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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Kurzweilige royale Einblicke

111 royale Momente für die Ewigkeit
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Als Fan des britischen Königshauses fiel mir das Buch sofort ins Auge, denn das königsblaue Cover wird geschmückt durch ein Bild der Queen in typischer Haltung und ganz oben eine goldene Krone. Und es ...

Als Fan des britischen Königshauses fiel mir das Buch sofort ins Auge, denn das königsblaue Cover wird geschmückt durch ein Bild der Queen in typischer Haltung und ganz oben eine goldene Krone. Und es ist wirklich ein Muss für alle Royal-Fans. Was Michael Begasse hier zusammengestellt hat, ist teilweise bekannt, aber enthielt für mich auch viele Neuigkeiten. So kenne ich z.B. das Bild von Diana in schwarzem freizügigem Kleid, aber ich kannte ihre Beweggründe nicht. Auch die Royals sind mir nicht alle geläufig, aber es macht Spaß, den Horizont zu erweitern.
Natürlich habe ich mir erstmal die Momente des britischen Königshauses herausgepickt, die einen großen Anteil ausmachen (ca. ein Drittel, schätze ich), wie schön! Es ist wunderbar an diesem Buch, dass man sich die Momente beliebig aussuchen und umherspringen kann, es ist keine feste Reihenfolge notwendig. Es findet sich jeweils eine kleine Geschichte auf einer Seite und direkt gegenüber ein passendes Foto.
Die Fotos sind sehr geschickt ausgesucht, es ist nicht irgendein Bild der betreffenden Person, sondern alles ist stimmig, so z.B. das Hochzeitsbild des monegassischen Fürstenpaares. Es spricht Bände. Die Texte sind teilweise mit feiner Ironie gespickt, was mir eine Freude zu lesen ist, wobei mir spontan Prinz Harrys Jugendsünden einfallen.
Zudem ist das Buch inhaltsmäßig sehr vielseitig, denn unter die populären Royals, über die man auch in der Regenbogenpresse einiges lesen kann, sind auch unbekanntere Adelsleute gemischt, z.B. Isabella von Kastilien. Sehr interessant! Und genauso variieren die Anlässe, warum Michael Begasse den jeweiligen 'Moment' für dieses Buch ausgewählt hat.
Alles in allem hat mich das Buch bestens unterhalten und der Autor hat ein großes Lob verdient. Ich hoffe, dass ein weiterer Band folgen wird.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Spannend und ungewöhnlich

Der rote Raum
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Dies war mein erster Band der Ermittler Nyström/Forss, was aber nichts ausmachte, da in Rückblicken die ersten 8 Bände beleuchtet wurden. Ich denke, dass ich noch einige davon lesen werde, da die Spannung ...

Dies war mein erster Band der Ermittler Nyström/Forss, was aber nichts ausmachte, da in Rückblicken die ersten 8 Bände beleuchtet wurden. Ich denke, dass ich noch einige davon lesen werde, da die Spannung in diesem Fall groß war. Die beiden Ermittlerinnen, die früher im Team arbeiteten, sind mit verschiedenen Fällen beschäftigt, die aber letztendlich doch eine Verbindung aufweisen. Geschickt wird ein Berührungspunkt gelegt.
Nyström bearbeitet den Fall eines einsamen Informatikers, dem sein Herz entnommen und durch einen Stein ersetzt wurde, während Forss einen vermeintlichen Unfall näher untersucht und vor einer unbeantworteten Frage steht, die viele gefährliche Situationen heraufbeschwört. Forss arbeitet mit gefährlichen Alleingängen, was die Handlung aber umso spannender macht. Diese Spannung hält bis zum Schluss an, und als Sahnehäubchen werden noch ungewöhnliche Motive offen gelegt. Das dramatische Ende hat mich begeistert, zudem wurden öfters falsche Fährten gelegt
Leider sind die Vorfälle im letzten Drittel so ominös, dass sie realitätsfern erscheinen, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Die Geschehnisse waren so nervenaufreibend, dass ich alles um mich herum vergessen habe.
Ein weiterer Punkt, der mir nicht gefiel, war das pubertäre Verhalten zweier Kommissare, denn eine neue Kollegin erweitert Nyströms Team. Sie ist jung und schlau, und die beiden werben um ihre Gunst auf extrem niedrigen Niveau.
Alles in allem hat mich das Buch jedoch gut unterhalten und mich miträtseln lassen. Für die oben erwähnten Kritikpunkte ziehe ich ein Sternchen ab.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Ein umfassender Rückblick auf die 1920er

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Ich habe aus Büchern schon viel über diese politisch hochbrisante Zeit gelernt, aber dieses Buch hat meinen Horizont noch mehr erweitert, ein großes Lob an die Autoren für die präzisen Recherchen! Man ...

Ich habe aus Büchern schon viel über diese politisch hochbrisante Zeit gelernt, aber dieses Buch hat meinen Horizont noch mehr erweitert, ein großes Lob an die Autoren für die präzisen Recherchen! Man erhält sehr tiefgreifende Einblicke in die Probleme dieser Zeit nach dem ersten Weltkrieg anhand einzelner Schicksale und Beobachtungen. Waren die Menschen zunächst noch froh, den Krieg hinter sich zu haben, und konnten wieder Spaß am Leben empfinden, kam es ganz schnell zu desolaten Zuständen, wie Hunger, Geldentwertung, Wohnungsnot usw.
Sehr schön wird dargestellt, in welch misslicher Lage sich viele Frauen befanden, die meist in völliger Abhängigkeit von ihren Männern lebten, so wurde z.B. Celia das Studieren von ihrem Ehemann verboten!!! Eine Abtreibung durfte nur mit Zustimmung des Ehemannes erfolgen!!! Eine Frau, die allein ins Kino oder in eine Kneipe ging, war äußerst ominös...es gibt noch viele Beispiele. Demzufolge sind die weiblichen Hauptprotagonisten als emanzipiert anzusehen, denn sie sind nicht bereit, sich unbegründet unterzuordnen, sondern haben ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein mit der Zielsetzung eines sinnerfüllten Lebens.
Auch die Aufklärung über körperliche Schutzmaßnahmen, wie z.B. Verhütung, war noch in den Anfängen, so dass die Zahl der Abtreibungen hoch war, meist natürlich illegal. Allen Ernstes wurden Kniebeugen gegen eine ungewollte Schwangerschaft empfohlen! Magda als Ärztin befindet sich in ständigem Dilemma: Abtreibungen sind verboten, aber ihr Herz möchte den Frauen helfen.....
So weit, so gut und sehr interessant. Was mir allerdings gefehlt hat, war ein roter Faden durch das Buch, die einzelnen Szenen wurden aneinandergereiht, teilweise sogar ohne deutlichen Zeilenabstand, so dass man dann plötzlich 'umschalten' musste. Außerdem fehlt mir in weiten Bereichen eine gewisse Spannung, die zum Lesen verlockt. Die Handlung plätschert gemütlich vor sich hin. Da ist z.B. der sogenannte frauenattackierende 'Schlitzer', der einen spannenden Einstieg bietet, dann aber nur noch untergeordnet erwähnt wird. Schade! Daraus hätte man mehr machen können.
Trotzdem ist das Buch lesenswert und informativ, ein Sternchen allerdings abgezogen aus oben genannten Gründen.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Entfremdung in der eigenen Familie

Wenn ich wiederkomme
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Die Rumänin Daniela ist die ärmlichen Verhältnisse, in denen sie mit ihrer Familie lebt, leid und verlässt in einer Nacht- und Nebelaktion ihre Heimat, ihren Mann und ihre Kinder, um in Italien als Altenpflegerin ...

Die Rumänin Daniela ist die ärmlichen Verhältnisse, in denen sie mit ihrer Familie lebt, leid und verlässt in einer Nacht- und Nebelaktion ihre Heimat, ihren Mann und ihre Kinder, um in Italien als Altenpflegerin Geld zu verdienen und somit die finanzielle Situation aufzubessern. Besonders ihre Kinder sollen davon profitieren. Zunächst läuft alles noch gut, die Kinder freuen sich über ein wenig westlichen Luxus und ihr Mann fängt an, das Haus zu renovieren. Aber schon bald verlässt auch der Vater die Familie, um im Osten Geld zu verdienen. Mehr und mehr entfremden sich die Kinder von ihrer Mutter und versagen ihr sogar weitgehend den gewünschten persönlichen Kontakt per Telefon. Was bleibt, ist nur oberflächliches Gerede.
Zunächst wird das Leben der Kinder beleuchtet, die ohne elterliche Führung zurechtkommen müssen, wobei Sohn Manuel gerade in der Pubertät steckt und Unterstützung gebrauchen könnte. Er leidet am schlimmsten, er erscheint mir einsam und hilflos, besonders nachdem dann sein geliebter Opa noch stirbt. Ohne jegliche Zuwendung wird er depressiv und versucht, diesem Zustand zu entfliehen. Mit schrecklichem Ergebnis!
Seine ältere Schwester Angelica erträgt die Situation besser, sie hat einen Freund und studiert, so dass sie nicht in Einsamkeit verfällt. Trotzdem wird auch von ihr viel verlangt, denn sie muss sich um alles kümmern und nebenbei studieren. So entwickelt sich ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihrer Mutter. Während sie früher ihre Vertraute in ihr sah, geht sie nun auf Abstand und nimmt ihr Lebensglück selbst in die Hand, soweit es geht.
Im zweiten Teil sehen wir die Geschehnisse aus Sicht der Mutter, und meine Gefühle sind hier zwiegespalten. Auf der einen Seite sehe ich sie als mutige und aktive Frau, die sich für ihre Familie mancher Entbehrung unterzieht, auf der anderen Seite zeigt sich mir eine gewisse Rücksichtslosigkeit und Dominanz. Sie bestimmt über das Leben der anderen, bzw. sie möchte darüber bestimmen, denn immer klappt es nicht. Sympathisch ist Daniela mir nicht, obwohl ich ihre Beweggründe gut verstehe. Ihre anfänglichen Träume platzen, und was bleibt übrig?
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, der Autor versteht es, die Emotionen der Protagonisten deutlich werden zu lassen. Man fühlt sich in diesem Roman verankert und empfindet mit den Personen, variierend zwischen Mitleid, Verständnis bis hin zur Verachtung. Auf diese Weise hat mich das Buch regelrecht gefesselt, und ich habe es als spannend und informativ empfunden. Informativ insofern, als ich einen Einblick in das schwierige Leben der Pflegekräfte aus Osteuropa bekommen habe.
Ein sehr lesenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Cosy Crime zum Schmunzeln

Hamish Macbeth geht auf die Pirsch
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In diesem Band trifft Hamish auf einen Rivalen, denn er ist ja verliebt in Priscilla, die Tochter des Schlossbesitzers, die aber nun mit einem Verlobten nach Hause kommt, und Hamish ist verärgert. Natürlich ...

In diesem Band trifft Hamish auf einen Rivalen, denn er ist ja verliebt in Priscilla, die Tochter des Schlossbesitzers, die aber nun mit einem Verlobten nach Hause kommt, und Hamish ist verärgert. Natürlich zeigt er dies nicht, aber insgeheim leidet er.

Abgelenkt wird er aber durch einen Mordfall, der während einer Moorhuhnjagd erfolgt und viel Arbeit mit sich bringt, da der Tote sehr unbeliebt war, und viele als Täter in Frage kommen. Der lokale Polizeibeamte Hamish, bekannt für seine ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden, wird wieder aktiv, und wir können mit ihm gemeinsam auf die Suche nach dem Mörder gehen. Da geht es nicht um groß angelegte Aktionen, sondern um feinsinnige Ermittlungen, die schließlich zum Ziel führen, und Hamish sehr erfreuen!

Der Schreibstil ist bildhaft und fließend, so dass es eine Freude ist, das Buch zu lesen. Nebenbei wird die schottische Landschaft beschrieben, auch ein Genuss, was sich auch auf dem Cover zeigt! Am allerbesten sind aber die Charakterisierungen der schrulligen, skurrilen und originellen Protagonisten, die zwar überzeichnet dargestellt werden, aber gerade deshalb immer wieder zum Schmunzeln anregen. Herrlich!

Eine unterhaltsame Lektüre zum Miträtseln, die ich gerne empfehle.

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