Profilbild von Suselpi

Suselpi

Lesejury-Mitglied
offline

Suselpi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suselpi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alytenfluch

Alytenfluch
0

6 Wochen. 6 lange Wochen soll Lyra bei ihrer Großmutter in Schottland verbringen. Sie fühlt sich von ihren Eltern abgeschoben und bringt dies auch deutlich zum Ausdruck.

Doch als sie in Schottland ankommt, ...

6 Wochen. 6 lange Wochen soll Lyra bei ihrer Großmutter in Schottland verbringen. Sie fühlt sich von ihren Eltern abgeschoben und bringt dies auch deutlich zum Ausdruck.

Doch als sie in Schottland ankommt, erlebt sie die erste Überraschung. Sie wird von der Sonne begrüßt, die sie dort nicht erwartet hätte. Der Wohnraum den sie sich mit ihrer Großmutter nun teilen soll ist nicht besonders groß, aber sie hat sich Mühe gegeben Lyra das größtmögliche Maß an Privatsphäre zu gönnen. Doch Lyra muss recht schnell merken, dass es ihr nicht gegönnt wird sich für die nächsten Wochen mit einem guten Buch zurückzuziehen. Genau wie ihre Eltern es geplant haben soll sie unter Gleichaltrige gebracht werden um so aus ihren Schneckenhaus gelockt zu werden. Doch noch ein letztes Mal soll sie es schaffen mit ihren Gedanken in den Wald zu fliehen. Sie versprach ihrer Großmutter pünktlich zurück zu sein, doch als sie nach einem Nickerchen im Wald wieder erwacht gießt es in Strömen und sie findet den Weg zurück nicht mehr.

So beginnt ihr neues Leben. Ein Leben von dem sie nicht wusste, dass es für sie bestimmt ist und von dem sie nicht weiß ob sie es führen möchte.

Ich war wirklich gespannt auf das Buch, da die Autorin mich mit ihrem Debütroman „Ivory – Von Schatten verführt“ schon überzeugen konnte. So bin ich mit großen Erwartungen an das Buch herangegangen und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Am Schreibstil erkannte man sofort die Autorin wieder und ihre Einleitung hat auch hier wieder Lust auf mehr gemacht.

Lyra ist eine sehr ruhige Protagonistin. Für mich eine der ersten, die Bücher genauso liebt wie ihre Leser, was sie für mich schon sehr sympathisch gemacht hat. Sie verändert sich im Laufe der Geschichte kaum, und legt doch eine gewisse Tiefe an den Tag. Ich habe mit ihr mitgefiebert und hätte ihr manchmal am liebsten den Rücken gestärkt. Jared, unser männlicher Protagonist, der nicht versucht durch eine düstere Bad Boy-Aura zu überzeugen, ergänzt Lyra so wunderbar. Er setzt alle Hebel in Bewegung um sein Leben mit ihr teilen zu können und gibt auch nicht auf, wenn Lyra kein Licht am Ende des Tunnels sieht. Seine Liebe zu ihr ist so stark, dass man das Gefühl hat sie könne alles überstehen. Wer wünscht sich so etwas nicht?
Die Geschichte baut auf einer wunderbaren Idee auf und wird durch die gelungene Umsetzung zu einem wirklich Highlight. Das Buch war wirklich durchgehend spannend, wobei ich manchmal einfach nur über manche Charaktere schimpfen musste. Ich habe mich fast persönlich angegriffen gefühlt, wenn es gegen Lyra ging.

Lyra ist eine starke Protagonistin, die aber auch ihre Schwächen nicht verbirgt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit vielem so hätte umgehen können wie sie. Die Idee des Buches war für mich etwas Neues und spannendes, wodurch ich das Buch am liebsten nie aus der Hand gelegt hätte. Ich kann euch das Buch nur empfehlen. Mir sind die Personen wirklich ans Herz gewachsen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anima

Anima
0

Wenn man der Unschuld einen Namen geben müsste, dann wäre es Abigale.

Sie ist herzensgut und bestrebt den Menschen in ihrer Umgebung zu helfen. Dieser Wunsch prägt auch ihre Zukunftspläne. Sie will im ...

Wenn man der Unschuld einen Namen geben müsste, dann wäre es Abigale.

Sie ist herzensgut und bestrebt den Menschen in ihrer Umgebung zu helfen. Dieser Wunsch prägt auch ihre Zukunftspläne. Sie will im Sommer nach Rio, um dort den mittellosen Kindern zu helfen und anschließend als Ärztin Menschen retten. Im genauen Gegensatz dazu steht Juspinn. Er scheint die schlimmsten Seiten in den Menschen hervor zu kitzeln. Sie haben nichts gemeinsam und doch treffen die beiden in dem Naturschutzgebiet Arcadia aufeinander. Abby verbringt dort seit Jahren mit ihren Eltern und ihrer Schwester den Sommer, wodurch die gute Seele dort schon bekannt ist. Ganz anders Juspinn, der als Magier dort eine Anstellung bekommt.

Wir wird das Aufeinandertreffen von Gut und Böse enden?

Für mich war Anima einfach ein Muss, da Kim Kestner mich schon mit ihrer Zeitrausch-Trilogie in ihren Bann gezogen hat. Schon die ersten Seiten haben mir bestätigt, dass mein Bauchgefühl mich nicht betrogen hat.

Auch dieses Buch enthielt wieder eine fesselnde und spannende Geschichte. Abigale hat eine reine Seele, die sie zu Beginn etwas naiv wirken lässt. Je länger sie mit Juspinn Zeit verbringt und je dunkler ihre Seele wird, desto menschlicher wirkt sie. Sie wird egoistischer und verliert den blinden Glauben an Gott. Juspinn hingegen, unser sexy Bad Boy der Geschichte, scheint das personifizierte Böse zu sein. Doch auch er hegt menschliche Wünsche, die er zu erfüllen versucht. Je mehr er sich diesen Wünschen hingibt, desto menschlicher und sympathischer wird er.

Ich bin in dem Buch recht schnell an einen Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr wusste wie es weitergehen soll, da mein erwartetes Ende schon nach ca. 100 Seiten auftauchte. Die folgende Geschichte war danach wie ein Bonus. Die Liebesgeschichte der beiden ist so unwahrscheinlich wie schön. Das Ende des Buches war dann doch etwas überraschend und hat mich wirklich sehr berührt.

Für mich ist dieses Buch, genau wie die anderen von Kim Kestner, ein MUSS. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und machen im Laufe der Geschichte einen Wandel durch, den man ihnen nicht zugetraut hätte. Ich persönlich liebe Bücher, die sowohl realistisch, als auch ein wenig phantastisch sind, denn abgesehen von den Settings von Gut und Böse kann man die Geschichte doch als recht realistisch einordnen. Die große Liebe, für die man alles riskieren würde. Einfach fesselnd!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aquamarin

Aquamarin
0

Die sechzehnjährige Saha ist eine Außenseiterin in Seahaven, denn dort ist das Meer das Zentrum der Geschehnisse. Doch Saha kann aufgrund einer Verletzung nicht ins Wasser gehen. Also finde sie sich damit ...

Die sechzehnjährige Saha ist eine Außenseiterin in Seahaven, denn dort ist das Meer das Zentrum der Geschehnisse. Doch Saha kann aufgrund einer Verletzung nicht ins Wasser gehen. Also finde sie sich damit ab, dass sie nie dazu gehören wird.

Als Saha eines Morgens zur Schule will, wird sie abgefangen und landet zum Schluss im Fischteich. Niemand wollte ihr glauben, dass sie nicht schwimmen kann. Nun sitzt sie am Grund des Teiches und verliert das Bewusstsein und ihre Peiniger lassen sie allein.

Ihr Erwachen auf der Krankenstation wirft einige Fragen auf. Beispielsweise, was das für Verletzungen an ihrem Oberkörper sind und wie sie so lange unter Wasser überleben konnte. Doch auch Saha weiß keine Antworten auf diese Fragen und versucht sich weiter zurück zu ziehen. Ein Junge, der sich für sie eingesetzt hat, will diese Geschehnisse aber nicht auf sich beruhen lassen und fordert von ihr Mut und Ehrlichkeit.

Wird Saha die Geheimnisse ihrer Vergangenheit aufdecken können?

Zu allererst hat mich das Cover in seinen Bann gezogen. Es war, als würde man einen Blick in die Tiefen des Meeres erhaschen. Und danach blieb mir eigentlich keine Wahl mehr.

Saha ist eine sehr mutige Protagonistin. Zwar versucht sie stets in der Masse zu verschwinden, um nicht Ziel von Spott und Hohn zu werden, aber wenn es darauf ankommt begibt sie sich selbst in Gefahr um anderen zu helfen. Sie ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen, da sie vom Autor mit sehr viel Seele ausgestattet wurde.

Die Welt die Andreas Eschbach erschaffen hat war sowohl wunderschön, als auch irgendwie erschreckend. Die Stadt in der Saha lebt besinnt sich auf die alten Werte, aber gleichzeitig haben sie auch alles ausgerottet, was ihnen in der Tierwelt irgendwie gefährlich werden könnte. Wobei die Geschichte auch in Australien spielt, also würde da schon so einiges giftiges kreuchen und fleuchen. Die Stadt an sich wirkt wie ein kleines Paradies, obwohl es dort ein „Armenviertel“ gibt, in dem Saha mit ihrer Tante lebt. Ihre Tante könnte sich keinen schöneren Wohnort vorstellen. Und das kann ich gut nachvollziehen. Die Idee der Geschichte hat es mir irgendwie angetan und ich hätte sehr gerne einen Nachfolger, in dem geklärt wird, ob Saha mit ihrer Suche erfolgreich ist. Saha hat mich an der ersten Seite abgeholt und mich erst wieder abgesetzt, nachdem wir zusammen die letzte Seite umgeblättert haben. Bisher ist die mein erstes Buch von Andreas Eschbach, aber wenn die anderen genauso gut sind, wird es wohl nicht bei diesem einen bleiben, denn der Schreibstil war einfach wunderbar. Nicht zu gestelzt und flüssig. Es gibt runter wie Honig.

Ein fantastisch angehauchtes Buch, das einen die Zukunft gleichzeitig herbeisehnen und fürchten lässt. Andreas Eschbach hat mich in eine Welt entführt, die ich zu gern einmal mit eigenen Augen sehen würde. Saha ist eine wunderbare Protagonistin die einem sehr viel zu bieten hat. Also…stürzt euch in die Fluten und versinkt an den Grund dieser wunderbaren Geschichte. Luft holen könnt ihr, wenn ihr die letzte Seite umgeschlagen habt!