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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2020

Hat mich leider nicht mitgerissen

Wer im Himmel auf dich wartet
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Annie heiratet Paulo und alles scheint perfekt. Durch einen Zufall werden sie auf eine Ballonfahrt aufmerksam und beschließen, diese romantische Gelegenheit wahrzunehmen.
Doch der Ballon stürzt ab und ...

Annie heiratet Paulo und alles scheint perfekt. Durch einen Zufall werden sie auf eine Ballonfahrt aufmerksam und beschließen, diese romantische Gelegenheit wahrzunehmen.
Doch der Ballon stürzt ab und Annie erwacht im Himmel. Sie ist dort zunächst allein, trifft aber nacheinander Menschen, die ihr Leben beeinflusst haben. Jeder von ihnen zeigt Annie seinen oder ihren persönlichen Himmel. Dabei blickt Annie auf ihr Leben zurück, auf schöne und traurige Momente. Sie erfährt Hintergründe und Details, die sie so nicht kannte. Dadurch kann sie vieles besser verstehen und sich mit dem eigenen Schicksal versöhnen.

Ich hatte zwar keine großen Erwartungen, auch weil ich vom Autor bisher noch nichts gelesen habe, aber dennoch war ich ein wenig enttäuscht. Die Geschichte ist in Abschnitte gegliedert, in den Annie Personen trifft, die ihren Lebensweg gekreuzt haben. Bei der Auswahl hätte ich mir ein wenig mehr Überraschung gewünscht. Wirkte am Ende doch etwas willkürlich, obwohl die Rückblicke auf ihr Leben durchaus interessant waren.
Alles in allem war es mir dann aber doch etwas zu kitschig und hat sich etwas in die Länge gezogen. Schade, dass sie im Leben nicht mehr mit den Menschen geredet hat.
Das Ende fand ich dann wieder schön, vielleicht kein klassisches Happy End, aber auch kein tieftrauriges Ende.

Gelesen wird das Hörbuch von Steffen Groth, der seine Sache gut macht. Ich habe ihm gern zugehört, das Buch ist auch schön geschrieben trotz der Langatmigkeit. Ganz verstehe ich die Begeisterung leider nicht, für mich eher Durchschnitt, da mich die Geschichte einfach ganz und gar nicht fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Herrlich schräg und traurig-schön

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Thomas Major ist nicht gerade ein Gewinnertyp, eher ein durchschnittlicher Griesgram. Aber durch Zufall und Dreistigkeit bekommt er eine Chance, die zurecht als einmalig bezeichnet werden kann: Er darf ...

Thomas Major ist nicht gerade ein Gewinnertyp, eher ein durchschnittlicher Griesgram. Aber durch Zufall und Dreistigkeit bekommt er eine Chance, die zurecht als einmalig bezeichnet werden kann: Er darf als erster Mensch zu Mars fliegen. Man muss den Rest der Menschheit wohl ziemlich negativ sehen, wenn man so eine Mission als angenehm empfindet. Und genau so denkt Thomas Major. Sein Name wird in den Medien natürlich sofort zu Major Tom umgedreht – und Thomas wird nicht müde zu betonen, dass das Lied Space Oddity (und eben nicht Major Tom) heißt.

Irgendwo auf der Erde lebt derweil Gladys mit ihren beiden Enkeln Ellie und James in einer kleinen Wohnung. Der Vater der beiden sitzt wegen Diebstahl im Gefängnis, die Mutter ist tot. Also müsste Gladys sich um die beiden kümmern, wegen ihrer beginnenden Demenz ist das aber nicht möglich. Also kümmerst sich die 15jährige Ellie um ihre Oma und es kommen immer neue Probleme dazu.

Auf ungewöhnliche Weise kreuzen sich die Geschichten, Thomas möchte seine Exfrau auf der Erde anrufen. Die Nummer ist mittlerweile an Gladys vergeben, die nicht glauben kann, mit wem sie da telefoniert.

Das Buch ist sehr schön geschrieben und an vielen Stellen tiefsinnig und rührend. Allerdings auch voller Humor und absurden (und völlig unrealistischen!) Situationen. Wer ein halbwegs seriöses Buch über Raumfahrt erwartet sollte die Finger davon lassen. Wer gern heitere Familiengeschichten mit Happy End liest, sollte Gladys Ormerot unbedingt kennen lernen!

Das Hörbuch wird gelesen von Simon Jäger, der eine Garantie für gute Unterhaltung ist. Seine Stimme passt auch zu dieser leichten und komischen Geschichte, gerade weil Major Tom als völlig schräger Nerd daherkommt, der froh ist, die Menschheit hinter sich zu lassen.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Eine Jugendclique verliert ihre Unschuld

Die Mühle
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Lana ist eine junge Stundentin und lebt in Berlin. Sie hat nur wenige Freunde und denkt mit gemischten Gefühlen an ihre Schulzeit zurück. Auch dort gehörte sie nie zu den coolen Kids, im Gegenteil zu Johnny, ...

Lana ist eine junge Stundentin und lebt in Berlin. Sie hat nur wenige Freunde und denkt mit gemischten Gefühlen an ihre Schulzeit zurück. Auch dort gehörte sie nie zu den coolen Kids, im Gegenteil zu Johnny, den sie schon immer attraktiv und geheimnisvoll fand. Er war einige Jahrgänge über ihr und Teil einer berüchtigten Clique.
Aber Johnny erkennt sie nicht einmal – natürlich nicht. Ein Zufall sorgt dafür, dass sich ihre Wege kreuzen: Johnny fällt eine Treppe herunter und landet vor Lanas Füßen. Sie packt aus Versehen seinen Schlüssel ein und hat einen Grund ihn im Krankenhaus zu besuchen. Dort erzählt er ihr, dass die Clique von damals sich noch einmal trifft. Da er nicht fahren kann, schlägt er vor sie könne seinen Platz einnehmen. Eine kuriose Idee, verrückt und überraschend, aber Lana willigt ein.
Angekommen in Karlsbad checkt sie für Johnny im Grand Hotel ein und ist überwältigt vom Luxus der Reichen und Schönen. Denn das strahlen auch die anderen aus, die Lana nicht unbedingt mit offenen Armen begrüßen. Es stellt sich heraus, dass nicht einmal klar ist, wer das Treffen organisiert und bezahlt hat. Die jungen Erwachsenen sind trotzdem sicher, dass es einer von ihnen war und wollen den Luxus genießen. Am nächsten Tag sind sie zu einem Picknick in den Bergen eingeladen und zunächst scheint alles wundervoll zu beginnen. Bis es den ersten Zwischenfall gibt….

Der Anfang der Geschichte hat mich sofort überzeugt. Lana ist so normal, so sympathisch und so liebenswert. Ich mochte sie sofort und doch spürt man, dass diese Geschichte kein gutes Ende hat. Wer hinter den Einladungen steckt und was noch alles passiert war absolut nicht vorhersehbar. Die Autorin hat durchweg eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen und mich mit der Handlung gefesselt.
Nur am Ende wurde mich alles etwas zu extrem. Während es anfangs ruhig und bedächtig voranging, kam später alles so dramatisch und dicht, dass ich etwas überfordert war. Dazu kam, dass die Sprecherin Laura Maire, die ihre Sache hervorragend machte, sehr schrill geworden ist. Absolut passend zwar, aber nicht immer einfach zu hören.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Reiht sich nahtlos an die Vorgänger

Der einsame Bote (Ein Fall für Tommy Bergmann 3)
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Mit „Der einsame Bote“ hat Gard Sveen eine Fortsetzung der Krimis „Der letzte Pilger“ und „Teufelskälte“ geschaffen, die nahtlos anknüpft. Man sollte die Vorgänger also kennen um alle Zusammenhänge zu ...

Mit „Der einsame Bote“ hat Gard Sveen eine Fortsetzung der Krimis „Der letzte Pilger“ und „Teufelskälte“ geschaffen, die nahtlos anknüpft. Man sollte die Vorgänger also kennen um alle Zusammenhänge zu verstehen und die Personen ein wenig zu kennen.

Der Mörder Jon-Olav Farberg ist tot und so gelten einige Fälle als abgeschlossen. Doch Ermittler Tommy Bergmann glaubt nicht daran. Zu viele Hinweise deuten darauf, dass Farberg noch lebt und sein Tod vorgetäuscht war.
Das wirft ein neues Licht auf den Fall der 13jährigen Amanda, die nicht wieder aufgetaucht ist. Lebt sie und ist in Farbergs Gewalt? Postkarten, die an verschiedene Personen geschickt wurden, deuten führen Bergmann zunächst nach Vilnius und schließlich zu einer Sekte, die schon lange als zerschlagen gilt. Gegen alle Widerstände ermittelt er und festigt seine Position als Außenseiter.

Eine spannende Geschichte, die sich aber nur entfalten kann, wenn man die Personen und Ermittlungen der ersten beiden Fälle kennt. Nicht alles wirkt realistisch, aber trotzdem ist es spannend zu lesen und interessant konstruiert.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Guter Thriller, der noch Feinschliff nötig hätte

DRAUSSEN
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Zu Beginn lernen wir die Jugendliche Cayenne kennen, die mit ihrem Bruder Joshua und dem erwachsenen Stephan in einem Wohnwagen im Wald lebt. Stephan ist nicht ihr Vater, aber die drei leben zusammen und ...

Zu Beginn lernen wir die Jugendliche Cayenne kennen, die mit ihrem Bruder Joshua und dem erwachsenen Stephan in einem Wohnwagen im Wald lebt. Stephan ist nicht ihr Vater, aber die drei leben zusammen und scheinen ständig auf der Flucht zu sein. Um Geld zu verdienen, arbeitet Stephan als „Experte“ in Wildnis-Kursen, die von Mitgliedern der Prepper-Szene besucht werden. Viel tiefer wird in diese Thematik nicht eingedrungen, was mit etwas enttäuscht hat. Aber darum geht es in diesem Buch auch gar nicht.

In einem zweiten Erzählstrang begleiten wir den jungen Rekruten Etienne bei seinem Einstieg in die Fremdenlegion. Seine Geschichte ist berührend, scheint anfangs aber kaum zu den aktuellen Ereignissen zu passen.

Nach und nach tauchen noch andere Personen auf, die in Ereignisse verstrickt sind, die erst sehr spät beleuchtet werden. Man weiß, dass etwas passiert sein muss, was Stephan und die beiden Kinder zusammengebracht hat und gleichzeitig der Auslöser für die Flucht war.
Die Geschichte ist spannend und die Auflösung im Ganzen schlüssig, aber von dem Autorenduo hätte ich doch mehr Feinheiten erwartet. Ich hoffe darauf, dass es noch mehr Thriller aus deren Feder geben wird, denn es war bis zum Schluss unterhaltsam.

Ich liebe Dietmar Wunder als Sprecher und auch dieses mal hat er seinen Job großartig gemacht. Er erweckt die Charaktere zum Leben und man hat keinerlei Probleme sie zu unterscheiden. Dabei wird es nie übertrieben und die Atmosphäre bleibt düster und spannend.

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