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Veröffentlicht am 19.04.2024

Herzensgeschichte

Kinder des Treibsands
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Zum Inhalt:

Großstadtkind Simi wird in den Ferien zu ihrer Großmutter in ein abgelegenes Dorf geschickt. Wie soll sie die Sommerferien ganz ohne Handy, Internet und Fernsehen nur überstehen? Und auch ...

Zum Inhalt:

Großstadtkind Simi wird in den Ferien zu ihrer Großmutter in ein abgelegenes Dorf geschickt. Wie soll sie die Sommerferien ganz ohne Handy, Internet und Fernsehen nur überstehen? Und auch ihre Großmutter ist Simi fremd, denn bis vor kurzem hatte ihre Mutter nie von ihr gesprochen. Als Heilerin kümmert die Großmutter sich um alle Bewohner des Dorfs, doch auch von ihr erfährt Simi wenig über den Grund für die Entfremdung zwischen den Frauen. Entschlossen, dem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen, macht Simi sich auf die Suche nach Antworten. Im roten Treibsand eines verbotenen Sees beginnt ihre magische Reise…


persönliche Wertung:

Bei diesem Buch möchte ich mit dem wundervollen Cover beginnen. Ich mein wie schön kann bitte ein Cover sein? Ich habe mich direkt auf den ersten Blick verliebt, zumal es auch einfach perfekt zur Geschichte passt. Ich liebe einfach alles an diesem wunderschönen Buchcover! Das Mädchen passt perfekt zu Simi und der Wald, den man im Hintergrund erahnen kann, wirkt einfach magisch, ich finde das echt toll. Ich könnte mich in diesem Anblick verlieren. Ich freue mich so, diesem tollen Buch einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal zu schenken und es immer wieder bewundern zu können.
Ich bin super in die Geschichte gestartet. Vom ersten Augenblick an habe ich mich mit dem Erzählstil, Simi als Protagonistin und auch dem Setting super wohl gefühlt. Es war als wäre ich sofort magisch in die Geschichte gezogen worden - ich war direkt ein Teil von ihr.
Es ist so toll, dass wir mit Simi gemeinsam das Dorf ihrer Großmutter, ihre Großmutter selbst und die ganze Umgebung kennenlernen. Simi wird in eine ganz andere Welt geschickt, ein Leben, was sie bis dahin noch gar nicht kannte. Im Dorf ihrer Großmutter lebt man noch sehr ursprünglich und es wird den alten Legenden, verschiedenen Gottheiten und Mythen sehr viel Bedeutung beigemessen. Schön finde ich, dass wir all dies gemeinsam mit Simi entdecken. Es fühlt sich als Leser so an, als würde man sich selbst auf einer Reise befinden. Besonders schön waren für mich die Beschreibungen des Dschungels und des roten Sees. Das ganze Setting ist einfach nur magisch und fühlt sich von Anfang an wie ein zu Hause an.
Auch Simis Großmutter ist einfach klasse. Eine so inspirierende, wundervolle Frau. Auch wenn sie vielleicht auf den ersten Blick etwas distanziert wirkt, sie ist einfach toll. Alles wofür sie steht und was sie tut, ist sehr bemerkenswert und bewundernswert.
Auch die vielen ganz unterschiedlichen Begegnungen, welche Simi im Laufe der Geschichte erlebt, sind toll. So viele einzigartige Menschen, die einem als Leser einfach ein wohliges Gefühl in den Bauch zaubern. Es gab wirklich keine Seite auf der ich nicht ganz bei der Story war und oder mich auch nur ansatzweise unwohl gefühlt habe.
Toll finde ich auch die Abenteuer, welche Simi erlebt, auch wenn nicht alle unbedingt gewollt waren... Besonders für mich war, dass ich bis kurz vor Ende noch nicht ganz durchschauen konnte, worauf die Geschichte hinaus läuft. Ich hatte die eine oder andere Vermutung, konnte mir aber nicht sicher sein, was natürlich die Spannung sehr hoch gehalten hat.
Die letzten Kapitel waren dann noch einmal absolut emotional. Da ist bei mir dann doch die eine oder andere Träne geflossen, so sehr hat mich die Geschichte berührt.
Schön finde ich auch, dass man durch dieses Buch in eine fremde Kultur eintaucht und diese etwas kennenlernt. Für mich sind fremde Kulturen immer besonders spannend und ziehen mich in ihren Bann. Also definitiv ein weiterer riesiger Pluspunkt für diese Geschichte.
Am liebsten hätte ich noch viele weitere Seiten gelesen. Und auch wenn die Geschichte mit ihrem Ende perfekt ist, hätte ich am liebsten noch viele weiter Abenteuer mit Simi erlebt. Hier bei diesem Buch war ich nicht bereit es zu beenden.


Fazit:

Dieses Buch beinhaltet eine absolute Herzensgeschichte. Von der ersten bis zur letzten Seite einfach perfekt. Ich liebe Simi, sie ist eine wundervolle Protagonistin - sie macht es mir als Leser so einfach sie zu lieben. Die Geschichte besticht aber nicht nur durch seine Charaktere, sondern auch durch das wundervolle Setting, die kulturellen Einblicke, neue wundervolle Freundschaften, Familiengeheimnisse, Spannung und eine gute Portion Magie!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2024

Ein Leben - zwei Welten

Kanak Kids
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Zum Inhalt:

Die sechzehnjährige Dessi führt ein Doppelleben: Im Münchner Brennpunktviertel Neuperlach gibt sie mit Jogginghose und Alman-Jokes die Assi-Ausländerin, im Innenstadtgymnasium trägt sie ...

Zum Inhalt:

Die sechzehnjährige Dessi führt ein Doppelleben: Im Münchner Brennpunktviertel Neuperlach gibt sie mit Jogginghose und Alman-Jokes die Assi-Ausländerin, im Innenstadtgymnasium trägt sie eine blonde Perücke und spricht Hochdeutsch. Zwei Identitäten, zwei Welten, zwei Freundeskreise - alles streng voneinander getrennt. Bis sie eines Tages bei ihrer täglichen Verwandlung erwischt wird, und zwar ausgerechnet von Bo, der nicht nur Dessis Nachbar, sondern auch ihr neuer Mitschüler ist und damit der Einzige, der ihre beiden Persönlichkeiten kennt. Kann Dessi ihn überzeugen dichtzuhalten, oder werden ihre beiden Welten endgültig aufeinanderprallen?



persönliche Wertung:

Bei dieser Geschichte möchte ich als allererstes auf den Buchtitel eingehen, denn mit diesem habe ich mich echt schwer getan. Das Wort "Kanak" will mir einfach so gar nicht über die Lippen gehen und immer wenn ich es lese verbinde ich damit ein eher mulmiges Gefühl. Rassismus ist in unserer heutigen Zeit leider ein noch immer viel zu großes Thema. Ich persönlich versuche mit allem was ich sage und mache keinem irgendwie ein schlechtes Gefühl zu geben. Ich lerne jeden Tag dazu, ganz besonders in Gesprächen mit Betroffenen, was mich sensibilisiert hat im Umgang mit bestimmten Äußerungen und Begriffen. "Kanak" ist so ein Begriff, welchen ich für mich nicht aussprechen würde. Ich war tatsächlich Zwiegespalten und habe mich nach den Hintergründen zum Titel gefragt. Da ich den Klappentext aber super spannend fand und ich etwas Glück hatte bei der Lovelybooks-Leserunde durfte die Geschichte trotzdem bei mir einziehen. Im Rahmen dieser Leserunde hatte ich die Möglichkeit Autorin Anna Dimitrova zu genau diesem Thema zu befragen:

"... Mir war es wichtig, diesen Titel zu nehmen, auch wenn er kontrovers ist,
weil ich dem Wort eine neue, positive Bedeutung beimessen will.
In unseren migrantischen Kreisen ist es schon lange keine Beleidigung mehr
und ich würde mich freuen, wenn das überall so wäre."
Zitat: Anna Dimitrova

Eine ausführliche Erklärung der Autorin findet ihr dazu auch nochmal auf ihrem Autoreninstagramkanal.

So nun aber zur Geschichte. Ich bin super gut gestartet und habe mich gleich mit der Story und
dem Schreibstil super wohl gefühlt. Es hat keine fünf Seiten gedauert um mich mitten in die Geschichte zu katapultieren. Die beiden Welten, zwischen denen Dessi hin und her springt, sind super beschrieben. Vor allem die Unterschiede kommen richtig gut rüber. Man lernt viel über die osteuropäische Kultur und die kulturellen Unterschiede zu dem, was wir hier in Deutschland kennen und wie wir aufwachsen und leben. Die Entscheidung beide Welten voneinander zu trennen wurde mir absolut nachvollziehbar erläutert. Auch wenn ich es persönlich vielleicht anders gehandhabt hätte, so kann ich nachvollziehen warum Dessi genauso gehandelt hat. Und wie man selbst in dieser Situation gehandelt hätte, kann man ja eigentlich auch nicht wirklich sagen, wenn man nicht selbst einer solchen Situation ausgesetzt ist.
Dessi ist eine tolle junge Frau. Ich mochte sie von Anfang an sehr gern, beide ihrer Persönlichkeiten sind super spannend. In die angepasste Schul-Dessi konnte ich mich etwas besser hineinversetzten, da ihre Gedanken, Gefühle, Probleme und Erlebnisse einfach so viel näher an mir und meiner eigenen Jugend sind. Dafür fand ich die Neuperlach-Dessi super spannend. Einen Einblick in eine fremde Kultur zu bekommen, empfinde ich immer als äußerst interessant und bereichernd.
Ganz besonders toll fand ich Bo, vom ersten Aufeinandertreffen mit Dessi, über sämtliche Dialoge, bis hin zum Ende habe ich einfach jede Zeile geliebt in der beide gemeinsam agieren. Die Kommunikation der beiden hat einfach so viel Humor, eine sich entwickelnde Tiefgründigkeit und lässt mich immer wieder schmunzeln. Beide Charaktere sind und die beschriebene Verbindung zwischen ihnen ist echt perfekt. Ich habe alles daran geliebt.
Auch Dessis Freunde, sowohl die der einen, als auch die der anderen Welt sind toll. Sie hat wirklich Glück so tolle Menschen um sich herum zu haben. Das war auch ein Grund warum ich mich dann doch gefragt habe, warum sie nicht zu sich steht so wie sie ist, als Teil beider Welten...
Dessis innere Konflikte und ihr Weg mit ihnen fertig zu werden sind super beschrieben. Man ist mit dem Herzen richtig dabei, fiebert mit ihr mit und kann nicht schnell genug erfahren wie es weiter geht.
Das Ende der Geschichte ist für mein Empfinden auch super umgesetzt. Ich finde toll, dass die Geschichte nicht nur seichte Unterhaltung beinhaltet, sondern sich auch mit kritischen Themen auseinander setzt. Das Buch regt zum Nachdenken an, lässt einen viele Dinge verstehen, zu denen man bis dato eventuell nur Vorurteile hatte und beleuchtet die Themen Freundschaft und auch Liebe auf so viele unterschiedliche, wundervolle Weisen. Dieses Buch hat mich definitiv nachhaltig beeindruckt.


Fazit:

Eine wundervolle Geschichte mit so vielen unterschiedlichen Wahrheiten. Ein Buch, welches eine kulturelle Verbindung aufbaut, viele unterschiedliche, sehr wichtige Themen bespricht und einen ganz besonderen Humor verbreitet. Tolle Protagonisten, fesselnde Story, besondere Freundschaften und die unterschiedlichsten Seiten der Liebe. Mich hat das Buch absolut in seinen Bann gezogen und ich kann es euch nur ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Feuer in Dir

Feuer in Dir
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Zum Inhalt:

Finde die Elemente.
Entzünde das Feuer.
Rette die Sterne.

Seit die zwölfjährige Alma mit ihren Eltern umgezogen ist, hat sie großes Heimweh und fühlt sich nicht mehr wie sie selbst. Alles ...

Zum Inhalt:

Finde die Elemente.
Entzünde das Feuer.
Rette die Sterne.

Seit die zwölfjährige Alma mit ihren Eltern umgezogen ist, hat sie großes Heimweh und fühlt sich nicht mehr wie sie selbst. Alles ist fremd und anders in dem Städtchen Vierpunkt. Doch als Alma ein Teleskop findet und damit beobachtet, wie ein Sternling aus dem Himmel fällt, weiß sie genau: Sie muss das Wesen zurück in sein Zuhause bringen. Doch damit ihr das gelingt, braucht sie Hilfe. Gemeinsam mit drei Kindern aus dem Astronomie-Klub, mit Wissenschaft, Magie und den vier Elementen möchte sie den Sternling zurück in den Himmel bringen. Wird es ihr und den anderen Kindern gelingen? Und wird Alma sich in Vierpunkt doch noch wohlfühlen?


persönliche Wertung:

Diese zauberhafte Geschichte hat es mir anfangs etwas schwer gemacht. Ich habe tatsächlich einige Kapitel gebraucht um mich mit dem Buch wohl zu fühlen und in der Geschichte anzukommen. Dann habe ich mich aber direkt verliebt. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Einführung ziemlich gezogen hat. Besonders Almas Eltern fand ich von Anfang an sehr komisch, was sich im Laufe der Geschichte immer mehr verfestigte. Das Einzige was mir zu ihnen einfällt ist, mit dem Kopf zu schütteln.
Alma musste ich erst Kennenlernen, am Anfang fand ich ihre Gedanken etwas verwirrend, aber von Seite zu Seite hat sie sich mehr in mein Herz geschlichen. Sie ist ein so wundervolles Mädchen. Ihre Gedanken und Gefühle sind wahnsinnig präsent und ansteckend. Ihr Heimweh und ihre Zweifel sind so toll beschrieben, sie berühren und haben in mir einige Emotionen geweckt.
Die ganze Idee der Geschichte finde ich wirklich zauberhaft. Ein Sternling der vom Himmel fällt und Hilfe braucht. Kinder die durch Zusammenhalt zu seinen Rettern werden können, Wissenschaft, Freundschaft, Abenteuer... Diese Geschichte hatte für mich von Anfang an sehr großes Potential und was soll ich sagen, dieses wurde ganz wunderbar genutzt.
Der Astronomie-Klub, die Verbindung zu den Sternen, die Elemente die benötigt werden, all das hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Sterne an sich haben schon immer eine sehr anziehende Wirkung auf mich. Toll das sie immer wieder Teil so wundervoller Geschichten sind.
Ich finde es super schön, auf welche Weise die Kinder zueinander finden, dass sie Zeit brauchen und bekommen um einander näher zu kommen, sich zu vertrauen und dann gemeinsam dieses Abenteuer starten. Die Suche nach den Elementen ist wahnsinnig toll beschrieben. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder sich durch die Geschichte animiert fühlen, selbst mehr über die Elemente, die Sterne und das Universum herauszufinden. Die Abenteuer sind super spannend beschrieben und mit jeder Seite steigert sich die Spannung. Werden sie den Sternling retten können?
Besonders schön finde ich auch den Punkt der Freundschaft in der Geschichte. Was bedeutet Freundschaft, wie entwickelt sie sich und dass es eben manchmal nicht so leicht ist diese zu finden. Themen die Kinder in diesem Alter betreffen und mit denen sie sich identifizieren können. Ich mag es sehr, dass junge Leser sich in der Geschichte mit eventuellen Ängsten und Sorgen wiederfinden und dass ihnen über die Geschichte Wege gezeigt werden, wie man solche Probleme angehen könnte. Und was ganz wichtig ist, sie erfahren durch die Geschichte, dass sie eben nicht alleine sind.
Der Astronomie-Klub ist klasse. Ich mag alles an ihm. Der Zusammenhalt, welcher entsteht, die verschiedenen Charaktere, die auf den ersten Blick eigentlich mal so gar nicht zusammen passen und dann einfach so toll harmonieren.
Schön und zur angesprochenen Altersgruppe passend, finde ich den Schreibstil und die sehr kurz gehaltenen Kapitel. Gerade in jungen Jahren ist man vielleicht nicht ganz so ausdauernd was das Lesen betrifft, durch die sehr kurzen Kapitel bekommt man die Möglichkeit ganz entspannt ein paar Seiten zu lesen und das Buch dann wieder zur Seite legen zu können. Auch zum Lesen als "Gute-Nacht-Geschichte" eignet sich das Buch aus meiner Sicht dadurch sehr gut.
Es ist einfach rund herum eine super schöne Geschichte.


Fazit:

"Feuer in Dir" ist eine wunderschöne Geschichte in der ich mich super wohl gefühlt habe. Sie passt mit ihrem Erzählstil perfekt zur angesprochenen Altersgruppe und besticht mit Tiefgründigkeit, tollen Charakteren, einer bezaubernden Story, tollen Abenteuern, vielen Lehren die man sich mitnehmen kann und ganz wichtig: den Sternen und der Magie.
Ich hätte am liebsten gleich noch weitere Abenteuer mit Alma und Co. erlebt.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Wenn ich die Augen schließe...

Wenn ich die Augen schließe
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Zum Inhalt:

Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, ...

Zum Inhalt:

Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?


persönliche Wertung:

Kommen wir als Erstes zu diesem wunderschönen Cover! Ich liebe alles daran. Diese tollen Farben, die junge Frau mit ihrem durchdringenden Blick, der mich nicht mehr los lässt, die angedeuteten Zeilen im Hintergrund, die dezenten Blüten und Schmetterlinge... Es passt so unglaublich gut zur Geschichte. Ich könnte es einfach pausenlos anstarren und ich bin so glücklich, es in meinem Regal stehen zu haben. Da ich es jetzt neu einsortieren werde, freue ich mich schon, ihm einen Ehrenplatz zu schenken, damit ich es nach wie vor täglich bewundern kann. Wieder ein Punkt zum Thema: "Kleine Dinge die einen täglich glücklich machen!"
Ich bin unglaublich gut in die Geschichte gestartet. Auch wenn ich am Anfang erst einmal etwas verwirrt war. Irgendwie hatte ich damit gerechnet, die Geschichte startet an einem anderen Punkt. Norah lernen wir als typischen Teenager kennen. Zumindest zu einem kleinen Teil konnte ich mein jüngeres Ich in ihr wiedererkennen. Im Laufe der Geschichte habe ich sie immer mehr ins Herz geschlossen. Sie ist eine sehr starke junge Frau, auch wenn sie diese Stärke vielleicht nicht gleich in sich findet, so versucht sie doch nach dem Unfall den richtigen Weg für sich zu gehen, auf sich selbst zu hören und sich selbst wieder zu finden. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es wäre, eines Morgens aufzuwachen und mich an keine Gefühle zu erinnern. Gerade jetzt nach der Geburt meiner Tochter habe ich da einen riesigen Kloß im Hals. Auch der Gedanke meinem Kind könnte etwas Ähnliches zustoßen, hat mich schwer beschäftig und mir einige Stunden Schlaf geraubt. Die Wahrheit ist nun einmal, dass man seine Kinder nicht vor allem beschützen kann. Man kann nur hoffen, dass man sie bestmöglich auf das Leben vorbereitet hat, damit sie in wichtigen Momenten eben die richtigen Entscheidungen treffen können. Aber ich trifte ein wenig ab, zurück zum Buch.
Die Entwicklung, welche Norah im Laufe der Geschichte wachsen lässt, finde ich sehr berührend, richtig und wichtig. Ihr Weg ist alles andere als leicht, aber sie kämpft sich durch, hört auf sich selbst und vertraut auf ihr eigenes Gefühl. Eine Lehre die jeder aus dieser Geschichte ziehen sollte!
Ihre Verbindung mit Sam konnte mich vom ersten Moment an abholen. Die beiden sind vertraut miteinander, auch wenn man den Bruch schon merkt, so hat man als Leser trotzdem das Gefühl, dass die beiden etwas ganz besonderes verbindet. Sam beweist absolute Größe. Hut ab für sein Handeln. Ich bin schwer beeindruckt über seine selbstlose Art. Man kann ihn eigentlich nur in sein Herz schließen. Auch seine Geschichte, die nur langsam offenbart wird, ist absolut berührend und hat mich und mein Bild auf die Menschen verändert. Wie ungerecht die Welt sein kann und wie sich das Leben von einem Tag auf den anderen in eine Hölle verwandeln kann, ist echt krass. Auch hier wieder Chapeau liebe Ava, so gut geschrieben.
Besonders bemerkenswert herausgearbeitet fand ich den Wunsch beliebt zu sein und was dies für Konsequenzen mit sich ziehen kann. Konsequenzen, über welche man hinwegsieht aus Angst nicht mehr dazu zu gehören und Konsequenzen von denen man nichts ahnt, welche aber trotzdem Lebensverändernd sein können. Beliebt sein - zu welchem Preis, das ist doch irgendwie immer die Frage die man sich stellen sollte... Sind die Leute zu denen alle aufsehen wirklich die glücklichsten? Verhalten sie sich so, dass man ihnen nacheifern sollte? Was bringt es einem selbst so zu sein wie sie? Der Konflikt, welchen sicherlich so gut wie jeder erwachsen Werdende mit sich ausmacht, ist von Ava Reed toll aufgegriffen und mit absoluten Gänsehautmomenten erzählt. Die ganze Geschichte hat mich wieder durch ein Meer von Emotionen geschickt. Unglaublich wie ihre Worte mich berühren und zum Nachdenken anregen.


Fazit:

Ich habe die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite geliebt! Wieder ein Buch, was so wichtig ist. Ein Thema was absolut aktuell ist und über das viel häufiger gesprochen/ aufgeklärt werden sollte. Gänsehaut pur, Gefühlschaos und absolute Wohlfühlmomente.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Herzensbuch

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
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Zum Inhalt:

»Familie«, wispert er. »Das ist auch nur ein Wort mit sieben Buchstaben.«

Mika weiß nicht, was es bedeutet, eine richtige Familie zu haben. Seine Eltern sind gefangen in ihrer Sucht und ...

Zum Inhalt:

»Familie«, wispert er. »Das ist auch nur ein Wort mit sieben Buchstaben.«

Mika weiß nicht, was es bedeutet, eine richtige Familie zu haben. Seine Eltern sind gefangen in ihrer Sucht und kümmern sich kaum um ihn. Die Hoffnung, dass sich etwas ändert, stirbt endgültig, als er eines Tages selbst mit Drogen erwischt wird. Das Jugendamt schickt Mika gegen seinen Willen fort: raus aus der Stadt, auf einen Bauernhof zu einer perfekt scheinenden Pflegefamilie. Er hat so gar keinen Bock darauf, heile Welt zu spielen, aber nach und nach bringt vor allem Joanna seine harte Mauer zum Bröckeln. Und während Mika lernt, wieder zu hoffen, tut er alles, um sein Herz nicht zu verlieren…


persönliche Wertung:

Ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet und habe mich direkt wohl gefühlt. Obwohl Wohlfühlen bei dem Thema des Buches vielleicht nicht der richtige Ausdruck ist. Sagen wir ich habe Mika gleich in mein Herz geschlossen. Die Zustände in denen Mika lebt/ aufwächst haben mir einen eiskalten Schauer den Rücken laufen lassen. Ich war mit jeder gelesenen Zeile schockierter und musste wirklich sehr mit meinen Emotionen kämpfen. Ich hatte damit gerechnet, dass mich die Geschichte berühren wird, aber das tatsächliche Ausmaß habe ich nicht geahnt. Emotional hat mich die Geschichte wirklich mitgenommen, mehr als einmal kamen mir die Tränen und kämpfte ich mit unbändiger Wut. An so vielen Stellen wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen und wäre Mika zu Hilfe geeilt, hätte für ihn gekämpft oder ihn einfach nur in den Arm genommen, weil es sonst keiner tut. Unglaublich was manche Menschen in so jungen Jahren schon alles ertragen müssen. Ich habe mich so oft während des Lesens gefragt, wie stark Menschen sein können und mich gewundert, dass Mika nicht schon längst an dieser Last zerbrochen ist. Ich habe einen unglaublichen Respekt vor ihm und bin nach wie vor erschüttert, denn Mika ist zwar eine fiktive Person, aber leider gibt es die beschriebenen Zustände im realen Leben und das ist einfach nur unmenschlich und gruselig. Dieses Thema beschäftigt mich sehr und ich wünsche mir, dass alle Betroffenen so ein Glück haben wie Mika und irgendwann an einen besseren Ort finden, bevor sie ganz zerbrochen sind...
Besonders interessant fand ich Mikas Ankommen und die erste Zeit in seiner Pflegefamilie. Für mich war es kontrovers zu lesen, dass er sich einerseits immer Rettung gewünscht hatte, auf der anderen Seite diese aber gar nicht annehmen konnte. An dieser Stelle sieht man ganz deutlich wie tief die Vernachlässigung schon sitzt und wie schwer es für Betroffene doch ist, aus diesem Karussell auszubrechen, an dem sie selbst keine Schuld haben, welches aber doch zu ihrem Leben geworden ist...
Mikas Pflegefamilie ist der Wahnsinn! Ich liebe alles an ihnen. Die Charaktere sind so wundervoll beschrieben, ich hatte gleich das Gefühl zu ihnen gehören zu wollen. Auch wenn mich die Familienkonstellation anfangs echt überraschte, ich habe sie mit jeder gelesenen Zeile, mit jeder tollen Geste ihrerseits und mit dem unglaublichen Miteinander immer mehr zu lieben begonnen. Sie sind eine richtige Wohlfühlfamilie und symbolisieren perfekt, dass Familie eben nicht unbedingt etwas mit Blutsverwandtschaft zu tun hat, sondern ein Gefühl ist welches sich durch Sicherheit, Wohlbefinden, Achtsamkeit, Respekt und Liebe entwickelt.
Jo ist eine unglaubliche junge Frau. Ihre Einstellung ist einfach perfekt. Besonders berührte mich ihre Verbindung zu ihrer Schwester Kati. Einfach alles daran hat mein Herz berührt.
Die Verbindung zwischen Mika und Jo war für mich vom ersten Aufeinandertreffen an spürbar. Es ist toll, wie gut Ava Reed dieses kleine aber stetige Flämmchen zwischen den beiden beschreibt und vor allem durch ihre Worte für mich als Leser Wirklichkeit werden lässt. Auf jeden Moment der Beiden, auf jedes Aufeinandertreffen, auf jeden Dialog habe ich hingefiebert und dann beim Lesen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Einfach toll!!!



Fazit:

"Nur ein Wort mit sieben Buchstaben" ist ein wahnsinnig emotionales Buch, welches mich langanhaltend beschäftigt, aber auch sehr beeindruckt hat. Ein Buch mit einem Thema, welches auf den ersten Blick keine Wohlfühl-Vibes verspricht und doch ist es ein absolutes Wohlfühlbuch, welches die Hoffnung, Liebe und die Familie, so wie sie sein sollte, in den Vordergrund stellt. Eine Geschichte die zeigt, dass das Wort Familie eben nicht unbedingt an einer Zusammenkunft von Blutsverwandten festgemacht werden sollte, sondern viel mehr an einem Gefühl von Geborgenheit, Respekt, Sicherheit und Liebe.
Dieses Buch ist eine absolute Empfehlung meinerseits! Ihr müsst es lesen!

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