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Thaliomee

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Blut ist dicker...

Zara und Zoë: Rache in Marseille
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Zwillingsschwestern, die nicht viel gemeinsam haben: Zara und Zoë. Zara ist Ermittlerin bei Europol, führt privat ein bürgerliches Leben und löste im Job Probleme mit kühler Analytik. Zoë ist nicht weniger ...

Zwillingsschwestern, die nicht viel gemeinsam haben: Zara und Zoë. Zara ist Ermittlerin bei Europol, führt privat ein bürgerliches Leben und löste im Job Probleme mit kühler Analytik. Zoë ist nicht weniger ehrgeizig, arbeitet aber für die Mafia. Sie schmuggelt Drogen und geht dabei hohe Risiken ein. Die beiden Schwestern haben keinen Kontakt und eigentlich auch keine Berührungspunkte in ihrem Leben. Dann wird Zara zu einem Fall gerufen, der sie sehr bewegt: Ein junges Mädchen wurde brutal ermordet. Alles sieht so aus, als sei sie zwischen die Fronten von Gangs geraten. Sie selbst kann nur im engen Rahmen ihrer Vorgaben ermitteln, also braucht sie Zoë. Doch das ist nach all den Jahren nicht so einfach…

Mir hat das Hörbuch gut gefallen. Die Charaktere sind interessant und die Spannung ist durchgehend hoch. Die Schauplätze in Frankreich, aber auch kurze Episoden in Deutschland, sind gut gewählt. Auch wenn das Buch im bekannten Marseille spielt, zeigt die Autorin uns Orte, die man als Reisender nicht zu sehen bekommt. Ganze Viertel, in denen die Arbeitslosigkeit hoch ist und Jugendliche kaum eine Perspektive sehen.
Schwächen sehe ich nur in der arg konstruiert wirkenden Geschichte der Schwestern. Es gibt Tötungsversuche und hochemotionale Geschwisterliebe, mir war es hier etwas zu dick aufgetragen.

Die Sprecherin Beate Rysopp macht ihren Job hier hervorragend, ich habe ihr gebannt zugehört und hatte keine Probleme die Figuren zu unterscheiden. Sie transportiert Emotionen und gibt den Personen ihren eigenen Charakter.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Die Tote, der Wolf und Mamma Carlotta

Die Tote am Watt
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Dieses Buch ist das erste in der „Mamma-Carlotta“-Reihe, ich kannte allerdings schon einige andere Bände. Da die Autorin in jedem Buch die Vorgeschichte erläutert, ist es eigentlich egal und auch ihn ihrem ...

Dieses Buch ist das erste in der „Mamma-Carlotta“-Reihe, ich kannte allerdings schon einige andere Bände. Da die Autorin in jedem Buch die Vorgeschichte erläutert, ist es eigentlich egal und auch ihn ihrem ersten Fall geht es gleich richtig los.

Mamma Carlotta ist die Mutter von Lucia, die einen Sylter Polizisten geheiratet hat. Doch Lucia ist verstorben und hat ihren Ehemann Erik und zwei Kinder im Teenager-Alter hinterlassen. Carlotta war noch nie auf Sylt, möchte jetzt aber wenigstens das Grab ihrer Tochter besuchen. Diese Vorgeschichte klingt traurig, kommt aber ohne rührselige Szenen aus, sondern ist nur Rahmenbedingung für die Besuche der „Nonna“ auf Sylt.

Kurz nach ihrer Ankunft erfährt Carlotta, dass eine reiche, alleinstehende Frau ermordet wurde. Sie hatte nicht viele Bekannte, aber von denen sind alle verdächtig. Sonderlich beliebt war die Frau nämlich bei niemandem.
Carlotta erkundet Sylt und ermittelt dabei im Umfeld der Toten.

Ricci Hohlt liest auf den ersten Blick gut und versucht den Personen Leben einzuhauchen. Das gelingt ihr gut, die Akzente und Dialekte sind allerdings eher eigenwillig und nicht unbedingt originalgetreu. Da es sich sowieso nicht um einen bierernsten Krimi handelt, ist auch dies passend und das Hören macht Spaß.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Auftakt einer Reihe ... die vermutlich nie fortgesetzt wird

Alexis Goldfire. Auserwählte der Macht
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Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich eine schöne Fantasygeschichte mit einer Prise Romantik erwartet habe. Nun bin ich etwas ratlos und ärgere mich vor allem über den Verlag, der dieses Buch so herausgegeben ...

Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich eine schöne Fantasygeschichte mit einer Prise Romantik erwartet habe. Nun bin ich etwas ratlos und ärgere mich vor allem über den Verlag, der dieses Buch so herausgegeben hat.

Es geht um die 17jährige Alexis, die einer anderen Rasse oder einem Volk angehört. Sie ist eigentlich kein Mensch, aber leider hat die Autorin für uns hier auch keinen geeigneten Ausdruck. Jedenfalls lebt Alexis eigentlich versteckt in einer Kuppelstadt am Nordpol, wird aber auf eine Mission geschickt um fünfjährige Kinder zu entführen. Was es damit auf sich hat, wird leider nicht klar. Sie soll den gleichaltrigen Xander zum Nordpol bringen, weil seine Entführung im Kindesalter nicht geklappt hat.
Was sich jetzt ziemlich wirr anhört ist tatsächlich nicht wirklich näher erläutert. Warum Dinge gemacht werden oder was in der Vergangenheit passiert ist, wird haufenweise angerissen, aber nie erklärt.

Ich muss gestehen, die Ideen und die Welt haben mir gut gefallen. Nur habe ich nun zahlreiche Fragen, die sicher in den weiteren Bänden der Reihe beantwortet würden. Falls es weitere Bände gibt, denn dieses Buch wird als eigenständiger Roman beworben. Schade, es gibt wirklich Potential, dass so leider komplett verschenkt wurde.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Die alltäglichen Probleme eines Viertklässlers

Unheimlich perfekte Freunde
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Dies ist das „Hörbuch zum Film“ und schon äußerlich wirkt es wie die üblichen Kinoplakate für Kinderfilme und spricht die Zielgruppe sofort an. Mit einer Hörzeit von etwa 3,5 Stunden ist es für Kinder ...

Dies ist das „Hörbuch zum Film“ und schon äußerlich wirkt es wie die üblichen Kinoplakate für Kinderfilme und spricht die Zielgruppe sofort an. Mit einer Hörzeit von etwa 3,5 Stunden ist es für Kinder ab etwa 8 Jahren nicht zu lang.

Es geht um Frido und Emil, die trotz aller Unterschiede beste Freunde sind. Die beiden Viertklässler sind unzertrennlich, aber die Grundschulzeit endet bald. Und während Emil beste Noten schreibt, ist Frido ein eher mittelmäßiger Schüler und wird es wohl kaum zum Gymnasium schaffen.
Als Frido zufällig in ein Spiegellabyrinth auf dem Jahrmarkt gerät, steht er plötzlich der Lösung gegenüber: Seinem eigenen Spiegelbild. Das tritt als Doppelgänger aus dem Spiegel und verspricht alles zu können, was Frido nicht kann. Es scheint ein perfekter Plan zu sein, aber schon bald zeigen sich ernste Probleme.

Das Hörbuch ist lustig und trotzdem sehr spannend für Kinder. An einigen Stellen sind die Gags etwas zu künstlich und die Geschichte ein wenig zu rasant, aber insgesamt hat mir das Hören viel Spaß gemacht. Das Ende ist ganz schön gruselig, hat mich aber auch nachdenklich zurück gelassen.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Spannend wie vom Autor gewohnt

Der Verfolger
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Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Katzenbachs „Patient“ gelesen habe, aber das ist für das Verständnis dieses Buches eigentlich auch nicht wichtig. Obwohl es die Fortsetzung ist, wird alles nochmal ...

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Katzenbachs „Patient“ gelesen habe, aber das ist für das Verständnis dieses Buches eigentlich auch nicht wichtig. Obwohl es die Fortsetzung ist, wird alles nochmal wiederholt und erklärt.
Das Buch beginnt mit einer Einführung in das „neue“ Leben des Psychiaters Frederick Starks. Es scheint relativ normal, aber fünf Jahre zuvor wurde er von einem Serienmörder verfolgt und fast getötet. Er schaffte es, seinen eigenen Tod vorzutäuschen und eine neue Identität anzunehmen, in der er weiterhin als Psychiater arbeitet. Und nun hat eben dieser Serienmörder ihn aufgespürt und droht ihn zu töten – wenn er nicht hilft den Verfasser von Drohungen gegen seine Geschwister zu finden. Starks sieht keinen anderen Ausweg und versucht so viel wie möglich herauszufinden. Dabei gerät er selbst in die Schusslinie und kämpft sich durch Verstrickungen, falsche Fährten und gefährliche Fallen.

Das Buch ist spannend und solide geschrieben. Es reiht sich meiner Meinung nach nahtlos ein, in die Thriller des Autors. Ob als Nachfolgeband oder eigenständiges Buch, Katzenbach hat einen unvergleichlichen Stil und ließ mich mit der Hauptfigur mitfiebern. Auch wenn einiges reichlich konstruiert wirkt, hat mich das Buch gefesselt und gut unterhalten.