„Wer aus dem Vollen schöpfen will, muss leer werden“ ist eine eigene Erfahrung Jupp Hartmanns (S.16). Das Büchlein kommt so authentisch daher, weil man allenthalben das Persönliche, die hinter den Reflektionen stehende persönliche Erfahrung spürt.
Der „Essay“ über „Klimakrise, Muße und Mystik“ beleuchtet den „Aufbruch ins Leere“ von vielen Seiten. Eigentlich sind es eine Reihe von philosophischen Miniaturen (28 an der Zahl) über Begriffe und Maximen, die mit den drei Themen des Untertitels zusammenhängen, darunter so existenziell grundlegende wie: „Erkenntnismethoden“, „das Ego überwinden“, „Begierden“, „was die Sprache nicht fasst“ und andere mehr. Der „malerische“ Ausdruck Miniatur passt recht gut: Jedes Mini-Essay enthält wunderbare Sinn-und Sprach-Bilder, die durch ihre Anschaulichkeit überzeugen. Die eigenen Überlegungen des Autors werden jeweils unterstrichen und illustriert durch Gleichnisse und Sentenzen aus allen Kulturen und Zeiten, – von (überwiegend) sehr alten Chinesen bis hin zu den Beatles!
Auch wenn das Wort Klimakrise im Untertitel etwas anderes suggeriert, geht es im Grunde um zeitlose und universelle Themen. Gleichwohl wird der dem Geist des Buches geneigte Leser / die Leserin die äußerst dezenten Haltungs- und Handlungsanweisungen erkennen. Obwohl – oder besser wohl weil – dies keine „kategorischen Imperative“ sind, lässt sich Manches im Alltag des hier und heute verwenden. Das Büchlein vermittelt Ein-Sicht in die Dialektik des „tun und (geschehen) lassen“, im Persönlichen wie im Politischen. So kann es sogar zur Lebens-Hilfe (im besten Sinne) werden!
Sehr vergnüglich und besinnlich, sehr empfehlenswert!

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil