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Veröffentlicht am 25.03.2020

Die Geheimnisse der Lockwoods

Die stummen Wächter von Lockwood Manor
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Die stummen Wächter von Lockwood Manor
Als der zweite Weltkrieg über England heranzieht, sieht sich das Natural History Museum in London gezwungen, Teile ihrer wertvollen Sammlung zu evakuieren. Hetty ...

Die stummen Wächter von Lockwood Manor


Als der zweite Weltkrieg über England heranzieht, sieht sich das Natural History Museum in London gezwungen, Teile ihrer wertvollen Sammlung zu evakuieren. Hetty Cartwright, Kuratorin der Säugetiersammlung, begleitet ihre geliebten ausgestopften Tiere in das düstere Lockwood Manor, ein riesiges, beinahe leerstehendes Anwesen auf dem Land. Ihre einzigen Bewohner sind der unsympathische Major Lockwood und seine Tochter Lucy, für die Hetty bald zärtliche Gefühle hegt. Doch seltsame Albträume scheinen die junge Frau zu quälen, Träume von der Weißen Frau, einem blauen Zimmer und einem Ungeheuer, das sie durch das Haus jagt. Die Tiere der Museumsammlung scheinen verstellt zu werden und ein Eindringling hat es offenbar auf Hetty abgesehen. Kann sie die Geheimnisse des dunklen Anwesens lüften, ehe sie selbst anfängt verrückt zu werden?


Meine Meinung


Die stummen Wächter von Lockwood Manor ist das erste Buch von Jane Healey, das mir in die Hände gefallen ist. Die junge Autorin wuchs selbst in einem viktorianischen Bauernhaus auf, in dem es angeblich spuken sollte, und scheint ihre eigenen Erlebnisse und Fantasien in diesem Roman einfließen zu lassen. Ihr Schreibstil ist einer Studentin des Kreativen Schreibens angemessen und oft sehr schön ausgeschmückt mit tollen Beschreibungen, denen aber weniger Wiederholungen und Aufzählungen gutgetan hätten. Die gesamte Atmosphäre, die vor allem am Anfang etwas dunkles und fast schon gruseliges ausstrahlte, konnte mich sofort in den Bann ziehen, auch wenn das Cover meiner Meinung nach eher weniger zu dem Buch passt. Trotzdem ist es natürlich ein echter Hingucker!
Der Einstieg in das Buch fiel mir im Gegensatz zu anderen Lesern sehr gut. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Hettys Sicht erzählt, einer jungen, neugierigen Frau, die sich nicht auf Fantasiegeschichten verlässt und den Dingen gerne selbst auf den Grund geht, auch wenn sie anderen Menschen gegenüber zurückhaltender ist. Ihr Charakter hat sehr gut zu dem Buch gepasst, da sie mit ihrer Neugier und dem langen Atem die Handlung in Schach hielt, aber ihre vielen Aufzählungen der Präparate und Räume hätte man durchaus kürzen können. Ihr gegenüber steht die zweite Hauptperson Lucy, die von ihren Albträumen und ihrem Leben mit ihrer verrückten Mutter erzählt und über das Haus und seine Eigenheiten aufklärt. Ein Buch aus ihrer Sicht hätte ich fast noch lieber gelesen, da sie ein sehr zwiespältiger, aber interessanter Charakter ist. Neben ihr verblassten allerdings auch alle anderen Nebencharaktere, die nur aufzutauchen schienen, wenn sie gebraucht wurden.
Die Handlung verdient meiner Meinung nach den größten Kritikpunkt. Am Anfang nahm mich die Geschichte gefangen; Lockwood Manor ist ein unheimliches Gebäude mit viel zu vielen Räumen und knarzigen Dielen, die viel Platz für Fantasie lassen. Der leichte Gruselfaktor hielt mich gepackt und ich wollte die Geheimnisse der Familie Lockwood und ihres Anwesens unbedingt erfahren. Allerdings schaffte es die Autorin in der Hälfte des Buches nicht mehr, die Spannung aufrecht zu erhalten. Viele Dinge wurden bereits aufgelöst, die die Magie von Lockwood Manor nahmen, und ließen das Buch seltsam leer und ohne jede Handlung zurück. Die Geschichte plätscherte nur noch dahin, als wolle die Autorin die Seiten füllen, und man konnte sich nur noch fragen, worauf das Buch eigentlich hinauswollte. Und die Auflösung war nicht weniger enttäuschend – viele Dinge waren entweder zu vorhersehbar oder ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Es gab Wendungen, für die ich vorher kaum Indizien ausmachen konnte, weshalb sich bei mir auch kein Schock-Moment einstellen wollte. Am Ende blieb immer noch die Frage im Raum, warum genau diese Geschichte es wert war, erzählt zu werden.

Fazit


Der Schreibstil und die Charaktere haben sehr gut zu der Geschichte gepasst, die die Autorin Jane Healey am Anfang wunderbar zum Leben erwecken konnte. Letztendlich waren wohl ihre eigenen Erfahrungen mit angeblichen Spukhäusern ausschlaggebend, um eine tolle, unheimliche Atmosphäre zu kreieren. Gegen Mitte des Buches ließ der Spannungsbogen allerdings so weit nach, dass mich das Ende nur noch enttäuschen konnte. Insgesamt hatte das Buch durchaus Potenzial, das durch fehlende Spannung aber fast komplett verloren ging.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Fruchtig zum Erfolg

1 Teig – 50 Kuchen
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Mit einem Grundteig 50 verschiedene Kuchen backen - das verspricht der neueste handliche Ratgeber aus dem GU Verlag. Unter dem Motto "Einfachheit mit Variation" präsentiert das Buch von der Autorin Gina ...

Mit einem Grundteig 50 verschiedene Kuchen backen - das verspricht der neueste handliche Ratgeber aus dem GU Verlag. Unter dem Motto "Einfachheit mit Variation" präsentiert das Buch von der Autorin Gina Greifenstein einen tollen elementaren Teig, mit dem beinahe jeder Kuchen gelingen soll und mit dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Das ist nicht nur für Backanfänger ein großartiges Rezept, sondern auch für erfahrenere BäckerInnen, die sich auch gerne mal ohne Anleitung versuchen wollen.

Das Buch ist, wie im GU Verlag üblich, in drei Abschnitte unterteilt:

1. Einfach schnell
2. Einfach schnittig
3. Einfach fein

Vorne und hinten gibt es außerdem, ebenfalls wie bereits von anderen Büchern bekannt, wieder hilfreiche Tipps in den Klappen der Broschur versteckt. Für Backexperten ist hier dieses Mal leider wenig neues dabei, aber Neulinge werden hier gute Grundregeln und -materialien finden, die man für viele Rezepte aus dem Buch benötigt.
Wer vor allem fruchtige Rezepte mit vielen verschiedenen Früchten mag, der wird mit diesem Backbuch reich beschenkt sein. Von Apfel bis Zitrone sind die verschiedensten Früchte dabei, ob als schneller Kuchen, Kuchenschnitte oder verarbeitet in einer Torte. Die Auswahl ist mit köstlichen Fotos bebildert und die Anleitungen zum Backen sind leicht verständlich und mit vielen Zutaten zu bewältigen, die man oft schon Zuhause hat. Nur ab und zu muss man sicher ein bisschen länger im Supermarkt suchen, um eine gewisse Zutat zu finden.

Obwohl es auch einige Rezepte gibt, die für Kinder sein sollen, sind die abgebildeten Kuchen und Torten sicher eher etwas für Erwachsene - erfahrungsgemäß mögen Kinder schokoladige Gebäcke lieber, die sich hier nicht so oft finden lassen. Dafür werden sie bestimmt die Sahne lieben, die in vielen Rezepten sicher ein wenig zu großzügig benutzt wird - für die Sahne hätte man sicher auch ein paar Alternativen finden können.

Alles in allem ist dieser handliche, kleine Ratgeber mit den vielen fruchtigen Rezepten sicher eher etwas für den Frühling oder Sommer, auch wenn sich manchmal ein Glühweinrezept mit einschleicht. Sowohl Backneulinge als auch -experten werden hier auf ihre Kosten kommen, und sei es nur durch das tolle Grundrezept. Ein bisschen Kreativität zum Abändern ist sowieso immer sehr gefragt.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Großartig für den kleinen Abwasch

One Pot Pasta
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One-Pot-Pasta
Der handliche Küchenratgeber aus dem Hause GU beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit der sogenannten One-Pot-Pasta - leckere Nudelgerichte, die allesamt in einem einzigen Topf zubereitet ...

One-Pot-Pasta


Der handliche Küchenratgeber aus dem Hause GU beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit der sogenannten One-Pot-Pasta - leckere Nudelgerichte, die allesamt in einem einzigen Topf zubereitet werden können und perfekt für alle sind, die noch mit der Hand abwaschen.

Zuerst fallen natürlich die praktischen Tipps auf, die man wie immer vorne und hinten in den ausklappbaren Broschüren des Buches findet. Dieses Mal mit tollen Hinweisen zu der richtigen Auswahl an Nudeln (die bei der One-Pot-Pasta im Übrigen sehr wichtig ist und nicht zu leichtfertig getroffen werden kann) und den richtigen Zutaten, für eine perfekte Mischung von mediterranen, asiatischen oder mexikanischen Gerichten. Wie auch bei vielen anderen GU-Ratgebern bin ich auch hier wieder von der Hilfestellung positiv überrascht - vor allem für Kochneulinge sind sie sehr hilfreich und großartig für jede Art von Gericht.

Das Kochbuch behandelt insgesamt drei Teile mit verschiedenen Zutaten:

1. VEGETARISCH

2. FLEISCH & WURST

3. FISCH & MEERESFRÜCHTE

Für jeden Geschmack und für jede Gelegenheit ist damit ein passendes Gericht zu finden, die wieder mit sehr tollen (manchmal auch Schritt-für-Schritt-) Bildern hinterlegt sind. Die Zutatenlisten sind übersichtlich und viele Zutaten hat jeder gute Koch bereits in der Küche oder lassen sich im Supermarkt finden und wiederverwenden - an Kochbüchern störte mich sonst immer am meisten, dass viele Zutaten nicht sehr häufig zu benutzen oder schwer zu finden sind, aber hier hängen meist mehrere Rezepte von einer Zutat ab oder es gibt viele andere Gerichte, die man damit noch realisieren könnte.

Das Kochen selbst erweist sich als ungewohnt, aber wenn man sich an das Buch und seine vielen Tipps hält (z.B. dass Nudeln in diesem Fall immer etwas länger benötigen, als auf der Packung angegeben), dann lassen sich die Gerichte tatsächlich schnell und mit nur wenig Geschirr nachkochen. Selbst für Kochanfänger sind sie schöne Starter in die Welt der Küche, da die Anweisungen sehr detailliert und verständlich gehalten worden sind.

Ein rundum schönes Buch für leckere Abende, sei es im Kreis der Familie unter der Woche oder unter Freunden an den Wochenenden!

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Ausgefallene Studentenküche

Studiküche
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Der handliche kleine Ratgeber aus dem GU Verlag, ein praktischer Begleiter für den Studenten von heute, der noch wenig Kocherfahrungen gesammelt hat - mit einfachen Rezepten, die sich perfekt zwischen ...

Der handliche kleine Ratgeber aus dem GU Verlag, ein praktischer Begleiter für den Studenten von heute, der noch wenig Kocherfahrungen gesammelt hat - mit einfachen Rezepten, die sich perfekt zwischen dem Lernen einbauen lassen und den Geldbeutel nicht zu sehr belasten sollten. Das Buch kommt als Broschur daher, deren Seiten sich einfach ausklappen lassen und einige schöne Kochtricks und -tipps verraten, die Anfänger wie ich sehr gut gebrauchen können!

Insgesamt ist das Buch in drei Abschnitte eingeteilt:
1. Für morgens und zwischendurch
2. Einfach und günstig nach der Uni
3. Essen mit Freunden

Somit behandelt das Buch also sowohl leckere Rezepte für ein (gesundes) Frühstück, als auch Hauptmahlzeiten und Snacks für mehr als eine Person. Vor allem der Abschnitt rund um das Früchstück hat mir dabei sehr gut gefallen - ein Teil für die wichtigste Mahlzeit des Tages lässt sich nicht in jedem Rezeptbuch finden und ist sicher für viele Do It Youself-ler sehr hilfreich. Bei mir hat sich dadurch sofort die Lust eingestellt, selbst etwas davon nachzumachen, auch wenn ich morgens sonst nicht sehr viel Zeit habe.

Ein anderer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat und gut in die Zeit passt: Es gab ebenso einige Rezepte um (teilweise auch vegane) Cremes oder Pestos mit wenigen Zutaten selbst zu machen und damit sein Essen ein wenig aufzupeppen. In einer Zeit, in der Hummus zum Must Have aufgestiegen ist, ist das eine wirklich tolle Idee für ein einfaches Rezept zum Selbermachen.

Daneben gab es allerdings auch einige Rezepte, die man nicht in das Buch hätte aufnehmen müssen. Die Zubereitung von Milchreis steht auf beinahe jeder Verpackung geschrieben und Nudelsalat ist letztendlich eine Mischung aus allem, was man hineinschnippeln möchte - da hätte ich mir lieber noch einige nützlichere Rezepte gewünscht, die mir etwas neues beibringen können.

Nun ist Kochen bei uns Studenten ja immer so eine Sache - am liebsten sollte es alles zugleich sein: günstig, schnell, einfach und wie Zuhause bei Mama. Mit Einfachheit kann das Buch auf jeden Fall punkten, die Beschreibungen sind verständlich erklärt und mit manchmal mit tollen kleinen Tipps an der Seite versehen. Allerdings bin ich auch ein Freund von einfachen Rezepten, das heißt solche, die ich noch von Zuhause kenne und für die ich nicht im Supermarkt stundenlang nach Zutaten suchen muss. Und da kam wieder das Problem zum Vorschein, das ich mit den meisten Büchern zur Studentenküche habe: Viele der Rezepte sind mir persönlich zu speziell. Die meisten sind darauf ausgelegt, möglichst modern, international und "fresh" zu sein, Dinge, die ich mir alleine Zuhause nach der Uni nicht machen würde. Ich bin wie viele ein Freund von Nudeln mit Pesto anstatt von Kumpir mit Tsatsiki und Rotkohl oder Cannellini-Chili-Eintopf, für die ich letzten Endes doch wieder zu lange in der Küche stehen muss. Geschweige denn weiß ich, woher ich Cannellini-Bohnen bekomme bzw. was das überhaupt ist. Ich hätte sehr gerne mal ein Buch für Studenten, dass weniger innovativ als mehr bodenständig ist - etwas für Kochneulinge und Zeitsparer, die sich ein einfaches Mahl zaubern wollen, bevor es zurück zur Uni geht. Einige Rezepte sind ohne Frage dafür geeignet und wurden von mir auch sofort nachgekocht, aber die große Mehrheit wird sich wohl leider nicht in meiner Küche widerfinden.


Fazit

Die Aufmachung und die Beschreibungen in diesem süßen kleinen Ratgeber haben mir außerordentlich gut gefallen, besser als in vielen meiner anderen Kochbücher. Die Rezepte selbst sind für mich und meiner Liebe zur Einfachheit leider weniger geeignet, wer aber gerne mal ein paar neue Ideen und ausgefalleneres Essen hätte, dem rate ich, sich dieses Kochbuch zuzulegen. Vor allem die Frühstücks- und Aufstrichrezepte sind toll und einfach im Nachmachen!

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Veröffentlicht am 27.11.2019

Überspitzt und unverständlich

Bring Down the Stars
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Bring down the stars
Nach einer schlimmen Trennung will die College-Studentin Autumn eigentlich nichts von einer neuen Beziehung wissen und sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren – wäre da nicht der ...

Bring down the stars


Nach einer schlimmen Trennung will die College-Studentin Autumn eigentlich nichts von einer neuen Beziehung wissen und sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren – wäre da nicht der attraktive Connor, der ihr so süße Texte schreibt, dass sie ihm einfach nicht widerstehen kann. Was sie nicht weiß: Die hinreißenden Gedichte sind eigentlich von seinem besten Freund Wes, der sich auch in Autumn verliebt hat. Mit jedem Satz verstricken sich die Freunde damit immer mehr in ein gut gemeintes Netz aus Lügen, das für keinen gut ausgehen kann…


Meine Meinung


Bring down the stars ist das erste Buch von Emma Scott, das den Sprung in mein heimisches Bücherregal geschafft hat. Vor allem besticht es durch das Cover: Der typische Coverstil aus dem Hause Lyx mit einfacher Farbgestaltung, aber trotzdem sehr vielversprechender Aufmachung. Ich habe schon lange keinen New Adult Roman mehr in den Händen gehabt, aber das Cover hat mich neugierig gemacht – leider hat sich mir aber wieder gezeigt, warum ich das Genre nur noch selten lese. Doch dazu später mehr…
Der Anfang des Buches überrascht nur wenig mit einem angenehmen Schreibstil, der sich schnell weglesen lässt und gut zu den sprechenden Charakteren passt. In wechselnden Perspektiven wird wird die Geschichte von Autumn und Wes gleichermaßen erzählt, die sich im dritten Studienjahr über den Weg laufen. Mehr ist an dem Schreibstil aber auch nicht dran – er ist schön, aber nichts besonderes. Vor allem von den angepriesenen Gedichten hatte ich mir mehr erhofft, da sie im Buch (allerdings ganz nach Autumns Geschmack) extrem kitschig und fast schon übertrieben daherkamen. Vielleicht liegt das an der Übersetzung (die englischen Gedichte sind glücklicherweise hinten im Buch enthalten), aber mir kamen sie recht langweilig und abgekupfert vor – nichts, was mir im Gedächtnis bleiben würde.
Autumn, Wes und Connor sind die Hauptfiguren des Romans und stehen deutlich im Zentrum – die Nebenfiguren, vor allem Autumns Mitbewohnerin, bleiben sehr weich gezeichnet und für den Leser im Dunkeln. Dafür werden die Eigenschaften der drei Protagonisten extra viel wiederholt – mir kam es so vor, als wollte die Autorin uns ja nicht vergessen lassen, dass Autumn sehr romantisch veranlagt ist, Connor ein zehntausend Watt Lächeln hat und Wes von einer erdrückenden Last Schuldgefühle geplagt wird. Anstatt diese Eigenschaften in der Geschichte zu verstecken und nur anzudeuten, entschied Ema Scott sich hier dafür, sie immer und immer wieder zu erwähnen. So erschienen mir die Protagonisten die ganze Zeit recht einseitig charakterisiert – was ich wirklich schade fand, denn vor allem Wes hätte einiges an Potenzial gehabt und war mir eigentlich noch der liebste der drei.
Vor allem anderen, konnte mich allerdings die Handlung nicht überzeugen. Am Anfang konnte ich noch verstehen, wie Connor und Wes in die ganze Geschichte gerutscht sind, aber irgendwann wurde es in meinen Augen nur noch unglaubwürdig und mein Verständnis für die beiden war aufgebraucht. Natürlich ist kein Charakter perfekt und ein Anspruch auf Perfektion wäre sinnlos, aber ich brauche in den Büchern immer eine gewisse Nachvollziehbarkeit und einen Realitätsbezug, der mir in der Mitte des Buches nur noch gefehlt hat. Ich konnte immer stärker feststellen, wie sehr die Autorin in die Handlung eingriff und versuchte eine Spannung aufzubauen, die natürlicherweise gar nicht da war – irgendwann wurden die Entscheidungen der Charaktere und die Geschehnisse daher nur noch surrealistisch und für mich nicht mehr durchschaubar.
Lediglich das Ende hat das gesamte Buch für mich nochmal aufgewertet. In typischer Emma Scott Manier drehte sie die Handlung ins Unerwartbare und schloss den Kreis zum Beginn des Buches, sodass selbst ich am Ende noch gefesselt war.

Mein Fazit


Für Fans von Emma Scott und vielbelesene New Adult Fans ist das Buch mit seinen stark gezeichneten Charakteren und der Wendung am Ende sicher ein guter Fang, aber für viele Leser, die dem New Adult Genre kritisch gegenüberstehen, ist das Buch definitiv nicht das Richtige. Die Handlung war für mich so überspitzt und aufgedreht, dass ich sicher kein Emma Scott Fan mehr werden kann. Von mir gibt es daher leider nur 3 Sterne.

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