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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2018

Leichte Unterhaltungskost

Das Mädchen auf den Klippen
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Wie die meisten von Lucinda Rileys Geschichten spielt auch diese in zwei Zeiten. In der Gegenwart lernen wir zunächst Grania kennen, die von New York in ihre Heimat Irland flüchtet, nachdem sie eine Fehlgeburt ...

Wie die meisten von Lucinda Rileys Geschichten spielt auch diese in zwei Zeiten. In der Gegenwart lernen wir zunächst Grania kennen, die von New York in ihre Heimat Irland flüchtet, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hat. Dort lernt sie die achtjährige Aurora kennen, die trotz ihrer jungen Jahre schon viel durchgemacht hat aber eine ansteckende Lebensfreude mit sich bringt.

In der Vergangenheit erfahren wir mehr über die Vergangenheit der beiden Frauen, die miteinander verstrickt ist.

Lucinda Rileys Schreibstil ist auch in diesem Buch wieder locker flockig, was das Buch zu einer leichten und unterhaltsamen Lektüre macht.

Die Geschichte ist trotz trauriger Elemente sehr lebenslustig und voller Leichtigkeit. Wer nach einer Geschichte mit viel Tiefgang und Komplexität sucht ist hier fehl am Platz. Stattdessen findet man hier einfache Unterhaltung, die in groben Zügen vorhersehbar ist.

Mir hat das Lesen trotz alledem Spaß gemacht, gerade wenn man nebenher eine etwas schwerere Lesekost verdaut, ist diese kleine Ablenkung genau das richtige.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Die Macht des Zweifels?!

Im Dunkel deiner Seele
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Evan Birch, Philosophie-Professor mit Leib und Seele, wird eines Verbrechens beschuldigt. Eine junge Frau ist entführt worden und er wurde am Ort des Verbrechens gesehen und hat außerdem einige verdächtige ...

Evan Birch, Philosophie-Professor mit Leib und Seele, wird eines Verbrechens beschuldigt. Eine junge Frau ist entführt worden und er wurde am Ort des Verbrechens gesehen und hat außerdem einige verdächtige Parallelen zum Opfer.


Niemand glaub ihm und sogar seine Frau zweifelt stark an ihm, aber…er ist unschuldig!


Während sich die Lage zuspitzt und er sich in Widersprüche verstrickt muss er versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren.


Dass Mr. Birch seinen Beruf liebt wird unter anderem durch zahlreiche Zitate und Anekdoten über Philosophen deutlich. Seinen Lieblingsautor Wittgenstein erwähnt er beinahe in jedem Dialog. An sich können solche Aspekte ein Buch interessant und abwechslungsreich gestalten, allerdings war es hier vor allem gegen Ende einfach zu viel des Guten.


Zum Thema passend ist der Schreibstil mystisch und spannend. Der Leser bleibt stetig im Dunkeln, wem man hier eigentlich vertrauen kann, denn fast jeder der Charaktere hat einige seltsame Wandlungen an sich.


Die Charaktere und deren Dialoge sind dabei allesamt etwas „anstrengend“. Es wird viel Wert auf Formulierungen gelegt und durch die Kleinlichkeit der Charaktere werden in nahezu jedem Dialog die Worte verdreht, was zu viel (unnötiger) Diskussion führt. Gegen Ende wurde das für mich dann doch etwas ermüdend.


Obwohl die Idee und der Schreibstil mich von der ersten Seite an überzeugt haben, hat mich das Buch an sich dann aber letztendlich doch sehr enttäuscht! Man wird einfach nicht schlau daraus, was das Ganze soll. Was will uns der Autor vermitteln? Denn für eine fertige Geschichte mit geschlossenem Ende bleiben viel zu viele Fragen offen und Ende lose. Für eine Geschichte mit offenem Ende, dass dem Leser als Mysterium im Kopf bleiben soll fehlen aber deutlich zu viele Denkanstöße und mögliche Verstrickungen.


Ein Buch mit einer wunderbaren Idee, die mich dann aber leider sehr enttäuscht hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Psychologie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.04.2018

Sofies Welt

Sofies Welt
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Zu Beginn dieses Buches lernen wir Sofie kennen, die zunächst Briefe mit geheimnisvollen Fragen darin bekommt. Etwa „Wer bist du?“ oder „Woher kommt die Welt?“. Nachdem sich Sofie Gedanken darüber gemacht ...

Zu Beginn dieses Buches lernen wir Sofie kennen, die zunächst Briefe mit geheimnisvollen Fragen darin bekommt. Etwa „Wer bist du?“ oder „Woher kommt die Welt?“. Nachdem sich Sofie Gedanken darüber gemacht hat, bekommt sie beschriebene Bögen, die sie mit auf eine Reise durch die Geschichte der Philosophie nehmen. Auf dieser Reise begegnet sie den verschiedensten Philosophen, die sich zu eben den Fragen in den Briefen Gedanken gemacht haben und darauf ihre persönliche Philosophie begründet hatten.


Dieser erste Teil hat mir sehr gut gefallen. Er ist sowohl spannend als auch lehrreich, denn Sofie ist ein junges Mädchen, dass sich Gedanken zu diesen kontroversen und schwierigen Fragen macht und sich so langsam eine eigene Meinung bildet. Und natürlich nicht nur sie selbst sondern auch der Leser mit ihr zusammen. Schon bald möchte sie herausfinden, wer ihr geheimnisvoller Lehrer ist. Nach und nach kommt es außerdem zu immer mehr seltsamen Zwischenfällen. So bekommt sie zum Beispiel geheimnisvolle Postkarten von einem Major, der seiner Tochter Hilde zum 15. Geburtstag gratuliert. Adressiert sind diese Karten jedoch an Sofie, die zufälligerweise an genau dem gleichen Tag 15 Jahren alt werden soll. Dieser Tag liegt aber noch weit in der Zukunft, wie können sie also am Tage des Geburtstages abgestempelt sein?


Als Sophie dann endlich den geheimnisvollen Philosophielehrer Alberto Knox kennenlernt dreht sich die Geschichte leider. Die Fragen, über die Sofie sich Gedanken machen muss verschwinden ganz und aus den beschriebenen Bögen über die Philosophen werden Dialoge zwischen Sofie und Alberto. Monolog wäre hier aber wohl eher das passendere Wort, denn Alberto referiert einfach seitenlang über den nächsten geschichtlichen Abschnitt, unterbrochen von kurzen Nachfragen wie „Kannst du mir ein Beispiel geben?“ oder „Wirklich?“ von Sofie. Wo ist das schlaue Mädchen, dass sich eigene Gedanken macht hin? Es taucht von hier an leider nur noch sehr selten auf. Albertos ellenlange Vorträge sind somit einfach nur langatmig und dadurch immer weniger interessant. Man könnte genauso einen Wikipedia-Artikel lesen. Ein kritischer Dialog entsteht nur selten.
Sehr schade, denn die unterschiedlichen Denkweisen und Anstöße der Philosophen in der Antike und im Mittelalter finde ich eigentlich sehr faszinierend.


Dazu kommen Lückenfüller wie beispielsweise Dialoge zwischen Sofie und ihrer Mutter, die an Oberflächlichkeit und Banalität nicht zu übertreffen sind. Abschnitte, die man ohne schlechtes Gewissen überspringen kann…schade!


In der zweiten Hälfte des Buches tritt dann auch Hilde auf, was der Geschichte eine interesante Wendung und neue Spannung verleiht. Der Philosophiekurs geht weiter und wir steigen etwas tiefer in die Materie ein. Dieser Teil hat das Buch eindeutig für mich gerettet.


Die Idee dieses Buches, nämlich jungen Menschen Kenntnisse über Philosophie zu vermitteln finde ich großartig. Ich habe mir allerdings mehr Denkanstöße erhofft und vor allem die erste Hälfte zieht sich viel zu sehr. Und einem Buch, bei dem ich erst 300 Seiten lesen muss um zum interessanten Teil zu kommen kann ich leider keine gute Bewertung geben.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Die Rivalin

Die Rivalin
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„Die Rivalin“ ist ein Thriller über zwei Frauen, die sehr verschieden zu sein scheinen. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie beide schwanger sind und etwa zur gleichen Zeit die Geburt erwarten. Agatha ...

„Die Rivalin“ ist ein Thriller über zwei Frauen, die sehr verschieden zu sein scheinen. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie beide schwanger sind und etwa zur gleichen Zeit die Geburt erwarten. Agatha lebt jedoch in eher ärmlichen Verhältnissen, arbeitet in einem Supermarkt und ist geschieden. Meghan ist dagegen mit einem aufstrebenden Fernsehstar verheiratet, hat bereits zwei süße Kinder und führt in Agathas Augen das perfekte Leben. Hier beginnt die Rivalität…


Beide Frauen sind authentisch gezeichnet und geben viel Einblick in ihr Leben und ihre Gefühlswelt. Da sie abwechselnd vom Geschehen erzählen, ist der Leser allzeit über die Vorgänge und Absichten genauestens im Klaren und kann mitfiebern. Genauso wünsche ich mir das von einem Thriller, packend und spannend.
Der Schreibstil trägt das Übrige dazu bei, das Buch zu verschlingen. Leicht, locker und flüssig.


Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und passend zur Erzählweise wurde die Geschichte von Sandra Schwittau und Katja Bürkle vertont. Sie bringen die Emotionen der beiden Frauen hervorragend rüber und haben eine angenehme Stimme.


Alles in allem ein Thriller, den ich durch und durch genossen haben, ohne Blutvergießen und überspitzte Dramatik.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Libellenschwestern

Libellenschwestern
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Ein furchtbares Verbrechen spielt sich ganz legal in Memphis, Tennessee in den 1930er Jahren ab. Kinder werden ihren leiblichen Eltern weggenommen, diese werden getäuscht oder bedrängt Sorgerechtsabtretungen ...

Ein furchtbares Verbrechen spielt sich ganz legal in Memphis, Tennessee in den 1930er Jahren ab. Kinder werden ihren leiblichen Eltern weggenommen, diese werden getäuscht oder bedrängt Sorgerechtsabtretungen zu unterschreiben, so dass die Kinder für viel Geld an reiche und prominente Leute adoptiert werden können.

Genau das geschieht auch Rill und ihren Schwestern und ihrem kleinen Bruder, als sie in ihrem Hausboot auf die Rückkehr ihrer Eltern warten, die sich gerade für eine anstehende Geburt in ein Krankenhaus begeben haben. Das Kinderheim, in das sie gebracht werden, wird für sie zur Hölle und nach und nach werden sie auch noch voneinander getrennt. Rill hat nur einen Wunsch: sich und ihre Geschwister aus diesem Alptraum zu befreien.

Viele Jahre später sieht sich Avery hineingedrängt in ein Leben in der Öffentlichkeit. Sie soll die politische Arbeit ihres Vaters übernehmen. Auf einer Veranstaltung in einem Pflegeheim lernt sie May kennen, eine alte Dame die ihr Libellenarmband wiedererkennt. Avery begibt sich auf eine Spurensuche durch die Vergangenheit um herauszufinden, was es mit den Libellen auf sich hat und wieso ihre Großmutter und May sich kennen.

Die Kapitel springen zwischen Rill und Avery und damit auch den Zeitebenen hin und her. Rills Abschnitte sind geprägt von Angst, Verzweiflung aber auch Hoffnung. Der Schreibstil wirkt sehr eindringlich und übermittelt dem Leser so die Gefühle der Protagonisten genauestens. Averys Abschnitte sind hingegen spannend und aufregend, man kann es nicht erwarten bis sie die nächste Spur auf ihrer Suche findet. Durch die wechselnden Abschnitte fliegt jede Seite nur so dahin.

Fazit: Eine unglaublich spannende und erschütternde Geschichte über ein dunkles Geheimnis in der amerikanischen Geschichte.