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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2022

Leider nicht mein Fall

Real Easy
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Die Leseprobe zu Real Easy hatte mich eigentlich sofort angesprochen, das farbenfrohe Cover fasziniert und auch der Plot war so ganz nach meinem Gechmack. Letztendlich hat mich der Thriller dann doch eher ...

Die Leseprobe zu Real Easy hatte mich eigentlich sofort angesprochen, das farbenfrohe Cover fasziniert und auch der Plot war so ganz nach meinem Gechmack. Letztendlich hat mich der Thriller dann doch eher enttäuscht. Was am Anfang wirklich sehr spannend begann, entwickelte sich im Laufe des Buches leider zu einer, für mich, undurchschaubaren Geschichte. Zu viele einzelne Schicksale, die für den Fortgang der Story keine Rolle mehr spielten, störten meinen Lesefluss. Ich habe mich zum Schluss richtig durch das Buch quälen müssen. Der Schreibstil war mir auch zu wenig harmonisch und sorgte zusätzlich dafür, dass ich wenig Zugang zu diesem Buch fand. Einige Charaktere, wie Samantha, sind zwar gut ausgearbeitet, andere, wie die beiden Ermittler, aber blieben dafür undurchsichtig und für mich wie Fremde, in die ich mich nicht hineinversetzen konnte.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Solider Krimi mit viel Lokalkolorit

In einer stillen Bucht
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"In einer stillen Bucht" von Luva Ventura ist der dritte Band einer Reihe um die beiden Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Für mich war es das erste Buch des Autoren und obwohl es manchmal ...

"In einer stillen Bucht" von Luva Ventura ist der dritte Band einer Reihe um die beiden Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Für mich war es das erste Buch des Autoren und obwohl es manchmal vielleicht besser gewesen wäre, die ersten beiden Bücher zu kennen, hat mich der Krimi gut abgeholt. Das Setting ist grandios. Die Trauminsel Capri, wer würde da nicht sein wollen. Und so geht es dem Leser natürlich auch. Man bekommt direkt Lust, sofort nach Italien zu fahren. Der Fall ist interessant und solide geschildert und das Buch ist so gar nicht typisch für einen Krimi. Denn Ventura schreibt sehr literarisch, so dass man manchmal denkt, man liest einen Roman und ab und zu vergisst man sogar, dass es sich hier um einen Krimi handelt. Dafür sorgt auch die anspruchsvolle Thematik, die den Plot zudem sehr spannend macht. Die beiden Protagonisten waren mir gleich sehr sympathisch und sind sehr lebensnah gezeichnet. Ein paar offene Fragen werde ich wohl nach der Lektüre von Band 1 und 2 beantworten können. Die sind auf jeden Fall ganz oben auf meiner Leseliste gelandet, denn Capri ist immer eine Reise wert.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Ein schönes Buch

Der Papierpalast
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Mich hat als erstes diese wunderschöne Cover angezogen. Wie ein zartes, liebliches Aquarell umhüllt es das Buch, das sich am Ende als gar nicht so lieblich entpuppt. Und auch vom Titel erwartet man etwas ...

Mich hat als erstes diese wunderschöne Cover angezogen. Wie ein zartes, liebliches Aquarell umhüllt es das Buch, das sich am Ende als gar nicht so lieblich entpuppt. Und auch vom Titel erwartet man etwas anderes, als das, was man am Ende bekommt. Denn diese Buch ist viel mehr, als nur eine banale Liebesgeschichte, auch wenn es zu Beginn so anmutet.

Elle muss eine Entscheidung treffen. Denn sie hat sich neu verliebt, obwohl sie in ihrer Ehe doch glücklich ist. Jahrzehntelang hat "der Papierpalast" als Feriendomizil ihrer Familie gedient. Er hat schon vieles gesehen. Schönes und Hässliches, Gutes und Schlechtes. Das Buch erzählt Elles komplettes Leben. Stück für Stück wird es aufgeblättert und so werden nach und nach kleine Geschichten und Geheimnisse preisgegeben, die mich als Leser oft verblüfft haben.

Die Sprache schwankt zwischen Poesie und Derbheit, sie ist klar und detailliert, jedoch erstaunlicherweise niemals ins Triviale abdriftend. Mich hat der Roman völlig verblüfft, denn er hat viel mehr Tiefe, als ich erwartet habe. Er behandelt auch schwierige Themen und fordert den Leser, aber in einem positiven Sinne. Miranda Cowley Heller hat ein wunderbares Werk geschaffen, dem ich viele Leser wünsche.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Ein Highlight

Der Holländer
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Mathjis Deen war mir schon von seinem Roman "Unter den Menschen" bekannt und seine ruhige, poetische Art zu schreiben, hat mich damals sehr begeistert. Sein neues Buch "Der Holländer" wollte ich deshalb ...

Mathjis Deen war mir schon von seinem Roman "Unter den Menschen" bekannt und seine ruhige, poetische Art zu schreiben, hat mich damals sehr begeistert. Sein neues Buch "Der Holländer" wollte ich deshalb unbedingt lesen. Der Autor hat für mich nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Gut, die Protagonisten sind im hier und jetzt angekommen. Sie verwenden Google Maps und wissen mit dem Computer unzugehen, aber diese warmherzigen, wunderbar kauzigen Charaktere sind herrlich zeitlos und haben sich gleich in mein Herz geschlichen. Der Autor bringt es in seinen poetischen Schilderungen stets auf den Punkt und dafür braucht er nicht viele Worte, aber die, die er verwendet, sind genau richtig und passend, um sowohl Land, als auch Leute zu beschreiben. Der Kriminalfall, der eigentlich noch gar keiner ist, tritt dabei beinahe in den Hintergrund. Trotzdem hat mir die penible Art der Ermittlung sehr gut gefallen. Dabei spielt das Watt eine sehr große Rolle. Und auch hier hat der Autor ganze Arbeit geleistet und rückt mit interessanten Details darüber heraus. Wirklich beeindruckend, was in einem Buch, das nicht einmal 300 Seiten hat, alles steckt. Ich stelle das Werk schon jetzt an die erste Stelle meiner diesjährigen Highlights und ich denke, es hat gute Chancen lange an dieser Position zu bleiben. Bleibt nur noch die liebevolle Gestaltung zu erwähnen. Die etwas versteckte Landkarte im Umschlag ist äußerst hilfreich und das Cover sehr passend gewählt. Vom Mare-Verlag hätte ich aber auch nichts anderes erwartet.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Poetisch und sprachgewaltig

Unter den Menschen
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"Unter den Menschen" ist ein ganz besonderes Buch. Es wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist trotzdem hochaktuell. Der Autor Mathijs Deen erzählt uns die Geschichte von der Suche nach einem Partner, von ...

"Unter den Menschen" ist ein ganz besonderes Buch. Es wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist trotzdem hochaktuell. Der Autor Mathijs Deen erzählt uns die Geschichte von der Suche nach einem Partner, von Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Auf dem Land, wo Jan alleine als Bauer wohnt, ist das nicht einfach. Vor allem nicht Ende der Neunziger Jahre. Da gab es noch kein Internet, sondern nur die Zeitung. Auf seine Anzeige meldet sich Wil, die eigentlich gar keinen Mann sucht, sondern nur ein Haus mit Meerblick. Deen schreibt eigenwillig und skurril. Genauso sind auch seine Protagonisten. Jan, der kilometerweit fährt, um sich ein Heft mit nackten Frauen zu kaufen. Wil, die die Anzeige unter verschiedenen Namen beantwortet, nur um die Konkurrenz auszuschalten. Die Sprache Deens ist, wie die Menschen dort sind. Wortkarg, leise, knapp und kurz. Man redet nicht viel, versteht sich aber auch ohne viel Worte. Oder auch nicht. Wil, die im wahren Leben Irene heißt, und Jan reden anfangs aneinander vorbei und es dauert, bis sie einen gemeinsamen Nenner finden. Und auch ich musste erst warm werden mit der Geschichte, aber dann war ich gefangen und kam nicht mehr davon los. Das liegt vor allem an der wunderbaren poetischen Sprache, die Landschaft und Leute so perfekt wiedergibt.

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