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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2019

Viele Verwirrungen und Wendungen, teilweise zu konstruiert dargestellt

Blutsbande
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Bei "Blutsbande" von Carin Gerhardsen handelt es sich um einen Stockholm-Krimi, der nicht der erste Fall der Ermittler ist, wie man im Laufe des Buches erfährt. Trotzdem konnte ich dem Fall auch ohne ...

Bei "Blutsbande" von Carin Gerhardsen handelt es sich um einen Stockholm-Krimi, der nicht der erste Fall der Ermittler ist, wie man im Laufe des Buches erfährt. Trotzdem konnte ich dem Fall auch ohne große Vorkenntnisse folgen.
Sjöberg und sein Ermittlerteam verfolgen mehrere Fälle von Katzenmorden. Desweiteren tauchen einige Leichen auf, die alle eine Gemeinsamkeit aufweisen : Wasser. Ausserdem wird die Geschichte der jungen Lillemor erzählt, die schon in früher Kindheit ihre Mutter und ihre Katze ans Wasser verlor.
Der Leser bekommt über verschiedene Zeitebenen Einblick in die verschiedensten Aspekte der Geschichte um Lillemor.
Die Charaktere werden anfangs sehr oberflächlich dargestellt. Zudem werden sie einmal mit dem Vornamen, dann mit dem Nachnamen und einmal mit dem Spitznamen angesprochen, was mir aufgrund der vielen Protagonisten zu Beginn sehr viele Schwierigkeiten bereitet hat. Da hätte ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht. Später gibt es dann auch mehr private Einblicke, so dass die mehr Farbe in die Charaktere rein kommt.
Der Anfang fängt bereits spannend und man kann einige Vermutungen anstellen und mitraten. Im Fortgang gibt es immer mehr Verwirrungen und Wendungen. Je mehr man liest umso mehr Personen sind involviert und umso konstruierter wirkt es. Das waren mir dann doch viel zu viele Zufälle, die da zusammengekommen sind. Am Ende wird dann ein Täter aus dem Hut gezaubert, dem im ganzen Roman zuvor keine Beachtung geschenkt wurde und der nur eine kleine Nebenrolle hatte. Da hätte ich mir ein wenig mehr Andeutungen vorher gewünscht. Zum Glück wurde am Ende eine Zusammenfassung der verschiedenen Handlungsstränge und Zeitebenen in chronologischer Reihenfolge gegeben, so dass man die verschiedenen Puzzleteile zusammensetzen konnte. Trotzdem war für mich bei der Auflösung nicht alles rund und logisch.
Der Schreibstil war flüssig und lies sich gut lesen.
Insgesamt ein spannender Roman mit vielen Verwirrungen und Wendungen, aber zu konstruiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 18.08.2019

Eher historischer Roman als Krimi

Die im Dunkeln sieht man nicht
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Bei "Die im Dunkeln sieht man nicht" von Andreas Götz handelt es sich laut Genreeinteilung um einen Kriminalroman, wobei ich ihn eher als historischen Roman einteilen würde, da nicht wirklich das Verbrechen ...

Bei "Die im Dunkeln sieht man nicht" von Andreas Götz handelt es sich laut Genreeinteilung um einen Kriminalroman, wobei ich ihn eher als historischen Roman einteilen würde, da nicht wirklich das Verbrechen im Mittelpunkt steht, sondern vom Stellenwert eher den gleichen Raum einnimmt wie eine Liebesgeschichte.
Der Roman spielt im Jahre 1950 in München, geprägt von der Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder.
Karl Wieners, kehrt in seine Heimatstadt zurück. Er hofft auf eine Karriere als Journalist und soll über den Kunstschatz recherchieren, der der bei Kriegsende aus dem Führerbau verschwunden ist.
Zusammen mit seiner Nichte, die einen besseren Draht zum Schwarzmarkt hat, begibt er sich auf die Suche.
Gleich am Anfang des Romans gibt es eine Aufstellung der handelnden Personen, die für den Einstieg auch zwingend notwendig war, da gleich zu Beginn viele verschiedene Handlungsstränge begonnen werden. Sehr verwirrend war es auch, dass ein anderer Strang direkt mit einer neuen Seite begonnen wurde, und kein Absatz, Zeichen oder sonstiges den Beginn kennzeichneten und man urplötzlich wo anders war. Der Schreibstil war ansonsten flüssig.
Sehr gut eingefangen hat der Autor das Lebensgefühl dieser Zeit.
Auch die Charaktere waren facettenreich und nicht nur schwarz / weiß. Das zentrale Thema Raubkunst war allerdings eher Nebengeplänkel und die Auflösung des Mordes, der zu Beginn passiert, ist eher dürftig, da am Ende eher eine Vermutung als ein Beweis im Raum steht. Spannung lässt sehr lange auf sich warten und kommt erst gegen Ende ein bisschen auf. Das ist auch ein Grund dafür, warum ich den Roman nicht ins Spannungsgenre einordnen würde. Trotzdem hat mir der Roman einen guten Einblick in die damalige historische Zeit und die Menschen gegeben und mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Informativer Ratgeber

Unsere grüne Kraft - das Heilwissen der Familie Storl
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"Unsere grüne Kraft - das Heilwissen der Familie Storl" ist ein informativer Ratgeber über Pflanzen - und Kräuterheilwissen mit praktischen Tipps zum Sammeln und Anwenden mit tollen Illustrationen.

In ...

"Unsere grüne Kraft - das Heilwissen der Familie Storl" ist ein informativer Ratgeber über Pflanzen - und Kräuterheilwissen mit praktischen Tipps zum Sammeln und Anwenden mit tollen Illustrationen.

In einem kurzen Vorwort geht Dr. Wolf-Dieter Storl, der unter anderem auch Gründer des "Forum Sempervivum" ist, bei dem es um die Heilkunde verschiedener Kulturen und einem Leben in Verbundenheit mit der Natur geht, auf das Wort "Großmüttermedizin" ein. Darin beschreibt er, dass es so etwas wie eine weibliche Intuition geben muss, was das Heilen und den Umgang mit Kräutern angeht. In seiner Frau Christine hat er ein positives Beispiel dafür gefunden und sie ist es auch, die auf den folgenden Seiten aus dem Nähkästchen plaudert und ihr Wissen über den Schatz der Natur preisgibt.
Das Buch ist sinnvoll unterteilt.
Im ersten Teil finden sich 16 Heilpflanzen aus der Natur im Porträt mit Informationen zu Fundort, Sammlung, Verwendung, Vorratshaltung und einer seitengroßen Fotografie der Heilpflanze. Christine erzählt zu jeder ihre persönlichen Anekdoten und welchen Stellenwert in ihrem Leben die Pflanze eingenommen hat. Untermalt wird dies auch durch persönliche Fotos aus ihrem Garten, Haus etc. Genau das ist es auch, was diesem Buch einen sehr besonderen Charme verleiht und damit von anderen Kräuterbüchern unterscheidet. Mir hat das sehr gut gefallen und es hilft vor allem auch dabei, sich durch die verschiedenen Situationen, von denen sie berichtet, an das Heilwissen der Pflanze zu erinnern, wenn man selbst in einer ähnlichen Situation steckt. Natürlich sollte auch immer differenziert betrachtet werden und im Notfall ein Arzt zu Rate gezogen werden, auch wenn Christine in Ermangelung dieser Möglichkeit oft selbst Hand angelegt hat.
Der zweite Teil geht auf sechs natürliche Mittel aus der Küche ein.
Zu jeder Pflanze und jedem Mittel gibt es genaue Rezepte für Teezubereitungen, Umschläge, Wickel, Inhalationen und Spülungen, die wiederum mit reichlich Bildern und Illustrationen bestückt sind.
Ein weiteres Kapitel über "Magische Heilmittel" schließt sich an, welche vor allem über Heilsames Räuchern und indischen Pujas aus der Familientradition der Storls berichten.
Am Ende gibts noch eine kurze Übersicht, wie man Kräuter sammelt, trocknet, oder auch zb wie ein Kaltauszug richtig gemacht wird oder ein Kräuteröl.
Durch ein Register findet man auch schnell wonach man sucht.

Mich hat dieser Ratgeber begeistert und ich konnte sehr viel für mich daraus mitnehmen und bereits auch schon anwenden. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Unvorhersehbares und spannendes Ende, aber Ermittlerin tappt zu lange im Dunkeln

Der Blütenjäger
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Das Hörbuch "Der Blütenjäger" ist der vierte Fall der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd, kann aber unabhängig von den anderen Fällen gehört werden.

Ein totes Mädchen wurde im Spandauer Forst gefunden, ...

Das Hörbuch "Der Blütenjäger" ist der vierte Fall der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd, kann aber unabhängig von den anderen Fällen gehört werden.

Ein totes Mädchen wurde im Spandauer Forst gefunden, durch den Wald gejagt, in den Rücken geschossen, daneben eine Blume, ein Foto. Laura Kern ermittelt. Sie verfolgt die Spur des Mädchens in eine Diskothek. Doch schnell werden weitere Opfer gefunden, die auf die gleiche Weise ermordet und drapiert wurden.

Die Sprecherin Beate Rysopp schafft es sehr gut den Eindruck verschiedener Charaktere zu vermitteln. So bekommt zb ein russischer Charakter auch einen entsprechenden Akzent, so dass man die Charaktere gut unterscheiden kann.
Zwischendurch wirkt es manchmal ein wenig abgehakt, was aber eher in reinen Erzählpassagen zum Vorschein kommt. Die Unterhaltungen wirken lebendig.
Auch wird mit unterschiedlicher Lautstärke gearbeitet, was bei mir allerdings zur Folge hatte, dass es manchmal nicht mit dem Abspielgerät harmoniert hat und zwischendurch Bass und Surround zu bzw abgeschaltet haben, wo es nicht sinnvoll war.

Die Erzählweise ist flüssig. Durch verschiedene Zeitebenen wird Spannung aufgebaut und man erfährt als Aussenstehender Hintergründe, die die Ermittlerin nicht hat. Allerdings tappt sie meiner Meinung nach viel zu lange im Dunkeln und hat sich irgendwie zu sehr auf eine Person eingeschossen, die sie aufgrund ihrer eigenen Ermittlungen längst hätte ausschließen müssen. Das macht das Ganze zwischendurch für mich zu langatmig. Am Ende, als plötzlich wieder Fahrt aufgenommen wird, ist es spannend und fesselnd. Die Ermittlungen gehen endlich in die richtige Richtung.
Das Ende ist sehr unvorhersehbar, da eine Person auftaucht, die vorher nicht erwähnt wurde. Auch hatte sich für mich eine Unstimmigkeit bei der Auflösung ergeben, die mich stutzen ließ.

Insgesamt hat mich das Hörbuch gut unterhalten und ein wenig Gänsehaut Faktor war auch dabei.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Emotional

Die Dinge, die wir aus Liebe tun
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"Die Dinge, die wir aus Liebe tun" ist eine emotionale Geschichte von Kristin Hannah über eine zerbrochene Frau mit sehr viel Liebe im Herzen, die lernt loszulassen um ihr Glück zu finden und über ein ...

"Die Dinge, die wir aus Liebe tun" ist eine emotionale Geschichte von Kristin Hannah über eine zerbrochene Frau mit sehr viel Liebe im Herzen, die lernt loszulassen um ihr Glück zu finden und über ein Mädchen, das sich vergeblich nach der Liebe ihrer Mutter gesehnt hat.
Angie steht vor dem Scherbenhaufen ihrer Ehe, nachdem sie krampfhaft versucht hat mit Conlan ein Kind zu bekommen, jedoch einige Rückschläge erleiden musste. Deswegen kehrt sie nach ihrer Scheidung zu ihrer Familie zurück, wo sie versucht sich wieder neu zu orientieren. Sie trifft auf ein Mädchen, Lauren, die auf sich allein gestellt ist, weil ihre Mutter alkoholabhängig ist. Lauren möchte studieren, aber ohne ein Stipendium kann sie es sich nicht leisten...
Angie möchte für Lauren da sein, doch das birgt mehr Konflikte als gedacht.
Der Schreibstil der Autorin ist locker fließend und sehr gefühlvoll und emotional. Die Charaktere sind sympathisch, authentisch, warmherzig und man leidet mit ihnen mit. Und auch wenn manche Dinge vom Verlauf der Geschichte vorhersehbar schienen, so hat sie mich doch gefesselt und mitgerissen.
Ganz klare Leseempfehlung!