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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2025

Verbrechen auf hoher See

Kein Land in Sicht
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Es handelt sich um den ersten Band einer Reihe rund um die Konstanzer Kommissarin Sarah Peters.

Diese erwacht mit einer Amnesie an Bord eines Kreuzfahrtschiffs und erinnert sich erst nach und nach wieder ...

Es handelt sich um den ersten Band einer Reihe rund um die Konstanzer Kommissarin Sarah Peters.

Diese erwacht mit einer Amnesie an Bord eines Kreuzfahrtschiffs und erinnert sich erst nach und nach wieder an ihre Mission, einer Verbrecherbande für Kinderhandel auf die Schliche zu kommen. Dazu wurden sie und andere Kollegen als Mitarbeiter getarnt auf das Schiff eingeschleust. Doch wer ist Freund, wer ist Feind, wem kann man vertrauen, wem nicht? In einem zweiten Erzählstrang erfahren wir einiges aus der Sicht von Sarahs Kollegen Michael, der den Verbrechern wohl näher gekommen ist, als ihm lieb sein kann.

Die Grundidee hat mir hier sehr gut gefallen, vor allem das Setting auf dem begrenzten und doch wieder so weitläufigen Raum eines Kreuzfahrtschiffs. Fand ich die Geschichte zunächst noch spannend, haben mich später die Namen und die Anzahl der Beteiligten doch eher verwirrt, so dass ich sie nicht mehr richtig zuordnen konnte. Letztlich bin ich nur noch an Sarahs Seite über das Schiff geirrt, wo mir doch einige Zufälle zu viel erschienen. Gefallen hat mir allerdings der Einblick in Sarahs privates Seelenleben sowie die für mich doch überraschende, aber schlüssige Auflösung, wer mit in die ganzen Verbrechen involviert ist. Richtig mitreißen konnte mich die Geschichte aber nicht so wirklich.

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Reise in die Vergangenheit

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Im Mittelpunkt dieser in der ich-Form geschriebenen und in Japan spielenden Geschichte steht die Jugendliche Himari, einst als Wunderkind am Piano gehandelt und durch einen schweren Unfall all ihrer Chancen ...

Im Mittelpunkt dieser in der ich-Form geschriebenen und in Japan spielenden Geschichte steht die Jugendliche Himari, einst als Wunderkind am Piano gehandelt und durch einen schweren Unfall all ihrer Chancen auf eine weitere Karriere beraubt, sehr zum Unbillen ihrer ehrgeizigen Mutter. Wie wäre es, wenn man diesen Unfall rückgängig machen könnte, wenn Menschen insgesamt noch mal eine Chance haben würden, Dinge in der Vergangenheit anders zu entscheiden? Die Betreiber eines kleinen Cafes sind sogenannte "Zeitwächter", die genau während der Dauer der Zubereitung eines French-Press-Kaffees eine solche Gelegenheit ermöglichen.
Die Thematik hat mir sehr gut gefallen, allerdings weniger die Umsetzung. Nach dem Klappentext hatte ich erwartet, dass hier mehr das Cafe und die Menschen mit ihren vermeintlich falschen Entscheidungen aus der Vergangenheit im Mittelpunkt stehen. Allerdings ist es doch eher das Leben Himaris, deren Alter man nur sehr schwer einschätzen kann, manchmal wirkt sie erwachsen, manchmal etws kleinkindlich. Die spirituellen Elemente waren für mich nur zum Teil greifbar, ebenso der sehr einfache, wohl die saiatische Kultur widerspiegende Sprachstil, zu dem ich keinen wirklichen Zugang finden kann, dies ist wohl mein erstes Buch aus dem asiatischen Sprachraum. Auch mit eineigen Floskeln habe ich mich recht schwer getan.
Für Liebhaber der japanischen Kultur und übersinnlicher Phänomene ist dieser Roman sicherlich interessant, meins war es nicht so ganz, obwohl ich den Ansatz schon sehr gelungen fand.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Trostvolle Bücher

Der Club der Bücherfreundinnen
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Der Roman führt uns im Jahr 1942 an die Ostküste der USA. Avis, die von ihrem in den Krieg eingezogenen Bruder die Leitung einer kleinen privaten Bibliothek übernommen hat, gründet einen Buchclub. Hier ...

Der Roman führt uns im Jahr 1942 an die Ostküste der USA. Avis, die von ihrem in den Krieg eingezogenen Bruder die Leitung einer kleinen privaten Bibliothek übernommen hat, gründet einen Buchclub. Hier treffen sich verschiedene Bewohner des kleinen Ortes Maine, die, selbst voller privater Sorgen oder Probleme, Ablenkung in den Tiefen der Literatur finden wollen.
Das Thema an sich finde ich sehr interessant. Die einzelnen Kapitel erzählen die unterschiedlichen Geschichten der Buchclub-Teilnehmer jeweils abwechselnd aus der Sicht einer der Beteiligten. Ein klarer, eher nüchterner Sprachstil passt dabei sowohl in die Zeit als auch zu den eher distanziert wirkenden Charakteren. Dennoch hätte ich mir hier insgesamt mehr Tiefe gewünscht, die Geschichten waren für mich eher etwas aneinandergereiht, die Treffen des Buchclubs waren dabei auch mehr nebensächlich. Einzig die private Geschichte von Louise, der Eigentümerin der Bibliothek, hatte für mich Potential, das aber auch nicht entsprechend ausgeschöpft wurde.
Da hatte ich mir etwas mehr erwartet, es gab zwischendurch auch einige Längen, vor allem die Protokolle der Sitzung des Buchclubs waren für mich persönlich eher überflüssig.

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Segeln am Ammersee

Die Kranichfrauen
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Die Geschichte entführt uns an den bayrischen Ammersee, wo Anna und Paula schon als Kinder immer gerne und auch in Regatten erfolgreich gesegelt sind. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg sollen der Segelclub ...

Die Geschichte entführt uns an den bayrischen Ammersee, wo Anna und Paula schon als Kinder immer gerne und auch in Regatten erfolgreich gesegelt sind. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg sollen der Segelclub und die Segelschule unter der Leitung der amerikanischen Besatzer wieder neu aufgebaut werden, die beiden jungen Frauen werden als Hilfskräfte engagiert. Sie wollen vor allem die von ihnen geliebte Segelyacht "Kranich" wieder flott machen und für den Club erhalten. Doch welche Pläne haben die Amerikaner?
Mit diesem Buch hat die Autorin ein gut recherchiertes Stück Zeitgeschichte verarbeitet, bei dem ich viel über den Segelsport gelernt habe und mich durch die tollen Umgebungsbeschreibungen manches Mal direkt mit am Ammersee gefühlt habe. Die Begeisterung der beiden Freundinnen für ihren Sport sowie die Schwierigkeiten des Wiederaufbaus sowie den oft noch ärmlichen Verhältnissen nach dem Krieg sind hier ebenfalls gut dargestellt.
Insgesamt plätschert die doch recht vorhersehbare Geschichte für mich jedoch zu lange vor sich hin, die jungen Frauen erschienen mir etwas zu naiv und am Ende blieben auch einige Fragen für mich unaufgeklärt. Dass ich nicht an allen Stellen einen gefühlsmäßigen Zugang zu den Mädels gefunden haben, liegt vielleicht auch an dem nicht immer runden Schreibstil. Von dem Thema hatte ich mir etwas mehr erwartet. Eine nette Geschichte für zwischendurch, mehr aber auch nicht, für Wasserportinteressierte sicherlich auch zusätzlich interessant.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Düstere Heimat

Krummes Holz
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Nach fünf Jahren kehrt der 19jährige Jirka auf den heimatlichen Hof im "Krummen Holz" zurück, wo noch seine Schwester und seine demente Großmutter leben, der Vater ist verschwunden. Alles ist heruntergewirtschaftet, ...

Nach fünf Jahren kehrt der 19jährige Jirka auf den heimatlichen Hof im "Krummen Holz" zurück, wo noch seine Schwester und seine demente Großmutter leben, der Vater ist verschwunden. Alles ist heruntergewirtschaftet, die Schwester von Jirka enttäuscht, einzig Leander, der Sohn des ehemaligen Hofverwalters und damaligen väterlichen Freundes von Jirka, begleitet ihn bei seiner Rückkehr.

Die Autorin erschafft mit ihrer düsteren bildgewaltigen Sprache eine bedrückende Stimmung, die sich durch das komplette Buch zieht und bestens zu dem Beschriebenen passt. Die Charaktere sind für mich so gezeichnet, dass man wohl vielleicht absichtlich zu keiner der Personen eine besondere Beziehung aufbaut, so sehr lastet die Vergangenheit und auch die aktuelle Situation auf Allen.

Mir ist das Lesen aufgrund der negativen Grundstimmung und eigentlich fehlenden Handlung sehr schwer gefallen, unangekündigte Zeitsprünge, mit denen ich ansonsten nie Probleme habe, verwirrten mich zwischendurch des Öfteren. Man merkt jedoch, dass der Autorin mit ihren feinen Formulierungen ein großes literarisches Talent innewohnt. Empfehlen kann ich den Roman solchen Lesern, die schwierige handlungsarme Literatur gewöhnt sind und mögen, sie werden durch ein kunstvolles Werk belohnt werden. Mir persönlilch war alles ein wenig zu dunkel und negativ, so dass kein richtiger Lesefluss aufkommen konnte.

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