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Veröffentlicht am 22.08.2020

Spannend von Anfang bis zum Ende

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Die Leseprobe hatte mich schon begeistert und ich war so neugierig, da ich den Autor noch nicht kannte, er aber in Schweden schon sehr populär ist. Das Buch verrät warum das so ist. Absolute Begeisterung ...

Die Leseprobe hatte mich schon begeistert und ich war so neugierig, da ich den Autor noch nicht kannte, er aber in Schweden schon sehr populär ist. Das Buch verrät warum das so ist. Absolute Begeisterung trifft es am Besten!

Geschichte : Ewert Grens ist Kommissar in Stockholm und steht kurz davor in ein Loch zu fallen, da er nur noch wenige Zeit bis zu seiner Rente hat. Da er sich auf seiner Arbeit am wohlsten fühlt und sich auf keinerlei Beziehungen einlässt, ist das alles was ihm am Herzen liegt. Vor 20 Jahren wurde er zu einem Tatort gerufen, der ihm keine Ruhe mehr gelassen hat. Ein 5 Jähriges Mädchen mit seiner Geburtstagstorte ist wohl schon seit Tagen alleine mit ihrer ermordeten Familie in der Wohnung und hat noch nicht wirklich registriert, dass niemand mehr da ist. Entsetzt und schockiert trägt Ewert das Kind aus dem Haus und sorgt dafür dass sie bei Pflegeeltern in einem anonymen Schutzprogramm unterkommt. Als 20 Jahre später die gleiche Wohnung zu einem Schauplatz eines Verbrechens wird, kommen die Erinnerungen wieder, da die Tat nie aufgeklärt wurde....

Welch eine Atmosphäre, die wohl anscheinend nur Skandinavische Autoren schaffen können. Die Charaktere sind schlau konstruiert und niemand ist einfach nur der Held oder der Gute, sondern alle haben irgend etwas das es schwer macht, sie sofort ins Herz zu schließen. Der Schreibstil haut einen um, da es selten so gut gelingt, eine Geschichte von Anfang bis Ende so umfassend zu erzählen, dass die 550 Seiten einfach dahin huschen und den Leser auf eine Großartige Reise mitnehmen. Die Spannung und Anspannung jeder Person sind so greifbar und wie die meisten Schwedischen Thriller , einfach dunkel. Aber irgend etwas ist anders als bei den Meisten. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll aber es ist flüssig, kräftig und begeistert einfach nur.

Die Geschichte wechselt des Öfteren von einer Person zur nächsten aber ohne den Hauptstrang zu verlassen und man taucht langsam ein um mitgerissen zu werden. Absolute Empfehlung und für mich ein Highlight in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Keine Sensation aber gut

Hintergangen
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Wenn man endlich die Zeit hat seinen Stapel zu durchforsten und mit Lust auf einen Britischen Roman, das Erstlingswerk von Rachel Abbott anfängt, fühle ich mich wirklich nach England versetzt und das ...

Wenn man endlich die Zeit hat seinen Stapel zu durchforsten und mit Lust auf einen Britischen Roman, das Erstlingswerk von Rachel Abbott anfängt, fühle ich mich wirklich nach England versetzt und das wollte ich auch....

Geschichte: Laura, eigentlich eine bodenständige und vor allem Selbstständige junge Frau verliebt sich in Sir Hugo Fletcher, der mit seiner Stiftung dafür sorgt, dass junge Prostituierte aus Osteuropa aus den Bordellen und von den Zuhältern abgekauft werden und in Familien unterkommen, damit sie ein neues Leben starten können. Sir Hugo ist charmant und bietet Laura einen unvergleichlichen Luxus. Vorehelicher Sex kommt nicht in Frage und so wartet sie auf die Hochzeitsnacht und danach ist alles als sie denkt....Jahre später wird Sir Hugo in seiner Stadtwohnung in London umgebracht und man findet ihn nackt und mit Seidentüchern ans Bett gefesselt. Laura mittlerweile total abgemagert und bereits 2x in eine Heilanstalt eingewiesen , steht natürlich auch sofort unter Verdacht des gut aussehenden Chief Inspector Tom Douglas , der nun versuchen muss, die Vergangenheit aufzuarbeiten und den Täter zu fassen....

Wie für eine gute Kriminalgeschichte üblich, werden die Personen detailreich beschrieben und der Leser findet wunderbar seinen langsamen Weg in ein Buch, dass sich wie für einen guten Thriller gehörend, zum Ende hin steigert und auch eine passende Lösung findet, die überrascht. Der Schreibstil ist gut und trotzdem hatte ich mit ein paar Längen zu kämpfen und konnte mich nicht damit abfinden, dass die Polizei sogar extra eine Frau abstellt, die permanent in unmittelbarer Nähe der Witwe verbringt um sie über alles auf dem laufenden zu halten. Erschien mir sehr unrealistisch aber nur ein Detail.

Die Geschichte spielt in einer Welt voll Luxus und selbst unser Chief Inspector Tom Douglas hat durch den Tod seines Bruders reich geerbt und müsste theoretisch nicht mehr arbeiten. Der Versuch auch seine Ex-Frau und eine kleine Geschichte einzubringen, war nett aber diente wirklich nur dem Zweck ihn Laura näher zu bringen. So viel zur Kritik.

Das Buch hat mich trotz allem begeistert und die Geschichte war komplex genug für ein Erstlingswerk, dass vielleicht ein bisschen zu viel abgefeiert wurde und als Sensation bezeichnet wurde. Es ist einfach gut und eher auf Frauen als Leser zugeschnitten, was es gewiss nicht schlechter macht aber die Kritikpunkte eines männlichen Lesers doch verdeutlicht. Unbedingt zu empfehlen und ich werde mir auf jeden Fall weitere Bücher von Rachel Abbott besorgen.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Weltklasse

Die Furcht des Weisen (1)
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Der Teil schließt nahtlos an "Der Name des Windes " an, sodaß es ohne den ersten Teil absolut keinen Sinn ergibt, dieses Hörbuch zu hören.Es folgen weitere 28 Stunden perfektes Kino für die Ohren mit ...

Der Teil schließt nahtlos an "Der Name des Windes " an, sodaß es ohne den ersten Teil absolut keinen Sinn ergibt, dieses Hörbuch zu hören.Es folgen weitere 28 Stunden perfektes Kino für die Ohren mit einem Sprecher der einfach nur Weltklasse ist.

Kwoth enthüllt seine wahre Geschichte weiter dem Chronisten und seinem Freund Bast mit dem 2. Tag und die Geschichte dreht sich weiter um den 16 Jährigen und dem Wunsch an der Universität zu studieren. Er glaubt immer noch dass die Bibliothek ihm weiterhelfen kann, alles über die Chandrian zu erfahren und natürlich seine Fähigkeiten weiter auszubauen, doch Elodin, der etwas verrückte Meister und einzigster Mensch, der den Namen des Windes rufen kann, bringt ihn zur Verzweiflung, da er glaubt absolut nichts zu lernen. Doch Kwoth begeht weiter Fehler über Fehler und diesmal wird er gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Sein Adliger Freund verschafft ihm eine Stelle in einem kleineren Königreich und er muss über 1000 Meilen dorthin reisen. Angekommen muss er feststellen, dass es auch dort nicht unbedingt leichter für ihn wird und alle begegnen ihm mit großem Mißtrauen....

Qualitativ nimmt sich der 2. Teil überhaupt nichts gegenüber dem ersten Teil. Alles ist wie aus einem Guß und einfach nur Genial. Schreibweise, Personen und Ihre Charaktere, alles ist durchdacht und mit viel Liebe und Spannung erzählt, so dass es einfach süchtig macht. Am Schluss, verspürte ich nur einen großen Verlust, dass es schon wieder vorbei ist. Es ist zu keinem Zeitpunkt langweilig und das obwohl jetzt bereits 56 Stunden Hörgenuss hinter mir liegen.

Der Sprecher hat keine Schwächen und ist genauso stark wie im ersten Teil, ein Garant für Erstklassiges Erzählen, Ausdrucksweise, Betonungen und der flüssige Erzählstil ist einfach nur Sensationell und zieht mich total in seinen Bann.

Eine Rezi zu schreiben, ohne zuviel zu verraten ist hier sehr schwer, da soviel passiert, dass 20 Seiten nicht reichen würden um diese Vielfalt zu würdigen. Dieses Hörbuch und die gesamte Reihe ist die Empfehlung überhaupt und mein persönliches Highlight 2020 auch wenn ich es zugegeben erst spät entdeckt habe.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Etwas schwächerer Teil zum Abschluß

Die rubinrote Königin
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Wer die Karte der Welt gelesen hat und auch die Vorgeschichte, wird überrascht erkennen, das der letzte Teil direkt an den ersten Band anschließt, nur ca 40 Jahre später. Wir befinden uns direkt in einer ...

Wer die Karte der Welt gelesen hat und auch die Vorgeschichte, wird überrascht erkennen, das der letzte Teil direkt an den ersten Band anschließt, nur ca 40 Jahre später. Wir befinden uns direkt in einer Invasion der rubinroten Königin, die übers Meer kommend, mkt Ihrer Armee sehr schnell alles erobert, bis.... ja bis plötzlich Dinge geschehen, die nicht vorhersehbar sind. Vulkane brechen aus und vernichten grosse Teile der roten Armee. Dazu lösen sich Teile des schwarzen Nebels auf und geben Personen frei, die vor über 40 Jahren schon Chaos angerichtet haben und die unser Kartenzeichner Wexford noch sehr gut kennt.

Mit einem separaten Start ist es also hier nicht getan, sondern minimun Teil 1 sollte man lesen. Teil 2 ist die Vorgeschichte und kann am Anfang in der Mitteoder am Ende gelesen werden. Interessant die Geschichte der roten Königin, als auch jedem einzelnen der hier mitspielenden Protagonisten. Der Bösewicht der sich wandelt, das Opfer das nur noch töten möchte und viele Überraschungen... doch alles etwas schwächer als im ersten Teil, warum auch immer. Trotz allem immer noch spannende Unterhaltung, die wie immer flüssig zu lesen ist und für Fans der ersten beiden Bände sowieso ein muss aber auch jeder halbwegs interessierte Fantasyfan sollte sich mit der Trilogie beschäftigen

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Nicht schlecht aber eher Durchschnitt

American Spy
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Es ist immer gefährlich Bücher mit Vorschußlorbeeren zu versehen und dabei in utopische Gefilde abzuwandern. Ein " Wie das beste von John le Carre" ist schon weit hergeholt, sofern man die Agenten/Spionageromane ...

Es ist immer gefährlich Bücher mit Vorschußlorbeeren zu versehen und dabei in utopische Gefilde abzuwandern. Ein " Wie das beste von John le Carre" ist schon weit hergeholt, sofern man die Agenten/Spionageromane von diesem Autor kennt.

Geschichte: Marie Mitchell wird in ihrem Haus von einem Killer besucht und es gelingt ihr die Situation umzudrehen und schafft es diesen in Ihrem Haus umzubringen. Doch wie kommt es zu diesem Ereignis und was hat sie hat getan.
Sie flieht mit ihren beiden Söhnen zu Ihrer Mutter nach Martinique. Dort schreibt sie für die beiden Ihre Geschichte auf, damit diese alles später besser verstehen können.

Von der Idee , die ausgezeichnet ist, mal abgesehen, ist der Charakter zunächst sehr labil, da sie sich als zweite Schwester weniger geliebt fühlt und Ihre große Schwester doch mehr im Mittelpunkt steht. Ihre Mutter verlässt die beiden und lässt sie bei Ihrem Vater in New York. Immer unter Schutz der großen Schwester, steht sie recht alleine da, als Ihr Vater die Schwester zu Ihrer Mutter nach Martinique schickt. Doch sowohl Ihre Schwester als auch Marie streben eine Karriere als Agentin an und eines Tages bekommt Marie Ihren ersten größeren Einsatz und von da an gerät Ihr gesamtes Leben wieder in Unordnung.

Alles ist Nachvollziehbar und auch die Geschichte über den Präsidenten von Burkina Faso, Thomas Sankara und seine kurze Amtszeit und seine Ziele sind historisch sehr interessant und regen dazu an, sich im Internet damit zu beschäftigen. Der Hintergrund und die amerikanischen Ziele sind wie immer darauf ausgerichtet einen " Kommunisten " auszuschalten und ein freundlicheres Regime zu unterstützen.

Trotz der eigentlich guten Idee, plätschert vieles für mich so dahin und die geschickten Winkelzüge und veränderten Situationen eines John Le Carre treten hier leider nur sporadisch auf. Es ist die Geschichte einer zugegeben starken Frau, die einen Auftrag bekommt und von den Ereignissen überrollt wird. Für ein Debutroman sicherlich eine sehr gute Erzählweise aber ich habe mich wirklich schwer getan, das alles an einem Stück zu lesen. Ich brauchte viele Unterbrechungen um mich von Kapitel zu Kapitel zu schleppen und mit Begeisterung weiter zu lesen. Hat nicht so wirklich geklappt und ich finde es nicht wirklich schlecht aber es hinterlässt trotzdem keinen Eindruck auf mich.
Schade, da es eigentlich darauf hinarbeitet fortgesetzt zu werden... Doch da muss noch einiges besser werden, damit ich auf einen möglichen 2. Teil einlasse.

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