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Veröffentlicht am 15.01.2018

Vier Geschichten, ein Setting

Der Geruch von Häusern anderer Leute
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>>Da ist es, mein Herz. Es mag aus tausend Stücken zusammengeflickt und etwas mitgenommen sein, aber es schlägt. Eindeutig…

>>Da ist es, mein Herz. Es mag aus tausend Stücken zusammengeflickt und etwas mitgenommen sein, aber es schlägt. Eindeutig… <<, S. 315


Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Erinnerung von Ruth, als sie noch gemeinsam mit ihren Eltern im unabhängigen Alaska wohnte. Nicht nur die Anerkennung Alaskas zum 49. Bundestaat der USA, sondern auch der Tod ihres Vaters hat ihr Leben verändert. Nun wohnt sie mit ihrer kleinen Schwester bei ihrer Oma, die sehr auf Prinzipien beharrt. Als Ruth ein Geheimnis hat, das sie bald schon nicht mehr verheimlichen kann, erfährt sie viele Dinge, wodurch sie die Vergangenheit ihrer Familie aufarbeiten kann.
Da Doras Vater Alkoholiker ist und sich dann ihr gegenüber gewalttätig verhält, ist sie zu ihren Nachbarn geflüchtet. Dort wohnt sie nun bei ihrer Freundin Dumpling, die in einem behüteten und liebevollen Zuhause aufgewachsen ist.
Alyce träumt von einer Karriere als Tänzerin und muss dafür eine wichtige Aufnahmeprüfung absolvieren, die aber im Sommer stattfindet, wo sie seit Jahren zu ihrem Vater fährt, um ihm bei der Fischerei auf seinem Boot behilflich zu sein. Die Jugendliche ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Traum Tänzerin zu werden und ihrer Verpflichtung der Familie gegenüber.
Hank flieht mit seinen Brüdern vor seinem gewalttätigen Stiefvater und seiner Mutter, die sich mehr nach Nähe sehnt als sich um ihre Kinder zu sorgen. Auf ihrer Reise müssen sich die Brüder durch viele Situationen kämpfen, finden aber auch Menschen, die bereit sind ihnen zuzuhören.

Anfangs mögen die vier verschiedenen Personen und ihre individuellen Leben den Leser verwirren, doch die immer auftretende Ich-Erzählung und der ruhige Schreibstil haben sie alle gemein. Trotzdem schildert Bonnie-Sue Hitchcok die Geschichten auf ihre eigene besondere Art und Weise, wodurch die vier Erzählungen sprachlich voneinander getrennt werden. Der Schreibstil strahlt eine große Ruhe und Sensibilität aus, wodurch man die unterschiedlichen Charaktere und deren Lebensumstände zu verstehen lernt.

Eine weitere Besonderheit des Buches ist der gewählte Ort der Geschichten. Die vier Jugendlichen wachsen in den 60er Jahren in Alaska auf, wo das Leben vom Fischfang, der Jagd und sehr kalten Wintern geprägt ist. Dies verleiht der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre, wodurch der Leser sich in einer völlig anderen und interessanten Welt wiederfindet.


Fazit:
„Der Geruch von Häusern anderer Leute“ erzählt vier Geschichten über sehr unterschiedliche Jugendliche, die ihre ganz eigenen Probleme haben. Mit einem sensiblen Schreibstil schildert Bonnie-Sue Hitchcock wie Ruth, Dora, Alyce und Hank ihre Situation bewältigen müssen. Außerdem wird das Alaska der 60er Jahre beschrieben, was ich sehr interessant und informativ fand. Man findet selten ein Buch, das so eine unscheinbare, aber emotionale Geschichte in einem so einzigartigen Settting, wie Alaska, erzählt.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Zehntausend Sterne für dieses berührende Buch voller Angst und Liebe

Der Koffer
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Der 14-jährige Julian hat seine Eltern verloren und lebt deshalb bei seinem Onkel. So viel Liebe und Unterstützung wie er bei seinen Eltern von Geburt an erfahren hat, so wenig erhält er dies von seinem ...

Der 14-jährige Julian hat seine Eltern verloren und lebt deshalb bei seinem Onkel. So viel Liebe und Unterstützung wie er bei seinen Eltern von Geburt an erfahren hat, so wenig erhält er dies von seinem neuen Erziehungsberechtigten. Julian ist ein sehr sensibler Junge, der viel jünger erscheint, als er ist. In der Schule trifft er wieder auf seinen ehemaligen Pflegebruder Adam, der sehr herzlich und fürsorglich ist. Zwischen den beiden bestand vor Jahren eine enge Beziehung, die mit der Zeit verloren ging. Jetzt versucht Adam erneut einen Zugang zu Julian zu finden und deren verlorene Freundschaft wieder aufzubauen. Darüber hinaus gibt es noch viele andere facettenreiche Charaktere, wie Charlie, der ständig über seine vielen Geschwister schimpft und Emerald, die nicht weiß, wie sie ihr gewünschtes Ziel erreichen kann.

Robin Roe erzählt sehr einfühlsam und doch schockierend die Geschichte von Julian. Ihr Schreibstil hat mich schon von der ersten Seite an eingenommen und viele Empfindungen hervorgerufen. Ich hab mich gefreut, hab amüsiert gelächelt, hatte Tränen in den Augen, habe gehofft, war wütend und auch völlig schockiert. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Somit hat man nicht nur Einblicke in Julians Leben, sondern auch in das von Adam. Gekonnt spinnt Robin Roe so die Geschichte aus Sicht des Involvierten und des ruhigen Helfers. Die Autorin schafft es mit ihrer Art zu Schreiben noch mehr Gefühle zu wecken, als mit den Worten selbst. Selbst ohne Hinweis hätte ich Julians Abschnitte an der düsteren und kindlichen Atmosphäre erkannt.


Fazit:
Einfühlsamer Roman über die Geschichte eines Jungen, der mit Einsamkeit und Schmerzen zu kämpfen hat. Robin Roe schafft mit ihrem angenehmen und wandlungsfähigen Schreibstil eine trostlose, aber oft auch heiternde Atmosphäre. Hierdurch erlebt der Leser eine Gefühlsachterbahn der Gefühle. Zehntausend Sterne für dieses berührende Buch voller Angst und Liebe.

Veröffentlicht am 13.02.2024

Bestes Buch von Emily Henry!

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Die Literaturagentin Nora trifft beruflich auf den Lektor Charlie, wobei sie sich weder gut verstehen, noch beruflich übereinstimmen. Jahre später möchte Noras schwangere Schwester mit ihr Urlaub in Sunshine ...

Die Literaturagentin Nora trifft beruflich auf den Lektor Charlie, wobei sie sich weder gut verstehen, noch beruflich übereinstimmen. Jahre später möchte Noras schwangere Schwester mit ihr Urlaub in Sunshine Falls machen – Schauplatz deren Lieblingsliebesroman. Nora ist kein Fan solcher Happy End-Romane mit Kleinstadtflair, weiß sie doch, das Leben ist viel ernster als das und ist einfach ein nüchterner Typ Mensch. Trotzdem versucht sie ihrer Schwester Libby einen unvergesslichen Urlaub vor Kind Nummer 3 zu ermöglichen und trifft dort auch Charlie wieder, mit dem sie bisher sporadisch Kontakt hatte.

Das Buch hat mir von Anfang an viel Spaß gemacht, weil ich den Schlagabtausch zwischen Nora und Charlie liebe. Nach ihrem ersten Treffen haben sie noch etwas Kontakt über E-Mail, wo Nora stichelnd und herausfordernd schreibt, aber nicht auf eine verärgernde sondern neckende Art. Dadurch sind ihre (digitalen) Gespräche so amüsant und ich muss ständig schmunzeln. Der Humor trägt durchs gesamte Buch, was mir unglaublich gut gefallen hat.

Was ich an Emily Henrys Romanen so mag ist, dass sie locker und lustig sind, aber gleichzeitig auch ernstere Themen behandeln. Einerseits ist „Book Lovers“ eine RomCom mit romantischem Kleinstadtfeeling, aber Sunshine Falls ist im Stadtkern abgewirtschaftet und auch die Bewohner/innen sind eher verschroben als charmant. Durch Noras Gedanken über den typischen Plot und ihren tatsächlichen Erfahrungen wird der typische Kleinstadtroman etwas auf dem Arm genommen und so die Situationen, die manchen Leser/innen vielleicht ein müdes Seufzen entlocken könnten, aufgelockert und sind weniger klischeehaft. Andererseits lernt man durch die Gespräche zwischen Nora und Charlie auch deren Wesen besser kennen, z. B. dass Nora der absolute Workaholic ist und ihre Wünsche nicht immer hinten anstellen sollte. Das gibt beim Lesen eine tolle Mischung aus Lockerheit und Tiefgang.

>> Manche Bücher liest man nicht, man lebt sie, und sie zu beenden, fühlt sich immer so an, als käme man nach einem Tauchgang wieder an die Wasseroberfläche.<< S. 345

Dies ist mein drittes Buch von Emily Henry und wie auch schon bei einem davor ist der Schreibstil bzw. vielmehr die Übersetzung wieder seltsam und holprig. Steht Katharina Naumann bei der Übersetzung der Beststeller-Autorin etwa unter Zeitdruck? Zum Beispiel wird „Tropes“, also das typische Muster eines Genres, mit dem Gebiet „Tropen“ übersetzt. Nach einigen anderen Übersetzungsfehlern am Anfang hat sich dies aber glücklicherweise wieder gelegt.

Durch die beiden Protagonisten aus der Buchbranche hat „Book Lovers“ immer wieder Bücher zum Thema, alleine schon durch den Schauplatz Sunshine Falls, den Nora und ihre Schwester besuchen. Zusätzlich spielt noch ein neues Manuskript von einer Autorin, die Nora und Charlie betreuen, eine Rolle. Die fiktive Geschichte hat viele Eigenschaften von Noras Leben, was sie anfangs verärgert. Später spielt dieses Manuskript gar keine Rolle mehr, dabei hätte es so gut zur Entwicklung von Nora passen können. Hätte man für mich echt weglassen dürfen. Zum Ende hin bin ich etwas erschrocken, weil die Handlung manchmal doch sehr klischeehaft und das Happy End zu gewollt wirkte, aber das hat sich alles zum Glück noch entwickelt und für mich in der Situation schlimmer gewirkt als es ganz zum Schluss wirklich war. Ich bin weitestgehend sehr zufrieden mit dem Ende und hatte sehr viel Spaß beim Lesen.



Fazit:
„Book Lovers“ ist keine typische RomCon, sondern dämpft die gewohnten Klischees. Die Liebesgeschichte hat mir vor allem wegen des Schlagabtauschs und Humor der Protagonisten unglaublich gut gefallen. Auch wenn der Schluss mich zunächst aufs Glatteis geführt hat, bin ich zufrieden wie alles endet. Insgesamt ist dieses Buch eine schöne Liebesgeschichte voller Buchliebe und ich hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2023

Besonderer Schreibstil

Selbst in dunkelster Nacht
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Kieran flüchtet nach einer traumatisierenden Begebenheit aus seiner Heimatstadt nach Northlake City. Dort trifft er auf Liora, seine neue Nachbarin und Kollegin im Blumenladen. Obwohl Kieran sich zurückzieht ...

Kieran flüchtet nach einer traumatisierenden Begebenheit aus seiner Heimatstadt nach Northlake City. Dort trifft er auf Liora, seine neue Nachbarin und Kollegin im Blumenladen. Obwohl Kieran sich zurückzieht und in Schuldgefühlen versinkt, trifft er immer mehr auf die lebenslustige Liora, die aber auch einige Wunden mit sich herumträgt. Liora ist eine fröhliche Person, während Kieran sich oft in sein Schneckenhaus zurückzieht. Kann sie Kieran auf die Sonnenseite des Lebens ziehen?

Der Schreibstil des Autors ist unglaublich berührend! Schon auf den ersten Seiten umwoben mich Ali Kassemyars Worte. Ich kann gar nicht sagen, was am Schreibstil so besonders ist, aber er ist es und zieht sich durch das ganze Buch - durch die ganze emotionale, liebevolle und herzbrechende Geschichte. Außerdem liebe ich das Setting im Blumenladen. Wie das Schaufenster, die Blumen und die Leidenschaft von Liora beschrieben werden, ist einfach wunderschön und sehr gemütlich. Ich würde zu gerne mal dort stöbern!

"Manchmal wünschte ich, Menschen könnten das in sich sehen, was andere in ihnen sehen.", Kieran, S. 92

Ich hab die beiden Protagonisten so gerne verfolgt, wie sie sich immer näher kommen. Liora lässt nicht locker - ist anfangs fast schon aufdringlich - und zeigt Kieran die Stadt. Durch Gespräche und gemeinsamen Situationen lernen sie sich kennen und auch sehr schätzen. Romantik und ernsthafte Gespräche wechseln sich ab und verweben sich immer mehr miteinander. Nur zwischendurch war es mir manchmal zu viel, wenn die Wunden aus der Vergangenheit erneut zuschlagen. Für Liora hat sich die Situation teilweise geändert, aber Kieran gräbt sich immer tiefer in seine Schuldgefühle. Der Autor gibt schrittweise mehr von Kierans Vergangenheit preis, die ich teilweise schon erahnen konnte, mich aber dennoch berührt hat. Am Ende kommt das ganze Ausmaß zum tragen und auch etwas, was mich immer mal wieder im Verlauf der Geschichte gestört hat. Es dominiert nun in Kierans und Lioras Liebesgeschichte, weshalb ich befürchte, dass es mich im nächsten Buch der beiden stören könnte. Ich würde gerne mehr von dem Autor lesen, denn ich liebe seinen Schreibstil und diese berührende und romantische Geschichte, aber ich bin mir derzeit unsicher, ob ich zum Folgeband greifen soll.

Fazit:
„Selbst in dunkelster Nacht“ ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die ich so gerne gelesen habe. Besonders der Schreibstil von Ali Kassemyar hat es mir sehr angetan – ich weiß nicht wieso, aber er ist besonders und hat mich von Anfang an abgeholt – weshalb ich unbedingt mehr von dem Debut-Autoren lesen möchte!

Veröffentlicht am 31.10.2023

Berührend und bewegend

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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Ein Lockdown bildet die Rahmenhandlung für die Geschichte, während dem Sally, ihre Mutter Marianne und die Geschwister Charlie, Franny und Henry zusammen in ihrem Haus leben. Eine komische Zeit, was auch ...

Ein Lockdown bildet die Rahmenhandlung für die Geschichte, während dem Sally, ihre Mutter Marianne und die Geschwister Charlie, Franny und Henry zusammen in ihrem Haus leben. Eine komische Zeit, was auch durch Sallys Unentschiedenheit über ihre berufliche Zukunft und ihr passives Leben verstärkt wird. Neben gemeinsamen Projekten, gibt es aber auch viel Kritik und Streit zwischen der Mutter und einiger ihrer Kinder. Jede/r hat eine eigenen Meinung und eigene Angelegenheiten, die oft aufeinanderprallen. Und dann zieht auch noch Leni ein, Mariannes Mitarbeiterin, von der sie schon immer geschwärmt hat, während Sally selbst das Gefühl hat nicht genug zu sein. Somit bringt Lenis Einzug erst so richtig alles durcheinander.

"...und ein Problem wälzt, das für andere die Erfüllung ihrer Träume bedeutet. Es ist schon irgendwie komisch, wie unterschiedlich etwas aussehen kann, je nachdem, von wo aus man es betrachtet. Ein schmaler Grat namens Leben zwischen Traum und Albtraum.", S. 77

Ich hab mich so sehr auf Anne Freytags neuen Jugendroman gefreut und auf den ersten Seiten sofort verspürt warum: Annes Schreibstil ist gefühlvoll, empathisch, poetisch und trifft vor allem mit ihren Worten genau auf den Punkt. Die Gefühle und Emotionen der Protagonisten wurden so gefühlvoll und nachvollziehbar vermittelt – als würde Anne Freytag mit ihrer Feder nicht auf Papier (vielmehr Tastatur), sondern direkt in das Herz der Leser/innen schreiben. Und dabei nutzt sie so wunderschöne und ungewöhnliche Beschreibungen, dass einem das Herz aufgeht. Ich habe so viele Textstellen markiert! Die Kehrseite dieses wunderbaren Schreibstils ist es aber, dass die Gefühle und Gedanken von Sally die Leser/innen auch intensiv treffen. In vielen Aspekten unseres Lebens sind Sally und ich unterschiedlich, aber ihre Situation und Emotionen haben mich so sehr getroffen, dass ich mit der Zeit immer nur kleine Stücke der Geschichte lesen konnte und sie auch mal für eine Woche liegen gelassen habe. Eine wunderschöne, aber nicht immer leichte Geschichte. Ich finde es toll, dass Sallys Gefühle so allgemeingültig sind, dass zumindest einige Emotionen davon schon jede/r von uns selbst gespürt hat und sich bestimmt auch viele junge Personen in ihrer Lebenssituation widerfinden können.

"In manchen Momenten spielt fast nichts mehr eine Rolle. Als wäre man so weit unten, dass es nicht tiefer geht. (Was natürlich Quatsch ist, weil es immer tiefer geht, weil selbst in einer Talsohle eine Falltür lauern kann.)", S. 307

So folgt man einige Wochen vor und während Weihnachten Sally und ihrer Familie, was insgesamt vielleicht wenig ereignisreich sein mag, aber dafür viele Emotionen in den Charakteren und auch Leser/innen aufwirbelt. Die Geschichte ist sehr charakterorientiert, da stets Sallys Familien- und Liebesleben im Mittelpunkt stehen. Es wird z. B. nicht nur Sallys gegenwärtige Beziehung zu Felix thematisiert, sondern auch in Rückblicken alle ihre bisherigen Erfahrungen diesbezüglich. Auch in anderen Bereichen erfährt man sehr genau durch Rückblicke und Gedanken, wie Sally tickt. Später dann ist die Geschichte auch aus Lenis Sichtweise beschrieben, was nochmal mehr Tiefe gibt, aber für mich nicht immer gut genug vermerkt wird. Zum Ende hin gibt es zwei Dinge, die ich nicht gänzlich nachvollziehen konnte. Ich hätte die Situation bzw. das Gefühl gerne auch selbst nachempfinden und nicht nur als gegeben hinnehmen wollen, weil dies für mich zu einer runden Geschichte gehört. Das endgültige Ende zeigt nochmal viel vom Leben von Leni, Sally und deren Familie und insgesamt auch, wie das Leben so spielen kann, was ein schöner Abschluss ist.


Fazit:
„Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“ zeigt Sallys eher passive Rolle in ihrem eigenen Leben und all ihre Gefühle und Gedanken. Eben diese der vielen Charaktere stehen im Vordergrund und füllen das Haus der Familie bzw. die Seiten. Dadurch handelt es sich um eine langsame Geschichte, die leise anfängt, aber emotional doch sehr intensiv wird.