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Veröffentlicht am 19.10.2020

Hirschgulasch, Forsthaus-Chronicles und Dave Killer

Das eiserne Herz des Charlie Berg
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Zum Inhalt:
Charlie Berg stirbt. Und das immer und immer wieder. Denn er hat ein wackliges Herz, das bei zu großer Beanspruchung regelmäßig kurz davor ist, den Geist aufzugeben. Seinem schwachen Organ ...

Zum Inhalt:
Charlie Berg stirbt. Und das immer und immer wieder. Denn er hat ein wackliges Herz, das bei zu großer Beanspruchung regelmäßig kurz davor ist, den Geist aufzugeben. Seinem schwachen Organ ist es nämlich egal, ob gerade auf der Bühne des wichtigsten Literaturpreises für neue Schriftsteller als Gewinner (oder auch Verlierer) am Mikrofon steht, ob er mit seiner besten Freundin Mayra, die eigentlich Malinche heißt und die er seit ihrem ersten Treffen liebt, gegen drei perverse Jugendliche um sein Baumhaus kämpft oder er sich eigentlich mal wieder mit seiner verkorksten Familie auseinandersetzen müsste. Charlie erlebt alles und nichts, erschafft sich seine eigenen Universen im kleinsten Kaff ganz Deutschlands und lebt dort (vor allem in seiner eigenen Welt der Düfte und Gerüche) wie Gott in Frankreich.
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Meine Meinung:
Wie beschreibt man die Geschichte eines tragisch witzigen Helden, der in einem verwirrenden Konstrukt aus bizarrsten und lustigsten Einzelgeschichten sein Leben darlegt, und das auch noch in anachronistischer Form?
Das Buch hat mich einige Nerven gekostet, ich habe beinahe einen Monat daran gelesen, war immer wieder unsicher, ob ich es abbrechen oder beenden sollte. Letzten Endes bin ich extrem glücklich darüber, es bis zum Ende gelesen zu haben. Eine Geschichte, die so konfus durcheinander erzählt wird, am Ende aber doch so perfekt und ohne einen einzigen losen Faden aufgelöst werden kann, hat großen Respekt verdient.
Sebastian Stuertz hat gemeinsam mit Charlie Berg (vermutlich über einem großen Topf Hirschgulasch) eine Familientragödie erzählt, einen Heldenroman, einen Krimi, eine Liebesgeschichte und nicht zuletzt auch eine Komödie, die virtuoser und unterhaltsamer kaum hätte sein können.
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Ein Buch für alle diejenigen, die auf der Suche nach etwas neuem, unerwartetem und ungewöhnlichem sind!

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Die schönste Liebesgeschichte seit langem!

When We Dream
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Zum Inhalt:
Ella Archer lebt das Leben eines normalen Mädchens. Sie studiert, liest und zeichnet gerne und arbeitet in einem Museum an der Garderobe. Mit ihren beiden Schwestern Liv und Mel teilt sie eine ...

Zum Inhalt:
Ella Archer lebt das Leben eines normalen Mädchens. Sie studiert, liest und zeichnet gerne und arbeitet in einem Museum an der Garderobe. Mit ihren beiden Schwestern Liv und Mel teilt sie eine Wohnung, nachdem ihre Eltern vor einigen Jahren bei einem Autounfall verstarben.
Ihr normales Leben endet allerdings mit dem Tag, als sie Backstage bei einer Preisverleihung Jae-yong kennenlernt. Was mit einem vergessenen Buch in einer Garderobe begann, nimmt über stundenlange Chats seinen Lauf. Ella findet immer mehr Gefallen an dem geheimnisvollen Unbekannten, bis eines Tages herauskommt, dass er Star einer der erfolgreichsten Kpop-Bands überhaupt ist. Von da an ist auf einmal gar nichts mehr leicht, unkompliziert und normal.
Die beiden versuchen, sich näher kennenzulernen, aber mit jedem weiteren Schritt, den die beiden aufeinander zu machen, wird das Risiko, entdeckt zu werden, größer. Können ihre zarten Gefühle füreinander dem Druck einer Multimilliardenindustrie standhalten?
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Meine Meinung:
Ich muss gleich vorweg sagen, dass ich beim Schreiben dieser Rezension eine Kpop-Playlist höre. Und das will schon einiges heißen, denn bis vor einigen Tagen hatte ich weder eine Ahnung noch besonderes Interesse an dieser Musikrichtung. Anne Pätzold hat eine wundervoll vorsichtige, realistische und berührende Geschichte erschaffen, die mein Herz höher schlagen lässt und mich dazu gebracht hat, mich in die wundervolle Welt von BTS hineinzuwagen.
Ella und Jae-yong haben mich im Sturm erobert, mich zum Träumen verleitet und mich emotional zerstört. Den zweiten Band der Reihe zu lesen, kann ich kaum abwarten!
Eine ABSOLUTE Leseempfehlung auch für diejenigen von euch, die mit Kpop gar nichts am Hut haben!

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Love-Triangle der etwas anderen Art

Hiding Hurricanes
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Zum Inhalt:
Wenn man über Lenny eines sagen kann, dann, dass sie verschwiegen ist. Nicht einmal ihre besten Freunde wissen, was in ihrem Leben so vor sich geht. Dass sie nur tagsüber die unscheinbare Studentin ...

Zum Inhalt:
Wenn man über Lenny eines sagen kann, dann, dass sie verschwiegen ist. Nicht einmal ihre besten Freunde wissen, was in ihrem Leben so vor sich geht. Dass sie nur tagsüber die unscheinbare Studentin in übergroßen, schwarzen Klamotten ist, ist ihr Geheimnis. Denn aus ihr wird in der Nacht Daisy, die begehrteste und wohl talentierteste Stripperin von ganz Fletcher.
Immer häufiger verirrt sich Lennys bester Freund Creed, in den sie seit ihrer ersten Begegnung verliebt ist, in den Stripclub. Als seine Flirts mit Daisy immer heißer werden, wird es für Lenny von Tag zu Tag schwieriger, die Anziehungskraft zwischen ihr und Creed auszublenden, wenn sie nicht in ihren funkelnden Kostümen und der blonden Perücke ihres Alter Egos steckt.
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Meine Meinung:
Die Fletcher-Reihe von Tami Fischer gehört spätestens seit Sinking Ships zu meinen liebsten New-Adult-Reihen. Ich habe seit Februar auf das Release dieses dritten Teils zu warten und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte von Lenny und Creed fand ich wahnsinnig erfrischend, nicht nur wegen der eher unüblichen Storyline, sondern auch, weil das Buch aus drei Erzählperspektiven geschildert wird. Ich fand die knisternde Anziehung zwischen den beiden richtig greifbar und ihr Happy End hat mich sehr glücklich gemacht, auch wenn die beiden für mich nicht ganz an Mitchell und Carla aus dem zweiten Teil der Buchreihe herankamen.
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Für mich eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Schöne Fortsetzung mit Startschwierigkeiten

A single word
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Zum Inhalt:
Oxana stammt ursprünglich aus Russland und ist unter schwierigen familiären Bedingungen aufgewachsen. Sie hat sich schon als junge Frau alleine bis nach Paris durchgeschlagen und wurde als ...

Zum Inhalt:
Oxana stammt ursprünglich aus Russland und ist unter schwierigen familiären Bedingungen aufgewachsen. Sie hat sich schon als junge Frau alleine bis nach Paris durchgeschlagen und wurde als talentierte Schneiderin von einem Modemäzen gefördert. Wenn sie eines in ihrem Leben gelernt hat, dann, wie man für sich kämpft.
Henri hingegen ist der Erbe des einflussreichen Pariser Modehauses „French Chic“ und puren Luxus gewohnt, ist kein Kind von Traurigkeit sondern eher als Herzensbrecher bekannt und schleppt mit sich ein schweres Trauma herum, welches er mithilfe seiner Arbeit und wilden Partys zu verdrängen versucht.
Als Oxy nach England zieht, um dort Modedesign zu studieren, landet sie ausgerechnet mit Ella Chevallier in einer WG, die niemand anderes ist als die andere „French Chic“-Erbin. Trotz dessen Ella ihre Mitbewohnerin mehrfach vor ihrem Bruder und seinem gefährlichen Charme warnt, können Oxana und Henri nicht die Finger voneinander lassen.
Doch ihr frisches Glück wird immer wieder von Henris Vergangenheit und seinen Ängsten zerstört und die beiden stellen sich nicht nur einmal die Frage, wieso sie nicht miteinander, aber auch nicht ohne den anderen sein können.
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Meine Meinung:
Dieser zweite Teil der L.O.V.E.-Reihe von Ivy Andrews hatte für mich gerade zu Beginn ein paar Anlaufschwierigkeiten. Da man viele der Szenen bereits aus dem ersten Teil kannte (wenn auch aus der Sicht einer anderen Protagonistin), hat sich die Einführung für mein Gefühl etwas gezogen.
Auch habe ich mir an einigen anderen Stellen wiederum gewünscht, dass man mehr Details erfahren hätte und dass die Emotionen von Oxana etwas klarer und weniger nüchtern beleuchtet worden wären (Bsp. für alle, die das Buch schon gelesen haben: das Lied, welches sich auf dem MacBook öffnete…)
Trotzdem habe ich mich in Oxana, vor allem aber jedoch in Henri verliebt. Seine Entwicklung über den Lauf dieses Buchs ist besonders schön und die Beziehung, die die beiden zueinander aufbauen, eine Zuckersüße und ganze Besondere.
Eine romantische Geschichte mit tollem Unterhaltungswert!

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Viel Potential, dass nicht richtig ausgeschöpft wurde...

Der Garten meiner Mutter
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Zum Inhalt:
Myshkin wächst in einem kleinen Dorf am Rande des Himalayas als Kastenloser auf, seine Familie ist also von jeglicher Gemeinschaft ausgeschlossen und unprivilegiert. Dank des Ansehens seines ...

Zum Inhalt:
Myshkin wächst in einem kleinen Dorf am Rande des Himalayas als Kastenloser auf, seine Familie ist also von jeglicher Gemeinschaft ausgeschlossen und unprivilegiert. Dank des Ansehens seines Großvaters, dem eine Klinik gehört, können sie dennoch ein vergleichsweise gutes Leben führen.
Als der Junge gerade einmal neun Jahre alt ist, verlässt seine Mutter die Familie, um mit zwei europäischen Künstlern gemeinsam das Dorf zu verlassen und sich auf Bali selbst zu verwirklichen. Das Kind bleibt einige Jahre lang bei seinem Großvater, der sich liebevoll um ihn kümmert, da sein Vater sich „auf die Suche nach sich selbst“ begeben hat und sich nicht mehr um Myshkin kümmern kann.
Später dann kehrt sein Vater mit einer neuen Frau zurück, die jedoch nie die Rolle seiner Mutter ausfüllen kann und die von dem inzwischen elfjährigen mehrfach zurückgestoßen wird. Niemand kann ihm den Schmerz nehmen, den er über den Verlust seiner Mutter in seinem Herzen trägt.
Als erwachsener Mann findet der ehemals verlassene Junge einige Briefe seiner Mutter an ihre Freundin, in denen sie darüber schreibt, wie sehr sie ihren Sohn über die Jahre vermisst hat.
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Meine Meinung:
„Der Garten meiner Mutter“ hat mich tatsächlich leider sehr enttäuscht. Besonders durch den Klappentext hatte ich mir erhofft, dass dieses Buch eine Geschichte über eine um ihre Unabhängigkeit kämpfende Frau wäre, die alles hinter sich lassen muss, um sich selbst zu finden. Diese Erwartungen wurden durch die Geschichte aus der Perspektive des zunächst traurigen und später verbitterten Sohnes leider nicht aufgefangen.
Auch mit der Erzählweise hatte ich über den Verlauf des Buches so meine Probleme. Die zwei Zeitstränge - einmal die Kapitel aus Myshkins Kindheit und zum zweiten die Abschnitte aus seinem Leben als Erwachsener - sind nicht als diese gekennzeichnet und folgen in keinem erkennbaren Muster aufeinander, sodass man zu Beginn der meisten Kapitel erst einmal rätseln muss, in welchem Zeitabschnitt man sich denn nun gerade befindet.
Auch hätte ich mir für die Geschichte gewünscht, dass entweder der Junge selbst oder auch seine Mutter zu einem späteren Zeitpunkt die Chance ergriffen hätten, sich noch einmal wiederzusehen, um die Verletzung und den Schmerz abarbeiten zu können.
Insgesamt eine Geschichte, in der so viel Potential gesteckt hätte, welches aber durch die Erzählweise und -perspektive aus meiner Sicht nicht optimal genutzt werden konnte.

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