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Veröffentlicht am 04.11.2019

Dein Ernst, Pubertät?

Dein Ernst, Mama?
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Mit Kindern in der Pubertät hat man ständig Diskussionen: Zimmeraufräumen, Helfen im Haushalt oder über die Schule. Whats-App ist überlebenswichtig und Hygiene wird völlig überschätzt. Dieser aufreibende ...

Mit Kindern in der Pubertät hat man ständig Diskussionen: Zimmeraufräumen, Helfen im Haushalt oder über die Schule. Whats-App ist überlebenswichtig und Hygiene wird völlig überschätzt. Dieser aufreibende Abnabelungsprozess, der leider notwendig ist, bringt so manche Eltern an ihre Grenzen. Damit Eltern diese strapaziöse Zeit besser überstehen, geht Diplom-Pädagoge und Comedian Matthias Jung mit seiner Hilfestellung für ganz konkrete Situationen in die nächste Runde. Humorvoll werden die Eltern beraten, frei nach dem Motto: Pubertät ist, wenn man trotzdem lacht.

Ich habe schon den Vorgänger gelesen und für gut befunden, so war es mir eine Freude, auch dieses Exemplar aus der Feder des Autors zu lesen.
Wer kennt sie nicht, die ganzen Diskussionen, die man so im Leben selbst als Teenager oder mit seinen eigenen Kindern führt?
Hier werden viele gängige Themen aufgegriffen, die zum Einen mit witzigen Geschichten des Autors oder derer anderer Eltern untermalt und immer wieder aufgelockert.
Es werden aber auch wertvolle Tipps an den Leser weitergegeben, der Möglichkeit vieles nicht zu ernst zu nehmen und nicht alles an sich heranzulassen und ganz besonders das Verhalten der Teenies nicht persönlich zu nehmen.
Ich mag den Schreibstil des Autors und es macht überhaupt nicht den Eindruck, als hätte man hier ein Sachbuch vor sich. Der Humor kommt hier garantiert nicht zu kurz und so fliegt man durch die Seiten, ohne sich einmal zu langweilen. Gerade für Eltern, die vielleicht in einer schwierigen Phase der Pubertät ihrer Kinder stecken, kann dieses Buch genau das Richtige sein, denn es nimmt der ganzen Sache die Ernsthaftigkeit und man nimmt diese nicht immer einfache Zeit einfach lockerer. Letztendlich wissen alle Eltern, dass diese Zeit notwendig ist, denn nur dadurch wird aus dem Teenager ein gesunder, selbstbestimmter Mensch.
Der Autor schafft es, mit viel Humor, den Leser durch diese anstrengende Zeit zu führen und die Jugendlichen den Eltern näher zu bringen. Er versucht einem die Angst zu nehmen und die positiven Seiten hervorzuheben. Dies ist ihm gelungen und den einen oder anderen Tipp werde ich auf alle Fälle mitnehmen. Ebenso versteht man die Teenager nach diesem Buch etwas besser und denkt auch mal an seine eigene Zeit zurück.

Für mich wieder ein tolles Buch über Teenager, das mit viel Humor die Angst vor der anstrengenden Zeit nimmt und die Leser mit einem Schmunzeln näher an die jungen Menschen bringt. Perfekt auch für gestresste Eltern, die unbedingt das Positive dieser Zeit erkennen möchten. Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.11.2019

Der Weg zurück ins Leben!

Fünf Wörter für Glück
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Heidi stürzt beim Joggen und alles ändert sich. Ihre Schauspielkarriere kann sie begraben, denn ihr steht eine sehr lange Zeit in der Rehaklinik bevor. Dort trifft sie auf die 80-jährige Maud, die mit ...

Heidi stürzt beim Joggen und alles ändert sich. Ihre Schauspielkarriere kann sie begraben, denn ihr steht eine sehr lange Zeit in der Rehaklinik bevor. Dort trifft sie auf die 80-jährige Maud, die mit ihrer Weisheit und ihren Optimismus ansteckend wirkt. Sie bekommt immer wieder Besuch von ihrem Enkel Jack, der es schafft Heidi immer wieder aus der Reserve zu locken. Zusammen mit ihm stellt sie einen Fünf-Punkte-Plan zum Glück auf.

Heidi steht nach dem Unfall vor den Scherben ihres Lebens und es fällt ihr unwahrscheinlich schwer mit ihrem Schicksal zurechtzukommen. Wer rechnet auch damit, dass ein falscher Schritt einen das Bein kostet? Als sie in der Rehaklinik ankommt und auf Maud trifft, erscheint ihr der Aufenthalt doch nicht mehr ganz so trostlos, denn sie spendet ihr Zuversicht und Optimismus. Maud ist eine bemerkenswerte alte Frau, die so viel Lebensfreude mit sich herumträgt, dass es gar kein Problem ist, etwas an Heidi abzugeben. Immer wieder holt sie Heidi aus ihrer Schwarzseherei und gibt ihr einen Schubs in die richtige Richtung.
Jack, der Enkel von Maud, versucht sie mit dem Fünf-Punkte-Plan aus der Reserve zu locken und unterstützt sie bei ihren Unternehmungen, die diese beinhalten. Man merkt, wie gut sich die beiden tun, denn auch er hat seine Probleme.
Die Autorin hat das gleiche Schicksal erleben müssen und konnte so die Emotionen bildhaft rüberbringen. Sie hat das Buch an ihre eigene Geschichte angelehnt und es war ein ehrliches Buch. Es verpackt die Gefühle perfekt und man erlebt zusammen mit Heidi ihren Leidens- und Lebensweg nach dem Unfall. Ihr Kampf zurück zur Normalität wird durch die eigenen Erfahrungen der Autorin sehr realistisch dargestellt. Das Buch wurde in drei Teile aufgeteilt, im ersten Teil erlebt man den Unfall und ihre erste Zeit im Krankenhaus. Im nächsten Abschnitt geht es um ihren Aufenthalt in der Rehaklinik und im dritten wird ihr Weg im Alltag beschrieben.
Die Auf und Abs sind völlig nachvollziehbar dargestellt und man kann nachempfinden, wie schwer der Weg für Heidi ist. Aber auch die Empfindungen der Menschen rund um Heidi werden beschrieben. Was bedeutet so ein Schicksalsschlag für das Leben der Familienangehörigen und Freunde? Was muss geregelt werden, wie lenkt sich jeder von den Gedanken ab? Was für Auswirkungen hat es auf das gesamte Umfeld?

Genau dieses Gesamtpaket macht das Buch so lesenswert, man erlebt den Weg vom Anfang bis zum Ende mit all den Gefühlen mit und kann mit aller Ehrlichkeit in die Story eintauchen. Es zeigt aber auch die Veränderung von Heidi, die sie durch den Unfall durchmacht und dass man nie die Hoffnung aufgeben darf, denn am Ende gibt es immer eine Lösung! Ein emotionales Buch das bewegt!

Veröffentlicht am 29.10.2019

Gute Ansätze und Taktiken!

Ausnahmezustand Pubertät
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Ein wahrer Ausnahmezustand: die Pubertät!
Stimmungsschwankungen, Impulsivität, kompletter Rückzug oder offene Kriegserklärung!
In der Pubertät sind junge Menschen (und die Eltern) extremen Stress ausgesetzt ...

Ein wahrer Ausnahmezustand: die Pubertät!
Stimmungsschwankungen, Impulsivität, kompletter Rückzug oder offene Kriegserklärung!
In der Pubertät sind junge Menschen (und die Eltern) extremen Stress ausgesetzt und ab und an ist es einfach zu viel auf einmal. Überbelastung durch Schule und Freizeit, Schlafmangel, Reizüberflutung durch die Medien und so ist es kein Wunder, dass sie manchmal einfach durchdrehen. Dr. Michael J. Bradley weiß, worunter Jugendliche und Eltern leiden und was zu tun ist. Die Jugendlichen schaffen es nur mit der nötigen psychischen Widerstandskraft ausgeglichen durch diesen Lebensabschnitt. Doch was sind die einfachen und wirkungsvollen Methoden, mit denen man zu seinem Kind durchdringt?

In manchen Situationen wünscht man sich Ideen, um besser reagieren zu können und so versucht man doch mal in einem Ratgeber eben diese zu finden. Die Pubertät ist heutzutage doch sehr anders als vor 20-30 Jahren, denn die Medien tragen zu ganz anderen Problematiken bei, die es in meiner Jugend nicht gab. Doch sind auch genügend Situationen da, die es schon immer gab und immer wieder geben wird.
Die Kinder, die zu Teenies werden durchlaufen eine große Umbauaktion, die jede Menge Konflikte mit sich bringt. Das Buch teilt sich in 3 Bereiche ein. Teil 1 erklärt die Bedeutung von Resilienz für die Teenager, den Umbau des Gehirns und wie es uns Eltern damit geht. Im zweiten Teil werden Strategien und Taktiken erklärt und zum Abschluss gibt es im 3. Bereich „Dos und Don’ts der Erziehung. Von Beispielen von pubertären Verhalten wie Gefühlsausbrüche, Drogen oder das erhöhte Stresslevel über Schul- und Sozialprobleme bis hin zu Sex- und Beziehungsprobleme werden hier Lösungsvorschläge gegeben.
Der Schreibstil war mir etwas zu trocken und immer mal wieder mit Fachbegriffen bestückt. Die Fallbeispiele waren oft humorvoll oder man hat sich in vielen Situationen wiedergefunden und musste schmunzeln.
Die Strategien zum Ruhigbleiben waren zwar nicht neu, aber es gibt einen mal wieder einen Einblick in die Verhaltensweisen der Teenies und wie wichtig es ist selbst Ruhe zu bewahren.
Der Aufbau des Buches war gut und für jemanden, der noch keinen Ratgeber dieser Art gelesen hat, finden sich doch mehrere Ideen, wie man in manchen Situationen reagieren kann. Am besten schon lesen, wenn das Kind am Anfang der schwierigen Phase steht.

Für mich ein kleines bisschen trocken, aber mit guten Ansätzen und Taktiken, um sein Kind etwas besser zu verstehen und angemessen reagieren zu können. Für Pubertätsanfänger auf jeden Fall geeignet.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Tragische Liebesgeschichte, die mich nicht überzeugt hat!

We Will Fall
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Als Izzy und Tristan sich das erste Mal begegnen, ist wahrscheinlich allen außer ihnen selbst klar, dass ihre Geschichte nicht gut ausgehen kann. Zu verschieden sind sie: die weiße Professorentochter und ...

Als Izzy und Tristan sich das erste Mal begegnen, ist wahrscheinlich allen außer ihnen selbst klar, dass ihre Geschichte nicht gut ausgehen kann. Zu verschieden sind sie: die weiße Professorentochter und der Schwarze aus dem Ghetto. Keiner weiß über sie Bescheid, über ihre heimlichen Treffen und ihre Gefühle. Vor allem Marcus, Tristans Cousin, darf nichts davon erfahren. Marcus hat Tristan in der Hand mit seinen undurchsichtigen Geschäften, doch als Marcus sich genau Izzy herausspickt, um seinen größten Feind zu provozieren, wird es gefährlich.

Diese Liebesgeschichte soll wohl eine moderne Version von Tristan und Isolde sein, doch wäre es für mich vielleicht besser gewesen, diese Geschichte zu kennen. Denn dann hätte ich es schön gefunden, die Parallelen zu entdecken. So war dieses Wissen nicht gegeben und mir lag diese Geschichte nicht.
Die Charaktere Izzy und Tristan könnten nicht unterschiedlicher sein, ebenso die Lebensumstände und auch das Ghetto wurden von der Autorin gut in das Buch eingebracht.
Die Liebesgeschichte von Tristan und Izzy war mit vielen Heimlichkeiten bestückt, da keiner von ihnen erfahren durfte, ganz besonders Marcus nicht. Er hatte auch ein Auge auf Izzy geworfen und so entwickelte sich das Problem der Dreiecksgeschichte.
Für mich war das Buch leider ein Reinfall, weder konnte ich eine Beziehung zu den Protas aufbauen, noch kam die Story bei mir an. Auch die Liebesgeschichte und die damit verbundenen Gefühle konnte ich nicht nachempfinden.
Der Schreibstil war mir nicht gelegen, ich kann gar nicht genau sagen, was mir daran nicht gefiel, aber es war einfach nicht meins.
Auch das tragische Ende, das schon im Klappentext angekündigt wird, konnte das das Ganze nicht gerade biegen. Doch war dann der Lesefluss auf den letzten Seiten endlich gegeben. Vorher habe ich die Seiten eher überflogen, da mich die Story einfach nicht in ihren Bann ziehen konnte.

Tristan und Isolde Adaption in der heutigen Zeit, die mich leider überhaupt nicht abgeholt hat. Eine tragische Liebesgeschichte ohne die nötigen Emotionen!

Veröffentlicht am 24.10.2019

Bewegend mit kleineren Längen

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Vor sieben Jahren ist Holly Kennedys geliebter Mann Gerry viel zu jung an Krebs gestorben. Seine hinterlassenen Briefe haben Holly durch ihre Trauer geholfen. Inzwischen hat sich Holly ein neues Leben ...

Vor sieben Jahren ist Holly Kennedys geliebter Mann Gerry viel zu jung an Krebs gestorben. Seine hinterlassenen Briefe haben Holly durch ihre Trauer geholfen. Inzwischen hat sich Holly ein neues Leben aufgebaut, bis sie von einer kleinen Gruppe von Menschen angesprochen wird, die alle unheilbar krank sind. Inspiriert von Gerrys Geschichte möchten sie ihren Lieben ebenfalls Botschaften hinterlassen. Kann sie den Mitgliedern helfen oder wird sie dadurch wieder zu sehr mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert?

Als ich damals P.S. Ich liebe Dich gelesen habe, war ich begeistert, berührt und habe danach immer wieder gerne zu den Büchern der Autorin gegriffen. Ich war sehr gespannt, was sie aus der Fortsetzung herausholt.
Holly, die man sieben Jahre später wieder erlebt und die endlich ein bisschen zu sich selbst zurückgefunden hat, wird durch den Kontakt zum P.S. Ich liebe Dich Club völlig aus der Bahn geworfen. Gabriel ihr derzeitiger Partner kämpft mit ihrer Entscheidung und auch Holly weiß zuerst nicht, was sie wirklich will.
Die Story handelt von Trauerarbeit, da einen so ein Schicksal auch nach Jahren immer wieder einholen kann. So ergeht es auch Holly. Sieben Jahre sind vergangen und sie wohnt noch immer im Haus, das Hochzeitsbild von Gerry und Holly steht noch da und gleichzeitig versucht sie das Haus zu verkaufen und Gabriel möchte, dass sie zu ihm zieht.
Der Club verändert alles, denn Holly muss wieder viel nachdenken. Über die Zeit mit Gerry, über seine Briefe, sie wird zurückkatapultiert in die Erinnerungen und kämpft darum, den richtigen Weg für sich zu finden.
Man trifft auf alte Bekannte, aber auch viele neue Charaktere und diese können einen teils sehr berühren. Allen voran Ginika, die mir trotz ihres Alters am Erwachsensten vorkam. Ihre Sichtweisen und Meinungen waren mit so viel Lebenserfahrung bestückt, die man ihr nicht zutraut. Dennoch bringt sie Holly mit ihren Aussagen immer wieder zum Nachdenken.
Wer die Bücher von Cecilia Ahern kennt, weiß um ihren flüssigen und lebendigen Schreibstil und das hat dem Buch sehr gut getan. Es hatte für mich trotzallem einige Längen, die Geschichte kam mir teilweise so vor, als würde Holly auf der Stelle gehen. Auch nach 70 Prozent wusste ich nicht genau, wie ich es finden sollte. Die letzten 20 Prozent haben das Buch für mich wieder gerade gerückt. Ab diesem Zeitpunkt war es einfach nur noch schön. Bewegend, fesselnd, mit traurigen, aber auch vielen schönen Passagen, bei denen kein Auge trocken blieb.
Es beinhaltet viele Botschaften, zeigt, wie einen Menschen auch nach so vielen Jahren die Ereignisse wieder in die Trauer und den Schmerz zurückbringen können. Aber auch, was man durch andere Personen erfahren darf, Liebe, Dankbarkeit, Zuversicht und Hoffnung. Nicht unbedingt auf ein langes Leben, aber auf ein Leben mit Menschen die man liebt und die einen nie vergessen werden, ob nun mit oder ohne Briefe!

Für Cecilia Ahern Fans ein Muss und auch wenn ich es teilweise etwas langatmig fand, konnte es mich gut unterhalten. Bewegend, berührend und mit tollen Charakteren, die teils mehr beeindrucken als Holly selbst.