Profilbild von Tintenbluete

Tintenbluete

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Tintenbluete ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tintenbluete über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

Ein etwas anderer Sparks-Roman

Wenn du mich siehst
0

Inhaltsangabe

"Mitten auf einer einsamen nächtlichen Landstraße bleibt Marias Auto liegen. Ein Wagen hält, ein bedrohlich aussehender, muskelbepackter Mann steigt aus – und wechselt ihr freundlich den ...

Inhaltsangabe

"Mitten auf einer einsamen nächtlichen Landstraße bleibt Marias Auto liegen. Ein Wagen hält, ein bedrohlich aussehender, muskelbepackter Mann steigt aus – und wechselt ihr freundlich den Reifen. Colin Hancock hat schon viele dumme Entscheidungen in seinem Leben getroffen und bitter dafür büßen müssen, eine Beziehung ist das Letzte, was er sucht. Doch so wenig Maria und Colin zusammenzupassen scheinen und so sehr sie sich auch dagegen wehren: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Aber ihnen droht größte Gefahr, denn ein finsteres Kapitel aus ihrer Vergangenheit holt Maria ein und lässt sie um ihr Leben fürchten. Werden die alten Dämonen alles zerstören, oder kann ihre Liebe Colin und Maria in der dunkelsten Stunde retten?"


Meine Meinung

Ich habe bisher wohl von keinem Autor so viele Bücher gelesen wie von Nicholas Sparks. Besonders in meiner Teenagerzeit haben es mir Bücher wie „Wie ein einziger Tag“ und „Zeit im Wind“ sehr angetan und seit dem lese ich auch mindestens einmal im Jahr noch einen Sparks. Ich liebe die Mischung aus Herzschmerz, Sommerstimmung und ganz großen Gefühlen, die seine Bücher bereithalten. Umso gespannter war ich natürlich auch auf das im letzten Frühjahr erschiene Werk „Wenn du mich siehst“, doch wie das immer so ist, gibt es noch unzählige andere Bücher auf dem SuB, die gelesen werden wollen und die ein oder andere Neuerscheinung muss erst einmal warten. Doch in diesem Monat war es endlich so weit und „Wenn du mich siehst“ durfte bei mir einziehen, an dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

Der erste Eindruck des Buches war durchaus positiv. Das Cover ist meiner Meinung nach wunderschön und versprüht direkt eine gehörige Portion Sommer, Sonne, Sonnenschein. Da ich, als das Buch bei mir ankam, gerade wahnsinnig Lust auf eine schöne Sommerlektüre hatte, habe ich auch nicht lange gefackelt und direkt mit dem Lesen begonnen.

Die Geschichte setzt direkt mit einem fesselnden Prolog ein, bei dem der Leser auf einen Unbekannten trifft, der eine junge Frau beobachtet und dabei starke Rachegedanken hegt. Was es genau damit auf sich hat, bleibt jedoch erst einmal offen, wodurch gleich zu Beginn des Buches eine gewisse Grundspannung herrscht.
Im darauffolgenden Kapitel lernt man Colin kennen. Ziemlich schnell wird klar, dass er ein sehr spezieller Protagonist mit einer dunklen Vergangenheit ist, doch je mehr man über ihn erfährt, umso deutlicher wird, dass er eigentlich ein gutes Herz hat und alles daran setzt, nicht mehr der zu sein, der er früher einmal war. Nicht selten kommt ihm dabei allerdings sein aufbrausendes Temperament in die Quere.
Kurz darauf begegnet der Leser auch Maria. Sie ist durch ihre zurückhaltende und brave Art auf den ersten Blick das komplette Gegenteil von Colin, doch im Laufe der Geschichte wird klar, dass die beiden doch einige Gemeinsamkeiten haben und besser zusammen harmonieren als ihre erste Begegnung vermuten lassen würde. Maria hat deutlich weniger Ecken und Kanten als Colin, wirkt jedoch trotzdem glaubhaft, wenn vielleicht auch ein wenig blasser neben Colin.
Die Geschichte wird übrigens von einem auktorialen Erzähler erzählt, sodass der Leser sowohl einen Einblick in Marias als auch in Colins Gefühle und Gedanken bekommt, wobei das immer kapitelweise wechselt.

Wie immer ist der Schreibstil von Nicholas Sparks sehr flüssig und angenehm zu lesen, worin sich dieses Werk allerdings von den meisten seiner anderen Bücher unterscheidet sind die starken Thrillerelemente, die er hier eingebaut hat. Es gibt zwar auch einige andere Bücher von ihm, die über Thrillerelemente verfügen, doch in diesem Buch haben sie zumindest im zweiten Teil der Geschichte stark über die Liebesgeschichte dominiert. Und hier komme ich auch schon zu einem meiner Kritikpunkte. Wie schon geschrieben erwarte ich von einem Nicholas Sparks Roman Herzschmerz, Romantik und eben die ganz großen Gefühlen und genau das kam mir in diesem Buch etwas zu kurz. Und auch mit den Thrillerelementen war ich nicht ganz zufrieden. Wenn sie schon einen so großen Raum einnehmen, würde ich mir noch mehr Spannung und Unvorhersehbarkeit wünschen, in diesem Fall waren sie nämlich leider eher lasch.

Der Spannungsbogen hat sich direkt von Beginn des Buches bis zum Schluss hin aufgebaut, wobei sich der Mittelteil etwas gezogen hat. Anfang und besonders Schluss der Geschichte waren jedoch ziemlich fesselnd. Auch wenn ich vergeblich auf einen überraschenden Plottwist gewartet habe, war das Ende für mich in dieser Form jedoch nicht vorhersehbar, aber durchaus schlüssig, was dem Buch noch mal einen dicken Pluspunkt eingebracht hat.

Was ich ein wenig schade fand, war, dass das Buch deutlich weniger Sommerstimmung versprüht hat als ich es sonst von Nicholas Sparks gewohnt bin. Die zweite Hälfte der Geschichte war eher im Herbst angesiedelt, was nicht ganz zu dem Cover passt, dass eine gewaltige Portion Sommerstimmung versprüht.


Fazit

„Wenn du mich siehst“ unterscheidet sich in gewissen Punkten deutlich von den anderen Werken des Autors. Zum einen verfügt es über starke Thrillerelemente, hinter denen die Liebesgeschichte teilweise eher in den Hintergrund tritt und zum anderen geht auch die für seine Bücher sonst so typische Sommerstimmung etwas unter. Jedoch konnten mich die Charaktere und das in sich schlüssige Ende des Buches, wie natürlich auch der gewohnt flüssige Schreibstil des Autors überzeugen.
Insgesamt verfügt das Buch über eine solide Geschichte, die vor allem im letzten Drittel durchaus spannend ist und mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Spannende Märchenadaption

Die Dreizehnte Fee
0

Inhalt:
„Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, ...

Inhalt:
„Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung.

»Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest.
Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.“


Meine Meinung:

„Die Dreizehnte Fee“ ist eine Reihe, auf die ich schon 2015 durch den LovelyBooks Leserpreis aufmerksam wurde, da der zweite Teil der Trilogie in diesem Jahr den dritten Platz in der Sparte „Fantasy & Science Fiction“ belegt hat. Als dann der dritte Teil im darauffolgenden Jahr ebenfalls diesen Platz für sich beansprucht hat, war endgültig klar, dass ich die Reihe mal genauer unter die Lupe nehmen muss.

Da ich ein großer Märchenfan bin, hat mich die Inhaltsangabe sofort angesprochen und das Cover ist natürlich sowieso ein absoluter Blickfang. Durch die goldenen Ranken im Zentrum, die mich sehr an einen Spiegel erinnern, und die Elemente einer Brombeerhecke wird hier direkt ein Märchenbezug hergestellt. Ich empfinde es immer als großen Pluspunkt, wenn das Cover eines Buches so wunderbar auf die Geschichte abgestimmt ist.
Cover und Inhaltsangabe konnten mich also vollkommen überzeugen, weshalb klar war, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Jetzt, zwei Jahre nachdem ich auf die Reihe aufmerksam wurde, durfte das erste Buch endlich bei mir einziehen und die Neugier auf die Geschichte war nach wie vor extrem hoch.

Als ich das Buch dann endlich in die Hand nahm, um mit der Geschichte zu starten, stellte ich schnell fest, dass das Buch auch im Inneren illustrationsmäßig einiges zu bieten hat. Auf jeder Seite finden sich die Brombeerhecken-Elemente des Covers wieder und zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es hin und wieder noch wunderschöne Zeichnungen, die perfekt zu der düsteren Atmosphäre der Geschichte passen.

Die Geschichte setzt mit einem Prolog ein, wobei sich die Autorin allerdings nicht lange mit Erklärungen und gleichem aufhält, sondern den Leser direkt in das Geschehen hineinwirft. Dies sorgte dafür, dass ich auf den ersten Seiten etwas verwirrt war, baute aber gleichzeitig direkt zu Beginn eine gute Portion Spannung auf. Schon auf den ersten Seiten ist mir aufgefallen, dass Julia Adrians Schreibstil hervorragend zur Geschichte passt. Ihre Ausdrucksweise ist schon an sich sehr mystisch, wodurch die magische Stimmung im Buch noch einmal unterstrichen wird. Außerdem schreibt sie sehr bildlich und schafft es ganz nebenbei, ohne sich dafür mit längeren Erklärungen aufhalten zu müssen, der Umgebung einen märchenhaften Charme zu verleihen.

Schnell wird klar, dass es sich bei „Die Dreizehnte Fee“ um eine ganz besondere Märchenadaption handelt, denn die Märchen, die in die Geschichte einfließen, sind zwar allesamt sehr bekannt, wurden von der Autorin allerdings auf eine ganz neue Art verändert und miteinander verknüpft. Diese Veränderungen fand ich sehr interessant und spannend und ich mochte auch die düstere Note, die sie den Märchen verliehen hat, allerdings muss ich sagen, dass ich an einigen Stellen das Gefühl hatte, nicht richtig durchzublicken, was die Autorin mit ein paar Hintergrundinformationen mehr leicht hätte vermeiden können.

Die dreizehnte Fee ist eine sehr komplexe Figur. Erwartet man aufgrund des Klappentextes vielleicht noch, dass sie die reine Ausgeburt des Teufels ist, wird im Laufe der Geschichte schnell klar, dass sie auch eine andere Seite hat. Ihr Charakter ist zugleich Gut UND Böse, was dazu geführt hat, dass ich bis jetzt nicht so recht weiß, was ich von ihr halten soll. Dies ist jedoch keinesfalls negativ zu werten, da ich diese komplexe Figur als willkommene Abwechslung von einer Masse aus einfältigen Charakteren empfinde und umso gespannter darauf bin, wie es mit ihr weitergeht.
Der Hexenjäger ist ein ebenso undurchschaubarer Charakter wie die dreizehnte Fee, nur dass ich für ihn bis jetzt noch keine wirklichen Sympathien entwickeln konnte. Ich empfand seine Handlungen an einigen Stellen als sehr widersprüchlich und erhoffe mir, ihn im nächsten Teil der Reihe etwas besser kennenzulernen.

Mit am besten hat mir die phantastische Welt gefallen, die Julia Adrian erschaffen hat. Die Schauplätze wirkten sehr magisch und zauberhaft, aber auch düster und gruselig. Auf jeden Fall hatte ich stets ein genaues Bild vor Augen und brenne darauf mehr über diese Welt zu erfahren.

Mein größter Kritikpunkt ist wohl, dass mir vieles zu schnell ging. Wie schon erwähnt, hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle mehr Hintergrundwissen gewünscht und viele Szenen hätten noch vertieft werden können, da ich das Gefühl hatte, dass die Autorin an manchen Stellen regelrecht durch die Geschichte gehetzt ist und damit ganz viel Potenzial ungenutzt geblieben ist. Jedoch sind dadurch natürlich überhaupt keine Leerläufe entstanden, in denen die Spannung abgeflacht wäre, was wiederum ein Pluspunkt war.

Fazit

Mit „Die Dreizehnte Fee: Erwachen“ ist Julia Adrian eine spannende und düstere Geschichte gelungen, in der wir den altbekannten Märchen auf ganz neue Art und Weise begegnen. Die phantastische Welt, die die Autorin in ihrem Werk erschaffen hat, versprüht jede Menge magischen Charme und wird sehr bildhaft dargestellt. Teilweise wirkte es so, als hetze die Autorin etwas zu schnell von einem Ereignis zum nächsten, wodurch sie meiner Meinung nach etwas Potenzial verschenkt hat, andererseits gab es dadurch in dieser Geschichte überhaupt keinen Leerlauf, in dem Langeweile hätte aufkommen können. „Die Dreizehnte Fee: Erwachen“ ist damit zwar eine eher kurzweilige Geschichte, dennoch aber absolut lesenswert, zudem es ja noch zwei weitere Teile gibt, in denen wir mehr über die Welt der dreizehnten Fee erfahren werden.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Fantastischer Reihenauftakt!

Der Kuss der Lüge
0

Als ich das erste Mal den Klappentext von „Der Kuss der Lüge“ durchgelesen hatte, war ich sehr skeptisch, ob die Geschichte etwas für mich ist und habe erst einmal die Finger davon gelassen. Nachdem ich ...

Als ich das erste Mal den Klappentext von „Der Kuss der Lüge“ durchgelesen hatte, war ich sehr skeptisch, ob die Geschichte etwas für mich ist und habe erst einmal die Finger davon gelassen. Nachdem ich dann aber auf YouTube eine Rezension von Lucie Kallies dazu gesehen habe, wurde ich neugierig, da sie total begeistert von dem Buch war und die Geschichte ganz anders beschrieben hatte, als ich sie mir zuerst vorgestellt hatte. Also habe ich kurzerhand bei ihrem Gewinnspiel mitgemacht und - ich konnte es erst gar nicht glauben - tatsächlich gewonnen. Und ganz ehrlich, ich kann euch jetzt schon sagen: Ich bin so froh darüber, dass dieses Buch auf diesem Weg doch noch zu mir gefunden hat!

Als ich dann das Buch in den Händen hielt, war der erste Eindruck mehr als positiv. Das Cover gefiel mir schon auf den ersten Blick total gut und sieht durch die silberne Prägung in natura sogar noch schöner aus als auf dem Bild. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Fan von Karten in Büchern bin und in diesem Buch ist ein besonders schönes Exemplar zu finden, wie ihr auf dem Bild rechts sehen könnt.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, was wohl vor allem an dem tollen Schreibstil der Autorin lag. Mary E. Pearson schreibt absolut stimmungsvoll und flüssig, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind und ich mir das Schloss, in dem die Geschichte zu Beginn spielt, und auch die Personen bildlich vorstellen konnte.

Die Protagonistin Lia mochte ich schon von Beginn an und das hat sich auch während des gesamten Buches nicht geändert. Sie ist zwar eine Prinzessin, hat aber auch kein Problem damit, sich schmutzig zu machen oder in einer schäbigen Hütte zu schlafen. Schnell wird deutlich, dass sie ihren eigenen Kopf hat und bereit ist, für ihre Träume zu kämpfen. Schon in diesem ersten Teil der Reihe wirkt sie sehr stark und kämpferisch und ich könnte mir gut vorstellen, dass sie im Laufe der Reihe noch zu einer richtigen Badass-Heldin avanciert.

Rafe und Kaden sind zwei sehr interessante und undurchschaubare Charaktere und die Art, wie die Autorin die beiden dem Leser präsentiert, ist einfach genial und hat das Buch für mich wirklich zu etwas ganz besonderem gemacht! Denn anders als bei so vielen anderen Büchern, weiß der Leser bei „Der Kuss der Lüge“ eben nicht, wer von ihnen der Gute und wer der Böse ist. Alles, was die Autorin uns wissen lässt, ist, dass einer von beiden ein Attentäter ist, dessen Auftrag es ist, Lia umzubringen, und der andere ist genau der Prinz, den sie eigentlich hätte heiraten sollen. Indem die Autorin zwischen den Kapiteln, die aus Lias Perspektive erzählt werden, auch immer mal wieder Kapitel einfließen lässt, die entweder aus der Sicht des Attentäters oder aus der Sicht des Prinzen erzählen, steigt die Spannung stetig und der Leser begibt sich auf eine regelrechte Spurensuche, wer von den beiden denn nun wer ist. Ich fand diese Idee einfach wahnsinnig toll und muss sagen, dass es die Autorin dem Leser wirklich nicht leicht macht, der Wahrheit auf die Schliche zu kommen.
Wer von den beiden mein Favorit ist, verrate ich jetzt mal nicht, da der ein oder andere es vielleicht als Spoiler empfinden könnte, ich sag' nur so viel: Ich liebe ihn! Endlich mal wieder ein Charakter, der sich absolut perfekt als Bookboyfriend eignet.

Doch nicht nur Lia, Kaden und Rafe konnten mich begeistern, auch die Nebencharaktere haben es mir angetan. Es kommt nicht oft vor, dass ich Nebencharaktere so schnell ins Herz schließe, aber in diesem Fall ist es der Autorin absolut gelungen, ihnen Tiefe und Einzigartigkeit zu verleihen.

Ein dicker Pluspunkt bekommt das Buch auch noch für die wunderbar detaillierte und liebevolle Beschreibung der Umgebung. Ich finde es einfach wahnsinnig toll, wenn man beim Lesen die Schauplätze bildlich vor Augen hat und das war bei dieser Geschichte definitiv der Fall! Die Orte werden absolut stimmungsvoll beschrieben, sodass man die salzige Brise des Meeres beinahe schmecken und das Kreischen der Möwen selbst hören kann. Besonders das Fischerstätdchen Terravin hat es mir total angetan und ich habe fast das Gefühl, selbst dort gewesen zu sein.

Wie schon geschrieben, ist die Handlung der Geschichte besonders durch die Undurchschaubarkeit von Rafe und Kaden durchweg spannend. Außerdem setzt die Autorin immer wieder Bruchstücke von alten Texten ein, die ziemlich mysteriös wirken und auf jeden Fall meine Neugier, was dahinter steckt, geweckt haben. Und sogar nachdem die Autorin enthüllt, wer von den Männern der Attentäter ist und wer der Prinz, bleibt es noch spannend.

Fazit
Mit „Der Kuss der Lüge“ ist Mary E. Pearson eine wunderbar unvorhersehbare und spannende Geschichte gelungen. Dadurch, dass man lange Zeit nicht weiß, wer von den beiden Männern der Attentäter ist und wer der Prinz, hat das Buch echtes Suchtpotenzial – mir ist es jedenfalls nicht leicht gefallen, es aus der Hand zu legen. Außerdem erzählt die Autorin sehr lebendig und stimmungsvoll, sodass ich stets ein genaues Bild vor Augen hatte und mich in die Welt von Lia total verliebt habe. Für mich ist klar, dass ich den nächsten Band der Reihe ganz schnell lesen muss und ich hoffe, dass ich einigen von euch auch Lust auf die Geschichte machen konnte. Dieses Buch hat definitiv Chancen darauf, zu meinem Jahreshighlight 2017 gekürt zu werden!

Veröffentlicht am 20.02.2017

Tolles Setting, leider liegt der Fokus zu stark auf einer eher gewöhnlichen Liebesgeschichte

Wir zwei in fremden Galaxien
0

Der Einstieg in das Buch ist mir total leicht gefallen, da die Autorin es schafft, den Leser während des Erzählens ganz nebenbei in die fremde Welt der Ventura einzuführen. Kate Lings Beschreibungen sind ...

Der Einstieg in das Buch ist mir total leicht gefallen, da die Autorin es schafft, den Leser während des Erzählens ganz nebenbei in die fremde Welt der Ventura einzuführen. Kate Lings Beschreibungen sind weder zu unpräzise noch zu detailliert, sodass ich beim Lesen stets ein inneres Bild vor Augen hatte. Ihren Schreibstil habe ich allgemein als locker und angenehm empfunden, und so hat sich die Geschichte auch sehr schnell und flüssig lesen lassen.

Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass die Protagonistin Seren ein Charakter ist, der etwas Aufrührerisches an sich hat und viele Dinge, die von anderen einfach so hingenommen werden, kritisch sieht und hinterfragt. Jedoch wirkt sie nicht wie die typische, starke Rebellin, da sie zum einen unter psychischen Problemen leidet und zum anderen auch nicht direkt versucht, etwas zu verbessern, sondern eher relativ verbittert durchs Leben geht. Anfangs habe ich Seren noch sehr gemocht und gehofft, dass sich ihre Verbitterung irgendwann noch in Stärke verwandeln würde, doch mit der Zeit wurde sie mir zunehmend unsympathisch. Ihr Verhalten war mir einfach zu impulsiv und unüberlegt, wodurch sie nicht nur sich, sondern auch andere wiederholt in Gefahr gebracht hat.

Als Seren auf Dom trifft, lernt der Leser eine ganz andere Seite von ihr kennen. Dom weckt in ihr Gefühle, die sie vorher gar nicht kannte und schafft es damit, die Verbitterung erst einmal in den Hintergrund zu drängen. Dom ist ein ziemlich lebensfroher Charakter, den ich anfangs ganz interessant fand, jedoch hat die Autorin es leider nicht geschafft, ihn mir wirklich näher zu bringen und so hatte ich bis zum Schluss das Gefühl ihn gar nicht richtig zu kennen oder gar zu mögen.

Die Gefühle zwischen Seren und Dom entwickeln sich ziemlich rasant – etwas zu rasant für meinen Geschmack. Da die Liebesgeschichte in dem Buch einen sehr großen Raum einnimmt, hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autorin etwas mehr Zeit für die Entwicklung dieser Romanze nimmt, denn so konnte ich Serens plötzliche Verliebtheit nicht ganz so gut nachvollziehen. Jedoch muss ich sagen, dass es der Autorin wahnsinnig gut gelungen ist, Serens Gefühle und Gedanken zu beschreiben, wodurch ich mich letzten Endes doch etwas besser in sie hineinversetzen konnte.

Die Nebencharaktere fand ich ziemlich interessant, da sie relativ vielschichtig sind, sodass ich sie anfangs gar nicht richtig einschätzen konnte und auch des Öfteren ziemlich überrascht wurde. Generell kann man sagen, dass die meisten Nebencharaktere erst einmal relativ unsympathisch wirken, im Laufe der Geschichte habe ich allerdings gemerkt, dass das vor allem an Seren und ihrer subjektiven Sichtweise liegt, durch die der Leser die Geschichte erfährt, und weniger an den Charakteren selbst.

Was mir an dem Buch am besten gefallen hat, war die Geschichte der Ventura und ihr Gesellschaftssystem. Die Vorstellung, dass man sein ganzes Leben auf einem Raumschiff gefangen ist und dann auch noch vorgeschrieben bekommt, wen man heiraten soll, ist mehr als beklemmend. Diese dystopische Atmosphäre hat die Autorin sehr schön herausgearbeitet, jedoch hätte ich mir noch mehr Hintergrundinformationen zu diesem Gesellschaftssystem und auch zur Ventura gewünscht. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich bei dem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt und es durchaus möglich ist, dass die Autorin uns bestimmte Informationen bewusst vorenthält, jedoch fand ich es einfach schade, dass der Fokus der Geschichte so stark auf der Romanze zwischen Seren und Dom und weniger auf der Ventura lag. Denn die Liebesgeschichte der beiden war für mich leider keineswegs besonders, die Situation auf dem Raumschiff allerdings schon.

Fazit
Eine interessante Science-Fiction-Geschichte mit einer speziellen Protagonistin. Der Fokus liegt meiner Meinung nach zu stark auf der Liebesgeschichte, die mich leider nicht wirklich berühren konnte, weshalb besonders der Mittelteil relativ zäh war. Jedoch waren der Beginn und das Ende des Buches dafür durchaus spannend und unterhaltsam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Originalität
Veröffentlicht am 20.01.2017

Tolles Spin-Off

Finding Cinderella
0

„Finding Cinderella“ ist ein Spin-Off zu „Hope Forever“ und da ich dieses Buch wirklich geliebt habe, war für mich klar, dass ich auch das Spin-Off dazu lesen muss.

Mir ist schön öfter aufgefallen, dass ...

„Finding Cinderella“ ist ein Spin-Off zu „Hope Forever“ und da ich dieses Buch wirklich geliebt habe, war für mich klar, dass ich auch das Spin-Off dazu lesen muss.

Mir ist schön öfter aufgefallen, dass Colleen Hoover von vielen Lesern für ihren Schreibstil gelobt wird und auch ich bin ein Fan davon! Genau wie ihre anderen Bücher lebt auch „Finding Cinderella“ von einem Schreibstil, der eine perfekte Mischung aus purem Gefühl und lockerleichtem Humor beinhaltet. Die Sätze lassen sich super flüssig lesen und doch hält man manchmal inne, einfach, weil ein Satz so schön war, dass man ihn noch einmal lesen möchte.

Was mich überrascht hat, ist, dass die Geschichte aus der Sicht von Daniel und nicht aus der von Six geschrieben ist. Das macht angesichts der Story durchaus Sinn, doch ich war anfangs etwas skeptisch, da ich mich bei Liebesgeschichten oft besser in weibliche Charaktere hineinversetzen kann. Während des Lesens habe ich dann aber schnell gemerkt, dass das überhaupt kein Problem darstellt – im Gegenteil, ich fand es eher interessant eine komplette Liebesgeschichte mal aus der männlichen Perspektive zu erleben.

Six und Daniel mochte ich als Charaktere sehr gerne, wenn sie meiner Meinung nach auch nicht ganz an Sky und Holder herankommen. Six ist ein geheimnisvolles Mädchen, das ziemlich cool wirkt, innerlich aber doch ganz zerbrechlich ist. Daniel kann ich gar nicht so gut beschreiben, irgendwie ist er der Junge von nebenan, gleichzeitig hat er aber auch etwas ganz eigenes. Und er ist genau wie Six definitiv sehr lustig. Es gab einige Momente, in denen ich das Verhalten der beiden etwas merkwürdig fand, im Großen und Ganzen waren sie mir aber doch sehr sympathisch.

Mein größter Kritikpunkt an diesem Buch bezieht sich auf das rasante Tempo, in dem sich die Liebesgeschichte zwischen Six und Daniel entwickelt. Natürlich ist es angesichts der geringen Seitenanzahl nicht besonders überraschend, dass das Buch in dieser Hinsicht nicht ganz so viel Raum hergibt, jedoch finde ich an Colleen Hoovers Büchern ansonsten eben immer besonders toll, dass das gerade nicht der Fall ist und sie sich viel Zeit für die Entwicklung der Liebesgeschichten nimmt, sodass man sich besonders gut einfühlen kann. Das ist hier leider ein kleines bisschen verloren gegangen, weshalb die Liebesgeschichte für mich persönlich nicht ganz so glaubhaft war wie die anderen, die ich von der Autorin kenne; berühren konnte sie mich aber trotzdem!

Was ich an der Geschichte am besten fand, war, dass es sich angefühlt hat, als würde ich Nachhause kommen. Es war einfach klasse Sky und Holder wieder zu treffen und in die vertraute Welt der beiden noch mal eintauchen zu können. Da man sich mit „Finding Cinderella“ sehr spoilert, was „Hope Forever“ angeht, würde ich empfehlen, die Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu lesen, es lohnt sich!

Fazit
"Finding Cinderella" schafft es nicht ganz, an Colleen Hoovers andere Werke heranzukommen, ist aber trotzdem sehr packend und verfügt über eine tolle Storyline. Für alle "Hope Forever"-Fans ein Muss!