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Veröffentlicht am 01.04.2023

Haut mich nicht um

Ich, ein Sachse
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Nach der Leseprobe war ich sehr fasziniert. Ein Mann erzählt seinen beiden Töchtern alles über seine Kindheit und Vergangenheit. Liebevoll und mit voller Kraft soll die Geschichte, die ihm selbst sehr ...

Nach der Leseprobe war ich sehr fasziniert. Ein Mann erzählt seinen beiden Töchtern alles über seine Kindheit und Vergangenheit. Liebevoll und mit voller Kraft soll die Geschichte, die ihm selbst sehr viele Schmerzen bringt aus seinen Erinnerungen steigen und die schlimme Vergangenheit zum Teil bewältigen. Der Vater zum studieren aus Kamerun in die DDR gekommen um zu lernen und mit viel Idealen seinem Volk später einmal helfen zu können. Doch wie das Leben spielt, er verliebt sich, macht 2 Kinder und bevor es zur Rückreise nach Kamerun kommt, nimmt die Tragik seinen Lauf....


Die Biographie erscheint mir sehr ehrlich und gibt am Anfang einen wundervollen Einblick in die Geschichte von Außenseitern in der DDR, vor dem Mauerfall. Anscheinend gab es bis zum Mauerfall weniger Probleme mit schwarz und weiß, da alle die internationale zusammen gesungen haben und keiner wirklich den Ehrgeiz aufbringen musste, sich selbst zu versorgen. Da fängt mein Problem schon an... Immer Ärger mit der Mutter, der Bruder wird schnell in den Westen ausgewiesen, da er außer Kriminalität nichts kennt. Sam wiederum fängt alles an und bringt absolut nichts zu Ende und entspricht absolut dem Klischee, das man sich über Ihn bildet.


Nichts von der ganzen Geschichte überrascht mich wirklich. Er wird Polizist, weil wirklich sonst aber auch gar nichts geklappt hat und jeder genommen wurde. Es fehlt mir auch hier wirklich der Wille, irgend etwas im Leben richtig oder gut zu machen. Ein Kind zeugen und abhauen. Herzlichen Glückwunsch. Je weiter ich lese umso mehr , würde ich diesen Typ gerne selbst loswerden.


Nach dem Fall bricht der Hass auf fremdländisches aus und wieder rettet man sich später zur Polizei, nachdem ein Türsteher oder Obdachloser nicht weiter führt. Und wieder macht er nichts richtig... Legt sich mit einer Szenegröße an und muss fliehen... Was der Staat an Aufwand betrieben hat um sich über diesen absoluten Looser zu kümmern, der auch wirklich immer Glück hat und Menschen trifft, die ihm helfen.


Bezeichnend ist Beispielsweise, dass er am ersten Tag aus dem Knast kommt, sich von irgendeinem Bekannten ein Auto leiht und das gleich verschrammt. Nur ein Beispiel aber genauso ist sein Leben, das absolut uninteressant ist und ohne Ziel und Ehrgeiz aber mit vielen hausgemachten Problemen , die alle in seiner Jugend liegen ? Mit 26 immer noch das gleiche Kind ?


Der Roman ist gut geschrieben und lässt sich schnell lesen, woran aber sicher nicht der Hauptdarsteller verantwortlich zu machen ist, da bei soviel Unsinn im Hirn, normal nicht so ein Roman zustande gekommen wäre. Das hier ist reine Geschmackssache und für die einen eine reizvolle Geschichte über einen Mann der viel Pech hat, oder für mich eine Geschichte, die von einem Versager handelt, der nichts gebacken bekommt. Die Ansichten können so oder so ausgelegt werden und treffen damit jeden Geschmack.


Nein, ich kann diesem Mensch nichts abgewinnen und stünde nicht eine starke Frau an seiner Seite, wäre da auch heute nichts zu holen!


Für mich 2 Sterne und die Frage, wieso jemand eine eigene Serie im Fernsehen bekommen hat, aber da sind sich die Gutmenschen sicher alle einig. Für mich , der betonen muss, nicht der geringste Rassist zu sein, ein typisches Stück Geschichte, das so unnötig zu erzählen ist.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Eindringliche Geschichten, hätten noch besser harmonieren können

Die Geschichte der Bienen
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3 Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben ? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ! Der Preisgekrönte Roman aus Norwegen, der so viele Lobeshymnen eingestrichen hat und wie immer erwartet ...

3 Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben ? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ! Der Preisgekrönte Roman aus Norwegen, der so viele Lobeshymnen eingestrichen hat und wie immer erwartet man viel und wird dann doch leicht enttäuscht, wobei der Roman wirklich gut ist, aber ich warte vergeblich auf den Moment, der Ihn in die Kategorie Weltklasse hebt.

England 1852 Ein Erfinder , der es allen zeigen will, und schnell verzweifelt oder aufgibt und seine Familie im Stich lässt, indem er sich bei jedem Misserfolg ins Bett legt und der Rest sich selbst versorgen muss. Als er wieder aufsteht, will er einen Bienenstock neu aufbauen um den Bienen eine bessere Umgebung zu bieten und alles funktioneller zu machen, doch hatten andere nicht auch schon die gleiche Idee ?

USA 2007 Ein Imker möchte, dass sein Sohn den Hof übernimmt, doch dieser will lieber Journalist werden und nicht auf Bienen aufpassen. Als er seinen Sohn überreden kann, nach Maine mitzukommen , wo er jährlich seine Bienenfamilien platziert ist noch alles gut, doch es startet auch in den USA, dass Bienenvölker verschwinden und der Horror beginnt....

China 2098 Die Bienen sind ausgestorben und die Bevölkerung muss selbst die Pflanzen bestäuben. Als der Sohn auf einer Wiese einfach umfällt und mit dem Krankenwagen in die Stadt gebracht wird, beginnt eine Odyssey für die Mutter, die Ihren Sohn sucht und eine völlig entfremdete Stadt vorfindet, in der niemand mehr überleben kann. Doch wo ist der Sohn ?...

Drei völlig verschiedene Geschichten, die alle eines eint. Die Bienen, die eine große Rolle spielen, doch sind die Geschichten nicht miteinander verbunden und vom Grundton sehr düster, wie fast alles aus Skandinavien. Der große Aufschrei bleibt bei mir irgendwie aus. Viel gelernt über Bienen habe ich, aber ich kann es nur schwer beeinflussen, gebe aber zu, fasziniert zu sein.

Fazit: 3 erschreckende Geschichten, die von Historisch bis Science Fiction alles beinhalten was man sich wünscht. Spannend geschrieben aber irgend etwas fehlt mir noch, vielleicht der große Knall oder die Überraschung daher nur 4 Sterne

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Interessant aber das Ende ist ein schlechter Eschbach

Freiheitsgeld
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Eschbach ist für mich wie Licht und Schatten. Es gibt beides von ihm. Sei es 1 Billion Dollar und NSA und die Haarteppichknüpfer, welche Weltklasse sind und jedes für sich ein Meisterwerk, doch da gibt ...

Eschbach ist für mich wie Licht und Schatten. Es gibt beides von ihm. Sei es 1 Billion Dollar und NSA und die Haarteppichknüpfer, welche Weltklasse sind und jedes für sich ein Meisterwerk, doch da gibt es auch leider Bücher wie " Aquamarin oder Gliss " bei denen ich komplett entsetzt bin. Freiheitsgeld hat wie immer eine sehr gute Idee, die allem zugrunde liegt. Jeder Mensch bekommt monatlich eine Summe ausbezahlt, die es ihm ermöglicht, einfach nichts zu machen oder sich durch arbeiten etwas Geld zu verdienen. Jeder hat sein persönliches PAD, hat eine Wohnung. Für Reiche und Prominente gibt es noch Residenzen, in denen der Luxus pur herrscht.

Ganze Wohnviertel und Städte wurden abgerissen und Re-naturisiert. Spezielle Naturschutzgebiete wurden ausgewiesen, die auch nicht betreten werden dürfen. Drohnen kontrollieren die Zäune und eine fast vollständige Kameraüberwachung ist als natürlich gegeben. Als ein plötzlicher Todesfall in einer Luxusresidenz auf einen Selbstmord hindeutet, kann sich das der Fitnesstrainer der Residenz nicht erklären und in Verbindung mit einem jungen Polizisten ergeben die Ermittlungen immer neue Fragen ....

Sehr gut gelesen, wie die meisten Eschbach Bücher sofern der Autor nicht selbst versucht zu lesen, denn das klingt gar fürchterlich gibt es zum Glück geeignete Sprecher, so auch hier. Die Geschichte ist interessant und vor allem in Bezug auf die Co2 Diskussionen recht aktuell. Wie ergeht es jemand, der sich aus einem perfekt gestrickten System ausklinken will und ohne jegliche Bezahlmöglichkeiten in einem absoluten Überwachungsstaat ermitteln will ?

Nach einer spannenden Geschichte ist es umso enttäuschender ein Ende vorzufinden, das eigentlich niemand so richtig befriedigen kann und man verwünscht die Zeit, die eingesetzt wurde um der bis dahin guten Geschichte zu folgen und stellt fest, dass jemand im Handumdrehen, diese Geschichte gekillt hat.

Fazit:. Es sah nach 4 Sternen aus , doch bei diesem Ende schwanke ich zwischen 2und 3 Sternen ! Empfehlung leider keine, weil ich immer noch enttäuscht bin.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Hochinteressant mit sehr merkwürdigem Ende

Totengräbers Tagebuch
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Wie sich dieses Hörbuch zu mir verirrt hat, keine Ahnung aber neugierig legen wir es ein und verfolgen den Anfang und denken nur, mein Gott muss ich jetzt wirklich diesem Proll zuhören, der doch sicher ...

Wie sich dieses Hörbuch zu mir verirrt hat, keine Ahnung aber neugierig legen wir es ein und verfolgen den Anfang und denken nur, mein Gott muss ich jetzt wirklich diesem Proll zuhören, der doch sicher nichts wichtiges aus seinem Leben erzählen kann außer saufen, rauchen (wobei sich dieses Thema in wirklich allen Varianten durchs Buch zieht) und Schlägereien, doch da hat anscheinend einer die Kurve rechtzeitig bekommen und das Hörbuch eine Chance...

Geschichte: Autobiographie eines jungen Mannes, der entweder in die Gosse oder zum arbeiten geht. Die Wahl fiel auf arbeiten und wir erleben die alltägliche Routine von Menschen mit Spitznamen und mit einer Klappe die nach Ruhrgebiet schreit, doch nein... beim Nachlesen stellt sich heraus, dass es sich um Karlsruhe handelt und die Geschichte authentisch ist, was schon mal für Bonuspunkte sorgt. Der Wandel vom Asozialen zum verantwortlichen Totengräber mit Herz ging dafür aber sehr schnell und vieles ist einfach für jeden von uns total interessant und es lohnt sich den Weg zu verfolgen....

Viele starke Szenen, keine unnötig hereingeschönte Liebesgeschichte, sondern wunderbare Realität, bei der uns der Sprecher total mitnimmt und richtig viel Spaß macht, sich auf den nächsten Tag zu freuen.... Doch dann war das Ende plötzlich da und keiner bekommt es mit, dass da einfach das Buch aufgehört hat. Ich habe gedacht, die CD wäre gesprungen aber nein, völlig überraschend das aus und damit 1 Stern Abzug.

Fazit: Wenn man den Anfang aushält und mit etwas Geduld weiter hört, wird man belohnt und dafür gibt es 4 starke Sterne. Ohne das absolut dämliche Ende, wären es 5 Sterne geworden.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Stimmung düster, Spannung erstklassig

Verdunkelung (Dunkles Berlin 1)
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Ich war sehr neugierig auf den ersten Krimi von Simon Scarrow, der eher bekannt ist für seine Romanserie aus dem alten Rom. Doch zumindest einem historischen Hintergrund bleibt er treu und versetzt die ...

Ich war sehr neugierig auf den ersten Krimi von Simon Scarrow, der eher bekannt ist für seine Romanserie aus dem alten Rom. Doch zumindest einem historischen Hintergrund bleibt er treu und versetzt die Geschichte in die Anfangszeit des 2. Weltkrieges in Berlin...

Geschichte: Als eine ehemalige Stummfilm- Schauspielerin der UFA ermordet aufgefunden wird, sorgt das für viel Brisanz und Wirbel, denn die Frau war einst die Geliebte Göbbels und mittlerweile mit einem SS-Anwalt verheiratet. Um in dieser Sache neutral ermitteln zu können, sucht man einen parteilosen Kriminalkommissar, den man zur Not bei Nichtaufklärung zum Sündenbock machen kann. Diesen findet man in Horst Schenke, einen ehemaligen Rennfahrer, der nach einem schweren Unfall, seine Berufung bei der Kriminalpolizei gefunden hat und sich bislang komplett aus der Politik herausgehalten hatte. Doch diese Zeiten sind vorbei. Immer wieder bekommt er zu spüren, dass die NSDAP Ihre Finger in jeden Bereich des persönlichen Lebens gelegt hat. Der Drahtseilakt besteht darin einen Mord aufzuklären und es jedem Recht machen zu müssen und das möglichst schnell....

Der Sprecher liest sehr gut und schnell ist der Hörer in der Stimmung aus dieser Zeit gefangen und leidet mit Horst Schenk. Wunderbar intelligent aufgebaut und für jeden Mörder eine optimale Zeit, wenn während der Verdunkelung keiner aus dem Haus darf und wer es doch tut, muss damit rechnen , getötet zu werden.

Fazit: Geniale Geschichte, genialer Sprecher und schon haben wir ein Highlight 2022, für das es nur eine absolute Empfehlung geben kann.

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