätze gegliedert, was ich sehr angenehm zu lesen fand. Er ist aus der Perspektive von dem Protagonisten Heiko geschrieben und schwankt immer wieder von der Gegenwart in vergangene Episoden bzw. Erinnerungen.

Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen, die Sprache ist jedoch teilweise ziemlich aggressiv und brutal, was meiner Meinung nach aber passend zum Genre ist!

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl ich anfangs aufgrund des Fußballthemas eher skepitsch war. Klarerweise handelt es sich um einen Roman und keine Reportage, sodass für mich die Verallgemeinerungen und voreingenommenen Meinungen und Ansichten der Szene durchaus in Odnunh waren und man dies auch aus anderen Formaten zu diesem Thema kennt, auch wenn man das nicht alles für bare Münze nehmen darf - es ist eben eine Geschichte!

Ab der Hälfte des Buchs war ich regelrecht gefesselt, da hier immer mehr Hintergrundgeschichten aufgedeckt werden, die die Geschichte spannend machen! Diese Zeitsprünge sind für mich perfekt ins Buch integriert! Auch das Fußballthema nimmt nir einen unterschwelligen passenden Teil der Geschichte ein, sodass man das Buch auch ohne weiteres als nicht fußballinteressierte Person lesen kann!

Mein einziger Kritikpunkt, ist für mich aber eher eine Geschmacksfrage: Ich habe es sehr schade gefunden, dass sehr viele offene Enden in dieser Geschichte nicht aufgelöst wurden, wobei fraglich ist, ob das überhaupt zu der Story gepasst hätte. Ich bin einfach kein Fan von "offenen Enden"!

Alles in allem ist der Autor verdient mit dem Roman auf der Shortlist des deutschen Buchpreises und ich würde eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 02.10.2016

Meine wunderbare Buchhandlung

Meine wundervolle Buchhandlung
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Petra Hartlieb, welche mir mit ihren beiden Geschäften als Österreicherin natürlich schon ein Begriff war, lässt uns in diesem lesenswerten Roman an ihrer Entstehungsgeschichte mit den beiden Geschäften ...

Petra Hartlieb, welche mir mit ihren beiden Geschäften als Österreicherin natürlich schon ein Begriff war, lässt uns in diesem lesenswerten Roman an ihrer Entstehungsgeschichte mit den beiden Geschäften und auch ihrem privaten Bereich teilhaben.

Ich mag den Schreibstil und die Art der Autorin größtenteils sehr gern und war bis über die Hälfte von diesem Buch sehr verzaubert!

Was mir leider im zweiten Teil des Buches ein bisschen die Freude gestohlen hab, waren die sehr meiner Meinung nach übertriebenen Hetzen gegen Onlinehändler, insbesondere Amazon! Ich selbst kaufe fast ausschließlich aus den bekannten Gründen nur in regionalen Buchhandlungen, finde es jedoch nicht in Ordnung, dass man seinen Kunden ein gewisses Kaufverhalten "aufzwingen" will! Weiters haben mich die Ausführungen über die nicht enden wollenden Arbeitstage genervt! Heutzutage arbeiten sehr viele Menschen weit mehr als 40 Stunden, müssen zusätzlich noch weite Strecken pendeln und sind im Normalfall nur Angestellte! Dass sich dies mit einer Selbstständigkeit sicherlich nicht ins Negative kehrt, war vorhersehbar!

Alles in Allem haben meine Kritikpunkte jedoch nur einige Seiten eingenommen, sodass ich dieses wirklich sùße, herzerwärmende Buch jedenfalls weiterempfehlen würde!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ohrfeige

Ohrfeige
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Ich habe mir dieses Buch gekauft, da mir die Hintergründe der Flüchtlinge interssierten. Klar handelt es sich hier nicht um eine Biografie bzw. Erlebniserzählung, sondern um einen Roman, trotzdem hat mich ...

Ich habe mir dieses Buch gekauft, da mir die Hintergründe der Flüchtlinge interssierten. Klar handelt es sich hier nicht um eine Biografie bzw. Erlebniserzählung, sondern um einen Roman, trotzdem hat mich die Thematik interessiert.

Was mir an diesem Buch extrem gut gefallen hat, war die Schreibweise. Ich kenne viele Bücher, die einen politischen Hintergrund haben, dann aber extrem schwer zu lesen sind. Da ich persönlich eher die Leserin bin, die zur Zerstreuung liest, sind solche für mich aber nicht das Richtige.

Inhaltlich war für mich interessant, dass ich mit dem Protagonisten nicht immer einer Meinung war. Er war bzw. ist mir nicht in allen Punkten sympathisch :) Doch genau das macht dieses Buch wahrscheinlich aus. Es polarisiert jedenfalls und alle werden dazu eine eigene Meinung haben. Zu befürchten ist nur, dass diejenigen, deren Meinung durch solche Literatur evt. ins Wanken geraten könnte, nicht zu diesen Büchern greifen.

Mir hat der Roman jedenfalls wirklich gut gefallen, auch wenn ich nicht sagen kann, ob sich dieser auf Dauer in meinem Gedächtnis festsetzt.