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Veröffentlicht am 10.11.2019

Die Geschichte des H.H.Holmes

Mörderhotel
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1861 wurde Henry Howard Holmes geboren, unserem Hauptdarsteller dieser Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht und mittlerweile schon Stoff für einige Serien als auch einen Film mit Di Caprio herausgebracht ...

1861 wurde Henry Howard Holmes geboren, unserem Hauptdarsteller dieser Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht und mittlerweile schon Stoff für einige Serien als auch einen Film mit Di Caprio herausgebracht haben. Hier verarbeitet Wolfgang Hohlbein die alte Geschichte auf seine Art....
Geschichte: Als Kind wurde Herman Webster Mudgett von 4 Jahre älteren Kindern schikaniert und verprügelt. Auf seiner Flucht landet er in der Arztpraxis des hiesiegen Mediziners und konnte sich Dank eines Skeletts gegen die Angreifer wehren und sie schwer verletzen. Dermaßen gestärkt, schließt der junge Mudgett einen Pakt mit dem Tod und glaubt bis zuletzt daran, dass der Tod sein Verbündeter ist und ihn auf seinem Weg angeleitet hat. Er trifft auf den ebenfalls jungen Holmes und beide studieren Medizin. Um sich ihr Studium aufzubessern, graben sie Leichen aus und verkaufen diese an Kliniken bis sie dabei erwischt und erpresst werden... Doch Herman lässt sich auf Dauer nicht erpressen....
Gleichzeitig 1896 eine junge Frau sucht in Chicago ihre Schwester, die sich seit Monaten nicht mehr gemeldet hat. Zuletzt wohnte sie in einem Hotel welches das Castel genannt wird und einem Dr. Holmes gehört. Zusammen mit einem Detektiv namens Geyer und der Hilfe von Dr. Holmes macht sie sich auf die Suche. Dabei entdecken sie Stück für Stück mehr von der schrecklichen Wahrheit....
Erzähler und Personen:
Wie eigentlich immer bei Hohlbein sind die Personen klar und deutlich herausgearbeitet. Der Geschichte zu folgen ist überhaupt kein Problem und es macht Spaß dem Roman zu folgen. Der Sprecher hat alles gegeben, aber hat mich jetzt nicht umgehauen. Irgendwie waren mir die Betonungen und Erzählweise einfach zu monoton und einer meiner Kritikpunkte.
Meinung:
Der Wechsel von Vergangenheit in die Zukunft und wieder zurück belebt die Geschichte ungemein und natürlich ist diese Version eine Variante von Hohlbein, die sicherlich am Rande der Wahrheit wandelt aber auch viel Inspiration mitbringt. Flüssig und fließende Geschichte, die jetzt aber nach Tagen keine weitere Nachdenklichkeit in mir zurücklässt. Solide gemachte und wirklich interessante Geschichte mit einem nicht vorhersehbaren Ende. Bitte nicht die Geschichte vorher auf Wiki lesen, sondern sich überraschen lassen.
Fazit: Normal 4 Sterne aber der Sprecher hat mir nicht so gut gefallen, daher "nur 3 Sterne " . Aber das ist absolute Geschmacksache. Ich kann mich erinnern , dass er mir im Hörspiel von Eschbach = Eine Billion Dollar, richtig gut gefallen hat, mich aber jetzt nicht überzeugen konnte.


Veröffentlicht am 02.11.2019

Terror, Drogen und eine unnachahmliche Stimmung

In den Klauen des Falken
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Leider habe ich die vorherigen Teile nicht gelesen, denn auf mich hat ein sehr starker Thriller gewartet, der düster und mit einer besonderen Stimmung aufwarten kann.

Geschichte:
Zack Henry erlebt in ...

Leider habe ich die vorherigen Teile nicht gelesen, denn auf mich hat ein sehr starker Thriller gewartet, der düster und mit einer besonderen Stimmung aufwarten kann.

Geschichte:
Zack Henry erlebt in der U-Bahn eine Szene die aus einem Alptraum hätte stammen können. Ein kleines Mädchen eingewickelt in einen Sprengstoffgürtel und mit einer Axt bewaffnet, greift hilflose Menschen an und droht sich in die Luft zu sprengen. Alles in ihm wehrt sich gegen die Vorstellung, dass kleine Kinder zu so etwas fähig sind und muss das Kind erschießen bevor es den Gürtel zünden kann. Zur gleichen Zeit wird ein Undercover Agent vermisst, der sich im Stockholmer Drogen-Milieu umsehen sollte und früher sogar einmal mit Zack befreundet gewesen ist. Zack wird um Hilfe gebeten, doch dann taucht die Leiche seines Kollegen auf, die auf brutalste Art und Weise zugerichtet ist...

Personen:
Sehr gut und beklemmend geschriebene Geschichte mit sehr gut herausgearbeiteten Darstellern. Obwohl ich die vorherigen Teile nicht kenne, spielt das in diesem Buch überhaupt keine Rolle und das ist super. Die schöne Frau die mit Zack spielt, eine Erinnerung, das er früher voll Drogen war und seine Wankelmütigkeit, bei schlimmen Erlebnissen, wieder zu Drogen greifen zu wollen, ist gut dargestellt und glaubhaft.

Meinung + Fazit:
Das Buch liest sich so schnell und die Geschichte greift einen sofort und zieht in seinen Bann. Der Ermittler ist auf seine Art besonders und hebt sich von dem Einheitsbrei ab. Es ist überraschend und nimmt am Ende Fahrt auf, wie es sich für einen Thriller gehört. Klischee und Wertfrei verfolgen wir eine spannende Handlung die Lust auf mehr macht.
Absolute Empfehlung für alle Freunde des skandinavischen Krimis und der dazugehörigen besonderen Stimmung. Ich werde mir in jedem Fall die vorherigen Teile besorgen.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Aktuell und Spannend

Der Patriot
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Als ehemaliger Journalist, benutzt Engman die Ängste der normalen Bevölkerung und weiß ganz genau wo er den Finger hinlegen muss, damit viele vielleicht eine Sympathie für den Mörder bekommen. Er spielt ...

Als ehemaliger Journalist, benutzt Engman die Ängste der normalen Bevölkerung und weiß ganz genau wo er den Finger hinlegen muss, damit viele vielleicht eine Sympathie für den Mörder bekommen. Er spielt mit Klischees und verknüpft 2 Geschichten die zusammen führen mit einer Leichtigkeit und einer Flüssigkeit die mir gefällt.Ob er damit auf einen fahrenden Zug aufspringt und die allgemeine Hetze gegen Asylanten benutzt, wird sicherlich seinem Kalkül entsprungen sein, aber ohne es politisch zu bewerten, war der Thriller bis zum Schluß sehr gut zu lesen.
Geschichte: Madeleine eine aufstrebende und überragende Klassenbeste, verdients sich ihre Sporen als Journalistin, die alle Methoden anwendet um aufzusteigen. Carl Cederhielm ein junger Mann aus gutem Hause, mit finanziellem Pech und als Looser verschrien, gefällt der aktuelle Zustrom der Asylanten nach Schweden überhaupt nicht und will auf seine Weise etwas dagegen unternehmen. August Novak , ehemaliger Fremdenlegionär und als Bodyguard für einen russischen Kriminellen , der in Chile seine Geschäfte tätigt möchte mit seiner jungen schwangeren Frau ein neues Leben beginnen, darf aber erst in 5 Jahren wieder nach Schweden einreisen, da eine frühere Straftat, dann erst verjährt sein wird. Auf der anderen Seite gibt es Ibrahim Chamsai ein Emigrant, der alles gegeben hat und als Taxifahrer arbeitet, damit seine Tochter als "Schwedin" integriert wird und studieren kann, versucht einfach über die Runden zu kommen. Als eine Journalistin ermordet wird, die immer Pro-Asylanten Berichte verfasst hat, beginnt eine Serie von Morden, bei der die Polizei im dunkeln tappt.
Personen und Schreibstil:
Es ist sehr flüssig und der Wechsel von den sehr gut dargestellten Personen klappt flüssig und macht immer Lust auf mehr. Die Kapitel sind kurz gehalten und der Überblick ist immer zu behalten. Sorgfältig herausgearbeitet verfolgen wir die Einzelgeschichten und man fragt sich, wie das ganze wohl am Ende zusammen kommen wird. Aktuelle Politik, Kritik an den Politikern in Schweden und auch die falsche Vorstellungen über Muslime, werden hier bunt gemischt und es bleibt jedem überlassen, sich ein Bild zu machen.
Meinung:
Auch wenn, wie gesagt, mit Klischees gespielt wird, handelt es sich trotz allem um ein sehr spannendes und bis zum Ende sich steigernden Thriller der überraschen kann und immer flüssig geschrieben ist. Auch nach dem Lesen, hat er mich weiter beschäftigt und eine Wut auf das System , den Killer und die Voreingenommenheit der Menschen zurückgelassen. Mutig zudem seinen Job aufzugeben um ein Buch zu schreiben. In Schweden anscheinend sehr erfolgreich besitzt er natürlich auch die skandinavische, spezielle Stimmung, die vielen Thrillern anlastet und mich sehr beeindruckt.
Fazit:
Für mich eine klare Empfehlung, aber das Thema ist speziell und hat sicherlich für viel Ärger gesorgt. Ich war auch wegen dem Ende eine Weile verblüfft und fand es sehr stark.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Überflüssig

Der Schwimmer
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Normal liebe ich Geschichten einfach aus dem Leben heraus. Es muss dabei kein großer Adrenalinstoß sein oder eine immense Biographie aber es sollte eine nette und unterhaltsame Geschichte sein, bei der ...

Normal liebe ich Geschichten einfach aus dem Leben heraus. Es muss dabei kein großer Adrenalinstoß sein oder eine immense Biographie aber es sollte eine nette und unterhaltsame Geschichte sein, bei der man sich wohlfühlt und eingekuschelt in seine Decke auf der Couch liegt und einfach genießt. So habe ich mir diese Geschichte irgendwie vorgestellt, aber es lief anders...
Geschichte: Ungarn, in den 60er Jahren. Isti und seine Schwester müssen den Verlust ihrer Mutter verkraften, die anscheinend einfach ohne ihre Kinder auf und davon gegangen ist. Der Vater , ein Träumer, der einfach Stunden oder Tagelang in seinem Kopf "wegtauchen " kann und Egoist und zu der Zeit auch ein Macho vor dem Herrn, ist sicher nicht in der Lage die beiden Kinder zu versorgen, zieht zur Verwandtschaft um die Kinder unterzubringen und sich weiter bekochen zu lassen. Doch auch das funktioniert nicht auf Dauer...
Personen und Schreibstil:
Davon abgesehen, dass mir fast alle Personen zu 100% Unsympathisch sind, ist der Schreibstil sicherlich nicht schlecht, aber die ganze Geschichte stößt mich derart ab, dass auch nicht der Mitleids-oder ich habe alle Lieb Effekt eintreten kann.
Meinung:
Es gibt Geschichten wie Bsp. zuletzt gelesen Tender Bar oder Der Gesang der Flußkrebse, in denen die Autoren wirklich etwas zu erzählen hatten, oder mir etwas wie Natur oder eine Bar nahe bringen konnten. Im Vordergrund stehen natürlich die Personen und Ihr Verhalten. So auch bei Zsuzsa Bank, aber die Personen sind alle Verhaltensgestört. Warum sollte ich mir die Geschichte einer komplett verhaltensgestörten Familie in Ungarn antun ? Menschen die Tagelang auf einen Stuhl ins nichts schauen können, Menschen die absolut keine Verantwortung übernehmen wollen, Mütter die ohne Kinder in den Westen fliehen, Kinder die sterben, weil niemand aufpasst. Väter die nicht arbeiten wollen und zur Not auch im freien schlafen. Das hier hat nichts mit Romantik oder mit verklärter Schönheit zu tun. Das ist auch kein Schicksal welches auf unerklärliche Art einer Familie widerfährt, sondern einfache Dummheit und Verwahrlosung, bei denen die Verwandten reagieren sollten, aber selbst voller Probleme stecken, die wir nicht nachvollziehen können.
Fazit:
Das Buch hat mich angesprochen, aber auf eine Art und Weise , dass ich einfach nur wütend wäre, wenn ich auf solch dumme Menschen treffen würde. Ich kann leider den angeblichen Erfolg des Buches nicht nachvollziehen, da es mir einfach nichts gegeben hat aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden.


Veröffentlicht am 20.10.2019

Einzigartig mit einem überraschenden Ende

Der Fund
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"Der Fund"ist ein Grund, warum es immer wieder Spaß macht Bücher zu lesen und diese auch in den Händen zu halten. Schwarzes Cover mit gelben Seiten ist einfach der Hingucker. Wenn dazu noch der Inhalt ...

"Der Fund"ist ein Grund, warum es immer wieder Spaß macht Bücher zu lesen und diese auch in den Händen zu halten. Schwarzes Cover mit gelben Seiten ist einfach der Hingucker. Wenn dazu noch der Inhalt stimmt, wie in diesem Roman, dann ist die Freude kaum zu zügeln.
Geschichte:
Rita Dalek ist 53 und Verkäuferin im Supermarkt und putzt als Nebenjob bei einem Millionär. Ihr ganzes Leben ist gekennzeichnet durch Tragik. Verlust Ihrer Eltern, ihre Sohnes und Ihr Ehemann ist Alkoholiker. Da entdeckt Rita eine Bananenkiste mit 12,5 kg reinstem Kokain zwischen den Bananen. Soll sie den Fund melden oder kann sie endlich einmal das ganze zu Geld machen und davon profitieren? Gemeinsam mit einer Freundin, die im Endstadion Krebs hat beschließen die Beiden, das Leben nochmal voll auszukosten und lassen es krachen.... Doch so einfach lässt sich die Mafia nicht Kokain wegnehmen und die Tage von Rita sind gezählt.....
Personen und Schreibstil:
Unvergleichbar gut, wird das Buch in verschiedene Bereiche eingeblendet. Ein Polizist ermittelt im Todesfall Rita Dalek und verhört alle mit Ihr bekannten Personen, während gleichzeitig die Geschichte von Rita seit Ihrer Kindheit eingeblendet wird. Der Schreibstil ist fantastisch und das Buch ist entweder zu kurz oder der Schriftsteller einfach genial.
Meinung:
Was ungewiss mit einem Verhör beginnt, entwickelt sich ganz langsam von einer netten Geschichte, zu einem Roman, der so nicht vorhersehbar ist und mit einem sehr starken Ende aufwarten kann. Selten habe ich mich so gut , so kurzweilig, unterhalten gefühlt. Was will man mehr ? Eine Geschichte mit vielen Wendungen, mit wunderbaren Charakteren, flüssig erzählt und ein Genuss es lesen zu können.
Fazit:
Um jeden Preis lesen ! Absolute Empfehlung !