Profilbild von Testsphaere

Testsphaere

Lesejury Profi
offline

Testsphaere ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Testsphaere über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

Eine Familiensaga, die Lust auf mehr macht

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
0

Zum Inhalt:
Das Seebad Doberan 1912 - provinziell aber auch gleichzeitig mondän - die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann sieht in diesem Ort die Chance sich den Traum eines familiengeführten Luxushotel, ...

Zum Inhalt:
Das Seebad Doberan 1912 - provinziell aber auch gleichzeitig mondän - die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann sieht in diesem Ort die Chance sich den Traum eines familiengeführten Luxushotel, das Palais Heiligendamm, zu erfüllen. Wie in jeder Familie treffen unterschiedliche Charaktere zusammen, mit ihren unterschiedlichen Träumen und Hoffnungen. Das Ganze ist eingebettet in eine Zeit, die an sich geprägt ist von Umrüchen und zahlreichen gesellschaftlichen Änderungen.

Das Cover:
Gefällt mir sehr gut, ergibt das wesentliche wieder. Die lächelnde junge Frau, die den Blick auf sich zieht assoziiert man, sobald man die ersten Seiten gelesen hat mit der Hauptfigur Elisabeth Kuhlmann. Das Hotel im Hintergrund, alles passt gut zusammen.

Meine Meinung:
Eine zentrale Rolle spielt in diesem ersten Teil ganz klar Elisabeth Kuhlmann, die mittlere der drei Schwestern. Zur Familie gehören auch noch die Brüder Friedrich, der als Arzt in Berlin geblieben ist und Paul, zum Hotelerben auserkoren, auch wenn er sich selber eher als Musiker sieht. Dagegen träumt Elisabeth davon, am Hotelleben überhaupt eine Rolle zu spielen oder sogar es zu leiten. Sie verfügt über einen kaufmännischen Blick, begreift Zusammenhänge schnell und kümmert sich um jedes noch so kleines Detail im Hotel. Anfänglich noch in sehr kleinen Schritten, gelingt es ihr so nach und nach, vor allem durch die Unterstützung von Julius Falkenhayn, den Spagat zwischen gesellschaftlichen Konventionen und persönlicher Freiheit zu leben. Allerdings wird nicht nur Elisabeths Weg beschrieben, auch ihr Bruder Paul versucht sich von den Zwängen der Zeit zu befreien und auch Schicksalsschläge, die das Personal betreffen werde eingebaut.
Der Schreibstil gefällt mir ausnehmend gut, er ist unaufgeregt, gleichzeitig aber so, dass man immer dranbleiben und mehr erfahren will. Die handelnden Figuren sind gut beschrieben oder werden so angeleuchtet, dass man mehr über sie zu erfahren wünscht.
Das alles ist perfekt eingebettet in die Zeit, in der der Roman spielt, ohne dass die historischen Ereignisse zu sehr in den Vordergrund gestellt werden. Aber den Zeitgeist spürt man, sei es der Kolonialball, der im Hotel stattfindet oder natürlich der erste Weltkrieg selber, der auch auf das Leben im Hotel und auf die Familie Kuhlmann hat.

Fazit:
Für mich ein gelungener Einstieg in eine Familiensaga, der definitiv Lust auf mehr macht. Einige Personen und Handlungsstränge sind schon weiterführender und umfassender gezeichnet, andere spielen n diesem Teil nur eine Nebenrolle. Einziger kleiner Kritikpunkt, während sich die Geschichte in den Vorkriegsjahren viel Zeit lässt und mit vielen kleinen Details gespickt werden, entsteht der Eindruck, dass die Ereignisse in d n Kriegsjahren eher zusammenfassend abgehandelt werden.
Allerdings gelingt es Michaela Grünig insgesamt, die Spannung und das Interesse hoch zu halten, so dass man schon gespannt auf den nachfolgenden Teil ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Geschichte
Veröffentlicht am 20.10.2020

Arden Hall - eine Familiengeschichte im englischen Idyll

Arden Hall – Vermächtnis der Liebe
0

Zum Inhalt:
Sarah Brook, Tochter eines Gutsbesitzers im England des 19. Jahrhunderts, verliebt sich in den Stallburschen Rob. Die Liebe wird erwidert und beide erkennen schnell, dass die ohne einander ...

Zum Inhalt:
Sarah Brook, Tochter eines Gutsbesitzers im England des 19. Jahrhunderts, verliebt sich in den Stallburschen Rob. Die Liebe wird erwidert und beide erkennen schnell, dass die ohne einander nicht leben können. In der Zeit ist eine Heirat über verschiedene Standesschichten hinweg natürlich undenkbar.
Als Sarah einen Heiratsantrag für eine Scheinehe von George erhält, zögert sie nicht und nimmt diesen an. Doch auch der Earl of Arden führt ein geheimes Doppelleben.

Das Cover:
Gefällt mir wirklich gut, die Frauenfigur im Vordergrund zieht den Blick auf sich, der englische Landsitz passt ebenfalls sehr gut. Insgesamt ist es sehr stimmig.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kommt wirklich gut in die Geschichte hinein. Auch wie sich die Geschichte zwischen Sarah und Rob am Anfang entwickelt gefällt mir gut. Ungewöhnlich ist zum Beispiel, als Sarahs Vater den beiden auf die Schliche kommt, nicht direkt zu drastischen Maßnahmen greift, sondern sehr verständnisvoll reagiert.
Allerdings die Liebesgeschichte zwischen Sarah und Rob hat mich nicht so gepackt. Irgendwie war für mich die Faszination, die beide wohl aufeinander ausüben sollen, nicht greifbar, das war mir alles zu gefällig.
Insgesamt ist es auch so, dass die Bewohner auf Arden Hall alle zwar Geheimnisse haben, aber am Schluß soviele Menschen darin involviert sind, dass es dem Ganzen die Spannung nimmt. Auch die Art und Weise mit der Sarah mit allen Problemen umgeht, finde ich mittlerweile ziemlich anstrengend. Mir fehlen bei ihr ein paar Ecken und Kanten mehr.


Fazit:
Leider insgesamt zu konstruiert vor allem zum Ende hin, als immer mehr Handlungsstränge dazu kommen, die nur kurz angerissen werden. Angesichts dessen, dass dies der erste Teil einer Familiensaga ist, machen verschiedene Handlungsstränge Sinn, allerdings hätte man hier und da Abstriche machen können und im zweiten Teil, z.B. neu hinzuzufügen oder als Rückblenden hinzufügen können.
Insgesamt läuft hier alles zu sehr nach dem Prinzip „heile Welt“, alle etwaigen Probleme lösen sich gleich in Wohlgefallen auf, alles fügt sich immer zu perfekt zusammen, das lässt in meinen Augen die Geschichte zu konstruiert und leider zu langweilig wirken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2020

Auf der Suche nach der geheimnisvollen Sternenuhr

Code: Elektra
0

Zum Inhalt:
Es handelt sich um den zweiten Band einer Trilogie, bei der sich die 13-jährige Malin und der gleichaltrige Orestes auf die Suche nach dem Rutenkind machen, um hinter das Geheimnis der Sternenuhr ...

Zum Inhalt:
Es handelt sich um den zweiten Band einer Trilogie, bei der sich die 13-jährige Malin und der gleichaltrige Orestes auf die Suche nach dem Rutenkind machen, um hinter das Geheimnis der Sternenuhr zu kommen. Dabei begeben sie sich auf eine abenteuerliche Schnitzeljagd innerhalb ihres Heimatortes Lerum, das sich in der Nähe von Göteborg befindet, in das auch ihrer beiden Familien und Freunde mit hineingezogen werden.

Das Cover:
Das Cover ist sehr gut gelungen und spiegelt das wieder, um das es im Buch geht. Außerdem passt es von der Farbgestaltung und Stil zu Band 1 aus der Reihe. Im Hintergrund sind Textfragmente und Symbole der Sternzeichen. Zentral stehen zwei Figuren (wahrscheinlich Malin und Orestes), vor einem orangefarbenen Hintergrund, der zu einem Teil einer Uhr gehört.

Meine Meinung:
Wir haben den ersten Band nicht gelesen, man kann der Geschichte aber auch so folgen, allerdings denke ich, dass das Ganze etwas stimmiger wird, wenn man die Bände tatsächlich in chronologischer Abfolge liest. Die erneute Suche nach dem Rutenkind startet, ganz stimmig, während einer Séance an Halloween, als Malin und Orestes neue Hinweise erhalten.
Die Suche selber führt sie an die verschiedensten Orte in Lerum wo sie nach den Briefen und weiteren Hinweisen zum Lösen der Codes suchen. Das ganze wird auch manchmal geheimnisvoll und abenteuerlich, was sicherlich auch an der Jahreszeit (der zweite Band spielt Halloween und Weihnachten) liegt. Die Charaktere gefallen mir sehr gut, jeder bringt etwas besonderes mit sich, auch die Nebenfiguren. Dazu bewegen die beiden Jugendlichen neben der Rätselsuche, auch die normalen Probleme, in der Familie, in der Schule und im Freundeskreis. Allerdings wird alles nur eher oberflächlich angerissen, was sehr schade ist.

Fazit:
Ein schönes Buch für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren. Die Geschichte ist stimmig erzählt, aber mir fehlt es etwas an Tiefe. Das bezieht sich sowohl auf die handelnde Figuren, diese werden insgesamt nur sehr oberflächlich abgehandelt, auch wenn ich sie in sich interessant finde, da könnte man sicherlich mehr machen. Und das bezieht sich auch auf das Lösen der Rätseln, hier wird man als Leser einfach zu wenig mit hineingezogen. Das Erklären, wie die Codes funktionieren, finde ich wirklich toll, aber die Lösung wird dann einfach zu schnell präsentiert, das nimmt dem Ganzen etwas die Spannung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2020

Herrlich chaotisch und überdreht mit vielen chaotischen und lustigen Wendungen

Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!
0

Zum Inhalt:
Am 11. August wird Tom Bostock 11 Jahre hat und erwartet an seinem Glücksgeburtstag (Geburtstag und Alter stimmen überein) eine große Geburtstagsüberraschung.
Nur blöd, dass sich ausgerechnet ...

Zum Inhalt:
Am 11. August wird Tom Bostock 11 Jahre hat und erwartet an seinem Glücksgeburtstag (Geburtstag und Alter stimmen überein) eine große Geburtstagsüberraschung.
Nur blöd, dass sich ausgerechnet ein paar Tage davor die Unglücksfälle im Hause Bostock häufen und seine Eltern deshalb seinen Geburtstag streichen. Für Tom bedeutet das, er muss die Dinge selber in die Hand nehmen und sich seinen Geburtstag zurückholen.

Das Cover:
Das Cover und auch die Zeichnungen im inneren des Buches passen hier hervorragend. Der Titel nimmt hier den größten Teil ein, die gelben Buchstaben vor dem dunkelblauen Hintergrund sind auf jeden Fall ein Hingucker. Die Figuren sind in Comicstil gezeichnet, dabei sind sie nicht kindlich naiv, sondern kommen überdreht, aber liebenswert rüber.

Meine Meinung:
Was tut man als fast 11-jähriger, wenn die eigenen Eltern den anstehenden Geburtstag absagen wollen. Auf jeden Fall nicht stillschweigend hinnehmen, sondern zunächst alles versuchen, dass die Eltern die Geburtstagsparty doch noch veranstalten.
Dabei haben sich zusätzlich zu den bereits bestehenden Problemen - Papa, der schon seit fünf Jahren versucht seinen Roman abzuschließen, was wiederum Mama zwingt mehr zu arbeiten - eine Reihe von unglücklichen Zwischenfällen Ereignissen aufkommen, die Tom schier zur Verzweiflung bringen. Dazu gehören ein fliegendes Schwein, ein Chihuahua im Pizzakarton, der Fluch der Zahnfee, ein Huhn (mehrere Hühner), eine Engelerscheinung, Papas Pastasoße, eine Seance, mehrere Schinkensandwiches, Harry der Hulk und noch so einige andere.
Tom schafft es nicht, das alles alleine zu regeln, bis sein Freund Keith ihm die Lösung anzeigt. Er muss die Geburtstagsfeier selber organisieren. Und das macht er, mit Hilfe seiner Freunde und seiner Schwester gelingt es ihm eine tolle Party zu organisieren und dabei auch alle anderen Probleme zu lösen.
Die Geschichte ist wirklich lebhaft und mit Tempo erzählt, die skurrilen Ereignisse machen ebenso Laune, wie die liebenswerten Charaktere.

Fazit:
Das Buch ist ein tolles Lesevergnügen für 9 - 12 jährige Leserinnen und Leser. Die Geschichte ist nachvollziehbar und plausibel. Dabei gleichzeitig so voller skurriler Ideen, dass man unbedingt dabei bleibt und wissen will, welches Chaos entsteht, wenn Tom eine neue Idee zur Geburtstagsrettung hat. Meine Tochter vor kurzem erst selber 11 geworden, hat das Buch auf jeden Fall in einem Rutsch durchgelesen und dabei mehrfach herzhaft gelacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2020

Unterhaltsam und spannend, mit vielen überraschenden Wendungen

Das Schicksal der Henkerin
0

Zum Inhalt:
Das Buch ist der dritte Teil einer Reihe, rund um das Leben Melisandes. Man kann es problemlos aber auch eigenständig lesen, die wichtigsten Informationen erhält man im Laufe der Erzählung. ...

Zum Inhalt:
Das Buch ist der dritte Teil einer Reihe, rund um das Leben Melisandes. Man kann es problemlos aber auch eigenständig lesen, die wichtigsten Informationen erhält man im Laufe der Erzählung.
Melisande erhält einen Hilferuf, der von ihrem totgeglaubten Bruder stammt. Umgehend macht sie sich auf den Weg diesen aus dem Kerker zu befreien, ahnt aber nicht, dass sie damit eine Kette von Ereignissen auslöst, die auch ihre Kinder und ihren Mann betreffen und die gesamte Familie in gegen Kindsentführer, die Kirche und kriminelle Burgherren kämpfen muss.

Das Cover:
Klassisch gehalten im Stil von historischen Romanen. Streift man mit dem Blick darüber in der Buchhandlung, weiß man gleich um was es geht.

Meine Meinung:
Man wird direkt in die Geschichte "hineingeworfen", alle Eckdaten aus den vorangegangenen Bänden erfährt man im Lauf der Erzählung.
Der Schreibstil ist lebhaft und hält den Leser in Spannung, dafür sorgen auch die Cliffhanger, die einen zu, Weiterlesen verleiten. Gut gefällt mir auch, dass die Geschichte in drei Erzählsträngen erzählt wird. Melisandes Suche nach ihrem Bruder, dessen Befreiung und die weiteren Abenteuer. Die Suche der beiden Kinder Melisandes, die ihre Mutter in Gefahr wähnen und sich wiederum auf die Suche nach ihr machen. Auch ihre Reise ist gefährlich und führt sie in so manche brenzlige Situation. Und schließlich die Suche Wendels nach seinen Kindern und Frau.
Auf geschickte Weise werden die Stränge verwoben, bis alle Protagonisten dann zum Finale aufeindertreffen.

Fazit:
Äußerst unterhaltsam erzählt, so macht Geschichte Spaß, vor allem mit so mancher Wendung, die man als Leser nicht erwartet. Die Figuren sind gut herausgearbeitet, einige historische Themen werden oberflächlich gestreift. Wer Fan großer und über mehrere Kapitel angelegter Charakterstudien ist und auch wer historische Eckdaten und ausufernde geschichtliche Informationen erwartet, wird hier nicht unbedingt fündig. Wer aber einen Abenteuerroman sucht, der in einer historisch spannenden Zeit spielt, der wird hier gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Thema