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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2018

unterhaltsam, aufregend, dramatisch

Mein Herz ist eine Insel
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Isla weiß nicht, wohin. Ihr langjähriger Freund hat sie für eine andere verlassen. Nun steht sie ohne Wohnung und Job da, denn beides hat sie mit dem Mann geteilt, den sie bald zu heiraten glaubte.
Ihr ...

Isla weiß nicht, wohin. Ihr langjähriger Freund hat sie für eine andere verlassen. Nun steht sie ohne Wohnung und Job da, denn beides hat sie mit dem Mann geteilt, den sie bald zu heiraten glaubte.
Ihr bleibt für den Moment nichts anderes übrig, als nach Hause zurückzukehren, obwohl sie das am wenigsten will.
Seit sie von der kleinen schottischen Insel Bailevar geflüchtet ist, hat sie zu ihrer Familie kaum Kontakt gehabt. Doch auf eine Person freut sie sich: Shona, die alte Dame, die die Geschichte der Insel liebt und lebt.
Auf der Insel erwartet sie aber nicht nur eine Familie, die sauer ist, weil sie sich nie gemeldet hat – auch ihre Jugendliebe ist auf die Insel zurückgekehrt und führt erfolgreich das dortige Pub.

Am Anfang empfand ich die Protagonistin Isla als unreife Ziege … was sich jedoch von Minute zu Minute verbesserte, denn hinter dieser „abweisenden“ Maske, steckt eine leidenschaftliche, fürsorgliche und verletzte junge Frau, die auf der Insel mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, genauso das Cover. Gelesen wurde Islas Sicht von Anna Carlsson, deren Stimme facettenreich und angenehm ist. Finns Sicht wurde von Julian Horeyseck gelesen, dessen Stimme eher nicht so mein Fall war.
Es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht, dieses Hörbuch beim Autofahren in den Urlaub zu hören.
Zu einem Roman von Anne Sanders werde ich sicherlich wieder greifen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Hast du deinen Ort des Friedens und deinen Menschen der Leidenschaft schon gefunden?

Die Kamelien-Insel
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Vor ein paar Wochen habe ich dieses wundervolle Buch gewonnen. Da mein Urlaub mit dieses Mal nach Frankreich führte, war klar, dass der Roman „Die Kamelien-Insel“ mitmusste, auch wenn ich eher in Südfrankreich ...

Vor ein paar Wochen habe ich dieses wundervolle Buch gewonnen. Da mein Urlaub mit dieses Mal nach Frankreich führte, war klar, dass der Roman „Die Kamelien-Insel“ mitmusste, auch wenn ich eher in Südfrankreich unterwegs war.

Sylvia ist eine erfolgreiche Frau, die durch eiserne Disziplin alles erreicht hat, was man erreichen kann: Sie hat sich erfolgreich selbständig gemacht, verdient Unmengen an Geld und ist finanziell abgesichert. Mit ihrem Mann führt sie seit 10 Jahren eine gute Ehe – was will man also mehr?
Unerwartet erbt sie eine kleine Insel in der Bretagne samt Kameliengärtnerei. Da ihr Mann ein erfolgreicher Immobilienhändler ist, bietet er ihr an, sich um alles zu kümmern. Sylvia hätte in ihrem terminreichen Arbeitsalltag dafür sowieso keine Zeit.
Als ihr dann ein Kunde abspringt und sie dadurch eine Lücke im Terminkalender hat, reist sie spontan in die Bretagne und verliebt sich sofort in die Insel, die mit der Gärtnerei und dem Meer ein Ort des Friedens ist. Zudem lernt sie Maël kennen und empfindet Gefühle, die sie nie zuvor gespürt hat.

Tabea Bach ist eine hervorragende Autorin. Ich liebe ihren Schreibstil und wurde komplett in die Handlung hineingezogen. Sie hat die Charaktere so liebevoll gestaltet, dass ich eine sehr starke Verbindung zu Sylvia gespürt habe, obwohl ich ihr in manchen Angelegenheiten kaum ferner sein könnte.
Hätte ich die Zeit gehabt, dann hätte ich diesen Roman sicher an einem Stück gelesen. Es war so spannend, aufwühlend und emotional, dass ich auf jeder Seite mit Sylvia mitgefiebert habe.
Im Herbst 2018 erscheint der zweite Teil und im Frühjahr 2019 der Dritte. Ich freue mich schon sehr darauf, wieder von der Insel und Sylvia zu lesen.

Ich liebe es, wenn mich ein Buch total mitnimmt. Besonders toll finde ich es, wenn das Buch auch etwas vermittelt. Hin und wieder sollte man sich einen Moment Zeit nehmen und auf sich selbst schauen … auf die Dinge die man hat und wofür man dankbar sein kann. Genauso aber auf die Träume, die man nicht aufgeben sollte. Und wenn man einen Ort findet, an dem man inneren Frieden spürt und einen Menschen, mit dem man seine Leidenschaft teilen kann, dann ist man angekommen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich angekommen bin.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein nette Idee

Eine Schachtel voller Glück
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Anne Marie hat vor kurzem ihren Mann verloren. Sie betreibt einen Buchladen in der Blossom Street und ist mit den Ladenbesitzern der angrenzenden Geschäfte befreundet. Als die Tage auf den Valentinstag ...

Anne Marie hat vor kurzem ihren Mann verloren. Sie betreibt einen Buchladen in der Blossom Street und ist mit den Ladenbesitzern der angrenzenden Geschäfte befreundet. Als die Tage auf den Valentinstag zusteuern beschließt sie mit ihren ebenfalls verwitweten Freundinnen, eine Party zu machen. Gemeinsam treffen sie den Entschluss, nicht weiter Trübsal zu blasen, sondern ihr Leben wieder in die Spur zu bringen.
So entsteht die Idee der 20-Wünsche-Liste.

Die Idee hinter dem Buch finde ich super. Viel zu selten überlegt man sich, was man eigentlich will. Mitgerissen vom Strom des Alltags, lassen wir uns treiben und landen an Punkten, wo wir eigentlich nie hinwollten.
Bleiben wir uns selbst tagtäglich treu? Kann man im Wandel der Gesellschaft seine eigenen Werte noch hochhalten? Achten wir genug auf uns oder schauen wir vielmehr nach allen anderen und was sie über uns denken? Oder sind wir nur auf unseren Vorteil aus und vergessen darüber unsere Mitmenschen?
Trotz der netten Idee und den sympathischen Charakteren, hat das Buch mir nicht 100%ig gefesselt. Viele Gespräche fand ich öde, die Handlung oftmals zu vorhersehbar und die Übersetzung bisweilen sogar echt schlecht.
Das Cover ist zwar sehr typisch für Debbie Macomber-Romane gestaltet … aber mit einer Schachtel voller Glück hat die Handlung eigentlich nichts zu tun – eher mit einer Liste zum Glück.

Obwohl ich zum Schluss hin dann sehr gerührt war, wie alles ausging, bin ich nicht vollständig in die Handlung eingetaucht, sondern habe mich eher (wie beim Fernsehn) berieseln lassen.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Super amüsanter und aufgeweckter Chick-Lit-Roman

Wir sehen uns beim Happy End
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Dieses Hörbuch hat mir so manche Autofahrt versüßt. Die Lesestimme von Christiane Marx war für die Handlung perfekt gewählt. Das Cover passt wundervoll zum ersten Band von Charlotte Lucas „Dein perfektes ...

Dieses Hörbuch hat mir so manche Autofahrt versüßt. Die Lesestimme von Christiane Marx war für die Handlung perfekt gewählt. Das Cover passt wundervoll zum ersten Band von Charlotte Lucas „Dein perfektes Jahr“, das ich vorletztes Jahr gelesen habe. Die Handlung der beiden Bücher baut nicht aufeinander auf, aber es gibt kleine Verbindungen ?

Die Protagonistin, Emilia Faust, liebt Happy Ends. Nein, sie vergöttert sie. Und wen ein Film/Buch nicht gut endet, verpasst sie der Story eben eines auf ihrem Blog „Better Endings“.
Wie mit den ausgedachten Geschichten, geht sie auch mit ihrem Leben um … alles soll super sein und ist es auch, bis sie herausfindet, dass ihr Verlobert sie belogen und eine Affäre hat.
Im Chaos dieses Tages rennt sie zu allem Unglück einen Passanten um, der ihretwegen stürzt und sein Gedächtnis verliert. Von Schuldgefühlen geplagt, versucht sie diesem zu helfen und verstrickt sich in einem großen Netz aus Lügen.

„Wir sehen uns beim Happy End“ war für mich wie der Sonnenstrahl, der morgens die Wange kitzelt. Amüsant, aufgeweckt und gespickt mit Liebe und Humor.
Wie schon bei „Dein perfektes Jahr“, hat Charlotte Lucas mich voll überzeugt mit ihrem charmanten Schreibstil und dem Händchen für unerwartete Wendungen im Plot. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von ihr, das nächstes Frühjahr erscheinen soll.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Erschreckend, aufklärend und absolut wahr.

Die Rotzlöffel-Republik
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Der Titel „Die Rotzlöffel-Republik“ hat mich sofort angesprochen, denn wer kennt sie nicht? Die quengelnden Kinder im Supermarkt und die Muttis die danebenstehen und seelenruhig auf das Kind einreden „Na ...

Der Titel „Die Rotzlöffel-Republik“ hat mich sofort angesprochen, denn wer kennt sie nicht? Die quengelnden Kinder im Supermarkt und die Muttis die danebenstehen und seelenruhig auf das Kind einreden „Na Charlotte, was möchtest du lieber? Pastinaken oder Quinoa?“
Dass es in unserer Gesellschaft einige Bewegungen/Veränderungen gibt, merkt man nicht nur in der Politik und Wirtschaft. Schon im Kindergarten geht es los. Das ist schließlich eine prägende Zeit.
Kinder lernen in den ersten Jahren sehr viel – vor allem auch, was Wertevorstellungen betrifft. Dass da die Eltern eine große Verantwortung haben, ist einigen wohl nicht (mehr) bewusst …

„Kindergärtnerin sagt heute allerdings fast niemand mehr, dafür ist meistens von Erzieherinnen die Rede […].Das ist zum einen sinnvoll, weil es eben die gängige Bezeichnung ist, zum anderen kommt damit aber auch sprachlich bereits gut zum Ausdruck, dass immer mehr Eltern heute ihre Verantwortung als Erziehende mehr oder weniger an uns abgegeben haben.“ (Zitat: Die Rotzlöffel-Republik, Ecowin, Susanne Schnieder, Tanja Leitsch, Carsten Tergast)

Zwei Frauen erzählen aus ihrem Arbeitsalltag in KiTas, beschreiben, was sich dort zuträgt und welche Verhaltensweisen bei Kindern zu beobachten sind.

„Kitas stehen im Zentrum der öffentlichen Diskussion um frühkindliche Bildung und Betreuung. Letzteres trifft leider nicht zu. Denn Personal, das sind Menschen. Und Menschen haben zwei Nachteile: sie haben eine Meinung und sie kosten Geld. Aus diesem Grund versucht man, möglichst viele Betreuungseinrichtungen mit möglichst wenig Personal zu führen und dem vorhandenen Personal so viele Pistolen auf die Brust zu setzen, dass eine sinnvolle Kita-Arbeit fast nicht mehr möglich ist.“ (Zitat: Die Rotzlöffel-Republik, Ecowin, Susanne Schnieder, Tanja Leitsch, Carsten Tergast)

Ich persönlich finde, dass Kindererziehung unglaublich wichtig ist und wer dafür keine Zeit und Mühe aufwenden möchte, sollte sich wirklich überlegen, ob ein Kind dann das Richtige ist. So hart das auch klingen mag …
Kindererziehung ist nicht damit getan, das Kind per Glotze und Smartphone ruhig zu stellen … es geht um vieles mehr. Das Kind soll sich entwickeln, es soll toben dürfen, aber auch lernen, sich zu benehmen etc. Einem 3-jährigen Kind die Entscheidung zu überlassen, was Mutti kochen und was angezogen werden soll ist eher weniger sinnvoll.

“ […]diese Art der Individualpädagogikg […] die allerdings genauso schnell wieder abgeschafft worden war, da die Amerikaner nach einer relativ kurzen Zeit des Ausprobierens merkten, dass die Möglichkeit für Kinder, jederzeit tun und lassen zu können, was sie wollen, zu keiner guten gesellschaftlichen Entwicklung führte.“ (Zitat: Die Rotzlöffel-Republik, Ecowin, Susanne Schnieder, Tanja Leitsch, Carsten Tergast)

Im Arbeitsalltag begegnen mir schon ausreichend Arschlöcher, Tyrannen, Choleriker und Narzissten. Da müssen wir doch nicht direkt die nächste Generation von sich selbst überschätzenden Nichtstuern großziehen.

„Die Zwei- oder Dreijährigen können das natürlich noch nicht reflektieren, sie reagieren nur so, wie es ihnen von ihrem Umfeld vorgegeben wird. Leider werden sich auf diese Weise jedoch eine ganze Menge Nervenzellen nicht bilden, die dafür zuständig sind, dass dieser Mensch als Erwachsener auf angemessene Weise mit seinen Mitmenschen umgeht. Da sind sowohl der Egoismus wie auch eine verringerte Leistungsfähigkeit aufgrund des Nichteinhaltens von Widerspruch vorprogrammiert, wenn nicht im weiteren Verlauf der Kindheit Menschen da sind, die diese Kinder ihre Grenzen spüren lassen.“ (Zitat: Die Rotzlöffel-Republik, Ecowin, Susanne Schnieder, Tanja Leitsch, Carsten Tergast)

Viel wichtiger sind mutige Menschen mit positiven Eigenschaften wie Mitleid, Herzensgüte, Ideenreichtum … wir brauchen schließlich tolle Führungskräfte, mit denen man gerne arbeitet, die einen fördern und ermutigen; mutige Politiker, die etwas bewegen und nicht nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Und wir sollten anfangen, andere Menschen zu schätzen, die ihre Arbeit gut machen –> vor allem in den Pflege- und Dienstleistungsberufen. Auf diese sind wir schließlich alle angewiesen.
Jeder sollte wertgeschätzt werden, der auf der Arbeit sein bestes gibt, sich in der Gesellschaft einbringt und unsere Kinder sollten Kind sein dürfen und von den Eltern wichtige Werte vermittelt bekommen.
Die im Buch aufgeführten Beispiele klingen im ersten Moment urkomisch und haben mich sehr amüsiert … aber es ist eine schreckliche Wahrheit und daher überhaupt nicht zum Lachen.

„Das sind nur ein paar Beispiele dafür, dass wir alle bereits heute erahnen können, was in den kommenden Jahren auf uns zukommt. Wir haben es mit einer stetigen Abnahme des Anteils an normal funktionierenden Familien zu tun, dafür auf der anderen Seite mit immer absurderen und bedrohlicheren Szenarien, in denen deutlich wird, dass einem steigenden Anteil an Menschen Gesellschaftsfähigkeit weitestgehend abgeht.“ (Zitat: Die Rotzlöffel-Republik, Ecowin, Susanne Schnieder, Tanja Leitsch, Carsten Tergast)