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Veröffentlicht am 11.08.2020

Shakespeares Worte in berührend neuem Gewand

Never Doubt
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Zweifle nie! Die Liebe war zuerst da.
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Willow und Isaac sind so unterschiedlich und haben doch etwas gemeinsam. Sie beide wurden durch die Welt und von Menschen, denen sie vertraut haben, schlimm verletzt. ...

Zweifle nie! Die Liebe war zuerst da.
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Willow und Isaac sind so unterschiedlich und haben doch etwas gemeinsam. Sie beide wurden durch die Welt und von Menschen, denen sie vertraut haben, schlimm verletzt. Beide gehen auf ganz unterschiedliche Weise damit um, denn während sich Willow immer mehr in sich zurückzog, ihre Freundschaften und schließlich auch sich selbst vernachlässigte, tat Isaac genau das Gegenteil: um nicht an seinen Emotionen zu ersticken, die er niemandem mitteilen konnte, erzählt er sie als Schauspieler im Theater mit den Worten der dargestellten Figuren.
Als sie sich kennenlernen, ist beiden sofort klar, dass sie sich gegenseitig sehen, und zwar nicht nur oberflächlich, sondern sie erkennen sich selbst in dem tiefen Schmerz des anderen.
Doch Isaac wird die Kleinstadt, in die Willow gerade erst gezogen ist und in der sie zu heilen beginnt, schon bald verlassen, um sein Talent als Darsteller zu Geld zu machen. Auch Willows Vater, der ihr jeglichen Kontakt zu Isaac untersagt, legt den beiden große Steine in den Weg.
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Die Geschichte von Emma Scott hat mich unfassbar doll berührt. Denn sie hat wieder einmal bewiesen, dass New Adult viel mehr kann als manche Menschen vielleicht denken. Diese Geschichte handelt vom Schmerz, von realen und nicht perfekten Menschen, von Heilungprozessen und Verarbeitung. Ich war und bin absolut verliebt in Willow, Isaac und vor allem die Entwicklung, die die beiden Protagonisten über die Geschichte durchlaufen haben. Ich bin berührt von der Liebe der beiden, die allem anderen widerstanden hat und ihrer Hingabe an die Kunst, welche beide in ihre Arbeit am Theater einfließen ließen.
Eine Geschichte, die zeigt, dass Shakespeares Worte niemals wirklich alt werden, die Hoffnung und Verständnis vermitteln kann und mich tief bewegt hat!

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Venedig als Hemingways große Liebe

Der von den Löwen träumte
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Zum Inhalt:
Ernest Hemingway befindet sich in einer tiefen Schaffenskrise, geplagt von depressiven Episoden und seinem krankhaften Alkoholkonsum. Um neue Inspiration sammeln zu können, reist er 1948 gemeinsam ...

Zum Inhalt:
Ernest Hemingway befindet sich in einer tiefen Schaffenskrise, geplagt von depressiven Episoden und seinem krankhaften Alkoholkonsum. Um neue Inspiration sammeln zu können, reist er 1948 gemeinsam mit seiner vierten Ehefrau nach Venedig, in die Stadt der Löwen.
Dort lernt er den Reporter Sergio und dessen Familie kennen, die für ihn eine wichtige Rolle in der Entstehung seiner nächsten Geschichte spielen wird. Dessen Sohn Paolo, ein junger Fischer, beginnt, mit dem alten Schriftsteller gemeinsam durch die Kanäle der Lagunenstadt zu fahren, auf der Suche nach dem Kuss der Muse.
Es zieht die beiden immer häufiger auf ihre Erkundungstouren, es verbindet sie ihre große Liebe zum Meer und zur Fischerei und auf einer ihrer Ausflüge lernt der berühmte Autor die junge Venizianerin Adriana kennen. Zwischen ihnen entsteht eine ungleiche Beziehung, da er sich seinerseits in das achtzehnjährige Mädchen verliebt und seine gesamte Zeit auf der Suche nach Inspiration mit ihr verbringt, während sie in ihm eine Vaterfigur sehen möchte. Aus dieser seltsamen Liaison entsteht Hemingways neuer Roman, der ihn aus seiner mehrjährigen Schreibblockade erhebt.
Doch auch in seiner Freundschaft zu Paolo und ihrer beider Liebe zur Einsamkeit und der Fischerei sieht er das Potential für eine eigenständige Geschichte, aus der in den letzten Jahren seines Lebens der Roman „Der alte Mann und das Meer“ entstehen soll.
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Meine Meinung:
Hanns-Josef Ortheil schafft es durch seinen bild- und wortgewaltigen Schreibstil, dass sich der Leser auf wundervolle Weise mitgenommen fühlt in die Kanäle und Lagunen der Stadt der Löwen. Mit seinem detailreichen und unglaublich gut recherchierten Roman schafft er es, einen Einblick in den Kopf eines literarischen Genies zu vermitteln, welches auf seinem Weg zum Erfolg die Kränkung der Menschen in seiner Umgebung gerne in Kauf nimmt.So verprellt Hemingway nicht nur seine eigene Ehefrau durch seine Affäre mit Adriana, welche er außerdem zu seinem Vorteil ausnutzt, sondern vernachlässigt auch seinen guten Freund Paolo, der später immer mehr vereinsamt.
Eine Geschichte über die Liebe, den Erfolgsdruck, welcher auf Künstlern lastet und über die Schönheit der Begegnungen, die uns verändern können. Definitiv eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Furioses Urban-Fantasy-Abenteuer

Der Wächter von London
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Zum Inhalt:
Der Magier Alex Verus ist in der Londoner Unterwelt bereits einige Male zwischen die Fronten der Weißmagier und der Schwarzmagier geraten. Doch dieses Mal trägt er - anders als in seinen bisherigen ...

Zum Inhalt:
Der Magier Alex Verus ist in der Londoner Unterwelt bereits einige Male zwischen die Fronten der Weißmagier und der Schwarzmagier geraten. Doch dieses Mal trägt er - anders als in seinen bisherigen Abenteuern - nun auch die Verantwortung für seine Lehrlinge Luna, Anne und Variam.
Die Vergangenheit des Wahrsagers Verus als Lehrling eines mächtigen Schwarzmagiers holt ihn nun scheinbar ein, denn eine Gruppe von Halbmagiern will sich für seine damaligen Taten bei ihm rächen.
Auch kreuzen sich Verus’ Wege erneut mit denen einer alten Konkurrentin, die Gegensatz zu dem Wahrsager der Schwarzmagie nicht den Rücken gekehrt hat. Während sich die Schlinge immer enger um seinen Hals zuzuziehen scheint, fragt sich nicht nur er selbst, ob er seine Haut auch dieses Mal wieder mithilfe seiner Freunde und seiner Vorsehung retten kann.
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Meine Meinung:
Der vierte Teil der „Magier-von-London“-Reihe von Benedict Jacka ist erneut ein furioses Urban-Fantasy-Abenteuer, welches erstmals interessante Rückblenden in die Vergangenheit des Wahrsager Alex Verus einbindet, welche in früheren Bänden nur sehr oberflächlich behandelt wurde. Die Geschichte schafft es sogar, einige ethische Fragestellungen über Macht, Leben und Tod aufzuwerfen, die die Lesenden wirklich zum Nachdenken anregen. Für mein Gefühl hat die entscheidende Wendung dieses Buches leider etwas spät stattgefunden und der Spannungsbogen auch erst nach über 150 Seiten angesetzt. Somit hat sich der Beginn der Geschichte etwas gezogen und sie hat eher schleichend an Fahrt aufgenommen. Trotzdem eine sehr gelungene und lesenswerte Fortsetzung dieser Reihe!

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Aktueller und sehr relevanter Me-Too-Roman

Whisper Network
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Zum Inhalt:
Sloane, Ardie und Grace arbeiten als Juristinnen in einem großen Unternehmen für Sportequipment. Kurz nachdem der Geschäftsführer verstorben ist, stellen sich die Angestellten die Frage, wer ...

Zum Inhalt:
Sloane, Ardie und Grace arbeiten als Juristinnen in einem großen Unternehmen für Sportequipment. Kurz nachdem der Geschäftsführer verstorben ist, stellen sich die Angestellten die Frage, wer dessen Nachfolge antreten soll. Einer der vielversprechendsten Anwärter auf den Posten als CEO ist der direkte Vorgesetzte der drei Frauen, Ames Garrett.
Leider haben sowohl Sloane als auch einige weitere Mitarbeiterinnen sexuelle Übergriffe und Belästigungen durch Ames erlebt. Bisher hatte er seine Opfer stets durch seine Machtposition unter Kontrolle, war er es doch, der über ihre berufliche Laufbahn entschied.
Kurz nachdem sich die drei Frauen dazu entschließen, ihn wegen seiner Vergehen zu verklagen und somit zu verhindern, dass seine Karriere weiterhin blüht, stirbt Ames auf eigenartige Weise.
Die Frauen, die eigentlich Ames Opfer waren, werden nun als Täterinnen dargestellt, sollen seitens des Unternehmens und Ames’ Familie wegen Rufmordes und Totschlags verklagt werden.

Meine Meinung:
Die Hauptaussage dieser dramatischen Geschichte ist eine meiner Meinung nach sehr wichtige: als Frau hat man sowohl in der Arbeitswelt als auch in der Rolle als Mutter und Partnerin einige sehr schwierige Herausforderungen zu bewältigen, wie sie unsere männlichen Kollegen selten erleben.
Ob in Bezug auf sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, die Verurteilung von Frauen, die sich trotz eigener Kinder auch auf ihre Karriere konzentrieren wollen oder in Hinsicht auf Frauen, die sich gegen Täter zur Wehr setzen und denen nicht geglaubt wird.
Trotz der wichtigen Message war ich leider nicht zu 100% von der Geschichte begeistert. Das Erzähltempo dieses Romans war für mein Gefühl etwas zu langsam, die einzelnen Erzählstränge etwas zu detailliert.Die Geschichte hat sich darum für mich etwas gezogen und hätte von der Autorin vielleicht ein wenig gestrafft werden können, um die Spannung über die 450 Seiten aufrecht zu halten.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Rück-Rückkehr unter Palmen

Mein Himmel über Bali
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Zum Inhalt:
Skye kehrt nach fünf Jahren nach Bali zurück. An diese beinahe magische indonesische Insel hatte sie bereits vor einigen Jahren ihr Herz verloren, als sie mit ihrem damaligen Freund Noah auf ...

Zum Inhalt:
Skye kehrt nach fünf Jahren nach Bali zurück. An diese beinahe magische indonesische Insel hatte sie bereits vor einigen Jahren ihr Herz verloren, als sie mit ihrem damaligen Freund Noah auf der Insel der Götter herumgereist war. Kurz danach hatte sich Skye jedoch von ihm trennen müssen, weil sie für einen Job in eine andere Stadt gezogen ist. Und das, obwohl Noah ihre große Liebe war.
Inzwischen hat sie ihren Job allerdings gekündigt und reist erneut nach Bali, um herauszufinden, wie ihre Zukunft aussehen soll, als sie unverhofft in einem Café ihren Ex-Freund Noah wieder trifft. Schnell knistert es zwischen den beiden, auch wenn Noah in einer Beziehung mit der schönen Influencerin Willow ist. Skye versucht sich ihre Gefühle auszureden, aus Angst davor, was es bedeuten könnte, sich erneut auf Noah einzulassen, der inzwischen auf dieser grünen Insel lebt. Begleitet die Beiden auf ihrem Abenteuer auf der Insel der Götter, ihrer Suche nach einem Weg zueinander und nach ihrer eigenen Zukunft…
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Meine Meinung:
Das Buch hat wirklich wunderschöne Erinnerungen in mir wachgerufen. Man kann deutlich herauslesen, dass die Autorin selbst bereits mehr als einmal auf dieser herrlichen Insel gewesen ist, und durch ihre farbenfrohen Beschreibungen und wundervollen detaillierten Szenarien habe ich mich auch sehr an meine eigene Zeit auf Bali zurückerinnert gefühlt. Die Geschichte zwischen Skye und Noah ist wirklich süß und geht einem am Ende richtig zu Herzen, auch wenn ich die Entscheidungen der Protagonistin nicht immer ganz nachvollziehen konnte.

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