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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2024

Eine für alle und alle für Eine...

Sturmmädchen
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...ist das Motto mit dem sich die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe gegenseitig unterstützen. Doch es dauert nicht lange und die Freundschaft der Mädchen wird auf eine harte Probe gestellt. Denn ...

...ist das Motto mit dem sich die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe gegenseitig unterstützen. Doch es dauert nicht lange und die Freundschaft der Mädchen wird auf eine harte Probe gestellt. Denn der Nationalsozialismus macht auf vor dem kleinen Eifelstädtchen, in dem Elli und Käthe leben und in dem Margots Eltern ein Ferienhaus besitzen, nicht halt.
Die Geschichte beginnt im Frühsommer 1933 und die Nationalsozialisten sind auch in der Eifel immer präsenter. Dies führt dazu, dass sie die Wege der drei Freundinnen in unterschiedliche Richtungen bewegen. Käthe ist begeistert von der Ideologie, während sich Margot als Jüdin davon bedroht fühlt. Elli, die eine Gehbehinderung hat und im Dorf nur als „Hinkemädchen“ bezeichnet wird, ist in das Dorfleben nie wirklich integriert. Ihre Mutter Alma, eine verwitwete Hebamme, versucht daher immer alle Schwierigkeiten und Bedrohungen von ihr fernzuhalten. Elli steht im Mittelpunkt der Geschichte und die Geschehnisse werden aus ihrer Perspektive erzählt. Sie hat es aufgrund ihrer Einschränkung nicht einfach und wird oftmals nicht ernst genommen. Sie selbst denkt daher oft über sich, dass sie nichts kann und zu nichts nütze ist. Doch diese Einstellung ändert sich im Lauf der Geschichte und ich durfte eine enorme Wandlung von Elli miterleben. Lily Bernstein versteht es anhand eines Dorfes und drei sehr verschiedener Frauen die Zeit des Nationalsozialismus lebendig werden zu lassen. Hierbei lernte ich sowohl eine starke Protagonistin als auch sehr starke Nebencharaktere kennen und es wurden sämtliche Facetten von Persönlichkeiten sehr genau gezeichnet. Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt und wurde aufgrund der sehr gut ausgewählten Hörbuchsprecherin noch verstärkt.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Eine faszinierende Reise in das Ägypten zur Zeit der Ausgrabungen

Das Lächeln der Königin
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...und das Berlin Anfang des letzten Jahrhunderts. Der Roman handelt hauptsächlich von James Simon, einem erfolgreichen, jüdischen Textilunternehmer. Er setzt sich für viele soziale Projekte ...

...und das Berlin Anfang des letzten Jahrhunderts. Der Roman handelt hauptsächlich von James Simon, einem erfolgreichen, jüdischen Textilunternehmer. Er setzt sich für viele soziale Projekte in Berlin ein, unterstützt aber auch die Ausgrabungen von Ludwig Borchardt in Ägypten. Dieser findet bei seinen Ausgrabungen in der ägyptischen Wüste die Büste der Nofretete. Bei dem Streit, der nun zwischen England, Frankreich und Deutschland ausbricht, wird diese letztendlich Deutschland zugesprochen und kann 1924 im Neuen Museum in Berlin ausgestellt werden.
Der Roman von Stefanie Gerhold ist sehr flüssig geschrieben und hat stellenweise ein wenig Sachbuchcharakter. Der Protagonist James Simon steht sowohl mit seiner wirtschaftlichen Tätigkeit als auch mit seiner Familiengeschichte im Mittelpunkt des Romans. Am Beispiel seiner Familie wird jedoch auch sehr viel an geschichtlichem Hintergrund wie dem Ersten Weltkrieg, der Weltwirtschaftskrise, der Beginn des Nationalsozialismus und dem damit einhergehenden Antisemitismus sehr beeindruckend geschildert. Am interessantesten fand ich jedoch die Geschichte um die Büste der Nofretete von ihrer Entdeckung bis zu ihrem Weg in das Neue Museum in Berlin. Ich hätte mir ein wenig mehr Beschreibungen von Borchardts Ausgrabungen gewünscht, da ich die leider recht kurzen Episoden hierüber sehr interessant fand.
Fazit: Ein sehr gelungener Roman, um eine besondere Zeit und einen besonderen Menschen.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Glückstöchter - Einfach lieben
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In der Fortsetzung der „Glückstöchter“-Reihe erleben wir mit Anna die Jahre 1911 – 1918 und mit Eva die Jahre 1977 – 1978. Auch in diesem Teil wurde im Wechsel Annas und Evas Geschichte auf zwei Zeitebenen ...

In der Fortsetzung der „Glückstöchter“-Reihe erleben wir mit Anna die Jahre 1911 – 1918 und mit Eva die Jahre 1977 – 1978. Auch in diesem Teil wurde im Wechsel Annas und Evas Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei ich die einzelnen Kapitel manchmal etwas zu kurz empfand und zu sehr zwischen den beiden Protagonistinnen gesprungen wurde.
Auch in diesem Teil hat mir Annas Geschichte wieder ein bisschen besser gefallen als Evas. Besonders ihre Arbeit auf der Alm und die detaillierten Beschreibungen ihres Gartens und die Schilderungen der Pflanzen fand ich sehr faszinierend. Aber auch die Jahre des zweiten Weltkrieges wurden sehr spannend, aber leider etwas zu kurz dargestellt. Aber auch Evas Entwicklung fand ich beeindruckend. Ihr Leben war nun gefestigter und die Idee der WG einen Naturkostladen zu gründen hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Leider war es auch wie im ersten Band so, dass einige Themen sehr ausführlich behandelt wurden, während andere meines Erachtens ein wenig zu kurz kamen. Dennoch hat mir der zweite Teil sehr gut gefallen, da viele der offenen Fragen aus dem ersten Teil nun geklärt wurden und die Geschichte mich von der ersten Seite an gefesselt hat.
Fazit: Die Dilogie hat mir sehr gut gefallen und ich fand das Thema Naturkost sehr gut recherchiert und interessant beschrieben.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Ich liebte es weil,...

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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es anders als erwartet war und dennoch meine Erwartungen erfüllt hat. Bei dem Roman handelt es sich um eine Enemies-to-Lovers-Geschichte, die durch ihre bestechenden Dialoge punktet. Von diesen ...

es anders als erwartet war und dennoch meine Erwartungen erfüllt hat. Bei dem Roman handelt es sich um eine Enemies-to-Lovers-Geschichte, die durch ihre bestechenden Dialoge punktet. Von diesen gibt es viele zwischen der New Yorker Literaturagentin Nora Stephens und dem New Yorker Lektor Charlie Lastra, die sich bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen in New York nicht mögen. Doch bekanntlich trifft man sich immer zweimal im Leben. Und dieses zweite Mal ist bei den beiden in Sunshine Falls, einer verschlafenen Kleinstadt, in der Nora und ihre Schwester Libby einen gemeinsamen Urlaub verbringen. Neben den Schilderungen der Kleinstadt mit ihren charmanten Bewohnern machte es mir sehr viel Spaß die beiden Schwestern gemeinsam zu erleben, wie sie einerseits die von Libby aufgestellte Liste abarbeiten, aber auch die enge Bindung zwischen den beiden zu spüren. Jedoch auch die Gespräche zwischen Charlie und Nora gewannen im Verlauf der Geschichte immer mehr an Tiefe.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, weil es Emily Henry geschafft hat, sowohl viele unterhaltsame und scharfzüngige Dialoge zu schreiben und dennoch äußerst sympathische Protagonisten zu erschaffen, die nie oberflächlich waren. Auch wenn es sich um eine Liebesgeschichte handelt, ist diese nie in das Kitschige abgerutscht, sondern hat tiefsinnige Charaktere hervorgebracht. Selbst Nebendarsteller und die Kleinstadt Sunshine Falls waren sehr gut gezeichnet und wurden mit viel Liebe und einer Portion Ironie beschrieben.

Ich freue mich schon auf weitere Romane der Autorin.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Eine Spurensuche im schillernden und exotischen Kuba

Die vermisste Tochter
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Der Roman „Die vermisste Tochter“ ist der zweite Teil der „Die verlorenen Töchter“-Reihe von Soraya Lane. Jedoch ist jeder Roman in sich abgeschlossen. In diesem Band geht es um Claudia, die ...

Der Roman „Die vermisste Tochter“ ist der zweite Teil der „Die verlorenen Töchter“-Reihe von Soraya Lane. Jedoch ist jeder Roman in sich abgeschlossen. In diesem Band geht es um Claudia, die eine hölzerne Schachtel mit dem Namen ihrer Großmutter darauf erbt. Durch das darauf befindliche Familienwappen beginnt sie Nachforschungen anzustellen, die sie nach Kuba führen. Parallel zu Claudias Geschichte wird Esmeraldas Geschichte aus dem Kuba der 50-er Jahre erzählt. Hierbei war es sehr interessant in diese schillernde Zeit einzutauchen und das Leben von privilegierten und wohlhabenden Frauen zu erleben. Aber auch die Schattenseiten dieser Zeit, in der die Frauen nicht die Rechte hatten, ihr eigenes Leben immer selbst zu bestimmen, wurden sehr realistisch dargestellt. Dennoch wird hier eine Geschichte von sehr starken Frauen erzählt, in der es zu vielen Wendungen und Überraschungen kommt. Besonders gut hat mir hierbei die Erzählebene in der Vergangenheit gefallen. Aber auch Claudias Geschichte, die in der Gegenwart handelt, führte mich in ein lebendiges exotisches Land. Der Schreibstil ist sehr lebendig und mitreisend und mit den detailreichen und bildhaften Beschreibungen, konnte ich mir das Setting sehr gut vorstellen. Die Protagonistinnen waren sehr sympathisch und haben während der Geschichte sowohl ihre Stärken als auch ihre Schwächen gezeigt, was sie hierdurch sehr authentisch machte. Die Geschichte um Claudia und ihre Großmutter Esmeralda hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon sehr auf die nachfolgenden Romane aus der Reihe gespannt.

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