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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2022

Nichts zu sein bedeutet nicht Niemand zu sein

Das zersplitterte Land
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Ein guter, viel versprechender Auftakt, in dem unterschiedliche asiatische philosophische und gesellschaftliche Aspekte interessant in ein Fantasysetting eingewoben werden.

Dieser erste Band, der mir ...

Ein guter, viel versprechender Auftakt, in dem unterschiedliche asiatische philosophische und gesellschaftliche Aspekte interessant in ein Fantasysetting eingewoben werden.

Dieser erste Band, der mir eher wie eine Einführung in die vom Autor erschaffene Welt mit seinen Hauptprotagonisten vorkommt, zeichnet sich durch ein eng begrenztes Setting in einigen Stadtteilen der zersplitterten Stadt aus. Für mich ist das sehr gelungen, da durch diese räumliche Begrenzung tiefgründiger in das Leben und die Traditionen dieser Welt eingeführt werden konnte; alles Punkte, die ich an guter Fantasyliteratur schätze. Im Umkehrschluss jedoch muss ich dann aber auch wieder eingestehen, dass mir dann doch Handlung, die sich gerade im hinteren Drittel des Romans entwickelte etwas zu kurz kam. Aber es scheint ja auch eine Romanreihe zu werden und ist damit kein Manko, sondern eher Motivation einen folgenden Band zu lesen. Die dem Roman beigelegte Karte war an dieser Stelle auch eine Bereicherung. Sie war sehr hilfreich, um Abläufe und Timing einzelner Handlungen besser verstehen zu können.

Was ich jedoch gerne einmal anmerken möchte. Der gesamte Roman ist vordergründig – auch bei der Gestaltung der Kapiteleinleitungen – sehr Daoistisch geprägt. Man muss sich nicht all zu tiefgründig mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, um dies zu bemerken. Das macht die Geschichte nicht weniger schön, aber ein wenig einseitig; zumindest in diesem Roman. Die Anspielungen auf andere Rassen und auch Orte, die zumeist (nicht immer) mit Begrifflichkeiten aus der japanischen Mytologie belegt sind lassen mich jedoch hoffen, dass in folgenden Romanen das gesamtasiatische Setting noch facettenreicher wird. Potential ist für mich auf jeden Fall da und ich werde bisweilen Ausschau nach einem Folgeroman halten.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Wo war da das Lektorat?

Die fliegende Schule der Abenteurer (Bd. 4)
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Die Geschichte selber ist schön. Unser Team ist bei Troja auf Ausgrabungsreise, da das ACE vermutet, dass sich hier ein Artefakt verbergen könnte, das mit der Geschichte um die legendäre Kassandra verbunden ...

Die Geschichte selber ist schön. Unser Team ist bei Troja auf Ausgrabungsreise, da das ACE vermutet, dass sich hier ein Artefakt verbergen könnte, das mit der Geschichte um die legendäre Kassandra verbunden ist. Als unsere Helden die kleine Bronzefigur eines Pegasus finden setzen sie jedoch Ereignisse in Gang, die das gesamte Team in eine sagenhafte Welt der griechischen Mythologie führt, in der sie eine Maske finden, die das Haupt der Medusa darstellt. Und da unser furchtlose Connor Geschichten und Legenden nicht für wahr hält, macht er Bekanntschaft mit dem Blick eben jener Maske. So bleibt die Frage, ob ihm das restliche Team da wieder hinaus helfen kann.

Soweit wieder ein fantasievolles und schön spannendes Abenteuer. Das sich diesmal auf diese Art und Weise der griechischen Mythologie angenommen wird hat mir auch gefallen. An der Geschichte selber gibt es also nichts auszusetzen.
Aber, ungefähr ab der Mitte des Buches kommen die Gespräche über die Mythologien um Kassandra und Medusa immer wieder ein wenig durcheinander und zum Ende hin werden dann auch wirklich ein paar der vorkommenden Personen vertauscht. Ersteres mag Kindern beim Lesen vielleicht noch nicht auffallen, letzteres schon. Und das finde ich wirklich schade, da das Abenteuer selber wieder top ist.
Auch wenn alle aus dem Team in die Handlung eingebettet sind, so steht diesmal Oni mit ihren Fähigkeiten im Vordergrund. Und wo Oni ist, ist Anubi nicht weit. das Erdmännchen muss man einfach mögen.

Das Buch ist wieder so super schön gestaltet und einige Sachen fallen beim Lesen Kindern vielleicht noch gar nicht so auf. So bekommt auch dieses Buch wieder eine Lesempfehlung, wenn auch nicht mit voller Begeisterung.
Im Juni folgt dann schon das fünfte Abenteuer, dass ich sicherlich nicht verpassen werde.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Ein Hauch Indi, eine Prise Phantom der Oper

Die fliegende Schule der Abenteurer (Bd. 3)
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Blitze, die von unten Richtung Himmel aufsteigen. Das kann doch gar nicht sein und das alles ohne Gewitter und Donner und den ganzen Erscheinungen, die man so gewohnt ist.
Für das ACE-Team aus Connor, ...

Blitze, die von unten Richtung Himmel aufsteigen. Das kann doch gar nicht sein und das alles ohne Gewitter und Donner und den ganzen Erscheinungen, die man so gewohnt ist.
Für das ACE-Team aus Connor, Belle, Oliver und Oni steht schnell fest, dass da wieder ein Geheimnis des ACE dahinter steckt. Und da passt der Ausflug nach Zagreb recht gut in ihre Untersuchungen, denn alle Spuren führen zu Nicola Teslar. Aber der war war doch nie Mitglied im Club gewesen?

Ich bin ein richtiger Fan dieser wunderschönen Abenteuerreihe für Kinder. Jedes der bisher erschienen Bände glänzte durch eine fantasievolle, abenteuerliche und spannend geschriebenen Geschichte. Während in den ersten beiden Bänden eigentlich immer ein Mitglied des Teams im Mittelpunkt der Handlung stand finde ich, dass das Team hier zum ersten Mal wirklich als Gruppe super funktioniert.
Und wer das Buch als Erwachsener liest, bei dem kommt ein wenig Sehnsucht nach Indianer Jones und dem Phantom der Oper auf. Hach ja, …

Wie bereits bei den ersten beiden Bänden hervorgehoben, so muss ich auch dieses mal wieder die voll illustrierte Ausgestaltung der Geschichte durch Max Meinzold hervorheben. Es ist wirklich ein Erlebnis das Buch in die Hand zu nehmen und durchzublättern. Da stimmt einfach so Vieles – die Haptik, die gute Bindung des Buches und die stimmungsvolle Unterstützung des Gelesenen durch die farbigen Illustrationen. Hut ab, so schöne Kinderbücher für das Grundschulalter gibt es nicht häufig.

Die Geschichte ist stimmig und regt die Fantasie an. Damit ist auch dieser Band wieder ein MUSS für Grundschüler. Klar, das das Buch wieder Einzug in mein Fanregal hält.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Veränderungen und ein Geburtstag

Der zauberhafte Wunschbuchladen 3. Schokotörtchen für alle!
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Jeder hat so seine eigene Art, den Alltag zu bewältigen. Doch dass Herr Hibou, der Frau Eule für ein paar Wochen vertritt alles so ganz anders macht, dass stört nicht nur Clara, die Angst hat, dass ihre ...

Jeder hat so seine eigene Art, den Alltag zu bewältigen. Doch dass Herr Hibou, der Frau Eule für ein paar Wochen vertritt alles so ganz anders macht, dass stört nicht nur Clara, die Angst hat, dass ihre Geburtstagsfeier so wohl ein Schlag ins Wasser wird. Und dann ist auch noch Gustaf weg …

Katja Frixe schafft es mit ihrem unterhaltsamen und auch sehr feinsinnigen Schreibstil junge Lese immer wieder für kleinere Alltagssorgen zu sensibilisieren. Welches Kind feiert seinen Geburtstag nicht gerne? Doch was, wenn die Planung so ganz anders läuft als gedacht, wenn sich plötzlich das ganze Umfeld ändert?
Sich auf solche Änderungen einzulassen und sich selbst damit auch neue Perspektiven zu eröffnen, dass muss auch Clara erst einmal lernen.
Die Geschichte war wieder einmal wunderschön und als Leser kann man sich sicher sein – alles wird am Ende gut.

Wieder eine schöne Geschichte zum Vor- und Selberlesen, die es verdient hat in jedwedes gut sortierte Kinderbuchregal Einzug zu halten.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

New York während der Prohibition

Der Ruhm des Königs
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Im Gegensatz zum vorhergehenden Roman „Die Tränen der Göttin“ konnte mich die kriminelle Gangsterstory im New York der 20er Jahre viel mehr überzeugen. Der Alkoholschmuggel, die Prohibition und die rivalisierenden ...

Im Gegensatz zum vorhergehenden Roman „Die Tränen der Göttin“ konnte mich die kriminelle Gangsterstory im New York der 20er Jahre viel mehr überzeugen. Der Alkoholschmuggel, die Prohibition und die rivalisierenden Bandenauseinandersetzungen dieser Zeit – das alles hat der Autor in einer stimmigen und spannenden Geschichte erzählt. Rothstein, Masseria, Siegel, Luciano, … die ganzen Persönlichkeiten waren stimmig und sehr individuell in ihren Intentionen und Handlungen.
Soviel zum gelungenen Teil des Romans.

Für mich stand im Gegensatz dazu die gesamte Handlung um Frederick Crichton. Um es einmal vorweg gesagt zu haben, ich mag den Charakter. Und ich finde auch, dass die Journalistin Irene Dorrington nach wie vor gut an seine Seite passt. Doch die Handlungsebene um den Professor herum ist zu bemüht mit der Gangstergeschichte verbunden. Da wurde mir zu viel gesellschaftliches Ereignis aufgegriffen und in eine Geschichte verpackt. Es stellte sich mir wiederholt die Frage, warum?
Warum musste die Geschichte um die falsche Anastasia mit einfließen? Sie brachte für mich keinen wirklichen Mehrwert in der Handlung.
Auch die anderen Handlungsstränge – Darryl Bixby, die Fitzgeralds und der große Showdown mit Tom Mix und Tony – waren alle für sich schön, aber als Gesamthandlung zu viel und irgendwie zu bemüht. Das milderte die gelungene Darstellung um die Mafia erheblich ab – schade.

Im Fazit möchte ich jedoch noch einmal auf wirklich Gelungenes hinweisen.
Wie bereits gesagt, die Mafia in New York am Ende der 20er Jahre, war wirklich schön zu lesen und spannend. Crichtons Showdown auf Tony war super, actionreich und passte auch zum Professor. Da kam die Erzählstärke des Autors aus der Armageddon-Reihe durch „Indiana Jones artige“ Elemente so schön darzustellen, dass sie glaubhaft und nachvollziehbar erscheinen; großes Kino.
Und auch das muss einmal gesagt werden, die Illustrationen von Robert Nippoldt sind passend zum Zeitgefühl der Handlung und unterstreichen das 20er Jahre Feeling mit all seinem Glamour und seinen Schattenseiten.

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