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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2019

Auch Erwachsene dürfen nicht alles

Der magische Blumenladen, Band 3: Zaubern ist nichts für Feiglinge (Bestseller-Reihe mit Blumenmagie für Kinder ab 8 Jahren)
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Das Jugendamt hat sich angemeldet und verkündet nach seiner Überprüfung – Violet soll zu anderen Pflegeeltern. Alle sind am Boden zerstört und für Violet steht die Welt auf dem Kopf. Doch so schnell gibt ...

Das Jugendamt hat sich angemeldet und verkündet nach seiner Überprüfung – Violet soll zu anderen Pflegeeltern. Alle sind am Boden zerstört und für Violet steht die Welt auf dem Kopf. Doch so schnell gibt sie ja bekanntlicher weise nicht auf, vor allem da sie ja ihre beiden Freunde Jack und Zack hinter sich weiß. Und schnell finden die drei heraus, dass Mrs Beetle mit gezinkten Karten spielt.

Von diesem Band war ich schon ein wenig beeindruckt, denn die Autorin geht altersgerecht auf eine für die Kinderliteratur nicht ganz so alltägliche Thematik ein – es geht um die Verführung des Geldes und was Machtpositionen im Leben alles bewirken können. Das Jugendamt kommt dabei diesmal nicht all zu gut weg.

Ich kann auch zu diesem Band nur sagen; unbedingt einmal mit Grundschülern lesen. Vielleicht auch ruhig im Rahmen des Unterrichts, das Thema gibt guten Diskussionsstoff.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Jeder sollte seine Familie kennen

Der magische Blumenladen, Band 10: Ein Brief voller Geheimnisse
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Violet macht sich mit ihren beiden Freunden Zack und Jack auf die Suche nach dem unbekannten Vater und muss leider am Ende ihrer Reise lernen auch mit Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen umzugehen.

Gina ...

Violet macht sich mit ihren beiden Freunden Zack und Jack auf die Suche nach dem unbekannten Vater und muss leider am Ende ihrer Reise lernen auch mit Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen umzugehen.

Gina Meyer hat sich in diesem Band einem sehr ernsten Thema gewidmet. Jeder möchte früher oder später seine Wurzeln ergründen. Doch wie geht man damit um, wenn sich herausstellt, dass sich eine lang gehegte Hoffnung nicht erfüllen lässt?
Violett wird am Ende ihrer Reise feststellen müssen, dass sie ihren Vater niemals persönlich kennen lernen wird. Aber sie findet in ihren neuen Großeltern zum einen selber Trost und kann zum anderen den beiden auch Trost spenden. Denn nun hat sich ihr familiärer Kreis erweitert.

Für mich hat die Autorin dieses ernste Thema mit der von ihr gewohnten leichten Schreibart altersgerecht aufgearbeitet. Und deshalb erhält auch dieser Band gerne meine Leseempfehlung. Auf Grund der kurzen Leseprobe am Buchende freue ich mich bereits auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Fantasy für Kinder, die episch zu werden verspricht

Beast Changers, Band 1: Im Bann der Eiswölfe
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Rayna und Anders müssen sich als Straßenkinder durchs Leben schlagen. Als sie mehr durch unangenehmen Zufall als gewollt erfahren müssen, dass sie zu den Tierwandlern gehören gerät ihr Leben gänzlich aus ...

Rayna und Anders müssen sich als Straßenkinder durchs Leben schlagen. Als sie mehr durch unangenehmen Zufall als gewollt erfahren müssen, dass sie zu den Tierwandlern gehören gerät ihr Leben gänzlich aus den Fugen, denn Rayna ist ein Feuerdrache, eines der Wesen, die als rücksichtslos und grausam gelten. Und Anders? Er ist ein Eiswolf und damit ein Garant für Ordnung und Sicherheit. Aber wie kann das bei Zwillingen sein?
Und woher kommt dieser Hass zwischen Eiswölfen und Feuerdrachen?
Da Anders von seiner Schwester getrennt wird, versucht er alles, um sie wieder zu finden und erfährt dabei, dass Vieles, von dem er immer annahm, dass es die Wahrheit ist, wohl doch nicht so ganz stimmt.

Amie Kaufmann ist ein absolut gelungener Auftakt zu eine Fantasytrilogie gelungen, die bestimmt nicht nur Kinder ansprechen wird. Wenn auch von der Storyführung für Erwachsene eher vorhersehbar geschrieben (aber diese sind ja nicht die eigentliche Zielgruppe), nimmt es den Leser doch altersunabhänig mit auf eine Geschichte voller Fantasie und magischer Wesen. Dabei geht es nicht nur um Freundschaft, sondern auch um die charakterliche Entwicklung der Protagonisten, um das Hinterfragen von geschichtlichen Überlieferungen und darum einen eigenen Standpunkt zu finden und diesen auch zu vertreten.
Die Charaktere sind sehr plastisch beschrieben, so dass man meist mit ihnen mitlachen, aber auch mitleiden kann. Und irgendwie wünscht man sich am Ende, dass alles gut wird.

Und deshalb wartet das Buch jetzt in meinem Fanregal auf dem im Frühjahr 2020 erscheinenden Folgeband „Die macht der Feuerdrachen“.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Johann Ohneland einmal intensiver betrachtet

Teufelskrone
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Wie soll ich meiner Begeisterung für den Roman am Besten Ausdruck verleihen?
Neben „Das Lächeln der Fortuna“ ist „Teufelskrone“ für mich der gelungenste Roman aus der Waringham Saga. Die Autorin hat für ...

Wie soll ich meiner Begeisterung für den Roman am Besten Ausdruck verleihen?
Neben „Das Lächeln der Fortuna“ ist „Teufelskrone“ für mich der gelungenste Roman aus der Waringham Saga. Die Autorin hat für mich sehr tiefgründig recherchiert und mit Fingerspitzengefühl historische Gegebenheiten mit dichterischer Freiheit zu einem gelungenen Roman verbunden.

Und ich kann gar nicht sagen, was mir besser besser gefallen hat – die fiktive Gestalt Yvain of Waringhams oder die Darstellung Johann Ohnelands. das ist wirklich schwierig.
Die Hauptfigur des Romans, Yvain, ist fast den gesamten Roman über die personifizierte Lehnstreue in Menschengestalt. Einmal sich für John entschieden hält Yvain ihm so lange die Treue, bis selbst er nicht mehr vor der Erkenntnis ausweichen kann, dass John ein rechter Tyrann ist. Doch der Weg bis dorthin ist lang und steinig, aber für den Leser fesselnd und informativ.
Und John Plantagenet? Naja, in der allgemein bekannten Literatur und im Film meist als egoistisch, verschwenderisch und ziemlich hinterhältig, kurzum als Fiesling dargestellt kommt in diesem Roman im Ganzen nicht besser weg. Monstrum bleibt Monstrum, indes…

Indes betrachtet die Autorin John viel tiefgründiger und vielschichtiger. Er hat durchaus liebenswerte und menschliche Seiten und ist alles in allem ein Kind seiner Zeit und der geschichtlichen Umstände. Denn aus dem Schatten des bekannteren, aber menschlich betrachtet nicht unbedingt besseren Bruders herauszutreten, ein großes Reich auf der Insel und dem Kontinent zusammenhalten zu wollen und sich den damals gängigen Bündnissen und Gegenbündnissen gegenüber zu sehen haben sicherlich den Charakter Johns geformt. Von daher ist John ein interessanter und ambivalenter Charakter.

Und was für mich persönlich ein sehr rundes Highlight darstellte, ist die Darstellung der englischen Geschichte bis zur Unterzeichnung der Magna Charta und wie Rebecca Gablé die Waringhams in diese Entwicklung eingebunden hat. Wirklich schön.

Also – Buch besorgen und selber lesen. Es lohnt sich, nicht nur für Fans historischer Romane und englischer Geschichte, auch Leser die große Gefühle mögen werden definitiv nicht zu kurz kommen. „Teufelskrone“ ist schon ein wenig episch und verbleibt in meinem Fanregal.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Niemand sollte Weihnachten allein verbringen

Der zauberhafte Wunschbuchladen 5. Weihnachten mit Frau Eule
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Endlich Weihnachtsferien! Clara hat richtig gute Laune – Lene kommt zu Besuch, im Wunschbuchladen sind alle in festlicher Weihnachtsstimmung und sogar ewig schlecht gelaunte Menschen wie der Antiquar Herr ...

Endlich Weihnachtsferien! Clara hat richtig gute Laune – Lene kommt zu Besuch, im Wunschbuchladen sind alle in festlicher Weihnachtsstimmung und sogar ewig schlecht gelaunte Menschen wie der Antiquar Herr Schlurz kommen in Stimmung. Und das ist unter anderem ein Verdienst von Frau Eule – Dank ihrer Aktion, einen bis oben hin mit Büchern gefüllten Beutel mit Büchern auf den Weihnachtsmarkt zu stellen, damit sich jeder der mag ein Buch einfach mitnehmen kann. Denn sie weiß, jedes Buch sucht sich den passenden Leser.
Doch bei aller Freude auf das Fest bemerkt Clara, dass Frau Eule versucht ihre Einsamkeit zum Weihnachtsfest zu überspielen, denn außer Gustaf und Herrn König hat sie niemanden, der ihr Gesellschaft leistet. Doch Clara lässt das nicht gelten. Wenn Frau Eule schon nicht an Weihnachten aus dem Laden will, dann kommt die Weihnachtsüberraschung eben zu ihr. Und so überlegt sie sich gemeinsam mit Lene und Leo das wohl schönste Weihnachtsgeschenk.

Ich fand diesen Band noch schöner als den ersten zu lesen. Das liegt vielleicht am Kern des Buches; Weihnachten, Familie und mit den Menschen Zeit verbringen, die einem am Herzen liegen.
Die Geschichte, wie Clara dafür sorgt, dass Frau Eule Weihnachten nicht allein verbringt wird sicherlich jeden verzaubern.
Zudem geht es aber nebenbei natürlich auch noch um Nebenereignisse, die aber gerade in dieser beschaulichen Stimmung gerne einmal aufschlagen. So zum Beispiel muss Lene ihre Eifersucht überwinden, als sie sieht, dass Clara nicht nur Zeit für sie hat.
Besonders schön fand ich einmal mehr den dichtenden Kater Gustaf und vor allem dessen Ausflug auf den Weihnachtsmarkt.

Sowohl der absolut kindgerechte Schreibstil der Autorin, als auch die wirklich schönen Illustrationen sorgen dafür, dass sich das Buch richtig flüssig lesen lässt. Viel lesende Kinder werden das Buch sicherlich zügig in „einem Rutsch“ lesen; für alle anderen ist die Geschichte in einzelnen Kapiteln gut portioniert.

Ich denke, dass auch diese Geschichte aus dem Wunschbuchladen es wert ist in einem Kinderbücherregal ein zu Hause zu finden.