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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2019

Durchwachsen

Milchzähne
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Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith in einer Gegend, die aufgrund einer dyspotischen Katastrophe vom Rest der Welt abgeschnitten ist. Als sie jedoch das Mädchen Meisis im Wald entdeckt, das nicht Teil ...

Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith in einer Gegend, die aufgrund einer dyspotischen Katastrophe vom Rest der Welt abgeschnitten ist. Als sie jedoch das Mädchen Meisis im Wald entdeckt, das nicht Teil der vorherrschenden Gesellschaft ist, gerät ihr Leben ins Wanken...

Vorweg muss ich sagen, dass mich das Buch aufgrund seiner besonderen Art sehr gefesselt hat. Gerade mein Kritikpunkt, dass es eben an allen Ecken und Enden an Hintergrundinformationen fehlt und man als Leser eigentlich gar nicht genau weiß, was hier passiert ist, hebt die Spannung extrem. Der Schreibstil ist sehr klar und kurz gefasst, was das Buch trotz seines Inhalts für mich gut lesbar machte. Besonders mochte ich die kurzen Einschübe, die einen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonistin geben. Man bleibt aber als Leser im Prinzip aufgrund der fehlenden Aufklärung der Ereignisse außen vor und kann sich nicht wirklich gut in die Personen hineinversetzen, da man ja gar nicht weiß, was diesen wiederfahren ist. Für mich war dieses Buch daher nicht ganz rund und brauche ich persönlich einfach mehr Erkärungen. Die Thematik, mit der sich dieser Roman befasst, nämlich den Umgang mit "Anders-sein", Ausgrenzung, Frustration, etc., finde ich sehr wichtig und gut vermittelt. Hierfür sind auch die von mir bemängelnden Hintergrundinfos nicht erforderlich und finde ich es toll, dass diese Stimmung und der Denkanstoß trotzdem in der Form beim Leser ankommen.

Somit kann ich sagen, dass ich dieses Buch wirklich gerne gelesen habe, für mich persönlich die Art und Weise wie dieses Buch gemacht und wahrscheinlich auch gewollt ist, aber nicht ganz rund ist.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Ausreißen

Frau im Dunkeln
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Leda ist 48, beruflich erfolgreich und Mutter zweier erwachsener Töchter, die bei ihrem Vater in Kanada leben. Die Protagonistin beschließt in ihrer Unabhängigkeit daher Urlaub am Meer zu machen. Dort ...

Leda ist 48, beruflich erfolgreich und Mutter zweier erwachsener Töchter, die bei ihrem Vater in Kanada leben. Die Protagonistin beschließt in ihrer Unabhängigkeit daher Urlaub am Meer zu machen. Dort findet sie Gefallen daran eine Großfamilie zu beobachten bzw. besondere eine junge Mutter und deren Tochter. Als das Kind ihre geliebte Puppe verliert und Leda diese kurzerhand an sich nimmt, stößt sie mit dieser Handlung eine Vielzahl von Geschehnissen an...

Die Geschichte wird aus der Sicht von Leda erzählt, sodass andere Personen nicht zu Wort kommen. Leider habe ich zur Protagonistin überhaupt keinen Zugang gefunden, diese blieb mir das ganze Buch über fremd und unsympathisch. Auch konnte ich die Entscheidungen und Handlungen aller Personen so gar nicht nachvollziehen und wirkten diese für mich teilweise zu konstruiert. Ob dies darauf zurückzuführen ist, dass ich mich in einer ganz anderen Lebensphase befinde, als diejenige, mit der sich der Roman beschäftigt oder die Protagonistin gewollt nicht greifbar sein sollte, kann ich nicht sagen.

Zum Stil, der Ausführung und der Sprache des Romans kann ich jedoch nur sagen, dass ich daran nichts auszusetzen hatte. Gerade der Aufbau mit den Rückblenden und dem langsamen Entfalten der Vergangenheit der Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Ich finde das Buch wirklich gut gemacht und die Arbeit der Autorin toll, nur war es offenbar leider für mich nicht meine Erzählung.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Interpretationssache

Agathe
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Die 71jährige Protagonist führt seit Jahren eine psychotherapeutische Praxis in einem Vorort von Paris. In seinem stolzen Alter merkt man schnell, dass er die Freude und Leidenschaft nicht nur zu seinem ...

Die 71jährige Protagonist führt seit Jahren eine psychotherapeutische Praxis in einem Vorort von Paris. In seinem stolzen Alter merkt man schnell, dass er die Freude und Leidenschaft nicht nur zu seinem Beruf verloren hat. Als seine Sekretärin ihm dann doch kurz vor dem Ruhestand eine neue Patientin aufhalst und er dann auch von Schicksalsschlägen gestreift wird, wird er doch noch vom Leben wachgerüttelt.

Es handelt sich bei diesem Buch um eine sehr leise, poetische Erzählung, die viel Freiraum für Interpretationen lässt. Die Sprache ist sehr angenehm und trotz des Inhalts leicht zu lesen. Die Figuren sind an sich gut ausgereift und gewählt, jedoch fehlen mir leider ein paar Hintergründe.

Alles in allem hat mir dieser Roman mit ein paar Abstrichen gut gefallen und ist für Leser, die sich gern einen Rahmen zum Erzählten bauen perfekt geeignet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Geschichte
  • Gefühl
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.09.2018

Tiefgründig, wahr aber melancholisch

Das Feld
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Wir befinden uns auf "dem Feld", einem alten Friedhof in Paulstadt. Dort dürfen wir als Leser an den Gedanken der Verstorbenen teilhaben und werden Empfänger dessen, was uns die verschiedensten Toden ...

Wir befinden uns auf "dem Feld", einem alten Friedhof in Paulstadt. Dort dürfen wir als Leser an den Gedanken der Verstorbenen teilhaben und werden Empfänger dessen, was uns die verschiedensten Toden in verschiedenen Zeitzonen noch zu sagen haben.

Vorweg muss ich gleich sagen, dass ich nach den ersten 40 Seiten dieses Buch beinahe aufgegeben hätte. Ich hatte überhaupt keinen Überblick und konnte nicht erfassen, was der Autor mit seinen Erzählungen aussagen will. Zum Glück habe ich mich aber doch durch die erste Verunsicherung gekämpft, denn das Buch hat meines Erachtens sehr viel zu sagen.

Sicherlich hat mich diese Lektüre wirklich melancholisch und teilweise sogar traurig gemacht, was aber natürlich nicht verwunderlich ist, wenn sich das ganze Buch im Prinzip und den Tod dreht.

Alles in allem hat mir dieses neuste Werk des Autors schon gut gefallen. Ich denke jedoch auch, dass es sich um Erzählungen bzw. einen Roman handelt, den man nicht in jeder Lebenslage bzw. Verfassung lesen kann und sollte und vergebe daher gute 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Irgendetwas fehlt!

Weit weg von Verona
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Jessica ist 14 Jahre alt und mitten in der Pubertät in der Mitte des 2. Weltkriegs. Sie ist ein sehr charakterstarkes und schlaues Mädchen und nimmt kein Blatt vor den Mund.


In dieser Geschichte aus ...


Jessica ist 14 Jahre alt und mitten in der Pubertät in der Mitte des 2. Weltkriegs. Sie ist ein sehr charakterstarkes und schlaues Mädchen und nimmt kein Blatt vor den Mund.


In dieser Geschichte aus Jessicas Sicht begleiten wir sie in ihrer engen und geschützten Weltanschauung durch ihren Alltag in Kriegszeiten.

Das Buch hat mir teilweise wirklich gut gefallen, andere Stellen waren für mich leider überflüssig. Was mir jedoch wirklich gefehlt hat, war ein roter Faden bzw. ein primärer Zusammenhang von Jessicas Erlebnissen. Man bekommt hier einfach viele Handlungen hingeworfen, ohne dass diese weitergehend ausgeführt werden, was leider gar nicht meins ist. Andererseits fand ich gewisse Aspekte dieses Romans wirklich besonders und klug gewählt. Somit komme ich in meiner Zerrissenheit über dieses Buch zu guten 3 Sternen!