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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2025

Starke Frauengeschichte auf Sylt

Die Bücherfrauen von Listland. Der Gesang der Seeschwalben
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Die Journalistin Anna ist auf Sylt mit der über 80jährigen Fenja verabredet, um deren Geschichte aufzuschreiben. Fenja hat ihr Leben den Büchern verschrieben, ist aber bei Annas Ankunft aus unerfindlichen ...

Die Journalistin Anna ist auf Sylt mit der über 80jährigen Fenja verabredet, um deren Geschichte aufzuschreiben. Fenja hat ihr Leben den Büchern verschrieben, ist aber bei Annas Ankunft aus unerfindlichen Gründen erst einmal untergetaucht. Statt dessen beginnen Fenjas Tochter Elisa und Anna, in Fenjas Vergangenheit zu recherchieren.
Vor der tollen Kulisse der schönen Insel Sylt, die so wundervolle Landstriche abseits des Tourismus zu bieten hat, erzählt uns die Autorin mit einem wunderbar leichtgängigen und mitreissendem Schreibstil eine Geschichte, die unter die Haut geht. In zeitlich wechselnden Perspektiven, die überwiegend zwischen der Gegenwart und Fenjas Zeit als ganz junger Frau hin- und herwechseln, erfahren wir nach und nach die doch sehr berührende Geschichte einer alten Dame, die Erzählung von einer großen Liebe, der Kraft die geschriebenen Zeilen und von familiären Zerrissenheiten. Auch Annas Leben wird von dieser Geschichte nicht unwesentlich beeinflusst. Die Erzählung hat mich nicht mehr losgelassen, so dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Insbesondere haben mich hier die starken Frauenfiguren begeistert, die allsamt ihr Schicksal auf ihre eigene Art gemeistert haben.
Im zweiten Band dieser Dilogie werden wir wohl mehr über Fenjas bis heute verschwundene Schwester Martje erfahren, eine sicherlich auch sehr interessante Story. Großes Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Ein Traum kann wahr werden

Die Bibliothek der zweiten Chancen
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Die seit einigen Jahren verwitwete Charlotte hat zwei erwachsene Töchter, die nun fast zeitgleich das heimische Nest verlassen. Trost findet sie in ihrer Arbeit in der Bibliothek mit den Büchern, die sie ...

Die seit einigen Jahren verwitwete Charlotte hat zwei erwachsene Töchter, die nun fast zeitgleich das heimische Nest verlassen. Trost findet sie in ihrer Arbeit in der Bibliothek mit den Büchern, die sie so sehr liebt. Schon lange träumt sie davon, ihr eigenes Buch zu schreiben und dort vielleicht ihre eigene Liebesgeschichte mit ihrem verstorbenen Mann zu verewigen, den sie bis heute nicht vergessen kann. Eine zufällige Begegnung mit der jungen Verlegerin Lisa bringt wieder Hoffnung in dieses Vorhaben. Auch Lisas Leben und die Beziehung zu ihrem Verlobten läuft gerade nicht besonders gut...

Das wunderschöne Cover sowie der passende und anziehende Titel lassen jeden Buchliebhaber sofort nach dieser Lektüre greifen. Das Thema zum "Buch im Buch" ist hier sehr schön umgesetzt, beide Frauen, die zwei unterschiedlichen Generationen entstammen, können hier gegenseitig voneinander profitieren. Es ist eine wunderbare Geschichte von großer Liebe, versäumten Gelegenheiten, aber auch zweiten Chancen, die es zu nutzen gilt. Dies ist hier m.E. sehr feinfühlig und doch auch unterhaltsam umgesetzt, ohne ins Kitschige abzudriften. Die beiden Hauptdarstellerinnnen sind dabei für mich sehr realistisch mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen dargestellt und mir beim Lesen beide ans Herz gewachsen. Gerne eine Leseempfehlung für diesen tollen Roman!

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Starke Frauenfiguren

Die Frauen der Villa Sommerwind. Die Liebe am Horizont
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In diesem dritten und letzten Band der Reihe wird die Geschichte um die Frauen der Villa Sommerwind weitererzählt. Diesmal steht die junge Gerda im Vordergrund, die bei ihrer Tante und Onkel im Hotel in ...

In diesem dritten und letzten Band der Reihe wird die Geschichte um die Frauen der Villa Sommerwind weitererzählt. Diesmal steht die junge Gerda im Vordergrund, die bei ihrer Tante und Onkel im Hotel in Timmendorf lebt und arbeitet und noch immer auf der Suche nach ihren Eltern ist, die sie zu Kriegszeiten in der Villa zurückgelassen haben.

Wie auch die beiden Vorbände habe ich dieses Buch wieder sehr geliebt und fast in einem Rutsch lesen müssen. Gerade, dass in dieser Reihe starke Frauenfiguren im Mittelpunkt stehen, die dennoch nichts von ihrerem Charme und ihrer positiven Lebenseinstellung verloren haben, hat mir sehr gut gefallen. Ein so toll beschriebenes Setting an der Ostseeküste lässt einen das Gefühl haben, direkt an der Seite der Charaktere mit dabei zu sein. Der große Zusammenhalt innerhalb der Familie sowie der Wert langjähriger Freundschaften geben der Geschichte eine tolle Intensität, die sich insgesamt über mehr als zwanzig Jahre hinzieht. Dabei sind die Zeitsprünge immer sehr gut gewählt und lassen den Leser die Geschichte bestens mitverfolgen bis zu einem für alle versöhnlichen Ende.

Sehr geren war ich mit dabei in Timmendorf am Strand und würde mich über weitere tolle Romane aus der Feder der Autorin freuen!

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Das harte Landleben in Holstein

Kronsnest
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Nachdem ich bereits von Florian Knöppler den Roman "Südfall" mit Begeisterung gelesen habe, musste ich feststellen, dass sein Erstlingswerk "Kronsnest" diesem in nichts nachsteht, sowohl sprachlich als ...

Nachdem ich bereits von Florian Knöppler den Roman "Südfall" mit Begeisterung gelesen habe, musste ich feststellen, dass sein Erstlingswerk "Kronsnest" diesem in nichts nachsteht, sowohl sprachlich als auch atmosphärisch. 

Wir begleiten den Jugendlichen Hannes, der in Holstein mit seinen Eltern auf einem kleinen Hof lebt, ständig zwischen Schule und Mitarbeit auf dem Hof pendelt, ein hartes Leben, das dennoch für die Familie kaum das tägliche Brot abwirft. Der Vater neigt zu Gewalttätigkeiten, die Mutter liebt ihren Sohn Hannes, ist dem Vater jedoch fast stumm ergeben. Abwechslung bringen Hannes seine Freunde, man hilft sich gegenseitig, wobei auch dort oft Dinge unausgesprochen bleiben. Die geheimnisvolle Mara hat es Hannes angetan, doch auch sie scheint von einer schwierigen Aura umworben zu sein.

Der Roman ist trotz seiner leisen und klaren Sprache aufgrund der Thematik nicht einfach in einem Rutsch zu lesen. Oft habe ich innehalten und mir den Inhalt genauestens vor Augen führen müssen. Das einfache und harte Landleben in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, der grosse Zusammenhalt unter den Nachbarn, aber auch die aufkommenden Nazi-Parolen, die hier jedoch nicht im Vordergrund stehen, hat der Autor wunderbar eingefangen und den Zeitgeist gerade unter den jugendlichen Dorfbewohnern bestens eingefangen. In der Fortsetzung des Romans "Habichtland" werden wir wohl erfahren, wie es mit den jungen Erwachsenen weitergeht.

Von mir eine klare Leseempfehlung für dieses außergewöhnliche Buch!

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Pfiffige Protagonistin mit viel Lebensklugheit

Frau Hempels Tochter. Roman
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Der Roman wurde bereits vor rund 100 Jahren geschrieben und spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Dort wohnt in der Portierswohnung Familie Hempel. Anders als der Titel vermuten lässt, steht ...

Der Roman wurde bereits vor rund 100 Jahren geschrieben und spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Dort wohnt in der Portierswohnung Familie Hempel. Anders als der Titel vermuten lässt, steht in diesem Buch eigentlich Mutter Hempel im Fokus, Mädchen für alles , die das in ihren diversen Nebenjobs verdiente Geld eisern aufs Sparbuch legt, damit es die einzige Tochter Laura einmal besser haben soll. Trotz des harten Lebens verliert hier keiner der Familie jemals den Mut oder die gute Laune, insbesondere die Mutter hat hier eine ganz besondere Art, mit den Widrigkeiten des Alltags geschickt umzugehen.

Die Geschichte hat mich im positiven Sinne sehr überrascht, hat sie doch von ihrer Aktualität nichts verloren. Der Sprachstil ist ein wenig nüchtern und sachlich, die Sätze kurz, passend zur Geschichte, alles jedoch leicht und angenehm zu lesen. Neben der in ihrer Einfachheit doch sehr lebensklugen und geschickt agierenden Mutter Hempel hat mich hier auch der große Zusammenhalt innerhalb der Familie sehr beeindruckt. Ebenso hat die Autorin die damalige Lebenssituation in einem Berliner Hinterhaus sehr plastisch geschildert, dass ich mich direkt mit vor Ort fühlen konnte. Der Gegensatz zwischen Arm und Reich ist gut dargelegt, die Botschaft, dass sich aber niemand mit seinem Schicksal begnügen muss und harte Arbeit auch oftmals belohnt wird, kommt bei mir als Leser an. Daher eine klare LEseempfehlung für einen auch nach einem Jahrhundert immer noch aktuellen Roman!

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