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Veröffentlicht am 09.01.2020

Fruchtig zum Erfolg

1 Teig – 50 Kuchen
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Mit einem Grundteig 50 verschiedene Kuchen backen - das verspricht der neueste handliche Ratgeber aus dem GU Verlag. Unter dem Motto "Einfachheit mit Variation" präsentiert das Buch von der Autorin Gina ...

Mit einem Grundteig 50 verschiedene Kuchen backen - das verspricht der neueste handliche Ratgeber aus dem GU Verlag. Unter dem Motto "Einfachheit mit Variation" präsentiert das Buch von der Autorin Gina Greifenstein einen tollen elementaren Teig, mit dem beinahe jeder Kuchen gelingen soll und mit dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Das ist nicht nur für Backanfänger ein großartiges Rezept, sondern auch für erfahrenere BäckerInnen, die sich auch gerne mal ohne Anleitung versuchen wollen.

Das Buch ist, wie im GU Verlag üblich, in drei Abschnitte unterteilt:

1. Einfach schnell
2. Einfach schnittig
3. Einfach fein

Vorne und hinten gibt es außerdem, ebenfalls wie bereits von anderen Büchern bekannt, wieder hilfreiche Tipps in den Klappen der Broschur versteckt. Für Backexperten ist hier dieses Mal leider wenig neues dabei, aber Neulinge werden hier gute Grundregeln und -materialien finden, die man für viele Rezepte aus dem Buch benötigt.
Wer vor allem fruchtige Rezepte mit vielen verschiedenen Früchten mag, der wird mit diesem Backbuch reich beschenkt sein. Von Apfel bis Zitrone sind die verschiedensten Früchte dabei, ob als schneller Kuchen, Kuchenschnitte oder verarbeitet in einer Torte. Die Auswahl ist mit köstlichen Fotos bebildert und die Anleitungen zum Backen sind leicht verständlich und mit vielen Zutaten zu bewältigen, die man oft schon Zuhause hat. Nur ab und zu muss man sicher ein bisschen länger im Supermarkt suchen, um eine gewisse Zutat zu finden.

Obwohl es auch einige Rezepte gibt, die für Kinder sein sollen, sind die abgebildeten Kuchen und Torten sicher eher etwas für Erwachsene - erfahrungsgemäß mögen Kinder schokoladige Gebäcke lieber, die sich hier nicht so oft finden lassen. Dafür werden sie bestimmt die Sahne lieben, die in vielen Rezepten sicher ein wenig zu großzügig benutzt wird - für die Sahne hätte man sicher auch ein paar Alternativen finden können.

Alles in allem ist dieser handliche, kleine Ratgeber mit den vielen fruchtigen Rezepten sicher eher etwas für den Frühling oder Sommer, auch wenn sich manchmal ein Glühweinrezept mit einschleicht. Sowohl Backneulinge als auch -experten werden hier auf ihre Kosten kommen, und sei es nur durch das tolle Grundrezept. Ein bisschen Kreativität zum Abändern ist sowieso immer sehr gefragt.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Großartig für den kleinen Abwasch

One Pot Pasta
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One-Pot-Pasta
Der handliche Küchenratgeber aus dem Hause GU beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit der sogenannten One-Pot-Pasta - leckere Nudelgerichte, die allesamt in einem einzigen Topf zubereitet ...

One-Pot-Pasta


Der handliche Küchenratgeber aus dem Hause GU beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit der sogenannten One-Pot-Pasta - leckere Nudelgerichte, die allesamt in einem einzigen Topf zubereitet werden können und perfekt für alle sind, die noch mit der Hand abwaschen.

Zuerst fallen natürlich die praktischen Tipps auf, die man wie immer vorne und hinten in den ausklappbaren Broschüren des Buches findet. Dieses Mal mit tollen Hinweisen zu der richtigen Auswahl an Nudeln (die bei der One-Pot-Pasta im Übrigen sehr wichtig ist und nicht zu leichtfertig getroffen werden kann) und den richtigen Zutaten, für eine perfekte Mischung von mediterranen, asiatischen oder mexikanischen Gerichten. Wie auch bei vielen anderen GU-Ratgebern bin ich auch hier wieder von der Hilfestellung positiv überrascht - vor allem für Kochneulinge sind sie sehr hilfreich und großartig für jede Art von Gericht.

Das Kochbuch behandelt insgesamt drei Teile mit verschiedenen Zutaten:

1. VEGETARISCH

2. FLEISCH & WURST

3. FISCH & MEERESFRÜCHTE

Für jeden Geschmack und für jede Gelegenheit ist damit ein passendes Gericht zu finden, die wieder mit sehr tollen (manchmal auch Schritt-für-Schritt-) Bildern hinterlegt sind. Die Zutatenlisten sind übersichtlich und viele Zutaten hat jeder gute Koch bereits in der Küche oder lassen sich im Supermarkt finden und wiederverwenden - an Kochbüchern störte mich sonst immer am meisten, dass viele Zutaten nicht sehr häufig zu benutzen oder schwer zu finden sind, aber hier hängen meist mehrere Rezepte von einer Zutat ab oder es gibt viele andere Gerichte, die man damit noch realisieren könnte.

Das Kochen selbst erweist sich als ungewohnt, aber wenn man sich an das Buch und seine vielen Tipps hält (z.B. dass Nudeln in diesem Fall immer etwas länger benötigen, als auf der Packung angegeben), dann lassen sich die Gerichte tatsächlich schnell und mit nur wenig Geschirr nachkochen. Selbst für Kochanfänger sind sie schöne Starter in die Welt der Küche, da die Anweisungen sehr detailliert und verständlich gehalten worden sind.

Ein rundum schönes Buch für leckere Abende, sei es im Kreis der Familie unter der Woche oder unter Freunden an den Wochenenden!

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Ausgefallene Studentenküche

Studiküche
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Der handliche kleine Ratgeber aus dem GU Verlag, ein praktischer Begleiter für den Studenten von heute, der noch wenig Kocherfahrungen gesammelt hat - mit einfachen Rezepten, die sich perfekt zwischen ...

Der handliche kleine Ratgeber aus dem GU Verlag, ein praktischer Begleiter für den Studenten von heute, der noch wenig Kocherfahrungen gesammelt hat - mit einfachen Rezepten, die sich perfekt zwischen dem Lernen einbauen lassen und den Geldbeutel nicht zu sehr belasten sollten. Das Buch kommt als Broschur daher, deren Seiten sich einfach ausklappen lassen und einige schöne Kochtricks und -tipps verraten, die Anfänger wie ich sehr gut gebrauchen können!

Insgesamt ist das Buch in drei Abschnitte eingeteilt:
1. Für morgens und zwischendurch
2. Einfach und günstig nach der Uni
3. Essen mit Freunden

Somit behandelt das Buch also sowohl leckere Rezepte für ein (gesundes) Frühstück, als auch Hauptmahlzeiten und Snacks für mehr als eine Person. Vor allem der Abschnitt rund um das Früchstück hat mir dabei sehr gut gefallen - ein Teil für die wichtigste Mahlzeit des Tages lässt sich nicht in jedem Rezeptbuch finden und ist sicher für viele Do It Youself-ler sehr hilfreich. Bei mir hat sich dadurch sofort die Lust eingestellt, selbst etwas davon nachzumachen, auch wenn ich morgens sonst nicht sehr viel Zeit habe.

Ein anderer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat und gut in die Zeit passt: Es gab ebenso einige Rezepte um (teilweise auch vegane) Cremes oder Pestos mit wenigen Zutaten selbst zu machen und damit sein Essen ein wenig aufzupeppen. In einer Zeit, in der Hummus zum Must Have aufgestiegen ist, ist das eine wirklich tolle Idee für ein einfaches Rezept zum Selbermachen.

Daneben gab es allerdings auch einige Rezepte, die man nicht in das Buch hätte aufnehmen müssen. Die Zubereitung von Milchreis steht auf beinahe jeder Verpackung geschrieben und Nudelsalat ist letztendlich eine Mischung aus allem, was man hineinschnippeln möchte - da hätte ich mir lieber noch einige nützlichere Rezepte gewünscht, die mir etwas neues beibringen können.

Nun ist Kochen bei uns Studenten ja immer so eine Sache - am liebsten sollte es alles zugleich sein: günstig, schnell, einfach und wie Zuhause bei Mama. Mit Einfachheit kann das Buch auf jeden Fall punkten, die Beschreibungen sind verständlich erklärt und mit manchmal mit tollen kleinen Tipps an der Seite versehen. Allerdings bin ich auch ein Freund von einfachen Rezepten, das heißt solche, die ich noch von Zuhause kenne und für die ich nicht im Supermarkt stundenlang nach Zutaten suchen muss. Und da kam wieder das Problem zum Vorschein, das ich mit den meisten Büchern zur Studentenküche habe: Viele der Rezepte sind mir persönlich zu speziell. Die meisten sind darauf ausgelegt, möglichst modern, international und "fresh" zu sein, Dinge, die ich mir alleine Zuhause nach der Uni nicht machen würde. Ich bin wie viele ein Freund von Nudeln mit Pesto anstatt von Kumpir mit Tsatsiki und Rotkohl oder Cannellini-Chili-Eintopf, für die ich letzten Endes doch wieder zu lange in der Küche stehen muss. Geschweige denn weiß ich, woher ich Cannellini-Bohnen bekomme bzw. was das überhaupt ist. Ich hätte sehr gerne mal ein Buch für Studenten, dass weniger innovativ als mehr bodenständig ist - etwas für Kochneulinge und Zeitsparer, die sich ein einfaches Mahl zaubern wollen, bevor es zurück zur Uni geht. Einige Rezepte sind ohne Frage dafür geeignet und wurden von mir auch sofort nachgekocht, aber die große Mehrheit wird sich wohl leider nicht in meiner Küche widerfinden.


Fazit

Die Aufmachung und die Beschreibungen in diesem süßen kleinen Ratgeber haben mir außerordentlich gut gefallen, besser als in vielen meiner anderen Kochbücher. Die Rezepte selbst sind für mich und meiner Liebe zur Einfachheit leider weniger geeignet, wer aber gerne mal ein paar neue Ideen und ausgefalleneres Essen hätte, dem rate ich, sich dieses Kochbuch zuzulegen. Vor allem die Frühstücks- und Aufstrichrezepte sind toll und einfach im Nachmachen!

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Veröffentlicht am 27.11.2019

Überspitzt und unverständlich

Bring Down the Stars
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Bring down the stars
Nach einer schlimmen Trennung will die College-Studentin Autumn eigentlich nichts von einer neuen Beziehung wissen und sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren – wäre da nicht der ...

Bring down the stars


Nach einer schlimmen Trennung will die College-Studentin Autumn eigentlich nichts von einer neuen Beziehung wissen und sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren – wäre da nicht der attraktive Connor, der ihr so süße Texte schreibt, dass sie ihm einfach nicht widerstehen kann. Was sie nicht weiß: Die hinreißenden Gedichte sind eigentlich von seinem besten Freund Wes, der sich auch in Autumn verliebt hat. Mit jedem Satz verstricken sich die Freunde damit immer mehr in ein gut gemeintes Netz aus Lügen, das für keinen gut ausgehen kann…


Meine Meinung


Bring down the stars ist das erste Buch von Emma Scott, das den Sprung in mein heimisches Bücherregal geschafft hat. Vor allem besticht es durch das Cover: Der typische Coverstil aus dem Hause Lyx mit einfacher Farbgestaltung, aber trotzdem sehr vielversprechender Aufmachung. Ich habe schon lange keinen New Adult Roman mehr in den Händen gehabt, aber das Cover hat mich neugierig gemacht – leider hat sich mir aber wieder gezeigt, warum ich das Genre nur noch selten lese. Doch dazu später mehr…
Der Anfang des Buches überrascht nur wenig mit einem angenehmen Schreibstil, der sich schnell weglesen lässt und gut zu den sprechenden Charakteren passt. In wechselnden Perspektiven wird wird die Geschichte von Autumn und Wes gleichermaßen erzählt, die sich im dritten Studienjahr über den Weg laufen. Mehr ist an dem Schreibstil aber auch nicht dran – er ist schön, aber nichts besonderes. Vor allem von den angepriesenen Gedichten hatte ich mir mehr erhofft, da sie im Buch (allerdings ganz nach Autumns Geschmack) extrem kitschig und fast schon übertrieben daherkamen. Vielleicht liegt das an der Übersetzung (die englischen Gedichte sind glücklicherweise hinten im Buch enthalten), aber mir kamen sie recht langweilig und abgekupfert vor – nichts, was mir im Gedächtnis bleiben würde.
Autumn, Wes und Connor sind die Hauptfiguren des Romans und stehen deutlich im Zentrum – die Nebenfiguren, vor allem Autumns Mitbewohnerin, bleiben sehr weich gezeichnet und für den Leser im Dunkeln. Dafür werden die Eigenschaften der drei Protagonisten extra viel wiederholt – mir kam es so vor, als wollte die Autorin uns ja nicht vergessen lassen, dass Autumn sehr romantisch veranlagt ist, Connor ein zehntausend Watt Lächeln hat und Wes von einer erdrückenden Last Schuldgefühle geplagt wird. Anstatt diese Eigenschaften in der Geschichte zu verstecken und nur anzudeuten, entschied Ema Scott sich hier dafür, sie immer und immer wieder zu erwähnen. So erschienen mir die Protagonisten die ganze Zeit recht einseitig charakterisiert – was ich wirklich schade fand, denn vor allem Wes hätte einiges an Potenzial gehabt und war mir eigentlich noch der liebste der drei.
Vor allem anderen, konnte mich allerdings die Handlung nicht überzeugen. Am Anfang konnte ich noch verstehen, wie Connor und Wes in die ganze Geschichte gerutscht sind, aber irgendwann wurde es in meinen Augen nur noch unglaubwürdig und mein Verständnis für die beiden war aufgebraucht. Natürlich ist kein Charakter perfekt und ein Anspruch auf Perfektion wäre sinnlos, aber ich brauche in den Büchern immer eine gewisse Nachvollziehbarkeit und einen Realitätsbezug, der mir in der Mitte des Buches nur noch gefehlt hat. Ich konnte immer stärker feststellen, wie sehr die Autorin in die Handlung eingriff und versuchte eine Spannung aufzubauen, die natürlicherweise gar nicht da war – irgendwann wurden die Entscheidungen der Charaktere und die Geschehnisse daher nur noch surrealistisch und für mich nicht mehr durchschaubar.
Lediglich das Ende hat das gesamte Buch für mich nochmal aufgewertet. In typischer Emma Scott Manier drehte sie die Handlung ins Unerwartbare und schloss den Kreis zum Beginn des Buches, sodass selbst ich am Ende noch gefesselt war.

Mein Fazit


Für Fans von Emma Scott und vielbelesene New Adult Fans ist das Buch mit seinen stark gezeichneten Charakteren und der Wendung am Ende sicher ein guter Fang, aber für viele Leser, die dem New Adult Genre kritisch gegenüberstehen, ist das Buch definitiv nicht das Richtige. Die Handlung war für mich so überspitzt und aufgedreht, dass ich sicher kein Emma Scott Fan mehr werden kann. Von mir gibt es daher leider nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 20.11.2019

Der Geist von Shadowbrook

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Das Geheimnis von Shadowbrook- Inhalt
Die junge Londonerin Clara Waterfield leidet an der Glasknochenkrankheit – ihre gesamte Kindheit bestand lediglich aus sehnsüchtigen Blicken aus dem Fenster, ihrer ...

Das Geheimnis von Shadowbrook- Inhalt


Die junge Londonerin Clara Waterfield leidet an der Glasknochenkrankheit – ihre gesamte Kindheit bestand lediglich aus sehnsüchtigen Blicken aus dem Fenster, ihrer Mutter, die ihr Geschichten über das fremde Indien erzählte, und aus unzähligen Büchern. Als sich ihr eine Gelegenheit bietet, als Botanikerin auf dem Anwesen Shadowbrook zu arbeiten, packt sie die Möglichkeit beim Schopf und entflieht der Großstadt London. Doch womit sie nicht gerechnet hatte, sind die vielen düsteren Gerüchte, die sich um Shadowbrook und seine Bewohner ranken – und die auch Clara unweigerlich mit ihrer Vergangenheit konfrontieren.


Meine Meinung


Ein geschwungenes, goldenes S zieht sich schlängelnd über den Hintergrund aus dunklen, geheimnisvollen Blumen – äußerlich ist Das Geheimnis von Shadowbrook ein wahrer Schatz und für viele sicher ein klares Muss, um das heimische Bücherregal zu verschönern. Vor allem aber, läutet das Cover die Atmosphäre sehr gut ein: Der geheimnisvolle, ein wenig melancholisch gehaltene Roman ist bei weitem kein Page Turner, den man innerhalb von ein paar Stunden lesen kann. Dieses Buch fordert ohne Zweifel Konzentration und muss verdaut werden – denn so wenig wie der Klappentext an sich verrät, desto mehr wird in dem Buch verarbeitet.
Clara, die Protagonistin des Romans, hatte es in ihrem Leben nicht leicht – aufgrund ihrer Krankheit konnte sie nie wirklich das Haus verlassen und musste alles aus Büchern lernen. Umso weniger ist sie bewandert in sozialen Gepflogenheiten und stößt mit ihren unverblümten Kommentaren und vielen Fragen an – was in einem Buch, das zu Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, besonders erfrischend war, da sich niemand wirklich zu trauen schien, etwas direkt zu sagen. Nur Gerüchte gingen in dieser Dorfgemeinschaft und in Shadowbrook um wie ein Lauffeuer. Ansonsten bestach Clara vor allem wegen ihrer Neugier herauszufinden, was es mit dem Anwesen wirklich auf sich hat, und ihrer Unbeholfenheit in vielen Situationen – sie war ein liebenswerter Charakter, der zwar etwas Zeit brauchte, um das Leserherz zu erobern, und deren Gedankengänge nicht immer nachvollziehbar waren, aber durch ihre unkonventionelle Sicht auf die Dinge bekam man häufig einen neuen Blickwinkel auf die Situation. Die anderen Charaktere neben ihr blieben zwar alle in einem graueren Licht, dafür wurde die Dorfgemeinschaft an sich und ihr enormer Hang zu Gerüchten sehr gut charakterisiert und passte ausgezeichnet zu der Handlung. Auch wenn ich von ihnen nicht viel erfahren habe, sind vor allem Hollis und Mrs Bale schöne, ungewöhnliche Charaktere gewesen.
Die Handlung konnte mich dagegen leider nicht so sehr faszinieren wie Clara selbst. Am Anfang kam die Geschichte nur sehr schwer in Gang und ließ Fragen offen, warum ausgerechnet sie erzählt werden muss. Und auch mit der Zeit, in der mehr Fragen aufgeworfen wurden als beantwortet werden konnten, erschloss sich das Ziel der Handlung nicht wirklich – und ich bin ein großer Fan davon, die Sinnhaftigkeit einer Geschichte ausfindig zu machen. Somit plätscherte die Handlung lange vor sich hin, Clara kam nicht vor und zurück, weil sie einerseits nichts neues erfuhr und andererseits die Geschichte auch nicht einfach ruhen lassen konnte. Im Laufe der Geschichte passierten immer mal wieder kleine Dinge, die den Leser wahrscheinlich bei der Stange halten sollten, für mich waren sie allerdings einfach nicht genug, um Spannung aufzubauen. Und so quälte ich mich vor allem durch die Mitte der Geschichte, in der die Handlung sich enorm zu ziehen drohte und praktisch nur Claras Alltag beschrieben wurde. In Folge dessen war das Ende zwar gespickt von vielen kleinen Andeutungen, kam aber bei dem bisherigen Tempo des Buches viel zu schnell und klang dann auf den letzten Seiten wieder so sehr ab, dass ich einige Seiten nur noch überspringen wollte. Das Buch braucht eben seine Zeit, um gelesen zu werden.


Fazit


Obwohl Das Geheimnis von Shadowbrook ein so schönes Cover besitzt, kann der Inhalt nur bedingt mit ihm mithalten. Clara war eine außergewöhnliche Protagonistin, von der ich gerne mehr gelesen hätte, aber die Handlung, in die sie geworfen wurde, wurde ihr nicht gerecht. Obwohl ich am Ende froh war, das Ende doch noch gelesen zu haben, hatte ich in der Mitte wirklich überlegt das Buch wegen mangelnder Spannung wegzulegen. Von mir gibt es daher nur eine Empfehlung an Menschen, die sich von ruhigeren Handlungen nicht stören lassen und eher an einem Gesellschaftsbild vom Anfang des 20. Jahrhundert interessiert sind.