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Veröffentlicht am 03.05.2021

Kreative Mordfälle sind Kennzeichen dieser Krimiserie

Spanisches Blutgeld
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Auf die jeweiligen neuen Bände dieser Serie freue ich mich jedesmal riesig!

Catalina Ferrera versteht es nämlich wie fast keine andere Autorin, kreative Mordfälle zu kreieren. Einfach nur ein Schuss aus ...

Auf die jeweiligen neuen Bände dieser Serie freue ich mich jedesmal riesig!

Catalina Ferrera versteht es nämlich wie fast keine andere Autorin, kreative Mordfälle zu kreieren. Einfach nur ein Schuss aus einer Waffe wäre ihr viel zu einfach. Deshalb bin ich immer wieder aufs Neue gespannt, was Ferrera sich da wieder ausgedacht hat.

Im vierten Fall ist auch Gerichtsmedizinerin Chi überrascht - und total ahnungslos. Sie hat keinen Schimmer, was zu diesen grausamen Verletzungen bei dem am Strand aufgefundenen toten Studenten führte. Erst ein Hinweis eines Kollegen aus einer anderen spanischen Stadt bringt die Ermittler auf eine mögliche Spur.

Bis dahin tappen Karl Lindberg und Alex Diaz und ihr Team völlig im Dunkeln. Karl stellte sich seinen ersten Arbeitstag nach fünf Wochen Babypause zwar anders vor, ist dann aber doch schnell wieder in seinem Element. Wie hat er die Strassen Barcelonas vermisst!

Nun ist er auf ihnen unterwegs, zu Familie, Freunden und Arbeitgeber des getöteten Studenten. Einige davon wissen garantiert mehr als sie sagen und lügen wie gedruckt. Die Sergents stehen unter enormen Zeitdruck und unter Lebensgefahr müssen sie diesen speziellen Fall baldmöglichst auflösen.

"Spanisches Blutgeld" macht Spass zu lesen, ich war von der ersten Seite vollends in der Geschichte drin und war gespannt, wann es den Ermittlern gelingt, erste Ergebnisse zu präsentieren. Die Leser wissen nämlich ein klein bisschen mehr als Karl, Alex und Co. - aber ob das am Ende auch noch so ist oder doch ganz anders?

Das werdet ihr nur herausfinden, wenn ihr den Krimi selber liest. Ich kann ihn euch wärmstens empfehlen.

Das nicht nur weil man in diesen Epidemie-Zeiten auf diese Weise zumindest lesend und sehr günstig nach Barcelona kommt und mit Karl in den Stadtvierteln und am Strand spazieren gehen kann, sondern auch weil der Krimi sehr spannend ist und ausserdem das Wiedersehen mit der immer grösser werdenden Ermittler-Familie immer wieder eine (Lese-)Reise wert ist. Me gusta mucho!

Fazit: Dieser kreativer Mordfall, der mit einem rasanten und gefährlichen Finale aufwartet, hat mich total begeistert.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Ereignisreich und emotional

Nur Augen für dich
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Landon traut seinen Gefühlen nicht: Amanda fasziniert ihn von Tag zu Tag mehr. Und er sieht sie jeden Tag, denn nach dem Brand lebt sie bei ihm. "Nur Augen für dich" hat Landon für Amanda.

Wie viele ...

Landon traut seinen Gefühlen nicht: Amanda fasziniert ihn von Tag zu Tag mehr. Und er sieht sie jeden Tag, denn nach dem Brand lebt sie bei ihm. "Nur Augen für dich" hat Landon für Amanda.

Wie viele vor ihr, die mit der Abbotts-Familie Kontakt hatte, ist Amanda nicht nur von ihrem grossen Familienzusammenhalt beeindruckt, sondern merkt, dass sie genau das auch will. Nicht mehr aus Koffern leben, sondern eine Heimat finden. Und Dinge tun, die sie bisher nicht gemacht hat. Dafür erstellt sie sich eine Liste, denn sie liebt es zu planen.

Doch nicht nur die Liebe zu Landon kommt ihren Plänen in den Weg - wobei er auch einen wichtigen Punkt sehr schnell erfüllt - sondern auch ihre Vergangenheit. Diese hat Amanda in sich weggeschlossen und verdrängt, doch nun muss sie für jemanden da sein, was für so eine frische Beziehung nicht leicht ist.

Ich verrate sicher nichts Neues, wenn ich sage, dass es auch hier, wie in allen bisherigen Bänden ein Happy End gibt. Auf dem Weg dorthin erleben die Leserinnen nicht nur die neue Liebe zwischen Amanda und Landon mit, sondern erfahren wie immer Neuigkeiten aus der Grossfamilie. Dass die für Troubles sorgt ist glasklar, dass die beiden Elche Fred und Dexter unerwartet auftauchen, ebenso.

Es ist eine Wohlfühlgeschichte mit - wie immer - vielen horizontalen Szenen, die man aber gut überblättern kann.

Das Faszinierende an der Serie ist ja, dass jeder in der Familie willkommen geheissen wird und für jeden einen Platz gefunden wird, sowie man beim besseren Kennenlernen einer der Abbotts-Kinder auch immer wieder auf dem Laufenden gehalten wird, was bei den anderen passiert.

So war es auch diesmal ein Vergnügen sich in Butler aufzuhalten. Störend sind einzig die sich - ebenfalls wie immer - zu oft wiederholenden Sätze (hier: "Ihm/ihr war klar, dass sich gerade viel verändert"), die man ab dem vierten, fünften Mal über hat. Wenn man die überlesen kann, hat man eine traurigschöne Geschichte vor sich, bedeckt mit viel Familienwärme.

Fazit: Ein ereignisreicher und emotionaler 11. Band, bei dem man ganz schnell "Lost in Love" ist.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Dem Kommissar das Leben schwer machen

Bretonisch mit Aussicht
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Es ist Frühling in der Bretagne und bald steht schon wieder das erste Fest an, ein Kriegsheld soll dabei geehrt werden und der Frauen-Chor von Camaret singen, unterstützt von einer berühmten lokalen Sängerin, ...

Es ist Frühling in der Bretagne und bald steht schon wieder das erste Fest an, ein Kriegsheld soll dabei geehrt werden und der Frauen-Chor von Camaret singen, unterstützt von einer berühmten lokalen Sängerin, die aber schon längst das ländliche Idyll verliess und in Paris zu Hause ist. Wo Armelle ist, ist auch das TV nicht weit. Um alle schnell verpflegen zu können, soll Tereza als Hilfsköchin im Kloster fungieren.

Auf ihrem Weg zum Kloster stolpert Tereza aber fast über eine Brüstung und sieht, dass jemand vor ihr kein Glück hatte und sich nicht halten konnte. Als sie im Kloster davon berichtet, verschwindet Schwester Nominoë und macht sich sehr verdächtig - erst recht als Tags darauf alle Nonnen und die Crew wegen einer Vergiftung flach liegen.

Kommissar Gabriel Mahon will Tereza mal wieder nichts glauben und so streiten sie munter weiter miteinander, als ob sie die weisse Fahne am Ende des ersten Bandes gar nicht gehisst hätten. Tereza macht sich deshalb selbstständig und versucht so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen - über Land und Leute, mögliche Verdächtige und alle Hintergründe, die zu diesen Taten geführt haben könnten.

Tereza kann sich aber nicht in Ruhe auf ihre Ermittlungen konzentrieren, denn die Schmierereien an ihrer Buchhandlung Déjà-lu beginnen wieder und auch sonst reiht sich zuhause Katastrophe an Katastrophe. Doch wer Tereza bereits aus dem ersten Band kennt, weiss, dass sie nicht so schnell aufgibt und am Schluss den richtigen Riecher hat.

Es gibt ein Wiedersehen mit Surflehrerin Ayala, deren Tochter man hier endlich kennenlernt; mit Magalie, die immer für Café-au-lait-Nachschub sorgt; mit Isidore, der die Villa Wunderblau in Schuss hält und mit Sylvie, das Herz der Buchhandlung und ohne die Tereza nicht einfach so frei und unabhängig in der Gegend rumdüsen könnte.

Erneut war es ein grosses Vergnügen diesen Krimi von Gabriela Kasperski zu lesen. "Bretonisch mit Aussicht" hat alles, was ein guter Krimi braucht: ein interessantes Thema, Spannung, Humor und vielfältige Charaktere.

Fazit: Beste Krimiunterhaltung ist garantiert - kein Wunder mit dieser bodenständigen, sympathischen und eigenwilligen Protagonistin, die dem Kommissar das Leben schwer macht.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Mit Daphne auf Tour

Mord frei Haus
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Lange mussten wir auf den dritten Band warten - doch das Warten hat sich gelohnt. Es geht weiter, als wäre nie eine Pause da gewesen.

Francis arbeitet noch immer als Hafenmeister und Daphne nach wie ...

Lange mussten wir auf den dritten Band warten - doch das Warten hat sich gelohnt. Es geht weiter, als wäre nie eine Pause da gewesen.

Francis arbeitet noch immer als Hafenmeister und Daphne nach wie vor als Postbotin. Für eine spezielle Paketlieferung ist sie jedoch nicht zuständig: ein grosses "Paket", das vor Annabelles Türe liegt. In Geschenkpapier verpackt liegt Annabelles Nachbar, der unbeliebte und total nervende George Huxton.

George hatte mit vielen in Fowey Streit, doch für DCI Vincent James ist klar, Annabelle ist die Täterin. Überlegen war noch nie seine Stärke, deshalb halten Daphne und Francis Augen und Ohren offen und legen auch mal eine extra Tour ein, um die einen oder anderen Erkundigungen zu tätigen - die oft durchaus lustig daher kommen.

Daphne und Francis muss man einfach mögen. Es ist nicht nur ihr Vorteil gegenüber Vincent, dass sie hier alle kennen, sondern auch Daphnes neugieriges und herzensgutes Wesen und Francis Gutmütigkeit und seine schnellen Reaktionen, die die beiden erfolgreich und liebenswert macht.

Der Fall um den toten George ist interessant und unterhaltend. Während man am Anfang durch mehrere aktuelle Entwicklungen verschiedenen Spuren nachgeht, kommen die Tat-Hintergründe erst nach und nach ans Licht.

Der Plot rund um den toten George ist gut gestrickt, wie immer gibt es mehrere Personen, die als Täter in Betracht gezogen werden können - ich lag mit meiner Vermutung komplett falsch, was mir sehr selten passiert.

Fazit: Mit Daphne auf Post- und Ermittlungstour zu gehen ist nicht nur ereignisreich, sondern macht auch viel Spass.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Mega spannend

Kretisches Schweigen
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Die Geschichte, die Nikos Milonas im dritten Fall für Michalis Charisteas zusammen gesponnen hat, ist nicht nur mega spannend, sondern auch sehr interessant.

Dieser neue Fall spielt sich in einer touristisch ...

Die Geschichte, die Nikos Milonas im dritten Fall für Michalis Charisteas zusammen gesponnen hat, ist nicht nur mega spannend, sondern auch sehr interessant.

Dieser neue Fall spielt sich in einer touristisch eher unbekannten Region ab. Eine Sage erzählt, dass an windstillen Mai-Tagen Seelenschatten zu sehen sind und eines Tages hier die Widerstandskämpfer wieder auferstehen werden.

Als Touristen an einem Mai-Morgen am Strand Knochen entdecken, ist für die Einheimischen klar, dass es sich dabei um ihre Vorfahren handeln muss. Die Gerichtsmedizin weiss aber schon vor Ort, dass die Leichen maximal 15 Jahre hier im Sand lagen.

Alekos Tatsopoulos, der Revierleiter aus Sfakia, hilft vor Ort mit. Alekos ist die Ruhe selbst und hat seine Eigenbrötler gut im Griff. Doch zum Reden bringt auch er sie nicht. Die eigensinnigen Einheimischen schweigen weiterhin und wollen nicht, dass die Polizei sich einmischt. Doch genau dies müssen Michalis Charisteas und sein Partner Pavlos Koronaios tun, damit sie herausfinden, was damals passiert ist.

Neben ein bisschen Nachhilfe in Geschichte und Kultur werden die Leser mit einem extrem spannenden Kriminalfall bestens unterhalten und kommen dadurch immerhin in Gedanken ins sonnige Kreta.

Nicht so sonnig steht es aber um einige Charaktere, die mit dem Fall zu tun haben. Einer davon hat mich zum Ende hin sehr beeindruckt.

Schatten stehen auch über Hannahs Gemüt: ihr Projekt wurde abgesagt und das einzige Projektangebot, welches sie stattdessen erhalten hat, wäre in Kanada. Michalis sorgt sich um Hannah und ihre Beziehung und muss sich neben dem schwierig zu lösenden Fall überlegen, ob ihm Hannah oder Kreta wichtiger ist.

Hannah scheint sich schon mehr an Michalis grosse Familie gewöhnt zu haben, als er meint. Abends in der familieneigenen Taverne sorgt sie dafür, dass ihren deutschen Freunde, die zu Besuch sind, richtig griechisch aufgetischt wird. Aber auch Ermittlungen machen Hunger und wer Pavlos in den ersten beiden Bänden kennengelernt hat, weiss, dass dank ihm kaum eine Mahlzeit ausgelassen wird. Appetit werden auch die Leser schnell mal haben - der Mund wird einem wässrig gemacht, wenn man den Figuren so oft beim Essen zusehen muss.

Am besten ist es also, ihr plant einen störungsfreien Lesetag, legt euch Brot, Honig und Feta auf dem Tisch bereit und stellt den Raki fürs Finale schon mal kalt. Der Roman ist derart spannend, dass ihr euch nicht durch Kochen oder anderes beim Lesen unterbrechen lassen wollt.

Fazit: Mir war es ein grosses Vergnügen "Kretisches Schweigen" zu lesen, ich genoss jede Minute meiner Lesezeit, dieser Band war wirklich mega spannend.
5 Punkte.

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