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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2018

Hexenjagd

Die Eishexe (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
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In diesem Buch werden, ganz wie in anderen Camilla-Läckberg-Krimis, mehrere Handlungsstränge geschickt verwoben.
Zunächst geht es um die kleine Nea, die verschwindet und tot aufgefunden wird. Sie ist ...

In diesem Buch werden, ganz wie in anderen Camilla-Läckberg-Krimis, mehrere Handlungsstränge geschickt verwoben.
Zunächst geht es um die kleine Nea, die verschwindet und tot aufgefunden wird. Sie ist vier Jahre alt und sofort weckt der Fall Erinnerungen an ein vierjähriges Mädchen, das vor vielen Jahre an genau der selben Stelle gefunden wurde. Damals wurden zwei junge Mädchen, Marie und Helen verhaftet und gestanden schließlich einen Mord. Zwar nahmen sie ihre Geständnisse zurück, doch sie gelten bei den meisten als Täterinnen.
Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass die heute erwachsenen Frauen auch die kleine Nea getötet haben. Die Dorfbewohner konzentrieren ihre Verdächtigungen auf die Ausländer, die in der Nähe in einem Flüchtlingsheim wohnen. Die Verwendung des Begriffs „Hexenjagd“ liegt hier nahe.
In einem weiteren Erzählstrang wird der gleiche Ort beschrieben, allerdings im 17. Jahrhundert. Wir begleiten eine junge Magd, die es nicht leicht hat, auf ihrem Weg durch den Alltag. Auch zu dieser Zeit gibt es Hexenverfolgung und so schließt sich der Kreis, auch wenn das Ausmaß der Verbindungen erst am Ende klar wird.

Ein tolles Buch, sehr gut geschrieben und mit einer geschickt konstruierten Geschichte. Maria Hartmann liest es fesselnd und mitreißend. Ich wurde in die Geschichte hineingezogen, die so nah an der aktuellen Situation ist, dass man sie fast für wahr halten könnte.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Fluch der Vergangenheit

Der Teufel im Bunde
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In diesem vierten Highland-Hexen-Krimi von Felicity Green spielt zunächst eine der alten Hexen die Hauptrolle. Mrs. MacDonald, ist schrullig und vermeintlich uralt, sie lebt zurückgezogen am Waldrand. ...

In diesem vierten Highland-Hexen-Krimi von Felicity Green spielt zunächst eine der alten Hexen die Hauptrolle. Mrs. MacDonald, ist schrullig und vermeintlich uralt, sie lebt zurückgezogen am Waldrand. Ihr B&B ist eher gruselig als einladend und es sind keine Gäste anwesend. In diesem Haus wird eine Frau tot aufgefunden, aber es ist nicht die alte Mrs. MacDonald. Die Frau sieht zwar genauso aus, ist aber jung. Niemand kennt diese Frau, die aus den Jugendfotos von Mrs. MacDonald herausgesprungen zu sein scheint. Kinder oder Enkel soll die alte Frau nicht haben, aber sie ist verschwunden und kann sich nicht dazu äußern.

Die Geschichte beginnt spannend, ich habe von Anfang an mitgerätselt, wer die Tote ist. In einem zweiten Handlungsstrang wird man in die Vergangenheit entführt und auch dort gab es Morde, die mit den Hexen in Verbindung stehen. Schnell werden Zusammenhänge deutlich, das hat es für mich aber umso tragischer und interessanter gemacht.

Für mich war dieses Buch eine schöne Gelegenheit „alte Bekannte“ aus den Vorgängerbüchern wieder zu treffen. Aber auch für Einsteiger in die Hexenkrimis ist der Band gut geeignet, man kann das Buch gut lesen, ohne die anderen zu kennen.

Ich kann dieses Buch - wie eigentlich alle von Felicity Green - nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Fesselnd und tiefgründig

Finster ist die Nacht
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Ein bekannter Radiomoderator wird entführt. Als es Hinweise auf seinen Aufenthaltsort gibt, fährt Detective Macy Greely sofort dorthin. Noch auf dem Weg findet sie den Moderator, der allerdings umgebracht ...

Ein bekannter Radiomoderator wird entführt. Als es Hinweise auf seinen Aufenthaltsort gibt, fährt Detective Macy Greely sofort dorthin. Noch auf dem Weg findet sie den Moderator, der allerdings umgebracht wird, ohne dass sie es verhindern kann. Kurze Zeit später werden zwei Leichen gefunden, die eventuell an einer Überdosis Drogen gestorben sind. Könnten sie die Entführer sein? Aber war es wirklich ein Drogentod und kommen die beiden überhaupt für so eine Tat in Frage? Schon das Umfeld der vermeintlichen Täter ist komplex und wirft viele Fragen auf. Aber auch das Entführungsopfer lebte nicht immer ein Bilderbuchleben. Seine Tochter hatte nur wenig Kontakt zu ihren Eltern und kehrt nach dem Tod des Vaters in ihren Heimatort zurück.

Der Krimi ist unheimlich gut ausgearbeitet und die Figuren haben mich in ihren Bann gezogen. Die Geschichte ist gut gemacht und so spannend geschrieben, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Ein sehr guter Krimi mit vielen Facetten.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Konnte mich für ein Sachbuch nicht überzeugen

Der Tiger in der guten Stube
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Dieses Buch macht sicher die meisten Katzenbesitzer neugierig. Dabei war mir zunächst nicht ganz klar, ob es sich um ein Sachbuch oder eher um Unterhaltungsliteratur handelt. Und so ganz kann ich das auch ...

Dieses Buch macht sicher die meisten Katzenbesitzer neugierig. Dabei war mir zunächst nicht ganz klar, ob es sich um ein Sachbuch oder eher um Unterhaltungsliteratur handelt. Und so ganz kann ich das auch nach dem Lesen nicht beantworten.
Abigail Tucker hat umfassend recherchiert, was sie mit üppigen Nachweisen darlegt. Der Anhang mit Quellen ist wirklich umfangreich und nach einer Weile habe ich die Verweise darauf einfach überlesen. Auch der Inhalt selbst ist sachlich gut dargestellt, es beginnt mit den wilden Vorfahren unserer Stubentiger und lässt auch kritische Punkte nicht aus. So legt die Autorin da, dass Katzen quasi für die Ausrottung einiger Vogelarten verantwortlich gemacht werden können. Wobei auch hier natürlich der Mensch die Schuld trägt, er hat die niedlichen Mäusetöter schließlich auf Inseln angesiedelt, auf die sie nicht gehören. Für jemanden der zur Entspannung ein Katzenbuch lesen möchte, sind ihre Ausführungen oft zu langatmig.
Andere Aspekte sprechen allerdings gegen ein Sachbuch, die Illustrationen sind zum Beispiel hübsch und niedlich, haben aber nichts mit dem Inhalt zu tun. Hilfreiche Fotos oder Zeichnungen fehlen leider. Auch die Betrachtung selbst wirkt an manchen Stellen eher subjektiv-amerikanisch. Kapitel über Katzenausstellungen oder Spielzeug hätte ich nicht gebraucht und für mich passt es auch nicht ganz. Für deutsche Leser mag vieles regelrecht bizarr anmuten und die Selbstverständlichkeit mit der Katzen in Tierheimen getötet werden (weil dies billiger als eine Kastration ist) kann ich einfach nicht nachvollziehen. Dass es in anderen Ländern andere Wege gibt, wird nicht betrachtet, was auch an der Kapitellänge liegt. Die Autorin schreibt zwar oft ausschweifend, kann aber nicht alle Aspekte eines Themas beleuchten. Der Kompromiss zwischen Wissensvermittlung und Unterhaltung ist für mich leider nicht gelungen.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Sehr gut geschrieben hat mich betroffen gemacht

SOG
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Die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir ist bekannt für düstere Thriller, nicht selten sind Kinder dabei die wahren Opfer. Auch dieses Buch fängt mit einem schrecklichen Verbrechen an einer Schülerin. ...

Die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir ist bekannt für düstere Thriller, nicht selten sind Kinder dabei die wahren Opfer. Auch dieses Buch fängt mit einem schrecklichen Verbrechen an einer Schülerin.

Die Geschichte im Buch spielt zwölf Jahre nach diesem Ereignis. An einer Schule wird eine Zeitkapsel ausgegraben und neben den Schüleraufsätzen ist auch eine „Todesliste“ darunter. Noch in diesem Jahr sollen die Personen sterben, von denen allerdings nur die Initialen angegeben sind.

Wie im Vorgänger „DNA“ ermitteln Kommissar Huldar und Kinderpsychologin Freyja gemeinsam und versuchen den Verfasser der Liste zu finden. Diese Arbeit scheint recht unspektakulär und führt zunächst zu keinen nennenswerten Erkenntnissen. Für wirklich wichtige Arbeiten scheint Huldar aber auch nicht mehr herangezogen zu werden, da er seine leitende Position verloren hat und wenig beliebt im Kommissariat ist. Auch Freyja werden von ihrer Chefin Steine in den Weg gelegt.
Aber neben der Ermittlungsarbeit werden in dem Buch die privaten Probleme ausführlich beleuchtet. So sitzt Freyjas Bruder im Gefängnis und Huldar ist unglücklich verliebt. An diesen Stellen wird es manchmal etwas langatmig, für einen Thriller fehlt das Tempo. Mir hat es gefallen, denn hier wird der Alltag vieler Isländer gut beschrieben. Es ist durchaus hilfreich, „DNA“ gelesen zu haben, aber nicht notwendig. Wer Serien gern in der richtigen Reihenfolge liest, sollte dies hier auch tun, denn ich war bislang von allen Büchern der Autorin begeistert.

Im Verlauf des Buches fließt dann aber genug Blut und die Spannung steigt, denn es gibt tatsächlich Tote und auch genug Verdächtige. Am Ende gibt es doch noch einige Überraschungen, die ich so nicht erwartet hätte.

Spannend und sehr gut geschrieben, aber nichts für schwache Nerven.