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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2021

Spannend und zu Herzen gehend

Von hier bis zum Anfang
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Cape Haven : Nach dreißig Jahren im Gefängnis wird Vincent King entlassen, schon mit fünfzehn tötete er ein Kind . Walk sein bester Freund , der noch zu ihm hält, ist Polizist geworden und kümmert sich ...

Cape Haven : Nach dreißig Jahren im Gefängnis wird Vincent King entlassen, schon mit fünfzehn tötete er ein Kind . Walk sein bester Freund , der noch zu ihm hält, ist Polizist geworden und kümmert sich auch um Star Radley und ihre Kinder . Ihre Schwester wurde von King getötet , was sie niemals überwunden hat. Sie vernachlässigt ihre Kinder, aber ihre dreizehnjährige Tochter Duchess versorgt ihren kleinen Bruder so gut es geht.Kings Entlassung setzt schreckliche Ereignisse in Gang...
Ich konnte nicht anders, als mit Duchess leiden und mitfiebern und auf Besserung für sie und ihren Bruder hoffend. Chris Whitaker hat eine wirklich starke Heldin erschaffen , nach aussen hin rotzfrech und auch bereit zu zuschlagen , aber mit Liebe zu ihrem kleinen Bruder. Von hier bis zum Anfang ist eine zu Herzen gehende Familiengeschichte mit Krimielementen und kann zusätzlich mit einer Auflösung punkten , mit der ich nicht gerechnet habe. Der Schreibstil ist flüssig , intensiv und bildhaft, aber nicht ausschweifend. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Duchess und Walk erzählt , was die Story noch weiter voran bringt.Dieser ungewöhnliche Roman hat mich sehr berührt und ich empfehle ihn gerne weiter.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Moderne Ermittlungsmethoden im historischen Wien

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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1893 : Leopold von Herzfeldt, möchte neue Ermittlermethoden bei der Wiener Polizei einführen. Vor dem eigentlichen Antritt seiner Stelle erscheint er an einem Tatort im Prater und setzt ungefragt seine ...

1893 : Leopold von Herzfeldt, möchte neue Ermittlermethoden bei der Wiener Polizei einführen. Vor dem eigentlichen Antritt seiner Stelle erscheint er an einem Tatort im Prater und setzt ungefragt seine Kenntnisse bei einer gepfählten Frauenleiche ein. Durch seine Art , den Mord ganz anders anzugehen , als die älteren Kollegen macht sich Leopold nicht unbedingt beliebt, und es scheint als würde man seine fortschrittliche Art boykottieren .
Ich weiß nicht, was mir besser gefallen hat, der eigentliche Kriminalfall und seine Auflösung , mit einigen Wendungen und grausigen Morden , oder die detailverliebte Schilderung einer Großstadt 1893. Hier liegen Licht und Schatten nah beieinander, Armut , Krankheit ,Aberglaube ,und die Unterdrückung von Frauen , auf der anderen Seite ein Aufkommen der ersten modernen Technik und die Verbreitung von berufstätigen Frauen , die ihr Leben selber gestalten wollen.Diese Beschreibung finde ich sehr gelungen , ebenso die Protagonisten . Jeder noch so kleine Nebencharakter ist hervorragend gezeichnet, ich konnte mir alle bildlich vorstellen. Der wahre Star ist für mich der Totengräber Augustin Rothmayer , kauzig , aber gebildet und gutherzig ergänzt er den jungen Inspektor.Im Anfang war mir Leopold von Herzfeldt nicht besonders sympathisch , aber er durchläuft auch eine Wandlung und ändert sich zum positiven . Von gemeinsamen Ermittlungen habe ich nicht so viel bemerkt, da hätte es gerne noch mehr geben können. Ich würde gerne noch mehr von dieser neuen Reihe lesen , denn ich war begeistert!

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Viel Spannung, aber auch Gesellschaftsstudie

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Metz,1908, die junge Emma ist mit ihrem Dasein nicht immer zufrieden, zu gerne möchte sie später eine sinnvolle Arbeit ergreifen und vorher studieren. Doch ihre Eltern haben ein ganz anderes Ziel vor Augen, ...

Metz,1908, die junge Emma ist mit ihrem Dasein nicht immer zufrieden, zu gerne möchte sie später eine sinnvolle Arbeit ergreifen und vorher studieren. Doch ihre Eltern haben ein ganz anderes Ziel vor Augen, Emma mit einem möglichst gutsituierten Mann zu verheiraten, damit sie versorgt sei. Dabei findet Emma den von der Mutter ausgesuchten Carl sogar sehr nett, aber Carl möchte zu gerne auf eigenen Füssen stehen , sein Erbe nicht antreten und lieber Senf herstellen. Komplikationen und ein Nebenbuhler machen es den Beiden schwer..
Das erste Positive : vor Beginn eines Kapitels erfährt der Leser Handlungsort und das Jahr. Der Start und erster Auftritt Emma und Carl ist sehr gelungen , interessant und kurzweilig. Leider flacht die Spannung in der Mitte etwas ab, zieht aber am Ende noch einmal deutlich an .Gefallen hat mir , das die Geschichte obwohl als Mehrteiler geplant, einen runden Abschluß findet, kein großer Cliffhänger am Ende. Das dieser Roman 528 Seiten hat, merkt man kaum, der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Gut beschrieben sind die gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit , Töchter sollen so gut wie möglich heiraten , Söhne übernehmen das Familienunternehmen , ein abweichen von der Norm wird auf keinen Fall geduldet. Und eine Künstlerlaufbahn ? Undenkbar! Andere Probleme werden auch aber nur am Rande erwähnt, Armut oder Drogensucht. Noch einmal kleine Kritikpunkte : mir ist nicht erkenntlich geworden , warum Emma am Anfang unbedingt Rechtswissenschaften studieren will und wie sie scheinbar so nebenbei mit einer Idee einen Geschäftsabschluß rettet. Insgesamt durchaus empfehlenswert , diese Familiensaga ist mir vier Sterne wert! Die Nachfolgebände würde ich auch noch gerne lesen.
Cover: passend zum Thema und der Zeit in der der Roman spielt, gefällt mir richtig gut

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Wohlfühlgeschichte

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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Fee, Mutter von vier Kindern wird viel zu früh zur Witwe. Es geschah ausgerechnet als ihr Mann Jan mit den Kindern alleine war und Fee beruflich als Konzertmusikerin auf der Bühne stand. Seit dem schafft ...

Fee, Mutter von vier Kindern wird viel zu früh zur Witwe. Es geschah ausgerechnet als ihr Mann Jan mit den Kindern alleine war und Fee beruflich als Konzertmusikerin auf der Bühne stand. Seit dem schafft sie es kaum ihre geliebte Geige an zu fassen , vom Spielen und von Auftritten ganz zu schweigen. Um eine Bleibe für sich und die vier Kinder zu haben, kauft sie ziemlich unüberlegt einen alten Gasthof im alten Land . Besonders ihre 14jährige Tochter ist alles andere als begeistert , und die Probleme scheinen kein Ende zu nehmen...
Eine warmherzige Geschichte , die mich schnell für sich einnehmen konnte. Dies liegt vielleicht auch an Fees Alter, mit Anfang vierzig ist sie der etwas reiferen Leserschaft näher, als die meisten Protagonisten in anderen Romanen. Sie ist nicht die Vorzeige/ Strahlefrau und mehrmals fragte ich mich , ob das lange gut geht mit vier Kindern, die sehr unterschiedlich sind. Für mich ist sie eine Protagonistin ,bei der ich am liebsten in die Geschichte gehüpft wäre, um meine Hilfe und Freundschaft anzubieten. Auch die Landschaft ist bildhaft und liebevoll beschrieben , der Gasthof und Garten erschien direkt vor meinen Augen. Mein besonderer Liebling war die jüngere Tochter von Fee, Martha, zehnjährig und verschroben wirkend ,aber so rührend. Viele Szenen entsprechen dem realen Leben , es ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Punkten kann " der Himmel ist hier weiter als anderswo " nicht nur mit der Story, sondern auch mit seinem flüssigen Schreibstil. Auf jeden Fall ein Buch, das für mich noch einige Kapitel mehr haben könnte , ich wäre mit Begeisterung dabei!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Gelungene Fortsetzung, mit wenigen Kritikpunkten

Nordwestzorn
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Kommissarin Anna Wagner, kehrt ganz nach St. Peter-Ording zurück. Zur Freude von Dienststellenleiter Hendrik Norberg , der viel von der Sonderermittlerin für Vermisstenfälle hält. Ein besonders schrecklicher ...

Kommissarin Anna Wagner, kehrt ganz nach St. Peter-Ording zurück. Zur Freude von Dienststellenleiter Hendrik Norberg , der viel von der Sonderermittlerin für Vermisstenfälle hält. Ein besonders schrecklicher Cold Case beschäftig sie, ein neunjähriger, verschwundener Junge und eine merkwürdig, frühe Täteranklage . Sie sind fest entschlossen, die Tat entgültig aufzuklären, da auch die drei damaligen Verdächtigen noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen haben.
Wie gut, das ich schon den ersten Teil der Reihe gelesen habe, ich war sofort wieder mittendrin. Ich hatte gehofft, diesmal mehr von Anna Wagner zu erfahren , da im ersten Fall das familiäre Umfeld von Hendrik Norberg ausführlich beschrieben wurde. Aber leider war dem nicht so, irgendwie bleibt mir diese Kommisarin fremd , auch wenn sie nicht unsympathisch wirkt. Nicht so wichtig, denn die Krimistory konnte mit einigen wichtigen Themen , die gut ausgearbeitet waren, punkten. Ausser dem Vermisstenfall wurden noch Kindesmissbrauch, sexuelle Belästingungen und das Vertuschen von Straftaten durch Polizisten in die Story eingebracht. Alles lässt sich flüssig lesen , kein Abflachen der Spannungskurve . Noch ein kleiner Kritikpunkt : das Ende erschien mir dann doch ein wenig übertrieben und nicht ganz glaubwürdig, da der Rest bodenständig und realitätsnah ist .Durchaus gelungen , aber mit kleinen Abstrichen !

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