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Veröffentlicht am 10.12.2023

Hier bin leider ich fast gestorben

Die Götter müssen sterben
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Um es einmal kurz zu machen, denn zu diesem Buch sind bereits eine Fülle von Rezensionen erschienen, ich konnte dem Roman nicht wirklich viel abgewinnen.
Und ich muss das Pferd „von hinten aufzäumen“, ...

Um es einmal kurz zu machen, denn zu diesem Buch sind bereits eine Fülle von Rezensionen erschienen, ich konnte dem Roman nicht wirklich viel abgewinnen.
Und ich muss das Pferd „von hinten aufzäumen“, denn das Nachwort der Autorin am Ende des Buches hat mir mehr gefallen und mehr gegeben, als das Buch insgesamt.
Da Nora Bendzko starkes Gewicht auf die Darstellung von Diversität bei den Charakteren legt haben mich ihre Erläuterungen bezüglich des Warum und Wie beindruckt. Hinzu kommt auch die tiefgehende Hintergrundrecherche zu den Amazonen, vor allem innerhalb der griechischen Geschichtsschreibung.

Der Roman war mir jedoch zu dystopisch umgesetzt? Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es das trifft. Vielleicht eher zu pro-feministisch? Ich weiß nicht so ganz genau, wie ich verbal greifen soll, was mir nicht gefallen hat. Aber ich will da ganz ehrlich sein, der Ansatz die patriarchale griechische Gesellschaft als geradezu frauenverachtend und überdimensioniert männlich brutal dazustellen, hat mich nicht abholen können. Ich mag solche schwarz-weiß Übersteigerungen nicht. Da hat es auch nicht geholfen zu zeigen, dass auch bei den Amazonen nicht alles super liberal und positiv innerhalb der Gesellschaft verläuft.

Da ist also nicht viel, was ich mochte. Obwohl, wenn ich ehrlich bin. Das rein schriftstellerische Können der Autorin war schon gut. Denn wie sie Handlungen und Charaktere beschreibt ließ sich gut lesen. Vielleicht könnte mich ein anderes Werk der Autorin ja mehr überzeugen.

Für mich war das Buch ein Fehlgriff und ich kann es leider auch nicht weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Must-have für angehende Drachenmeister

Das Handbuch für Drachenmeister
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In dieser Sammlung werden viele Drachen nebst ihren Meistern beschrieben. Als Handbuch aufgemacht gibt es den kleinen Lesern viel Lesestoff in Form von Kurzbeschreibungen und Steckbriefen an die Hand, ...

In dieser Sammlung werden viele Drachen nebst ihren Meistern beschrieben. Als Handbuch aufgemacht gibt es den kleinen Lesern viel Lesestoff in Form von Kurzbeschreibungen und Steckbriefen an die Hand, um sich selbst wie ein kleiner Drachenmeister zu fühlen.
Also genau das Richtige für Erstleser, die die Buchreihe für sich entdeckt haben.

Wenn Kinder die Drachenmeister-Reihe lieben, sollte das Buch auf keinen Fall fehlen. Wenn jedoch nicht zu viel gespoilert werden soll, empfehle ich bis ca. Band 7 oder 10 zu lesen, bevor man das Handbuch zur Sammlung dazu nimmt.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Wer keine Bindung eingeht, muss auch keine Angst haben sie zu verlieren.

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 2: Wüstentochter (Abenteuerliche Pferdefantasy ab 10 Jahren von der Dein-SPIEGEL-Bestsellerautorin)
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Die Geschichte um Mira, der nächsten potentiellen Kandidatin für das göttliche Rennen finde interessant. Und da ich keine extreme Pferdenärrin bin, finde ich die in diesem Band deutlichere Hinwendung zur ...

Die Geschichte um Mira, der nächsten potentiellen Kandidatin für das göttliche Rennen finde interessant. Und da ich keine extreme Pferdenärrin bin, finde ich die in diesem Band deutlichere Hinwendung zur Jugendfantasy weder schlimm noch endtäuschend.
Denn hier steht gar nicht so sehr Mira in ihrer Beziehung zu Pferden im Vordergrund, sondern die Ängste und Sehnsüchte eines jungen Mädchens, dass aus einem kriegserschütterten Land nach Deutschland geflohen ist und sich jetzt mit dem für sie ungewohnten Leben in einer neuen Umgebung zurecht finden muss.
Miras Ängste gehen so tief, dass sie sich für neue Bindungen verschließt. Denn wenn man eine Beziehung gar nicht erst eingeht, kann man sie auch nicht verlieren.
Und so ist es an Fiona und vor allem Damian, Mira zu überzeugen sich ein neues Leben in Ventusia aufzubauen.
Die Ereignisse in Ventusia selber treten in dieser Geschichte eher in den Hintergrund; mit einer Ausnahme. Es tauchen neue Mitspieler in Form von Menschen aus den Wolfslanden auf. Dabei handelt es sich um jene Region Ventusias, in dem die Menschen eine Seelenbindung mit Wölfen eingehen und dem entsprechend sehr unterschiedliche Verhaltensweisen zu den Pferdemenschen aufweisen. Was nur angeteasert wird, ist der Hinweis, dass die Wolfsmenschen anscheinend kein Interesse daran haben, dass die Mädchen für das göttliche Pferderennen gefunden und in ihre Heimat zurückgebracht werden.
Das lässt immerhin darauf hoffen, dass im dritten Band weitere Hintergründe aufgeklärt werden.

Alles in allem finde ich nach wie vor, dass Jennifer Benkau eine ganz nette Jugendfantasygeschichte erzählt, die sich eindeutig an junge Mädchen wendet. Meine Empfehlung: Band 1 und 2 machen sich sicher gut unterm Weihnachtsbaum.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Eine Detektivgeschichte, die auch Jungs mögen

Detektei für magisches Unwesen – Drei Helden für ein Honigbrot
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Was haben Honigdiebstähle und verschwundene Fabelwesen miteinander zu tun? Eigentlich wohl nichts, aber um es es einmal mit einem der berühmtesten Detektive der Literatur, Herrn Holmes zu sagen: „Wenn ...

Was haben Honigdiebstähle und verschwundene Fabelwesen miteinander zu tun? Eigentlich wohl nichts, aber um es es einmal mit einem der berühmtesten Detektive der Literatur, Herrn Holmes zu sagen: „Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag.“
Und denkt man als Leser einmal darüber nach, führt dies unsere Detektive Jannik, Pola und Lulu früher oder später zur Lösung ihres Falls.

Dieses Dreierteam, in dem in erster Linie Jannik richtig viel Spaß und Motivation am Ermitteln aufbringt, entdeckt auf der Suche nach dem Honigdieb eine andere Welt, angefüllt mit Wesen, deren Existenz sie zuvor gar nicht anerkannt hätten. Die drei Kinder sind aber sofort offen, diese Wesen anzuerkennen und unterstützen Peggory Jones vorbehaltlos.

Die für einen Erwachsenen recht vorhersehbare, doch für Kinder sicherlich viel spannendere Detektivgeschichte hat mich wirklich überzeugt. Jeder der vorkommenden Charaktere hatte kleine eigene Charakterzüge, die sein Wesen ausmachen. Dadurch wurden die Figuren sehr plastisch und auch liebenswert.

Die Geschichte lässt sich meiner Meinung nach bereits Kindern unterhalb der empfohlenen Altersgrenze ganz gut vorlesen. Die Kapitel sind nicht zu lang, haben gut getroffene Kapitelüberschriften. Und auch die Illustrationen von Alexandra Helm erzeugen zum Inhalt passende Stimmungen.

Mein Fazit an dieser Stelle lautet: Eine rundum gelungene Detektivgeschichte für Kinder im Grundschulalter, die durchaus auch Jungs einmal direkt ansprechen könnte. Und wenn man mit dem Buch durch ist kann man sich ja mit „Da braut sich was zusammen“ in den nächsten Fall stürzen.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Die Seele ist eine Herzensangelegenheit

Die Cogheart-Abenteuer: Das ewige Herz
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Der Kinderroman nimmt einen mit ins England eines spätviktorianischen Zeitalters. Die Welt ist voller Maschinen einer Steampunk ähnlichen Zivilisation mit Zeppelinen, mechanischen Menschen und Cyborgs.
In ...

Der Kinderroman nimmt einen mit ins England eines spätviktorianischen Zeitalters. Die Welt ist voller Maschinen einer Steampunk ähnlichen Zivilisation mit Zeppelinen, mechanischen Menschen und Cyborgs.
In dieser Welt muss Lily nun damit zurecht kommen, dass ihr Vater, ein berühmter Erfinder im Bereich mechanischer Kreaturen verschwunden, angeblich sogar Tod ist. Doch Lily gibt die Hoffnung nicht auf und sucht gemeinsam mit Robert und Malkin nach ihrem Vater. Dabei müssen sich die drei mit ungeahnten Gefahren auseinandersetzen.

„Niemandem fällt es leicht, die Angst zu überwinden. Es braucht ein tapferes Herz, um große Schlachten zu Schlagen.“ (S. 82)

Neben der faszinierend spannenden und fantasiereichen Geschichte sind es Aussagen wie diese, die dem Buch Tiefe und eine den Leser berührende Emotionalität vermitteln und es somit zu einem Lesevergnügen auch für andere Altersgruppen werden lassen.
Für Erwachsene ist die Story vielleicht ein wenig vorhersehbar und geradlinig, Kinder hingegen werden bestimmt viel Freude daran haben, der rasanten Erzählung zu folgen.

Wie in vielen Kinderbüchern geht es um Themen wie Freundschaft, Mut und Vertrauen. Aber es wird auch sehr tiefgehend hinterfragt, ob Leben (das der Mechaner), nur weil es anders ist als das menschliche Leben, kein gleichwertiges Leben ist? Mechaner können sprechen, denken und anscheinend auch empfinden. Im Umgang mit Lily zeigen sie zudem, dass sie mehr Herzenswärme und Mitgefühl haben, als so mancher Mensch.
Meiner Meinung nach regt das Buch dahingehend sehr zum Nachdenken an.

Schon allein deswegen erhält das Buch eine Leseempfehlung von mir. Auch wenn ich nicht wirklich sehe, dass 9jährige mit dem 351 Seiten umfassenden Werk schon gut zurecht kommen werden. Dafür halte ich es noch ein wenig zu umfangreich und vor allem anspruchsvoll.

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