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Veröffentlicht am 13.07.2021

Fantasy in außergewöhnlich

Wiederkehr der Götter – Der Schatten des Todes
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Hallo allerseits!


Manche Bücher brauchen eine Weile, bis sie einen finden. Aber dann fressen sie einen mit Haut und Haaren. Bei dem Buch des Autoren-Duos P.J. Lehmann ist das genau so passiert.


Die ...

Hallo allerseits!


Manche Bücher brauchen eine Weile, bis sie einen finden. Aber dann fressen sie einen mit Haut und Haaren. Bei dem Buch des Autoren-Duos P.J. Lehmann ist das genau so passiert.


Die Geschichte um Iouna und Halvar baut sich langsam auf. Die Autoren nehmen sich Zeit, die Welt und die Personen vorzustellen, lassen den Charakteren Zeit, sich zu entwickeln und Verbindungen aufzubauen. Sind beide zu Anfang noch eher unbeschriebene Blätter, möchte man sie am Ende gar nicht mehr gehen lassen. Die Handlung nimmt langsam Fahrt auf und ist mit so vielen kleinen, liebevoll geschriebenen Szenen gespickt, dass sie einem nicht wirklich lang erscheint. 566 Seiten sind schon ordentlich, doch für mich hätten es auch noch 200 mehr sein können. Wie gut, dass es einen zweiten Teil gibt...


Selbst die Nebenfiguren sind präzise ausgearbeitet. Von der obersten Hofdame über den Hofmagier bis hin zur Wahrsagerin hat jede Figur ihre eigene Geschichte, ihren eigenen Hintergrund. So liebevoll und detailverliebt wurde diese Welt erschaffen, das man sich einfach dabei wohl fühlen muss.


Das einzige "Manko", was mir einfällt, wären die etwas langen Kapitel. Mein Ebook-Reader zeigte an: "Noch 105 Seiten im Kapitel". Mhh... okay... Nichts sonderlich schlimmes, man findet immer Möglichkeiten in den Kapiteln zu pausieren, doch für mich als Leser, der nicht gerne mitten drin pausiert war es etwas ungewöhnlich. Doch das haben die Autoren laut ihrer Aussage in Band 2 schon behoben. Also ist es nicht mal ein wirklicher Kritikpunkt.


Dieses Jahr erschien schon Band zwei, der direkt den Weg in meinen Warenkorb gefunden hat. Also freut euch darauf, hier bald mehr von P.J.Lehmann zu hören.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Kinder, die die Welt erobern

Die Reise des Königs
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Hallo allerseits!



Dieses Buch hat auf sehr ungewöhnlichem Wege zu mir gefunden. Zum Einen durch die Empfehlung einer lieben Freund, den ersten Kontakt mit Jan über ein anderes Projekt und schließlich ...

Hallo allerseits!



Dieses Buch hat auf sehr ungewöhnlichem Wege zu mir gefunden. Zum Einen durch die Empfehlung einer lieben Freund, den ersten Kontakt mit Jan über ein anderes Projekt und schließlich eine verpasste Leserunde bei Lovelybooks. Verpasst? Jup, denn eigentlich hätte ich es nicht gelesen, wenn Jan nicht die absolut Liebenswerte Idee eines Wanderbuchs gehabt hätte. Ein Buch, was vorher schon durch ein paar Hände gegangen ist und mit Kommentaren und Zeichnungen versehen wurde. Allein die wären einen eigenen Post wert, aber ich komme vom Thema ab....



"Die Reise des Königs - Das Alte Reich" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Davon abgesehen, dass die Protagonisten die Jüngsten sind, die ich je verfolgen durfte, ist der Stile auch einfach absolut einzigartig. Jan springt regelmäßig zwischen den Sichtweisen der Charaktere hin und her, ohne dass es irgendwie lästig ist oder verwirrend. Man verfolgt für ein paar Abschnitten diesen Charaktere, danach jenen und danach wieder jemand ganz anderen. Und jede Sichtweise ist auf ihre Art einzigartig, auch wenn sie teilweise das Gleiche sehen oder erleben.



Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Koro, der Älteste von ihnen, wird immer mehr zu einem Anführer (auch wenn er in Hinsicht auf die Mädchen nicht sonderlich klug ist), Jindari erlebt in vollen Zügen die Pubertät, samt Wutausbrüchen und sehnsuchtsvollen Momenten mit Koro, Basco lernt, dass einem manchmal das Wissen aus Büchern allein nicht reicht, sondern dass man auch selbst Dinge erleben muss und Fea, die Neunjährige und damit Jüngste der Truppe, überwindet ihre eigene Vergangenheit und lernt, was Liebe und Vergebung ist. Und das Ganze ohne, dass es einen Moment kindisch und albern wirkt. Klar, es sind Kinder, sie haben eine ganz eigene Sicht auf viele Dinge, doch Jan schafft es, dass sie kindlich sind aber man sie trotzdem ernst nehmen kann. Die Probleme der Kids sind oft gut nachzuvollziehen (sieht man mal von dem "Pubertier" Jindari ab) und es macht Spaß zu beobachten, wie sie von einer Gruppe völlig unterschiedlicher Kinder zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen.



Die Geschichte ist gleichermaßen fantastisch wie spannend, wenn man einmal angefangen hat, möchte man wissen, wie es weiter geht. So abwechslungsreich erzählt und voller kleiner Witze, die mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht haben. Aber auch da schafft Jan den Spagat zwischen Unterhaltung und den teilweise doch ernsteren Themen, die auch Rückschlüsse auf unseren Alltag ziehen lassen (Ich sag nur: Die Diskussion über die Huz-Tücher). Überhaupt geht das Buch sehr feinfühlig mit einigen Themen wie Gewalt, familiäre Probleme und Emanzipation um, ohne das die große Moralkeule geschwungen wird.



Alles in allem bleibt mir lediglich zu sagen, dass dieses Buch mich vollkommen begeistert hat. Der Schreibstil ist vollkommen anders, als alles, was ich bisher gelesen habe und die Geschichte so spannend, dass ich es kaum erwarten kann, Band zwei zu lesen. Zum Glück muss ich dafür nicht allzu lange warten, denn der erscheint schon am 17.04 diesen Jahres.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Zwei ungewöhnliche Frauen

Dinge, die das Herz höher schlagen lassen
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Hallo allerseits!



Seit ich "Eat, Pray, Love" von Liz Gilbert gelesen habe, habe ich Gefallen an Büchern gefunden, in denen Menschen aus ihren gewohnten Mustern ausbrechen um sich selbst zu finden und ...

Hallo allerseits!



Seit ich "Eat, Pray, Love" von Liz Gilbert gelesen habe, habe ich Gefallen an Büchern gefunden, in denen Menschen aus ihren gewohnten Mustern ausbrechen um sich selbst zu finden und neue Erfahrungen zu machen. Bei Liz Gilbert waren es gleich drei Stationen - Italien, Indien und Indonesien, während es bei Mia Kankimäki eine ist: Japan, das Land der aufgehenden Sonne und gleichzeitig eines, dessen Kultur uns so fremd erscheint und was dennoch eine so aufregende und spannende Vergangenheit bereit hält.



Mias Reise wird von einem Wunsch geleitet: Ihre Seelenverwandte Sei Shonagon besser kennen zu lernen und zu erfahren, wer die Frau war, die als eine der ersten Schriftstellerinnen der Welt gilt. Während des Buches erfährt man immer mehr über diese Japanerin, die während der Heian-Zeit (also zwischen 794-1185) am Hofe beobachtete, gelebt, geliebt und eben vor allem geschrieben hat. Ich muss sagen, dass selbst ich mich nach und nach in diese außergewöhnliche Frau verliebt habe und mehr über sie erfahren wollte. Ihr Buch, das "Kopfkissenbuch", landete natürlich direkt in meinem Einkaufskorb und wird wohl demnächst ebenfalls von mir gelesen.



Mia hat einen absolut witzigen und dennoch unaufgeregten Schreibstil. Ich habe mich auf jeder Seite gut unterhalten gefühlt, musste öfter breit grinsen und habe dennoch viel über die Kultur in Japan erfahren - der heutigen und der damaligen. Die Autorin schafft es, das Wissen zu vermitteln, ohne dass es langweilig und trocken rüber kommt. Man lernt Kyoto kennen und verliebt sich parallel mit der Autorin immer mehr in dieses Land. Hätte ich nicht sowieso eine Schwäche für Japan, hätte ich sie spätestens jetzt.


Immer wieder gibt es Zitate von Sei Shonagon, ihre Listen über alles mögliche und Mia selbst fügt das auch immer wieder ein, macht ihre eigenen Listen, die nicht weniger unterhaltsam sind. Die Art, wie sie Erlebnisse und ihre Umgebung beschreibt, ist bruchstückhaft und trotzdem so bildlich, dass man dem ganzen folgen kann- eine weitere Anlehnung an das "Kopfkissenbuch".


Alles in allem ist dieses Buch unterhaltsam und wirklich außergewöhnlich. Ich bin sicher, dass ich es nicht zum letzten Mal gelesen habe. Eine absolute Empfehlung für Leute mit Interesse an Japan und etwas anspruchsvollerer Literatur.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Kurzweilige Geschichten á la 1001 Nacht

Fortellas Geschichten
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Hallo allerseits!



Eine meiner ersten Erinnerungen ist, dass meine Mutter an meinem Bett sitzt und mir Märchen vorliest. Das ist sicher bei den meisten so. Eine nicht-repräsentative Studie meinerseits ...

Hallo allerseits!



Eine meiner ersten Erinnerungen ist, dass meine Mutter an meinem Bett sitzt und mir Märchen vorliest. Das ist sicher bei den meisten so. Eine nicht-repräsentative Studie meinerseits hat ergeben, dass die meisten Bücherwürmer sich schon ihr frühster Kindheit mit diesem Virus infiziert habe, oft durch das Vorlesen von Geschichten durch etwaige Erwachsene. Sehnt ihr euch auch manchmal in diese Zeit zurück? Die kleinen Geschichten, die ihr kurz vor dem Einschlafen gehört habt und die euch ins Reich der Träume geführt haben? Dann sind Fortellas Geschichten genau das Richtige für euch.



Denn dieses Buch ist nicht nur eine Geschichte, die erzählt wird. Nein, es sind viele kleine Kurzgeschichten, manche lustiger, manche Ernst. Man taucht immer wieder in verschiedene Settings ab, lernt über Zwerge, Minotauren, Fährmänner und einige mehr. Eines haben all diese Geschichten gemeinsam: Sie sind fantastisch. Das ist wirklich High Fantasy vom Feinsten und bei der ein oder anderen Geschichte, hätte ich mir mehr gewünscht, da hätte meinetwegen ein ganzes Buch draus werden können. Einigen Enden kamen für meinen Geschmack zu abrupt, da hätten der Geschichte vielleicht noch zwei, drei Absätze mehr gut getan.



Zwischendrin folgt man immer der mysteriösen Fortella, die ihre Gastgeber mit diesen Geschichten unterhält (und mich geschickt dazu gebracht hat, mir beim Lesen einen Tee zu kochen und Kekse zu essen). Ein gutes Bindeglied zwischen den teilweise völlig unterschiedlichen Geschichten. Die Erzählerin schafft es auch immer eine galante Überleitung zur nächsten Erzählung zu liefern und ich konnte sie quasi vor mir sehen, eine Art fantastische Scheherezade.



Alles in allem haben mich die Kurzgeschichten gut unterhalten, die Länge war immer hervorragend um sie eben in der Mittagspause zu lesen. Aus "Nur noch ein Kapitel" wurde "Nur noch eine Geschichte" und schon war man in diesem typischen Lese-Sog gefangen. Calvin Cozym hat einen wirklich tollen Stil und schafft es, so viele verschiedene Welten glaubhaft zum Leben zu erwecken. Der Schreibstil ist auch für Jüngere hervorragend geeignet und man kann sicher einige der Geschichten auch am Bett vorlesen um eine neue Generation von Bücherwürmern heran zu ziehen.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Die bekannte Saga aus der Sicht anderer Charaktere

Mordred
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Hallo allerseits!



Jedes Kind kennt die Geschichte von Artus, dem Jungen, der das Schwert Excalibur aus dem Stein zieht und mithilfe des Magiers Merlin zum König Britanniens wird. Eine Geschichte, die ...

Hallo allerseits!



Jedes Kind kennt die Geschichte von Artus, dem Jungen, der das Schwert Excalibur aus dem Stein zieht und mithilfe des Magiers Merlin zum König Britanniens wird. Eine Geschichte, die gerne ins Hoch- bzw Spätmittelalter gesteckt wird, dabei spielt sie viel früher. Doch das geht nun wirklich zu weit ins Detail. Eigentlich wollte ich ja von Scarlett Hunters Buch erzählen, was die Geschichte erzählt, die nach dem Ganzen, was man von Hollywood kennt, spielt.



Es herrscht nun schon einige Jahre Frieden in Britannien, ein zerbrechlicher Frieden zwar, der mit viel Blut geschmiedet wurde und viele Opfer gefordert hatte. Was tut man nun als der Hochkönig über so viele kleine Königreiche, wenn man seinen eigenen Leuten nicht trauen kann? Die eigene Frau betrügt einen mit dem besten Freund, ein Los, das härter kaum sein könnte. Es entwickeln sich schnell Intrigen, die dem jungen König Artus schnell zum Verhängnis werden können und ihn seine engsten Verbündeten kosten.

So weit zu Handlung, die sich sehr spannend durch das ganze Buch zieht. Es entstehen keine Lücken, in denen man sich langweilt oder die sich zäh anfühlen. Scarlett Hunter hat einen wirklich mitreißenden Schreibstil, der einen immer tiefer in die Geschichte rein zieht.



Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, die man auch immer klar voneinander trennen kann. Und dabei ist es egal, ob man Morgan, Ywain, Mordred oder einem der anderen Charaktere folgt, jeder Charakter ist gut beschrieben und nachvollziehbar. Lediglich bei Guinevere erkenne ich nicht wirklich klar, was genau ihr Ziel ist. Sie ist sehr wankelmütig und mir persönlich absolut unsympathisch. Warum Artus so um diese frau kämpft, die ihn so sehr hintergangen hat und hinter seinem Rücken ein falsches Spiel betreibt, ist mir einfach absolut ein Rätsel. Ansonsten hat jeder Charakter seine ganz eigene Motivation. Bei den Namen, die vorkommen ist klar, dass die Autorin sich an den alten, englischen Namen hat inspirieren lassen. Das sorgt dafür, dass sich das alles ziemlich stimmig ließt, auch wenn sich die Namen teilweise sehr ähneln und damit es manchmal ein bisschen schwierig machen, die Charaktere richtig zu zu ordnen.

Natürlich spielt auch Magie eine Rolle, immerhin reden wir von der Saga, in der es die berühmte Herrin vom See gibt. Doch in diesem band spielt sie eine eher untergeordnete Rolle, was für mich persönlich ganz schön war. Damit hatten die ganzen Intrigen und Ränke im "Game of thrones"-Stil ein bisschen mehr Spielraum.



Alles in allem ist dieses Buch eine wirklich gelungene "Was wäre, wenn..." Geschichte, die eigene Ideen gekonnt mit den Fakten einer bestehenden Geschichte verwebt. Ich konnte gut in die Welt des frühen Britanniens eintauchen und hatte viel Spaß beim Lesen.

Es wird noch mindestens einen Nachfolgeband geben, ich freue mich schon zu erfahren, wie dich Geschichte weiter geht.

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